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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-19
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
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^ 191, IS. August ISIS. Redaktioneller Teil. sehentlich oder mit Absicht, mag dahingestellt sein — ohne Preisangabe das kleine Schriftchen von Onrvnzul, Lsinarckinus: Oratio all Llexanllrum VI. nomine regum Si8pLniae kadit». sRom: Stephan Plannck 1493.) 8 Bl. 4°, das die Zweitälteste gedruckte Nachricht über die Entdeckung Amerikas enthält. In den Bibliotheken von Hoe und von Huth war es nicht vorhanden, was Wohl für seine Seltenheit spricht. — Zwei umfangreiche Kataloge von Joseph Baer L Co. in Frankfurt a. M. liegen uns vor: Katalog 634 mit dem 4. Teil der Kunsthistorischen Bibliotheken von Tonop, Manchot ufw., der die Kunststättcn in Italien, Spanien und Por tugal behandelt <24 l6 Nrn.) und Kat. 632 mit der ersten Hälfte des ersten Teils einer großen Sammlung von Werken zur Nationalöko nomie: Zeitschriften und Sammelwerke — Theoretische National ökonomie <1692 Nrn.). — Schließlich sind von den deutschen Kata logen noch zwei von Leo Liepmannssohn in Berlin mit Autographen zn erwähnen, Katalog 188: »Deutsche Schrift steller: Dickster, Philosophen und Gelehrte <mit Ausschluß der Naturforscher)«, darin Goethe und der Goethekreis, Schiller und fein Kreis usw., und Katalog 187: »Aus Deutschlands großen Tagen«, Autographen des Brandenburg-Preußischen Herrscher hauses, Briefe usw. aus dem Zeitalter der Freiheitskriege, aus dem Kriege 1870/71, aus der Gegenwart und der jüngsten Ver gangenheit, darunter viele schöne und interessante Stücke, eins der hübschesten vielleicht ein Stammbuchblatt des Grafen Zep pelin, aus Straßburg i. Elf. vom März 1874 datiert, mit den prächtigen Worten: »Ehre und Ruhm sind schmeichelnde Zugaben des Glücks, doch nur das stete Bewußtsein seiner hohen Pflicht gegen das Vaterland vermag dem Soldaten im Frieden die Ausdauer, im Kriege den wahren Math zu verleihen«. Von den ausländischen Katalogen wollen wir nur einen kleinen spanischen nennen, Nr. 2 der dlusva Serie von P. Vindel inMadrid, ein feines, zierliches Bändchen, von Seite 33 bis 120 laufend, schwarz und rot gedruckt, die einzelnen Seiten rot umrahmt, ringsum mit Goldschnitt und mit einem rötlichen, durch sichtigen Umschlag über den weißen Deckeln, ein Kabinettstückchen unter seinen Genossen; darin seltene Bücher: »Odra« raras x kjemplarss uiuoos imprsoos SN los sigios XV u, xvm«, meist spa nischen Ursprungs, doch auch eine Anzahl italienischer Inkunabeln, und darunter — merkwürdigerweise — ein zweites Exemplar dieses »Rarissimnm Lmerioanum«, das Harrassowitz ohne Preis anzeigt, der »Oratio nä ^lsxauärum VI.« von Bernardinus Carvajal <Rom: Stephan Plannck 1493) für 3225 Pesetas. Die Duplizität der Ereignisse ist doch kein leerer Wahn. 8. U. Buchmacher und Buchhändler. Zum 50. Geburtstage Friedrich Lieuhards (4. Okt. 1915). Wenn man von der Leidenschaft besessen ist, Bücher zu machen, hat man in praktischer Beziehung nur einen innigen Wunsch: es möch ten sich recht zahlreiche Menschen finden, die von der Leidenschaft be sessen sind, Bücher zu kaufen. Meines Wissens ist dieses Laster in Deutschland nur mäßig ver breitet. Man hat an dessen Stelle den unüberwindlichen Trieb, Bücher zu leihen. Leicht entsteht hieraus die Gewohnheit, geliehene Bücher nicht wieder zurückzugeben, vielleicht auch weitcrzulcihen: — und so kommt immerhin einiges Leben in den deutschen Buchhandel. Da ich diese Eigenschaft bet meinen trotzdem herzlich geliebten Landsleuten genügend beobachtet habe, so ließ ich es mir angelegen sein, meinem Verlag einzuschärfeu: Lieber Verlag, ich komme dir mei nerseits gern entgegen, gib mir aber bei jedem meiner Bücher recht viel Freiexemplare! Mein Verlag, mit einem halb greinenden, halb lächelnd pfeifen den Munde, ging denn auch gelassen auf diese philosophische Bitte ein, und so ist mir die Freude und die Möglichkeit gegeben, einige Frei- und Ehren-Excmplare an würdige oder bedürftige Personen zu ver schenken. Immerhin kann man vom Verschenken allein nicht leben. Nnd da muß ich denn auch einer Anzahl von Sortimentsbuchhändlern bei dieser Gelegenheit meinen herzlichsten Dank auf den Schreibtisch legen. Es ist mir ausgefallen, wieviel doch ein tüchtiger Sortimenter für ein Buch tun kann, das ihm wirklich am Herzen liegt. Nicht nur in Straßburg, bei einem unserer ersten Geschäfte, habe ich dies beob achtet. Der Buchhändler kann in solchen Fällen schwankenden Kunden gegenüber eine werbende Liebenswürdigkeit entfalten, die über den persönlichen Geschäftsvortcil hinausgeht. Er hat schon in der Aus schmückung des Schaufensters eine gewisse Macht in der Hand. Er kann zu bestimmten Anlässen eine kleine Sonderausstcllung veranstal ten und hierbei seinen Geschmack bekunden. Wie überhaupt ein Schau fenster viel verrät. Auf meinen mancherlei Reisen ist es mir immer eine Liebhaberei geblieben, nachdenklich vor den Schaufenstern der Buchläden stehen zu bleiben. Daß ich immer Erfreuliches beobachtet habe, wage ich nicht zu behaupten. Aber man übt den Blick, wie sich ein Menschenkenner im Gcsichterlesen übt. Merkt man, daß einem das Gesicht nicht viel sagt — nun gut, dann freundlich weiter! Die Welt hat Menschen und Schaufenster genug. Die Gelassenheit, mit der man über diese Dinge auf der HöHe des Lebens plaudern kann, ist einem nicht als Geschenk in die Wiege gelegt. Man muß sie erringen; mau muß manchen Ingrimm hinuntcr- würgen; man muß durch ein Dorngehege von Widerstand, Verkennung und Nichtbeachtung. Vor einigen Jahren noch begann der verstorbene vr. Richard Weitbrecht einen Aufsatz über mein Schaffen mit folgen der Feststellung: »In einer literarisch warm interessierten und gut unterrichteten Familie habe ich kürzlich den Namen Friedrich Lien- hard genannt und zu meinem Erstaunen gesehen, daß man nicht ein mal seinen Namen, geschweige einzelne seiner dichterischen oder kritisch-ästhetischen Werke kannte« (Eckart, Mai 1909). Dergleichen kann man heute noch erleben. Und darf man es irgend jemandem übelnehmen? Sollte ich Kritik oder Buchhandel anklagen? Fällt mir gar nicht ein! Denn mir ist das Glück geworden, eine in der Stille langsam anwachsende Gemeinde zu erleben, Menschen von Geist, Ge müt und Charakter, stille und gehaltvolle Herzen, wie ich aus mancher Zuschrift dankbar erkennen durfte. Dieses organische und gesunde Wachsen auch im Buchhandel und in der Leserschaft empfinde ich als ein Lebensglück. Der Inhaber einer bedeutenden Buchhandlung sagte mir einmal: »Sehen Sie, hier auf den Ladentischen und im Schaufenster muß ich manche Bücher häufen, denen auf einige Wochen und Monate die Teil nahme des Tages gilt. Wenn ich sie jetzt nicht verkaufe, sind sie binnen Jahresfrist wertlose Masse. Tort aber, hinter den Glas fenstern, stehen die dauernderen Werke: Bücher, die nicht Sensation sind, nach denen aber zu Geburtstagen oder Festen immer wieder Nach frage ist, Bücher, die ihre Freunde und Gemeinde haben. Dort stehen auch Ihre Werke.« Das empfand ich als etwas recht Angenehmes und schüttelte meinem Freund und Gönner die Hand. Es ist schwere Zeit. Und unsere Einzelperson ist nur wichtig, sofern sie dem Ganzen dient. Der Buchmacher und der Buchhändler versuchen das in ihrer Art; beide Berufe haben zwar ihre Gcldmacher, haben aber auch ihre Idealisten. Dem letzteren ist das ernste Buch etwas Heiliges; denn eine Fülle von Seelenkraft und Geistesstärke kann darin stecken. Und wenn es nur einem unter Zehntausenden wieder Lebenskraft und Lebensglauben gab - so ist der Verfasser reichlich belohnt. Friedrich L i e n h a r d. Kleine Mitteilungen. Ausländische Spende» für deutsche notleidende Künstler. — Eine reiche Spende von über 15 000 haben schwedische Künstler und Kunstfreunde dieser Tage den, »Hilfsfonds für notleidende deutsche bildende Künstler« überwiesen, den der Herausgeber der »Deutschen Kunst und Dekoration«, Hofrat Alexander Koch tu Darmstadt, alsbald nach KrtegSbeginn ins Leben gerufen hat. Dadurch ist der so segensreich wirkende »Darniftädter Hilfsfonds«, aus dem bereits über SO not- leidende talentierte Künstler Deutschlands unterstützt werden konnten, auf 45 ovo angewachsen. Auch aus dem übrigen neutralen Ausland liefen Spenden ein, die bas große Interesse für deutsche Kunst bekun den und tiefe Dankbarkeit den deutschen Künstlern gegenüber zum Ausdruck bringen. Fahrpreisermäßigung von 50»/» zum Besuch der Leipziger Herbst- Mustermesse sBeginn Sonntag, 28. August). — Dank dem Ent gegenkommen der Eisenbahnverwaltungen werden den Meßbesuchern halbe Fahrpreise auf den deutschen Staatsbahncn In der Weise ge währt, daß die tu der Zeit von, 23. August bis S. September ISIS zum Besuch der Leipziger Herbst-Mustermesse gelösten besonderen Fahr karten II. oder III. Klasse nach Leipzig zur Rückfahrt bis mit 10. Sep tember 1815 ohne Nachzahlung berechtigen. Zur Lösung dieser be sonderen Fahrkarten ist eine Bescheinigung über den Meßbesuch er forderlich, die von der Handelskammer Leipzig auf den Namen ausge stellt wird. Die Bescheinigung ist von dem Meßbesucher zu unter schreiben, bei der Lösung der Fahrkarte und später stets zusammen 1167
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