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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150809
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-08
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Redaktioneller Teil. 182, 9. August 1915. Zeitungen der Großstädte ankundigen, das wäre eine Förderung fllr beide Teile«, in einer anderen: »Stark wirkte auf das Publikum die größere Reklame der Ver leger in den Tageszeitungen«. Gegen Verlegeranzeigen vor Erscheinen der Bücher in den! Zeitungen wendet sich nachstehende Zuschrift: »Am wirksamsten ist die Reklame der Verleger in Tageszeitungen, wenn im redaktionellen Teil entsprechende gleichzeitige Besprechung! erfolgt. Die Sortimenter müßten aber vorher in den Besitz der besprochenen Bücher kommen, sonst oerpusst die Wirkung und führt oft zu unliebsamen Auseinandersetzungen zwischen Publikum und Sor timenter. Leiber wird dieser Punkt meist nicht berücksichtigt.« Aus den Beobachtungen im Vorjahre ging hervor, daß die! Presse im allgemeinen der Lage des Buchhandels verständnisvoll und entgegenkommend gegenüberstand. Wenn eine Firma schreibt: ^ »Bei der uns im allgemeinen feindlichen Konkurrenzstellung der! Zeitungen bleibt nur intensive direkte Offerte übrig«, so kann es sich nur um einen Einzelfall handeln, der ganz und gar nicht typisch ist. Die Aufnahme der Aufrufe von Lhotzkh und an deren in zahlreichen Blättern beweist das Gegenteil. Vielmehr kommt es hierbei aus die Form der Einsendungen an, die in ihrem Inhalte lesbar und interessant sein müssen und auch das Reklame moment nicht allzu stark aufgetragen erscheinen lassen dürfen. Wie sehr man mit einer solchen engeren Fühlung zwischen Zeitung, Verlag und Sortiment auch in dem zweiten, schweren Kriegsjahre rechnet, geht aus zahlreichen Zuschriften hervor. Es wäre deshalb erwünscht, wenn von den einzelnen Handlungen, den Ortsver einen und den Verlegern in stärkerem Maße, als sonst, inseriert und mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage bei den Zeitungen ein entsprechender Kriegsrabatt auf größere Anzeigenaufträge er strebt würde. Eine solche Inanspruchnahme des Anzeigenteils dürfte die Geneigtheit der Redaktionen, allgemeine Artikel über den Wert des Buches, des Lesens usw. in der Kriegszeit aufzu nehmen, erhöhen. Bemerkenswert ist auch hierbei die Anregung, sich nicht auf die großen Zeitungen zu beschränken, sondern auch die mittleren und kleineren Lokalblätter für die Sache zu inter essieren. Nach der üblichen Klage über die überproduMon be merkt ein Kollege in seiner Zuschrift: »Zum zweiten, und darin kann diePressedie Bemühungen des Buchhandels außerordentlich unterstützen: der Eigenerwerb von Büchern, die Anlage von H a u s b ll ch e r e i en muh Mode werden. Bei jeder Gelegenheit in Wort und Schrift soll dies dem Publikum nahegelegt und darauf hingewiesen werden, daß es sich fllr Leute von Bildung, Mitteln und gesellschaftlicher Stellung nicht schickt, ein Heim ohne Bücherei zu besitzen oder den geistigen Bedarf für sich und die Ihren nur aus Zeitungen, Lesezirkeln und aus der Leihbibliothek zu entnehmen. Doch läßt sich über diese Ziele selbst verständlich erst, wenn die Störunge» des Krieges vorüber sind, des weiteren reden resp. ihnen näher treten.« Das letztere dürfte nicht ganz zutreffen. Auch die nachstehen den Zuschriften erblicken gerade in dieser Art der Einwirkung auf das Publikum eines der besten Mittel, das Interesse für das Buch während der Kriegszeit wach zu erhalten. Hat sich doch in diesem Sinne auf Grund der Erfahrungen des letzten Jahres eine größere Anzahl von Kollegen geäußert. Wir geben von die sen Äußerungen die folgenden wieder: »Durch geeignete Artikel in der Tagespresse, deren Aufnahme durch (gemeinsame) Lokalinscrate unterstützt werden müßte! Ferner durch, geeignete Hinweise im Schaufenster, Plakate an Anschlagsäulen, vor allem aber durch geeignete Artikel erster, führender Männer, d i e man direkt an seine auserwählten Kunden ver schicken muß! Wir versprechen uns hiervon die stärkste Wirkung, da hierdurch Lust und Liebe zu Büchern gepflegt und gefördert wird! Lhotzkys Artikel war sehr gut! Es wird darauf ankommen, durch geschickte Artikel gute Erfolge zu erzielen! — Sehr wichtig halten wir auch einen dauernden Hinweis darauf, daß ein gutes Buch nicht im letzten Augenblick gekauft werden darf! Je früher der Käufer kommt, desto besser und zuverlässiger wird er bedient, was in den letzten Tagen kaum möglich ist! — Auch wäre ein gelegentlicher Artikel: .Erziehung unseres Publikums' sehr angebracht, denn es gibt wohl kaum einen Sortimenter, der nicht hieran großes Ärgernis erlebt hat! Man wird oft genug an den nicht ganz unberechtigten Ausspruch erinnert: ,DaS Publikum ist eine Bestie!'« »Durch Bearbeitung in den Tageszeitungen, die jede Woche! N26 aus das Buch Hinweisen müßten. Wenn die Journal-Lesezirkel ver boten werden könnten, würde ich mich von Herzen srcnen.« »Durch Anregungen in der Presse, daß es sich jeder Deutsche zur Ehrenpflicht machen sollte, eine eigene, wenn auch bescheidene Biblio thek zu besitzen.« »Ich halte es silr außerordentlich nützlich, wenn Artikel über den Wert der Bücher und der Literatur in ernsten Zeiten, wie sie besonders von Lhotzky, Rosegger und dem Zwiebelsijch verfaßt wurden, in allen nur irgend zugänglichen Zeitungen aufgegcben werden.« »Eine Zcitungsreklame, die allgemein aus das Buch als Geschenk hinweist, wird immer nötig sein. In gewissen Zeitabständen ließe sich gewiß mit Erfolg auch in Tageszeitungen durch redaktionelle Artikel ein Wort darüber t» geschickter Form sagen, nur müßten diese Artikel regelmäßig und in einer mundgerechten Form überall Aufnahme finden. Ich meine, Artikel, betitelt: ,Das Buch als Seelenbildner', — Mein Stolz — meine Hansbibliothek' n. a. m., dürsten dazu beitragen. Solche Arbeit wäre vom Börsenverein zu erwarten.« »Im nächsten Jahre wird wohl die Weihnachtsliteratur sehr krie gerisch aussehen, aber auch Geschenkliteratur wird viel gekauft werden. Ich glaube sogar, daß der einfache Mann, der jetzt Soldat ist, das Bedürfnis empfinden wird, gute billige Bücher zu lesen, da er jetzt im Felde den Bert des Gedruckten kennen gelernt hat. Durch Zei tungsartikel müßte auf den Wert der Bildung, der wir unsere Siege verdanken, hingewicscn werden und daß man diese Bildung eben nur aus guten Büchern erwerben kann.« »Es müßte durch Zeitschriftenaufsätze immer wieder daraus hin gewiesen werden, daß wir unserer allgenieinen Volksbildung in her vorragendem Maße unsere Siege verdanken und daß diese geistige Kultur immer mehr durch gute Bücher gefördert werben muß, die uns diese Bildung vermitteln. DaS Volk muß eigene Bllcherschätze sammeln.« »Die Tageszeitungen, deren Einfluß das große Publikum am meisten unterliegt, könnten am ehesten durch fortgesetzte Artikel darauf hinwirken, dem Publikum immer wieder nahezulegen, daß es zur guten Sitte gehöre, baß jeder gebildete Deutsche seine Hausbibliothek hat und daß uns darin das feindliche Ausland sehr beschämt; denn jeder gebildete Engländer und Franzose hält eine gute Hausbiicherei für einen notwendigen Bestandteil seines Heims. Ein gutes Buch muß je nach Stimmung des Besitzers gelesen werden können, um den Eindruck in der Seele des Lesers zu hinterlassen, den der Dichter damit beabsichtigte. Bei geliehenen Büchern, die nicht jederzeit zur Hand sind, ist diese Möglichkeit nahezu ausgeschlossen.« »Ich habe mich zu diesem Zwecke mit einem literarisch gebil deten Herrn bereits in Verbindung gesetzt, der Bücherbesprechungen in hiesigen Zeitungen übernehmen und das Publikum zum Bllcher- kaufen anregen will. Nach Kriegsbeendigung nehme ich selbstver ständlich auch wieder die in dieser Zeit unterbliebene Aufführung der Neuerscheinungen in den Zeitungen auf.« »Die Zeitung, das Lokalblatt, muß öfters, aber nur wirklich wertvolle Aufsätze über Buchkultur und Bildung, im engen Zusammen hang mit der Zeitströmung, jetzt also dem Krieg, bringen. Hier im fer nen Slldostwinkel des Reiches erweist sich eine Buch- und Kunst-Ausstel lung im November jeden Jahres als nötig. Durch sie wird vor allem das Weihnachtsgeschäft bestimmt, ebenso im August eine ähnliche — um den Reichsrumänen, die als Sommergäste hier gern einkehren, deutsche Buchkultur nachdrücklich vorsühren zu können.« Es handelt sich hier um eine Handlung in Kronstadt. Aber die letzte Anregung hat vielleicht auch für andere Orte Wert. Über die Art der Artikel in den Zeitungen noch eine Stimme: »Die Aufrufe, die die Kauflust des Publikums anregen, haben bei guter Verbreitung sicher Erfolg; sie sollten möglichst kurz gehalten sein.« In den meisten der vorstehenden Äußerungen ist eines wich tigen Momentes nicht gedacht, der Aufforderung an die Daheim- geb/iebenen, Bücher ins Feld zu senden. Man scheint nicht mit einem zweiten Winterfeldzug gerechnet zu haben. Nur in nach stehender Mitteilung wird dieses wichtigen Umstandes gedacht: »Durch Aussätze in den namhaftesten Blättern, in denen das Publi kum wiederholt daraus aufmerksam gemacht wird, Bücher (und nicht bloß Eßwarcn) ins Feld zu senden. Gerade in so schwerer Zeit ist geistige Nahrung gleich unentbehrlich. Solche Aufsätze müßten von bekannten Schriftstellern herrllhren und den Zeitungen bezahlt werden. Die Buchhändler jeder Stadt müßten gemeinsam die Kosten tragen.« Hier scheinen nur Reklame-Artikel in Aussicht genommen zu sein, die nach unserem Dafürhalten ihren Zweck nur mangelhaft erfüllen würden. Von verschiedenen Seiten wird eine besser organisierte B e -
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