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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1915
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Ttschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 206, 6. September 1915. Wiesbaden, seiner Vaterstadt, in die Lehre, nach deren Beendigung er noch lange Jahre seinein Lehrherrn als Gehilfe, zuletzt an erster Stelle, zur Seite stand. Es war eine arbeitsreiche Zeit für ihn, aber un ermüdlich stand er Tag für Tag und in der strammen Schulbücher-, Weihnacht»- und Nemittendenzeit auch des Nachts hinter seinem Pult, manchmal sehnsüchtig nach ein paar freien Tagen ausschauend, die ihm aber, da zu seiner Zeit Urlaub für junge Gehilfen noch zu den un erfüllbaren Wünschen gehörte, versagt blieben. Elf Jahre blieb er dem Lehrhause treu, bis ihn die Lust zum Wandern erfaßte und der Wunsch, seine Kenntnisse zu bereichern, ihn veranlaßte, ein Anerbieten von Hermann Behrendt in Bonn anznnehmcn, bei dem er am 1. Juni 1887 als erster Gehilfe eintrat. Der neue Wirkungskreis in dem leb haften Universitätssorttment war ihm außerordentlich sympathisch, und das Verhältnis zu seinem Chef wurde mit der Zeit ein freundschaft liches, das bis zu dessen Tode ungetrübt weiter bestand. Der leicht verständliche Wunsch nach einer festen Lebensstellung leitete ihn, als er Anfang September 1890 seine Stellung aufgab, um in den Verlag übcrzugehen und am 6. September 1890 bei Georg Reimer in Berlin einzutreten. Seine reichen, umfassenden Kenntnisse kamen ihm in diesem angesehenen Verlage sehr zu statten, besonders sein organisa torisches Talent brachte ihn bald dem damaligen Besitzer Ernst Reimer näher, und als am 1. Oktober 1896 der alte Prokurist Gansert sich in den Ruhestand zurückzog, erhielt er dessen Posten, und trat in dieser Eigenschaft am 1. Januar 1897 dem neuen Besitzer vr. Walter de Gruyter zur Seite, den er das Jahr zuvor als Pultgenosse und Mentor in seinen neuen Beruf eingeführt hatte. Aus ihrer in wechselseitiger Schätzung und Zuneigung sich zunehmend festigenden Zusammenarbeit ist der alten Handlung neues Wachstum ersprossen, und keiner der Pläne, durch die Georg Reimer seitdem anderen Firmen nähcrgerückt worden, ist ohne August Hilberts Mitschaffen zur Reife gekommen, das nur iu rastloser Tätigkeit sein Genüge findet. Seit 22 Jahren regelmäßiger Besucher von Kantate und Selbst rechner, dürfte August Hilbert auch weiteren Kreisen im Buchhandel nicht unbekannt geblieben sein. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß der Jubilar in den Jahren 1894—1896 nach Erfüllung seiner geschäftlichen Pflichten noch Zeit fand, mit Alb. Dressel zusammen das Schlagwort- Negister zu Kaysers Bücherlexikon, Jahrgang 1891—1894, zu be arbeiten, auf welche Arbeit er so manche Nachtstunde verwendete. Möge ihm noch lange Jahre seine Arbeitsfreudigkeit in voller Ge sundheit beschicken sein zum Heile seiner Familie und der Firma! SpreWal. Doppelter Ladenpreis und kein Ende. Unter dieser Überschrift besprach ich tm Börsenblatt Nr. 177 vom 8. August 1914 einige besonders hervorstechende Fälle von Verleger schleuderei und machte einen bestimmten Vorschlag, um eine Schädigung des Sortiments nach Möglichkeit abzuschwächen. Die Bemerkungen der Redaktion sowie verschiedene zustimmende Äusserungen angesehener Kollegen haben mich in der Überzeugung be stärkt, daß Abwehr und Abhilfe in irgendeiner Form geschaffen werde» muß, wenn das Sortiment nicht jedes Ansehen beim Publikum ver lieren soll. Die vor einem Jahre eingctretenen weltbewegenden Ereignisse haben leider damals eine öffentliche Aussprache verhindert. Heute möchte ich die Aufmerksamkeit der Kollegen, insbesondere des Vorstandes des Verbandes der Kreis- und Ortsveretne wiederum auf diese wichtige Sache lenken und gleichzeitig einen neuen Fall be- kanntgebcn, der mir besonders beachtenswert erscheint durch den Satz, daß »die Bestellung nur beim Verlag erfolgen darf«. Der Verlag Otto Beyer in Leipzig versendet folgen den Brief unter Beifügung eines Prospekts an die Lazarettverwal- tungen: Leipzig, am 29. August 1915. Löbl. Lazarett-Verwaltung! Die zahlreichen Bestellungen, die wir aus die Liebhaber-Arbeits weisen unserer Handarbeits-Bücher von Verwundeten aus Laza retten erhalten, veranlassen uns hiermit. Ihnen einen Auszug aus unserem Preisverzeichnis der Handarbeits-Bücher der Deutschen Moden-Zeitung zu übersenden und Sie aus die darin angekündtgten Bücher, welche solche Arbeitsweisen behandeln, hinzuweisen. Gerade unsere Verwundeten dürften in den leicht verständig geschriebenen und bildgeschmllckten Büchern, welche stets mit einer genauen Anleitung für die Arbeitsweise versehen sind, eine Fülle von Stoff finden, der sie anrcgt, in ihrer Ruhezeit derartige, auch verkäufliche Arbeiten zu schassen. Die angekllndigten Bücher kosten durchschnittlich je «L 1.59 und wir hassen einem guten Zweck zu dienen, indem wir auf jedes be stellte Buch ein zweites umsonst abgeben, sodah sich der Durchschnitts-Preis der Bücher auf je 75 «s stellt. Versand nur gegen vorherige Einsendung des Betrages; für zwei Bücher sind 39 «s, für mehrere Bücher 59 «s Porto beizufllgen. Wir bemerken ausdrücklich, daß die Bestellung aber nur bei uns erfolgen darf, nicht durch Buchhandel, da sonst die gewährte Vergünstigung wegfällt. Hochachtungsvoll Verlag Otto Beyer. <Dem Schreibe» ist ei» Prospekt über Beyers Haudarbeitsbllcher beigefllgt.) Das Sortiment erhält einzelne Hefte bar mit 33)4"/», das Publi kum mit 59°/» Rabatt. — Will der Verlag ein gutes Werk tun, so möge er den Lazaretten, die dies wünschen, ein Stück seiner Hand- arbeitsbllcher umsonst überweisen! Dagegen hat niemand etwas ein zuwenden. Gegen die im Briefe dargestellte Geschäftsführung muß aber entschieden Verwahrung eingelegt werden. Dortmund, den 39. August 1915. Friedrich Stessen. Entgegnung. Zu den Ausführungen der Fa. Friedrich Steffen in Dortmund erwidern wir, daß unserem Schreiben kein vollständiges Verzeichnis über unsere Handarbeits-Bücher beigefllgt war, sondern nur eine für diesen Zweck gedruckte Zusammenstellung von acht solchen Werken, die verschiedene Liebhaber-Arbeitsweisen umfassen, die auch von Herren ausgeübt werden. Alle diese Arbeitsweisen werden — entgegen den anderen Hand arbeitsbüchern unserer Sammlung — säst nur in Geschästen, die Kunstmalereibedars usw. führen, verkauft. Aus den Lazaretten find uns lausend Bitten um kostenlose Über lassung solcher Bücher zugegangen, deren Wünschen wir auch ent sprachen. Dies war jedoch die Veranlassung, daß wir diese Bücher zum Preise von je 1.59 austeliten und dabei gleichzeitig, im Hinblick auf den guten Zweck, ein zweites umsonst anboten. Obgleich wir sonst das Wohl des Buchhandels nach jeder Seite hin wahren, mußte diesmal die Bestellung unmittelbar bei uns erfolgen. Leipzig, 2. September 1915. Verlag Otto Beyer. »Nur gegen Voreinsendung ohne Rabatt. > Die Firma August Scherl G. m. b. H. antwortet auf eine uns von einer Behörde zugehende Bestellung auf »Wirtschaftsblatt für Heer und Marine«: Unter Bezugnahme auf Ihre Bestellung auf das »Wirtschafts blatt für Heer und Marine« teilen wir Ihnen mit, daß das Wirt schaftsblatt ein Unternehmen der Behörde ist und nur direkt unter Kreuzband an die Abnehmer versandt wird. Wir können es deshalb nur gegen Voreinsendung des viertel jährlichen Bezugspreises von 3 Mark ohne Rabatt liefern. Hochachtungsvoll Wirtschaftsblatt für Heer und Marine. Expedition. Für uns Buchhändler recht erquicklich, daß »Heer und Marine- Behörde nichts von uns wissen will, und daß wir einer Behörde, die grundsätzlich am Orte zu beziehen wünscht, diesen Bescheid geben müssen. Es wäre erwünscht, wenn Aufklärung darüber gegeben würde, warum hier der Buchhandel grundsätzlich ausgeschaltet wird. L. Strafporto. <Vgl. Nr. 191 und 199.) Um Beanstandungen und Belastung mit Strasporto bei solchen B ü ch e r z e tt e l n zu vermeiden, die handschriftliche Hinzufllgungen wie »als gefehlt«, »fehlend«, »gratis als gefehlt« enthalten, wäre es wohl das Einfachste, auf allen Bllchcrzetteln diese Vermerke mit auf zudrucken und den jeweils in Frage kommenden zu unterstreichen, denn dies ist gestattet. Am besten wäre es, wenn von berufener Seite ein Schlüssel entworfen würde, der allgemein für die Zettel Ver wendung finden könnte, wie ihn ja auch die Bar-Sortimenter bet nicht ausführbaren Bestellungen anwenden. Jede Sonder-Notiz wie die oben genannten und andere würde durch einen Buchstaben zu be zeichnen sein. Auf diese Weise würde auf den kleinen Zetteln an Raum gespart und der Zweck völlig erreicht, außerdem das Schreib werk vereinfacht, was bei Eile auch angenehm ist. Faber. 1232
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