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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 184. II. August ISIS. Nissen anpassen und für die Aufrechterhaltung des Wirtschafts lebens durch den Verlag neuer Bücher besorgt sind, so bedeutet diese Tätigkeit doch erst dann volkswirtschaftlich einen Gewinn, wenn dadurch unsere Literatur auch qualitativ bereichert wird. Im anderen Falle ist sie nichts als eine ungeheure Verschwen dung und nur dazu angetan, den besseren Literaturerzeugnissen Lust und Sonne zu nehmen. Von den Verlegern wird eine Änderung dieser Verhältnisse kaum zu erwarten sein. Um so mehr wird an den Sortimenter die Forderung gerichtet werden müssen, daß er hier Wandel schafft, indem er sich Beschränkung auferlegt und nur für die Ver leger eintritt, von denen er überzeugt ist, daß sie sich nicht von rein geschäftlichen Erwägungen leiten lassen, sondern bestrebt sind, mit ihrer Arbeit der Literatur und dadurch dem Gemeinwohl zu dienen. Die Vielheit und Buntheit der Erscheinungen des Bü chermarkts, wie die verschiedenen Bedürfnisse, Wünsche und An sichten des Publikums zwingen den Sortimenter ohnehin zu einer weitgehenden Berücksichtigung der Neuerscheinungen, als daß er nicht wenigstens überall da für die wertvollsten Erzeugnisse des Büchermarkts cintreten sollte, wo ihm ein Mitbestimmungsrecht bei der Auswahl eingeräumt wird, mit anderen Worten, wo er sich für ein Buch verwenden kann. Wie für den Verleger, soweit er nicht Massenartikel auf den Markt wirft, keine Notwendigkeit besteht, mit allen Sortimentern, Buchhändlern und »verwandten Geschäftszweigen« eine Verbin dung einzugehen, so liegt auch kein Grund für den Sortimenter vor, sich für den Vertrieb aller ihm vom Verlage angebotenen Neuerscheinungen einzusetzen. Er wird vielmehr eine Auswahl sowohl unter den Verlegern wie unter den Büchern treffen müssen und besser dabei fahren, wenn er bei einer kleinen Anzahl Ver leger mit einem großen Umsatz als bei einer großen Anzahl mit einem kleinen Umsatz beteiligt ist. Dazu ist es freilich nötig, daß der Sortimenter nicht nur auf dem Büchermärkte gut orientiert ist, sondern auch die Verhältnisse des Verlagsbuchhandels genau kennt und einen Unterschied zwischen Geschäfts- und Kulturver- legcrn zu machen weiß. Würde sich der Sortimenter mehr an das Buch selbst als an die Art seiner Ankündigung halten, mehr die Tendenz eines Ver lags als die für ein Buch gemachte Reklame berücksichtigen, so würden ihm und dem Publikum manche Enttäuschungen erspart bleiben und die Literatur weit besser ihre Rechnung finden als bisher. Eine genaue Beschäftigung mit den einzelnen Verlegern würde Weiler zu der Erkenntnis führen, daß manche nur von der Nachahmung oder der Spekulation auf Sensation leben, ohne auch nur den Versuch zu machen, die Literatur durch neue Werte zu bereichern. Je mehr sich der Sortimenter jenen Verlegern anschlietzt, deren Tätigkeit das Bestreben, wirklich Gutes zu schaffen, deut lich erkennen läßt, um so besser wird er seiner Ausgabe gerecht wer den und den Interessen des Publikums dienen können. Von diesen Verlegern wird er auch bei einer Verwendung für ihren Verlag er warten dürfen, daß sie ihm durch Gewährung eines Sonderrabatts oder sonstiger Vergünstigungen entgegenkommen. Denn immer wieder muß betont werden, daß eine allgemeine Rabatt- erhöhung, von der auch in einigen dieser Zuschriften wieder die Rede ist, weder im Interesse des Sortiments, noch in dem des Verlags liegt. Der Gewinn muß vielmehr dadurch gesteigert werden, daß der Literaturverbrauch des Publikums gesteigert und das Vielerlei in Viel umgewandelt wird. Stehen doch schon die Rücksicht auf eine vernünftige Preisansetzung und die Gefahr einer Vermehrung der Sortimentsbetriebe bei einem größeren Spielraum zwischen Ordinär-und Nettopreis einer allge meinen Rabatterhöhung im Wege, die gegenwärtig um so gefähr licher wäre, als der Krieg ein Heer von Auchbuchhändlern geschaffen hat, das auch nach Friedensschlutz noch Geschmack an seiner neuen Tätigkeit finden könnte, wenn der Buchhandel sich nicht energisch dieser neuen Konkurrenz erwehrt, gleichviel, ob sie auf dem Ge biete des Verlags- oder des Sortimentsbuchhandels liegt. Denn die Schädigung, die dem Verlag durch die Konkurrenz außerhalb seiner Reihen stehender Personen zugefügt wird, ist nicht minder groß wie die des Sortiments durch Schmarotzer. Läge es daher nicht im beiderseitigen Interesse, wenn Verleger und Sorti- N38 menter sich zum Schutze ihrer Interessen Verbünden und alles aus- schlicßen würden, was nicht als zum Buchhandel gehörig ange sehen werden muß? Wenn wir jetzt in stärkerem Maße den Schütz nationaler Interessen gegenüber Allerweltsinteressen betonen, so wäre es nur eine Konsequenz dieses Gedankens, alle Eindringlinge in unseren Beruf abzuwehren. Dazu bedarf es keiner anderen Er kenntnis, als das; der Buchhandel in der Lage ist, die ihm obliegen den Aufgaben so restlos zu lösen, daß die Mitwirkung betriebs fremder Elemente bei der Produktion und dem Vertriebe entbehr lich ist. So läuft alles zuletzt auf eine Organisation hinaus, die nichts, was zur Befriedigung oder Erweckung des literarischen Bedürfnisses getan werden kann, ungetan läßt und ihre Ver antwortlichkeit dadurch betätigt, daß diese Arbeit in der besten und zweckmäßigsten Weise geschieht. Kehren wir indes zum Ausgangspunkt unserer Betrachtungen zurück. Gilt der Grundsatz, daß außerordentliche Zeiten außer ordentliche Erfindungsgabe und außerordentliche Maßnahmen ver langen, so müssen wir ihn uns für unsere geschäftliche Lage in den Herbst- und Wintermonaten zunutze machen. Über eine Kriegs buchwoche wird später zu reden sein. Stärkere Reklame des Buches durch die Organisationen, der Bücher durch die Verleger und Sortimenter, Inanspruchnahme der Presse für An zeigen, geeignete Artikel und Notizen im redaktionellen Teil, Ab stimmung des Inhaltes unserer Vertriebsmittel auf die Bedürf nisse der Zeit, Schaffung von Plakaten und Texten für Aufrufe, letztere beiden Dinge vielleicht durch die Organisationen im Wege des Wettbewerbs unter den Künstlern und Schriftstellern, stärke res Entgegenkommen von Lieferanten und Abnehmern, kurz, eine ganze Reihe von Möglichkeiten ergibt sich, um kommenden geschäft lichen Gefahren mit Erfolg entgegenzutreten. Vor allem aber wird, schon mit Rücksicht auf die durch die gegenwärtigen Verhältnisse erzwungene Sparsamkeit, eine Forderung an erster Stelle stehen müssen, wenn nicht aller Liebe Müh' umsonst sein soll: die strenge Sichtung und Auswahl, damit nur die wirklich wertvolle Litera tur ihren Weg ins Publikum durch das Sortiment findet. Möge der Buchhandel die Kraft zu allen diesen Aufgaben finden, möge er aber auch mit dem Beginn der Arbeit nicht zu lange zögern. Vorsorgen — nicht abwarten! Wöchentliche Übersicht Uber geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen^ Zufammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 2. bis 7. August ISIS. Vorhergehende Liste 1915, Nr. 178. - — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Hanbelsgerichtliche Eintragung <mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Aenstoots, Gerhajrd, Andernach. Leipziger Komm, jetzt Maier IDir.j Benjamin, Anton I., Hamburg, Die Fernsprecher-Nummer lautet jetzt: Grupp- VI, 782, 788, 784, 785. sDtr.j Berliner Zeitschrlften-Bertitebs-Gesellschast m. b. H., Berlin. Geschäftsstihrer Fritz Matecki ist verstorben. Albert Matecki ist zum Geschäftsführer bestellt. sH. 3./VIII. 1915.) Buchhandlung der Christlichen Gemeinschaft «Philadel phia«, Hamburg, hat den Verkehr mit dem Buchhandel wieder ausgenommen. Leipziger Komm.: E. Bredt. sDtr.j Dobbcrttn, Albert, Berltn. Frau Anna Dobberttn geb. Mössinger ist Prokura erteilt, sH. 5./VIII. 1915.) Erdgeist-Verlag C. W. Mamsch L Co., Leipztg-R. Der Mit inhaber Curt Walter Mamsch ist verstorben. sDtr.) Evangelische Bereinsbuchhandlung G. m. b. H., Gelsen- ktrchen, in Konkurs seit 29./VII. 1915. sB. 179.) Hahnsche Buchh. Hugo Lüders, Plön, ging durch Kauf 8/VIII. 1915 ohne Außenstände u. Verbindlichkeiten an Artur Lüdtke über, der firmiert Hahn'sche Buchhandlung, Artur Lüdtke. Leip ziger Komm, jetzt: Fleischer. IB. 18llj Koch, Reinhold, Hofmustkaltenhanblung, vorm. Karm- rodt'sche Musikh., Halle lSaale). Die Prokura des Walter Koch ist erloschen. sH. 5./VIII. 1915.)
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