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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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WMMdMHmMsiVMüM Nr. 210. Z llber Leipzig* oder dur^Kreuzband, an Nichlmitalie^der ln^ mltgliede?4<> 32 M.. 60 100 M. ^Deilag'en wer^n Z diesem Falle gegen 5 Mark Anschlag für sedeo «xemplar.Z* nicht ong-gommen.—DeiderseitigerErsMIungsort ist Leipzig ^ MAMumLLMrseMereMöerSeUW' Leipzig, Freitag den 10. September ISIS. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 126. Auszug aus der Registrandc des Vorstandes des Börsen Vereins. 1. Der Buchhändler-Verband für das Königreich Sachsenhat dem Vorstand von seinem in der Haupt versammlung vom 8. August 1815 gefaßten Beschluß Kenntnis gegeben, jeglichen Kundenskonto abzuschaf fen, und er hat um Genehmigung seiner äbgeän- d e r t e n V e t k a u f s b est i m mu n g cn nachgesucht. Der Vorstand hat den genannten Verband zu diesem Vorgehen beglückwünscht und zu dem neuen Wort laut der ZK 2 und 3 der Verkaufsbestimmungen seine Genehmigung erteilt, die nunmehr zusammengefaßt wie folgt lauten i »Dem Publikum darf bei Verkäufen gegen bar und in Rechnung keinerlei Skonto gewährt werden.« 2. Det G esam taus sch utz zur Verbreitung von Lesestoff im Felde und in den Lazaret- teninBekliit dlV. 7, Reichstagsgebäude, hat dem Börfenverein milgeteilt, daß er iM Besitz großer Be stände von Büchereien für die Truppen sei Und jeden an ihn herantretenden Wunsch restlos erfüllen könnte. Der Gesamtaüsschutz sei daher auch in Zukunft in der Lage und gern bereit, derartige Wünsche zu erfüllen, und bittet, ihm solche zur weiteren Erledigung zu übermitteln, falls sie an den Bötsenberein gelangen. Mit Rücksicht hierauf empfiehlt der Vorstand dem Buchhandel, falls ihm solche Wünsche Unterbreitet werden und er nicht in der Lage ist, diese zu erfüllen, sie dem Gesamtausschuß Mitzuteilen. -Die Zukunst des Buchhandels in den deutschen Ostseeprovinzen Rußlands.- In Nr. 189 des Börsenblattes hat »Laltwus« einen Aufsatz unter obiger Überschrift veröffentlicht, dem jeder Kenner der Ver hältnisse unbedingt zustimmen wird. Die Buchhandlungen der drei schönen Provinzen Liv-, Est- und Kurland, besonders diejenigen in Riga, erfreuten sich einer außerordentlich günstigen Lage inmitten einer deutschsprechenden und auf dem Boden der deutschen Kultur erwachsenen Intelligenz. Durch Versorgung der von Jahr zu Jahr wachsenden Zahl von Balten, die als Ingenieure, Chemiker, Landwirte, Pastoren, Ärzte, Oberlehrer usw. ins Innere des Ricscnreiches zogen, mit den Erscheinungen deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur hatten sie außerdem ein sich stetig erweiterndes Absatzgebiet, des sen Bearbeitung besondere Freude machte. Die Universität Dorpat, das Polytechnikum in Riga gaben jedes Jahr Hunderte von tüchtigen Männern an das weite Reich ab, die, trotz der Rusfifizierung der betreffenden Institute, doch noch ein gutes Teil ererbter deutscher Arbeitssreudigkeit und ehr lichen Weiterstrebens Mitnahmen in die neue Heimat an der Wolga oder am Jrthsch, im Kaukasus oder am Ural. Sie sind noch heute das Salz der russischen Industrie und auch der russi schen Wissenschaft. Diese Männer alle aber können weder die deutsche Wissen schaft noch die deutsche Literatur entbehren, und sie wollen es auch nicht. Das wird Nach dem Kriege nicht anders werden. Kommen die Russen als Herren nach den Ostseeprovinzen zurück, so werden sie vielleicht im Anfänge durch kleinliche Beschränkungen und Nör geleien dem deutschen Buchhandel das Leben noch saurer machen als bisher, aber gerade im Interesse des wirtschaftlichen Auf schwungs in Rußland können sie die Einfuhr deutscher Bücher nicht beschränken. Es wird vielleicht längere Zeit dauern, bis wieder ein freundliches Verhältnis zwischen den heutigen Geg nern eintriit — in den Handelsbeziehungen wird man schnell zu einem gegenseitigen Entgegenkommen gelangen müssen. Dieser Teil des Absatzes wird den deutschen Verlegern also bleiben, ganz abgesehen von dem Schicksal der Ostsceprovinzen und ganz gleich, ob der Bücherstrom über Riga oder über Peters burg und Moskau geleitet wird, aber freilich auch nur so lange, wie die heute tätige Generation, d. h. die noch im deutschen Geiste erzogene, am Ruder ist. Gelingt es den Russen jedoch nach dem Kriege, den bisher bloß geknechteten deutschen Geist in den Ostseeprovinzen ganz zu ersticken durch die geplante Enteignung des deutschen Großgrund besitzes und Aufteilung des Landes an russische Kolonisten, dann freilich geht dem deutschen Verlagsbuchhandel ein kolossales Ab satzgebiet, das sich unter anderen Voraussetzungen in unberechen barer Weise stetig vergrößern würde, unwiederbringlich verlöten. Vor der gewaltsamen Rusfifizierung iM Anfänge der achtziger Jahre setzte schon eine große Verhetzung der Letten ein, trotzdem war im lettischen Volke ein gewaltiges Streben nach deutscher Bildung und deutscher Sprache. Der Lette fühlte sich gehoben, wenn es ihm gelang, in deut schen Kreisen Aufnahme zu finden Und seiüe Kinder in deutschem Geiste erziehen zu lassen. Es waren nicht die schlechtestett Ele mente, die damals germanisiert wurden. Kehrt Rußland als Herr in die Ostseeprovinzen zurück, so wird es selbstverständlich alle Mittel anwenden, um die Letten zu cussifizieren. Wenn es dann keinen deutsch-baltischen Adel mehr gibt, wenn die deutschen Kaufleute iü den Städteu verarmt sein werden, dann wird es auch keinen deutschen Buchhandel mehr in den Östseeprovinzeu gebeir. Damit wäre eilt Sttich Uktter eins mehr als hundertjährige ersprießliche Tätigkeit deutscher Buch händler gezogen, von denen der älteste und größte, Hartknoch, als Verleger von Kant und Hamann in der Geschichte des deut schen Buchhandels immer einen Ehrenplatz einnehmen wird. Es sei nur noch hingewiesen auf einige Firmen wie Hartmann, Deub- ner, Frantzen, Kymmel, von denen Deubner schon seit ca. 110 Jahren im Buchhandel geschätzt und geachtet wird, während die anderen außer Kymmel nicht mehr bestehen und durch andere er setzt wurden, die in gleichem Geiste gearbeitet haben. Der deutsche Geist ist es, det den russischen Machthabern Be sorgnis einflößt. Diesen deutschen Geist fürchten sie, und diese Besorgnis gebiert den Haß, den sic heute auf alle diejenigen über traget!, bei denen sie den deutschen Geist voraussetzen. Aus die sem Haß heraus sind die masseühäften Verschickungen evangelischer 1219
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