Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150814
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191508145
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150814
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-14
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ichf iSejchSft'stH "r>« 3SM kbet' stüs i k ; ^> 6. 32 Ns. statt z^s M^ ^ ^Deutschen Deiche zahlen für jed?s «kxemplar 30^Mar» bez.des Dörsemrereins die viergejpaltene -Petitzeile oder^deren A !36 Mar» fShrlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung N Raum 15-Pf^>/,S. 13.50M^'/j6.2SM..'/. S. 50M.. für Nicht-Z llb^r Lmp^ig oder dur^ Kreuzband, gn Nichtmit^lieder in j mi^lieder 40 >pf.^ 32 M.. H0N!.. 100 M.^ Deilagen werden » , 2?-> -,g-n-n An^->g-n;?iü-n j Nr. 187. Leipzig, Sonnabend den 14. August 1918. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Noch einmal die Rezensionsexemplare. Von Adolf Braun. Als ein merkwürdiger Redakteur, der nun bald 30 Jahre »schriftleitet« und während dieser Zeit an leitender Stelle von Blättern in Berlin und Wien, Dresden, München und Nürnberg gestanden und niemals für sich und seine Zeitung ein Rezensions exemplar begehrt hat, glaube ich zu der so oft auch im Börsen blatts behandelten Frage der Rezensionsexemplare etwas bei tragen zu können. Obgleich ich niemals ein Rezensionsexemplar begehrt habe, habe ich Hunderte von Büchern in den von mir gelei teten Zeitungen, in Revuen und wissenschaftlichen Zeitschriften be sprochen, zum größten Teile Bücher, die mir nicht als Rezensions exemplare zugegangen sind. Ich besprach sie, weil der Gegenstand des Buches mir eine wichtige literarische oder politische oder volks wirtschaftliche Aufgabe stellte, nicht weil ich eine Schuld gegenüber einem Verleger abzutragen hatte. Das Thema der Rezensions exemplare ist noch lange nicht erschöpft, es bleibt für Verleger wie Redaktionen, aber auch für die Schriftsteller und Sortimenter unerfreulich. Weil ich heute für das Börsenblatt schreibe, möchte ich zuerst die Frage vom Standpunkte des Verlags betrachten, wozu ich vielleicht nicht ganz unautorisiert bin, da ich mehrere Jahre im Nebenamte literarischer Berater einer Verlagsbuchhand lung war. Es wird eine starke Verschwendung mit den Rezensionsexem plaren getrieben. Es mag strittig sein, jedenfalls soll es von mir nicht, entschieden werden, ob zu viele Rezensionsexemplare ver sandt werden, unzweifelhaft steht aber für mich fest, daß ein großer Teil der Rezensionsexemplare an durchaus falsche Stellen ge langt und daß ein erheblicher Prozentsatz der Rezensionsexem plare vollständig wirkungslos bleibt, ja zum Teil, statt dem Ver leger zu nützen, ihn durch den raschen Verkauf an Antiquare direkt schädigt. Einige Zeitungen verzeichnen, wie es scheint, mit peinlicher Genauigkeit und auch mit sachlicher Gruppierung die eingelaufe nen Schriften. Das ist für den Verleger von Nutzen und kann die Zusendung von Rezensionsexemplaren allein schon rechtfertigen. Eine große Anzahl von Bücherkäufern, die sich die bibliographi schen Behelfe nicht verschaffen, mögen durch die Verzeichnisse der eingelaufenen Bücher in der Kölnischen Zeitung, in der Frank furter Zeitung, in der Literarischen Beilage der Kölnischen Volks zeitung, in der Neuen Freien Presse zum Ankauf von Büchern veranlaßt werden. Diese Verzeichnisse der eingelausenen Schrif ten werden bloß bei den Zeitungen mit Nutzen gelesen, die sie an bestimmten Tagen und immer an der gleichen Stelle verzeich nen. Nur in diesem Falle gewöhnt sich der Leser, sie an der betreffenden Stelle zu suchen; ein Teil der Leser unterläßt Wohl niemals, diese Verzeichnisse durchzusehen. Andere Zeitungen verzeichnen auch die eingelaufenen Druck schriften, aber sie überlassen es dem in vielen Zeitungs redaktionen übermächtigen Asttsur en pages, wann, wo und wieviel er von dem Satze dieser Rubrik zur Ausfüllung ir gendwelcher Lücken verwendet. Derartige Verzeichnisse dürften dem Verleger keine Vorteile bieten, weil sie von den Lesern meistens übersehen werden, da sich kein Leser gewöhnt, nach diesen Ver zeichnissen zu suchen. Wo die eingelaufenen Druckschriften als ein Füllsel betrachtet werden, verliert somit die Veröffentlichung der Titel fast jeden Wert für den Verleger. Die Verzeichnisse der eingelausenen Druckschriften wären einer gründlichen Untersuchung vom Standpunkte des Verlegers wert. Als Redakteur kann ich erklären, daß ich immer von neuem erstaunt bin, wie viele Verleger unverlangte Rezensionsexemplare an Zeitungen senden, von denen sie bei einiger Kenntnis der Art und der Stellung der Zeitung wie ihres Leserkreises überzeugt sein müßten, daß das Buch auf kein Interesse bei den Redakteuren und Lesern, somit auch auf keine Besprechung rechnen kann, daß auch die Aufnahme in das Verzeichnis des Büchereinlaufs völlig unnütz ist. Ein Teil der Rezensionsexemplare, kaum aber der überwie gende, wird auf Begehren der Redaktionen, einzelner Redakteure, tatsächlicher oder vorgeblicher Mitarbeiter von Zeitungen ver sandt. Die übrigen werden Wohl nach Listen, zum Teil auch nach sehr alten oder nicht häufig genug revidierten Listen verschickt. Besonders bei kleinen und mittleren Verlagsbuchhandlungen, die Bücher aus verschiedenen Gebieten herausgeben, merkt man nicht selten, daß sie nicht nach differenzierten Zeitungslisten arbeiten, daß sie manchen Zeitungen alle ihre Neuerscheinungen senden, obgleich sie nur bei einer Richtung der Novitäten eine Besprechung erwarten können, während die anderen Bücher unbesprochen blei ben werden. Die Zeitungen werden auch viel zu wenig vom Standpunkte des Verlegers darauf untersucht und von Zeit zu Zeit nachge prüft, ob Art und Größe des Leserkreises der Zeitung, der Raum, den sie für Rezensionen zur Verfügung hat, die Zusendung von Rezensionsexemplaren rechtfertigen. Der Verleger sollte auch die Zeitungen unterscheiden nach der Art der Besprechungen, die sie bringen. Viele Verleger ver sprechen sich viel zu viel von dem Waschzettel, den — wie ich als Redakteur bedauern muß — gar viele Zeitungen abdrucken. Der Bruchteil der Zeitungsleser, der zu den ernsthaften Bücherkäufern gerechnet werden muß, findet instinktmäßig heraus, was ein Verlegerurteil und was eine Besprechung ist. Es gibt auch viele Redakteure, die die Beilage eines Waschzettels zu einem Re zensionsexemplar sehr unangenehm empfinden und als eine Miß achtung der Redakteure, als eine Bevormundung ihres Urteils, als ein Selbstlob des Verlegers betrachten. Zu diesen Urteilen kommen gerade die ernsthaften Redakteure, die in der Übersen dung eines Rezensionsexemplars eine, wenn auch durchaus nicht stets willkommene Pflichtfetzung sehen. Wie weit der Waschzettel an die Stelle des selbständigen Urteils getreten ist, vermöchte nur eine gründliche Untersuchung festzustellen. Neben dem sklavischen Nachdruck des Waschzettels gibt es noch eine Art Mittelding zwi- schen Waschzettel und Besprechung, eine teilweise Benutzung des elfteren. Auch dort, wo der Waschzettel unbeachtet bleibt, ist für eine sachgemäße Besprechung noch lange keine Sicherheit geschaffen. Nur den größten Zeitungen ist es möglich, den Strom der Lite ratur, der in unsere Redaktionen fließt, von sachkundigen Leuten beurteilen zu lassen. Je kritikloser die Zusendung von Rezen sionsexemplaren vor sich geht, desto schwieriger wird es auch der gewissenhaftesten Redaktion, Sachkenner zu finden, die als Be urteiler der eingelaufenen Schriften berufen erscheinen können. 1149
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder