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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1915
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- Deutsch
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^ 206. 6. September 1015. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Alfreds mit Friedrich .dem Großen' (dem Großen natürlich in Anführungsstrichen) oder mit Wilhelm — ich gebe hier das schmähliche Wort in englischer Sprache — tbe slauAktcrer in Betracht ziehen oder die angelsächsische, christliche Zivilisation mit der preußisch-heidnischen Wildheit vor tausend Jahren ver gleichen? Nr. 34. Sir Ansons Grundzüge des englischen Vertrags rechts, deutsch von Prochownick, 1908, schmückt Henry Cecil mit folgendem saftigen Beiwort: Ms man zu spät entdeckte, daß die Übersetzung eines Werkes über Vertragsrecht für Deutsche das selbe wäre, wie wenn man einem Schwein einen Blumenstrauß anbietet, wurde die gesamte Auflage in Schießbaumwolle umge wandelt'. Nr. 4l. I. Ellis Barker geborene Eltzbacher, ,6roat arxi Orsator Lritain. 'IIu- Problems ok dlotberlanck aock Lmpirs, Poli tical, Militär;- etc.; eularxeck eckitivn 1910', dazu: ,Die Probleme haben schnell von selbst ihre Lösung gefunden'. Ra, na, Herr So- theran! Nr. 52. Die englische Übersetzung von Bismarcks .Gedanken und Erinnerungen' mit der Anmerkung: ,Jn der Geschichte wird sich kaum eine größere Ironie finden als die Selbstzerstörung des Deutschen Reiches wenige Jahre nur nach dem Tode seines Be gründers'. Nr. 03. Christian Karl von Bunsens, des englischen Ge sandten, Werk über .Egyptens Platz in der Weltgeschichte' gibt Ver anlassung zu dem Schmerzensschrei: .Der große Name des Groß vaters unseres letzten Gesandten in Wien möge uns an die Zeit erinnern, da Menschlichkeit und Ehre noch nicht ganz unerreichbar waren, selbst preußischen Staatsmännern'. Nr. 100. Busscll, .Eine neue Regierung für das britische Reich', 1912. Dazu die Anmerkung: .Mit der alten geht es noch recht gut (Ido olcl ans is ckoinA prcliv voll)'. Nr. 125. Carlyles .Geschichte Friedrichs des Großen'. Zitat eines Professors Sarolea, der dieses Werk als das unglückselige Meisterwerk über Friedrich den Großen bezeichnet. Sodann Herr Sotheran aus eigenem: ,Es ist ein schlagender Beweis der Grenzen von Carlyles Einfluß, daß all sein Götzendienst vor Friedrich dem Großen die Grundsätze seines unheilvollen Helden bei den Engländern niemals zur Geltung bringen konnte. Und es ist gerade den Engländern zu danken, daß sein Muster-Räuber staat für immer von den zivilisierten Völkern verurteilt wird. Andrerseits genießt Carlyle dafür die Ehre, von den Deutschen mit Mr. Houston Stewart Chamberlain als einer der beiden größten Schriftsteller (Shakespeare war natürlich ein Preuße) an geführt zu werden, die England jemals hervorgebracht hat'. Nr. 174. Crispis Memoiren: .Durch den Abschluß des Drei bundes zeigte sich Crispi in einem der merkwürdigsten Kämpfe gegen den gesunden Menschenverstand erfolgreich, wodurch nur bewiesen wird, daß der gesunde Menschenverstand sich wiederum einmal keine Geltung verschaffen konnte, über den schlietzlichen Erfolg der Geheimberatungen preußischen Selbstvertrauens wer den erst unsere Enkel urteilen können'. Nr. 210. Döllinger, .Studien zur europäischen Geschichte': .Diese Art eines deutschen Theologen ist im Gegensatz zu der Harnacks, Dryanders, Euckens und Co. unglaublich ungeschickt, hinterhältig mit Wahrheit und Ehre zu Verfahren'. Nr. 272. Freemans historische Geographie von Europa. Eine Kritik Professor Burys wird angeführt, die lautet: .Dieses Buch wird den Studierenden in hundert Jahren noch ebenso neu und nützlich sein, als es ihnen heute ist. Es kann leicht durch kurze Hinzufügungen zeitgemäß gemacht werden'. Hierzu So- theran: ,So scheint es. Aber cs wird doch mehr als kurzer Er gänzungen bedürfen, um die Resultate des Kongresses von Berlin zu verzeichnen'. Nr. 366. Hansards Parlamentsgeschichte und Parlaments- Debatten. 658 Bände. 1806—1008. .Wenn, wie es Wohl kommen mag, die Knöchel der gepanzerten Faust der Preußisch-Nietzscheschen Unmoral für immer von dem starken Arm der freien Völker Europas (einschließlich der Russen) zerschmettert worden sind und ihre glänzende Rüstung in einer Ecke des großen Lebens museums verzeichnet ist' usw. Nr. 398. Hanotaux, .Das jetzige Frankreich'. ,Es gibt wenige Männer mit Ausnahme von Sir Edward Grey, die die Wilhelm- straßc lieber ermorden würde, wenn es als ein Akt von Krieg führung dargestellt werden könnte, als Herrn Hanotaux. Statt dessen aber werden sie gezwungen werden, ihn mit der größten Höflichkett auf dem Kongreß in Berlin zu behandeln.' Nr. 471. Kemble, .Die Sachsen in England'. Dazu bemerkt Henry Cecil: .Obgleich die meisten anderen Zweige der teu tonischen Rasse damals Wilde waren, die die Trcitschkeschen Blut götter Tor und Odin anbeteten'. Nr. 1027. Boutourlin, .Uistoiro militaire lis la Oaropagnc ckc Uussie Cll 1812'. .Welches Schicksal wird der russische Feldzug von Napoleonunculus haben?' Nr. 1030. Zu dem Versteigerungs-Katalog der Napoleon- Sammlung von Buhrig, die bei Hiersemann stattfand, die An merkung: .In Leipzig wird kein Geld mehr sein, um es bei einer Versteigerung von Erinnerungsstücken von Napoleonunculus auszugebcn'.« Ich habe auch hier nur eine kurze Auswahl der »Breslauerschen Auswahl« geben können, es mag aber damit genug sein, obwohl Breslauer bemerkt, daß er diesen Auszügen noch zahlreiche andere hinzufügen könnte. Er schloß diesen Vortrag damit, daß er sagte, seinem Empfinden entspräche es, über diese Dinge sich nicht zu entrüsten, sondern zu lächeln. Die beiden Verzeichnisse liefern, wie es ihm scheint, einen kleinen Beitrag zu dem Bilde der geistigen Verfassung des heutigen England, »llberhebung, ohnmächtige Wut und bewußte Lüge toben sich auf diesem kleinen Gebiete genau so aus wie auf vielen anderen wesent licheren des englischen Lebens«. Der interessante Vortrag wurde mit großem Beifall ausgenommen, dem sich eine lebhafte Aus sprache anschloß. Um mit einem freundlicheren Bilde zu schließen, will ich aus der »Welt am Montag« Nr. 34 vom 23. August 1015 Mit teilen, daß in der Kapelle des New College der berühmten Uni versität Oxford eine Ehrentafel aufgehängt worden ist, auf der alle ehemaligen Mitglieder des Kollegs verzeichnet stehen, die den Tod fürs Vaterland erlitten haben. Auf dieser Tafel wurden auch die Namen dreier Deutschen verzeichnet, die den Heldentod in der deutschen Armee fanden. Es gibt also auch noch Engländer, die von der Kriegspsychose verschont geblieben sind. Nach der Sozialen Praxis bringt die Welt am Montag in ihrer Nr. 34 vom 23. August 1015 die Nachricht, daß sich beim Generalgouvernement in Belgien eine Bildungszentrale auf getan habe, die den Zweck hat, »den Kriegern im Etappen- und Operationsgebiet zur Beschaffung geistiger Anregung aller art behilflich zu sein, und die den beiden Militär-Ober« Pfarrern der beiden Konfessionen unterstellt ist«. Dazu erfährt die Zeitung: »Die Abteilung für das Bibliothekwesen über nimmt die Sichtung des für die Truppen durch die Sammlungen in der Heimat eingehenden Lesestoffes. Ehe die Bücher weiter gesandt werden, werden sie nochmals auf ihren Inhalt genau ge prüft, und alles, was in politischer, konfessioneller oder sittlicher Hinsicht Bedenken erregt, wird zur Seite gelegt«. Diese Mitteilung spricht für sich selbst. Jeder Kommentar ist überflüssig. Berlin, Ende August 1915. R. L. Prager. Mine Mitteilungen. Der Allgemeine Deutsche Neuphilologcn-Verband hat die an eng lischen Universitäten wirkenden Professoren deutscher Geburt, K. H. Breul in Cambridge und K. W i ch m a n n in Leeds, auf Grund einer Ergebenheitserklärung für England, die sie kürzlich in der englischen Presse veröffentlichten, aus der Liste seiner Mitglieder gestrichen. Personalnalhrilhten. Jubiläum. — Auf eine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit im Hause Georg Reimer in Berlin kann heute Herr Aug. Hilbert zurlick- blickcn. Am 9. Mai 1878 trat der Jubilar bei Chr. Limbarth in >231
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