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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1915
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- 1915-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Brftyhandc.. Redaktioneller Teil. ^ 198, 27. August 1915. einzige Firma war es, die sich durch die befristete Liefe rung beschwert fühlte und mir schlecht und recht das Buch wieder zurllckschickte. Das war ganz korrekt und zweckmäßig. Nicht korrekt und nicht zweckmäßig ist es aber, zu verlangen, daß der Verleger aus verkehrter Rücksicht seine Bücher so vertreibe, daß er selbst zu Schaden kommt. Wer kann das wollen? Ein Verleger. Aus dem niederländischen Buchhandel. v. «IV siehe Nr. 181.) Jubiläum Or. C. P. Burgers und die Bibliothek der Universität zu Amsterdam. — Die Lage des Druckgewerbes in Amsterdam. — Maarten Maartens 1'. — Neue Schriften über den Krieg. Am 16. Juli 1915 feierte vr. C. P. Burger jr., der Biblio thekar der Amsterdamer Universitätsbibliothek, sein 25jährtges Amtsjubiläum. Der unter seiner Redaktion erscheinenden Mo natsschrift Uet Look (M. Nijhoff, Den Haag) entnehme ich fol gendes über seinen Lebenslauf und seine Amtstätigkeit: CombertuS Pieter Burger wurde am 10. April 1858 zu Gouda geboren, wo sein gleichnamiger Vater Gymnasiallehrer war. In folge Versetzung seines Vaters erhielt er seinen Hauptunterricht am Gymnasium zu Leeuwarden, bezog 1875 die Universität zu Leiden, um Philologie zu studieren, und erwarb 1884, als er schon Gymnasiallehrer zu Haarlem war, dort den Doktorhut mit seiner Dissertation: De bello eum Samnitibus seouuclo. Er ver ließ jedoch bald diese Laufbahn und bezog aufs neue die Hoch schule, um sich dem Studium der Rechte zu widmen in der Ab sicht, später die Laufbahn eines Archivars einzuschlagen. Auch in dieser Wissenschaft promovierte er mit einer Dissertation: Oe beperstts aansprastelijkkeick van (len sokulckenaar in bet decken- ckaagseko en bet oucke reereebt. Am 1. Juni 1889 wurde er zum Assistenten und am 16. Juli 1890 zum Bibliothekar an der Biblio thek der Universität zu Amsterdam ernannt. Die Jubiläumsfeier fand in Gegenwart des Bürgermeisters, des Rector Magnificus der Universität, vieler Professoren und Freunde des Jubilars in einem der Säle der Bibliothek statt. Namens einer Anzahl Verehrer hielt Professor Brugmans, Am sterdam, die Hauptrede und überreichte ein Bildnis des Gefeierten, gemalt von Hobbc Smith, das auf der Bibliothek sein Andenken verewigen soll, sowie ein Album, enthaltend die Unterschriften der Teilhaber an dem Geschenk. Nach einer langen Reihe weiterer Reden schloß ein Diner in intimerem Kreise die Feier. Aus Anlaß dieses Jubiläums gibt I. D. C. van Dokkum in der Juli-Nr. des Amstelodamum, Organ des gleichnamigen Ver eins für die Geschichte von Amsterdam, eine kurze Skizze der Ge schichte dieser Bibliothek. Ursprünglich war sie nur eine kleine Handbibliothek auf dem Rathause, die dann ein Unterkommen in der Nieuwe Kerk fand, wo sie auch für den Gebrauch des Publi kums offenstand, soweit der Raum und die Ketten, mit denen die Bücher nach damaligem Brauch befestigt waren, es zuließcn. Gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts erhielt sie durch eine Schenkung Jakob Buycks einen großen Zuwachs. Trotzdem nennt der erste Katalog, den der erste offiziell so genannte Bibliothekar Petrus Staden 1612 herausgab, nur 762 Bücher, von denen 380 theologische waren. Ein Nachfolger Sladens hatte Veranlassung, in die Vorrede eines neuen Katalogs die Bemerkung einzuflech- ten: die Bibliothek sei der Sitz Minervas und nicht Lavernas (Göttin der Diebe). Obgleich die Stiftung der sogenannten Doorluchte Schoo! (im Jahre 1632), des Vorläufers der Universität, auf deren Söller sie aufgestellt wurde, ihre Benutzung förderte und ihre Bedeutung als Gelehrten-Bibliothek begründete, wuchs sie doch sehr lang sam, da die Gelder für Anschaffung von Büchern sehr spärlich flössen. Anfangs des 18. Jahrhunderts fand man sie nicht einmal mehr einer sachverständigen Leitung wert. Das Amt des Biblio thekars wurde einem der Bürgermeister als Ehrenamt anvertraut, der dafür anstatt des Gehalts »een kalvs asm rijnse vijo« erhielt. Der letzte dieser Bürgermeister-Bibliothekare war Jan Six, der sich redliche Mühe gab, das ihm anvertraute Institut zu heben. Diese Bestrebungen wurden fortgesetzt durch seine Nachfolger, IlSi die allerdings nicht mehr zugleich Bürgermeister waren, I. H. Verhehck, Cras, der rühmen konnte, daß die Bücher sich unter seiner Verwaltung um 600 vermehrt hatten, und David Jacob van Lennep, unter dem der erste Lesesaal, der Raum für ganze acht Personen bot, eröffnet wurde. Nach van Lenneps Tod wurdp der später als Bibliograph berühmte P. A. Tiele als erster im Hauptamt mit dem Titel »Custos« zum Bibliothekar bestellt. Un ter seiner Verwaltung wuchs die Bibliothek sowohl an Inhalt als an Ansehen. Zahlreiche Legate wurden ihr vermacht, und verschiedene gelehrte Gesellschaften vertrauten ihr ihre Biblio theken zum Nießbrauch an, während der von Tiele ausgearbeitete Katalog die Benutzung erleichterte und Besucher anzog. Im Jahre 1878 wurde die unter dem Namen Athenaeum be kannte Doorluchte School Universität, und die bis dahin Stadl bibliothek genannte Büchersammlung wurde ihr anvertraut und zur Universitätsbibliothek erhoben. Ihr erster Bibliothekar war Or. H. C. Rogge, der bei dem wegen Raummangels nötigen Umzug zu gleich eine Reorganisation der Bibliothek vornahm, wobei u. a. ein feuersicheres Büchermagazin mit 5300 Metern an Schränken errichtet wurde. 1890 wurde Rogge zum Professor ernannt, und als sein Nachfolger wurde der jetzige Jubilar, Or. C. P. Burger, gewählt, unter dessen Verwaltung die Anstalt sich weiter entfaltet hat. Das Budget stieg von G. 11000.— im Jahre 1878 auf G. 60 000 für 1915, die Besucher im selben Zeitraum von 4000 auf 74 000. Zu dem früheren Büchermagazin kam 1903 ein neues (5700 Meter an Schränken), das sich jetzt auch schon wieder als zu klein erweist. Die Bibliothek umfaßt jetzt etwa 950 000 Bände, darunter 6780 Zeitschristen-Serien, 17 000 niederländische Dissertationen und 3000 Manuskripte. Außerdem sind noch vorhanden 1200 Von- deliana, 20 000 Hebraica und Judaica, ungefähr 30 000 Briefe, 70 000 Flugschriften, 15 000 Streitschriften, 5000 Stiche und Por- träts, 100 000 ausländische Dissertationen und viele Karten und Atlanten. Besondere Aufmerksamkeit findet eine schöne Samm lung von Bucheinbänden und eine Reihe von in Amsterdam ge druckten Büchern, nach denen vr. Burger sein Hauptwerk: Os verfaßt hat. Der Bericht der Handelskammer zu Amsterdam über 1914 gibt folgende Übersicht über das Druckgewerbe: Die ersten sieben Monate des Jahres ergaben im allgemeinen für alle Zweige des Gewerbes günstige, zum Teil sehr günstige Ergebnisse. Der Krieg brachte darin mit einem Schlage große Veränderung. Aufträge für die Druckereien aus dem Auslande wurden zurückgezogen und neue nicht gegeben; Handel, Schisfahrt und Industrie brauchten viel weniger als sonst, besonders durch Wegfall jeder Reklame.*) Die Buchbindereien litten ebenfalls schwer unter der Zurück ziehung ausländischer Aufträge, während die des Inlandes, auch wenn sie jetzt hier statt im Ausland gegeben wurden, nur teil weise Ersatz boten, da sie sich in bescheidenen Grenzen hielten. Bei den Kartonfabriken war ein Rückgang der Nachfrage nach Luxus- und ähnlichen Kartonnagen zu verzeichnen, der ebenfalls nur zum Teil durch größeren Absatz an einfacheren Sorten, na mentlich für Nahrungsmittel, gutgemacht wurde, da hierfür trotz höherer Preise der Grundstoffe nur mit Mühe bessere Preise erzielt werden konnten. Der Export der Schriftgießereien hörte ganz auf, und die inländische Nachfrage beschränkte sich auf das Not wendigste, während gleichzeitig die Beschaffung des Materials große Schwierigkeiten ergab. Besonders in diesen Fabriken, wenn auch noch in vielen anderen, wurden Entlassungen von Arbeitern oder Beschränkung der Arbeitszeit notwendig. Rach Zeitungsnachrichten sind die Preise für Zeitungspapier in Norwegen besonders durch große Ankäufe von französischer Seite bis zu 200 Kr. per 1000 Kilo und höher gestiegen. Man befürchtet noch höhere Preise, da viele Fabriken in den ersten sechs Monaten überhaupt keine Aufträge mehr annehmen konnten. Es wird aber behauptet, daß trotz dieser höheren Preise infolge *) Einige der größten Druckereien hatten Gewinn durch Negie- rungsausträgc für Kriegspapiergeld und Anteilscheine der Staats anleihen, doch mußten sie dabei auch unter ständigem Hochdruck arbeiten.
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