Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150811
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191508112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150811
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-11
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. pjk 184, 11. August 1915. je ein Exemplar ihrer Neuerscheinungen unberechnet zugehen zu lassen, wie es übrigens von einigen Firmen bereits gehandhavt wird. Wir verhehlen uns nicht, daß es sich dabei um eine Mehr belastung des einzelnen handelt, und würden nicht anstehen, uns gegen eine gesetzliche Einführung der Pflichtexemplare ganz ener gisch zur Wehr zu setzen. Da es sich aber um ein freiwilliges Opfer im Dienste der Gesamtheit und namentlich im Interesse des schwei zerischen Buchhandels handelt, so sollte keiner von unseren Kol legen Zurückbleiben. In der Generalversammlung wird Gelegen heit geboten sein, sich über diese Angelegenheit auszusprechen. In einer anderen Sache hat der schweizerische Buchhandel einem Appell an seine Opferwilligkeit gerne Folge geleistet. Im Dezember vorigen Jahres versandten wir ein Rundschreiben fol genden Inhalts an unsere Mitglieder: Geehrter Herr Kollege! Sie werden sich vielleicht wundern, daß wir in dieser hoffentlich für uns alle recht arbeitsreiche» Zeit mit einem Vereinsrundschreibcn an Sie gelangen. Wir hassen aber, daß Ste uns nach Prüfung der Angelegenheit Ihre volle Zustimmung und recht tatkräftige Unter stützung zuteil werden lassen. Frage: Wie können wir unser» Wehrmännern draußen an der Grenze in ihren zum Teil dürftigen und abgelegenen Kautonncmentcn unsere Dankbarkeit für ihr opferwilliges Ausharren am besten be zeugen? Wohl dadurch, daß wtr mlthelfen, ihre dienstfreie Zeit möglichst angenehm zu gestalten. Das »Wie« ist für uns Buchhändler nicht schwer zu beantworten: Durch Darbietung guter unterhaltender und belehrender Lektüre. Wir kommen deshalb heute im Namen unseres Borstandes an Sic alle, Verleger und Sortimenter, mit der herz lichen Bitte, ans Ihren Lagcrbestäuden eine möglichst reiche Aus wahl von Schriften größerett und kleineren Umfanges zusammenstellen zu wollen und den Militärbehörden zur Verteilung an unsere Trup pen abzugeben. Wie Sie aus den Tagesblättern entnehmen können, ist bereits einer unserer Kollegen mit gutem Beispiel vorangegangen, auch ist uns bekannt, daß in der Stille in dieser Hinsicht schon Erkleckliches geleistet worden ist, aber schön wäre es, wenn der schweizerische Buch handel als solcher durch ein gemeinsames kraftvolles Vorgehen seinen vaterländischen Sinn bezeugen würde. Die Verleger werden selbst am besten wissen, welche ihrer Ver lagswerke für diesen Zweck geeignet sind, und den Sortimentern wird gewiß bei Durchsicht ihres Lagers manches gnte Buch in die Hände fallen, das seit Jahre» des Käufers harrt und nun ans schöne Weise noch zur Geltung kommen kann. Also bitte, helfen Sic mit, unser» Soldaten ein schönes Weih nachtsgeschenk des schweizerischen Buchhandels zu bescheren, und zö gern Sie nicht, sobald wie möglich Ihre Auswahl zu treffen. Von denjenigen Herren Kollegen, die keine Bücher zur Verfü gung stellen können, werden Geldspenden gerne in Empfang genommen. Aus diesen Beträgen würden von nnscrm Vercinssortiment geeignete Werke angeschafft. Geldsendungen sind an den Unterzeichneten Präsidenten, Büchcr- sendungcn an die Sammclstelle für Soldatenbibliothcken, Presse- bnrcau des Armccstabcs in Bern, zu richten. Für Sendungen bis 15 Kilogramm ist Portofreihcit gewährt worden. In der festen Erwartung, bei Ihnen allen einen recht freudigen Widerhall aus unsere Bitte erweckt zu haben, zeichnen wir mit kol- legialischer Begrüßung. Diesem Wunsche ist von Seite des Verlags und Sortiments in erfreulicher Weise entsprochen worden, und auch bei allen an deren Bestrebungen, unseren Wehrmännern den Dienst zu erleich tern oder ihnen Freude zu bereiten (Weihnachtsbescherungen, Einrichtung von Soldatenstuben usw.), hat der Buchhandel gern und reichlich mitgeholfen. An den diesjährigen Ostermetz-Verhandlungen in Leipzig hat an Stelle des durch Militärdienst verhinderten Herrn Bachmann sein Ersatzmann, Herr G. A. Bäschlin-Bern, teil genommen. Vorgängig seinem Delegiertenbericht möchte ich auf den wichtigen Beschluß der Börsenvereins-Hauptversammlung Hinweisen, wonach nun die sämtlichen bisher von der Hinrichs- scheu Buchhandlung herausgegebenen bibliographischen Hilfsmit tel an den Börsenverein übergehen und von der Bibliographischen Abteilung des Börsenvereins bearbeitet werden sollen. Wir wollen diesem neuen großen Unternehmen des Börsen vereins gern unser Zutrauen schenken, doch scheint es uns heute 1136 eine angenehme Pflicht zu sein, der Hinrichsschen Buchhandlung den Dank des schweizerischen Buchhandels für ihre jahrzehnte lange gewissenhafte und verdienstvolle Arbeit auszusprechen. Altem Brauche gemäß gedenken wir auch hier unseres Ver- einssorIiments, das natürlich unter der Ungunst der Ver hältnisse in gleichem Maße zu leiden hatte wie jeder einzelne von uns. Herr Hambrecht hat, wie gewohnt, mit gleicher Pflichttreue seines Amtes als Geschäftsführer gewaltet und die nicht leichter werdende Last des Geschäftes mit stets jugendlicher Tatkraft getra gen. Leider ist der Umsatz, bei gleicher oder sogar erhöhter Ar beitsleistung, um ca. 130 000 Fr. hinter dem letztjährigen zurück geblieben. Zu ernsten Besorgnissen ist deswegen ja allerdings lein Anlaß vorhanden, aber es soll doch eine Mahnung an unsere Mitglieder bedeuten, in diesen Zeiten des geschäftlichen Still standes in erster Linie unser Vereinssortiment zu berücksichtigen. Dem Vorstand ist letztes Jahr von der Generalversammlung die Aufgabe erteilt worden, auf Grund des Antrages der Herren Bäschlin und Wytz, die Neuregelung derKundenrabatt- b e sti m m u n g e n betreffend, Erhebungen zu veranstalten und darüber Bericht zu erstatten. Da zeitweise bis auf drei Mitglie der des Vorstandes im Dienste waren, so konnte diese Angelegen heit nicht in die Hand genommen werden, und wir hoffen Ihr Einverständnis zu finden, wenn wir Ihnen Vorschlägen, die Er ledigung dieser Frage auf ruhigere Zeiten zu verschieben. Dankbar möchte ich hier noch erwähnen, daß während meiner längeren Abwesenheit Herr Ebell als Vizepräsident die Vereins geschäfte geführt hat. Ich glaube diesen Jahresbericht nicht besser schließen zu kön nen, als indem ich den schweizerischen Buchhandel samt unserem lieben Vaterlande gemäß unserm eidgenössischen Bundesgruße auch fernerhin dem Machtschutze Gottes empfehle. (Protokoll der 87. ordentlichen Generalversammlung folgt.) Vorsorgen — nicht abtvarten! Zum kommenden Herbst- und Wintergeschäft. -Schluß zu Nr. 181-183.» Ob es ratsam erscheint, das Publikum unter Hinweis auf die wirtschaftliche Lage des Buchhandels zum Kaufe an zuregen, muß dem Einzelnen überlassen bleiben. Im allgemeinen darf man in dieser Beziehung auf kein allzu großes Verständnis rechnen. Der Buchhandel muß und wird sich selbst zu helfen wissen. »Vor allem Aufklärung des Publikums durch die Presse über den heutigen schweren Stand des Sortimentsbuchhandels.« »Ob die Kaufmannschaft auch durch eine großzügige Reklame mehr erreicht, als im vorigen Jahre, erscheint mir zweifelhaft, viel mehr halte ich davon, daß von den Handelskammern immer wieder aus die unerläßliche Notwendigkeit hingewiesen wird, durch Einkauf beson ders der zahlungsfähigen Kreise, Handel und Industrie nachdrücklich ' zu unterstützen, weil die lebensfähige Erhaltung der einzelnen Handels zweige auch eine nationale Pflicht ist, schon der Tausende Angestellten und Arbeiter wegen. Daß Geld genug vorhanden ist, beweisen die fabelhaften Einzahlungen bei den Sparkassen, die einen größeren Be stand als vor dem Kriege aufweisen. In meinem Geschäft wird nicht einmal aktuelle Literatur gekauft, geschweige andere Bücher, und wenn ich ein reines Buchgeschäft hätte, könnte ich es schließen. Das Buch als Luxusartikel wird zu den entbehrlichsten Dingen gezählt. Bei einer längeren Kriegsöauer, mit der zu rechnen ist, wird die Zurückhaltung der Käufer noch größer werden, und eine noch so rege Propaganda des Buchhandels wird ebenso fruchtlos sein wie die fortgesetzten Hin weise von anderer Seite: Spart mit Mehl, spart mit Brot! Sollen ! unnütze wirtschaftliche Schädigungen vermieden und der englische ^ Anshungerungsplan vereitelt werden, sollen nicht zahlreiche Vertreter verschiedener Handelszweige, zu denen auch der Buchhandel gehört, in ihrer Existenz gefährdet oder gar ruiniert und Hunderte, wenn nicht Tausende Arbeiter und Angestellte brotlos werden, so wird bei zeiten weiteren Kreisen seitens maßgebender Stellen die erforder liche Einsicht eingeflößt werden müssen. Die Hilfe und Mithilfe dieser Stellen sich zu sichern wird Aufgabe des Börsenvereins und der bnchhändlerischen Vereine sein.« Zum Schlüsse seien noch einige kleinere Vorschläge und Kla gen über Mißstände aufgeführl. die bei Gelegenheit der Beant wortung der Frage zum Vorschein gekommen sind. Einige Ant-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder