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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1915
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- Deutsch
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^ 173, 29. Juli 1915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhcmdc». städtischen Kollegien, des wirtschaftlichen Verbandes bildender Künstler Leipzigs und dem Leiter des Knnstgewcrbcinnsenins besteht, ist mit der Durchführung dieses Planes beauftragt. Der Nat erließ darauf hin unterm 23. Juli folgende Bekanntmachung: »An die selbständigen Künstler und Knnstgcwerbetreibenden Leipzigs, so weit sie bereits vor Kriegsbeginn hier ihren Wohnsitz hatten, ergeht hiermit die Aufforderung, Entwurfsskizzen und Modelle zur Lösung der nachfolgend aufgeführten Aufgaben einzureichen. Erwünscht sind: 1. Vorschläge zur Verschönerung des Leipziger Stadtbildes nach freier Wahl des Bewerbers (architektonische und bildnerische Ge staltung von Straßen und Plätzen, Brunnenanlagen, Zeitungshäuschen und dgl.); 2. Entwürfe und Modelle für schlichte Grabmäler im Ausftthrungspreis bis zu 250 Mk. (aus Stein, Holz, Eisen). 3. Für Nrkundenvordrucke, Plakate und Ankündigungen der städtischen und anderer Leipziger Behörden (z. B. Bürgerbriefe, Taufscheine u. dgl.) sollen Vorschläge und Entwürfe vorgelegt werden. 4. Endlich wird eine Gelegenheit besonders auch deu Kunstgewerbetreibenöen gegeben zur Vorlage von Entwürfen für kleinere Glasmalereien, Banner, Jahnen, schlichte Beleuchtungskörper, Einzelmöbel verschiedener Art, einfache Zimmereinrichtungen für Arbeiterwohnungen, Beschläge und Drücker, Gedenktafeln, Kriegsschmuck, Leipziger Reiseandenken und dgl. Die frei schaffenden Künstler werden aufgcfordert, Werke der Kleinplastik, Malerei und Graphik dem Ausschuß zur Auswahl und Erwerbung vorzulegen. Auch Arbeiten angewandter Kunst (Sticke reien, Spitzen, buchgewerbliche Arbeiten, Glasbilder, dekorativ ver wertbare Malereien) können zum gleichen Zwecke eingereicht werden « — Auf Antrag der städtischen Kunstdeputation beschäftigte sich auch der Nat der Stadt Breslau mit Maßregeln zur Hebung der wirtschaftlichen Lage der Künstler während des Krieges. Es soll den Breslauer Künstlern und Kunstgewerblern aller Gattungen Be schäftigung gegeben werden, sei es durch die Erteilung fester Aufträge kleineren Umfangs, sei es durch Ausschreibung von Wettbewerben. Es wurde beschlossen, für diese Zwecke insgesamt 10 000 Mark bereit zustellen. — In Essen wurde nach dem Jahresbericht des Kunst- vcreins und Museums das Museumsgebäude dem Kricgsliebesöienst zur Verfügung gestellt. Dafür konnte der Kunstv^rein in einer Villa mehrere kleinere Ausstellungen veranstalten, in denen für mehr als 18 000 Mark Bilder verkauft wurden. Die Gemäldegalerie des Mu seums erwarb eine größere Anzahl von Werken lebender Künstler. Ferner wurde eine »Kttnstlerbeihilfe« gegründet, aus der für Lotterie- ankäufe 8300 Mark, für Museumserwerbungcu 3280 Mark, für Mu seumsaufträge 6450 Mark gezahlt wurden, wozu noch die als reine Unterstützungen bewilligten Summen kommen. — Der Verein der ungarischen bildenden Künstler ist vom ungarischen Un terrichtsministerium dahin verständigt worden, daß der König zur Unterstützung der durch den Krieg in Not geratenen unga rischen Künstler 40 000 Kronen gespendet habe, die zu gleichen Teilen für bildende Künstler und für Kunstgewerbler bestimmt sind. Der 7. internationale Kongreß für Geburtshilfe und Gynäkologie, der in New Dork vom 13. bis 17. September tagen sollte, ist nach einem Beschluß des amerikanischen Exekutiv-Komitees bis September 1917 vertagt worden. Unzuständigkeit des Kaufmannsgerichts. — Die große Zahl der in den letzten Jahren entstandenen gemeinnützigen Unternehmen hat auch eine bedeutende Vermehrung der für diese Institute arbeitenden Gehilfen zur Folge gehabt. Es ist darum die Frage von Wichtigkeit, vor welchem Gericht diese Angestellten ihre Rechte geltend machen kön nen. In einem vor der 4. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts verhandelten Falle wandte die von ihrem Reisenden M. verklagte »Ge sellschaft zur Verbreitung von Volksbildung« Unzuständigkeit des Kaufmannsgerichts ein. Sie sei ein Unternehmen, das auf rein ge meinnütziger Grundlage basiere und nicht auf Erwerb gerichtet sei. Dem gegenüber hob der Kläger hervor, daß er zum Vertrieb von Projektionsapparaten regelrecht die Kundschaft wie für jedes andere kaufmännische Unternehmen besuchen mußte. Der kaufmännische Cha rakter ergebe sich auch daraus, daß die Gesellschaft ihre Betriebe in ge wöhnlichen Gcschäftsläden unterhalte. Die in der Verhandlung von der Beklagten vorgelegten Satzungen ergaben, daß der Uberschuß des Unter nehmens wieder den Wohlfahrtszwecken der Gesellschaft zugeführt wird. Das Kaufmannsgericht erklärte sich daraufhin für unzuständig, so daß der Kläger vor dem ordentlichen Gericht klagen muß. Wissenschaftliche Kriegsarbcit. — Das Berliner Seminar für Orientalische Sprachen kündigt für das kommende Win tersemester nicht weniger als 106 sprachliche und realistische Vorlesun gen und Übungen an. Ein Zeichen der Zeit sind die Unterrichtskurse »behufs Ausbildung von Beamten im praktischen Gebrauch der russi schen Sprache«. Das Interesse weiterer Kreise beanspruchen die zeit gemäßen Vorträge von vr. Palme über die Geschichte Rußlands ein schließlich der Nevolutionsjahre 1905/1906 und der Zustände der Gegenwart, von Otto Jöhlinger über Krieg und Volkswirtschaft, der mit einer Zusammenfassung der wirtschaftlichen Lehren des Krieges endigt, von Professor vr. > Kampffmeyer über die Geschichte Ägyptens mit besonderer Rücksicht auf die neueren Verhältnisse. Auch die Vorlesungen von Professor Or. Giese über die politische Geographie und Ethnographie der heutigen Türkei, von Prof. Ör. Hartmann über -Staat und Gesellschaft der islamitischen Länder, von Herrn Vacha über Verwaltung und Rechtsverhältnisse Persiens dürften jetzt allgemeinem Interesse begegnen. Von den realistischen Vor lesungen und Übungen seien noch genannt: Professor Schnauder: Theorie und Praxis der geographisch-astronomischen Ortsbestim mungen; Geh.-Nat Gerstmeyer: Die wirtschaftlichen Verhältnisse der deutschen Schutzgebiete, Rechtsverhältnisse und Verwaltung der deut schen Schutzgebiete: Prof. Westermann, Geschichte des Sudan. Für Offiziere und Beamte, die auf Veranlassung des Neichs-Kolonial- amts das Seminar besuchen, wird eine theoretische und praktische Anleitung zur Routenaufnahme gegeben; Stabsarzt vr. Schoenhals veranstaltet einen theoretischen und praktischen Samariterkursus. Pro fessor O. vr. Julius Richter wird seine für das kommende Winter semester in der Universität angekllndigte Vorlesung über »Deutsch lands Anteil an der Weltmission« im Orientalischen Seminar halten. Die englischen und französischen Nnterrichtskursc des Seminars sind in erster Linie für die Aspiranten des Kaiserlichen Dolmetscher und Kolonialdienstes sowie für kommandierte Offiziere und Be amte bestimmt. Sendungen an Kriegs- und Zivilgefangene im Ausland. — Die Bestimmung, wonach Päckcheubriefe mit Wareninhalt an deutsche Kriegs und Zivilgefangene im Auslande den Vermerk: »Enthält keine schriftlichen Mitteilungen« tragen sollen, wird vielfach nicht beachtet. Es wird daher im Interesse der Absender er neut auf diese Vorschrift hingcwiesen. Sendungen ohne diesen Vermerk dürfen von der Post nicht befördert werden. Eine Fcldzeitung des österreichischen Kriegsministcriums. — Um den im Felde stehenden Offizieren und Soldaten der österreichisch ungarischen Armee die gewohnte Zeitung zu ersetzen, gibt das K. K. Kriegsministerium ein eigenes Blatt »Die Feldzeitung« heraus. Sie erscheint nicht nur in einer deutschen Ausgabe, sondern wird auch in den sechs anderen Landessprachen der Monarchie gedruckt: ungarisch, polnisch, kroatisch, ruthenisch, tschechisch und rumänisch. Die nichtdeut schen Ausgaben sind im Inhalte etwas gekürzt. Sie sind auch popu lärer gehalten und den nationalen Interessen angepaßt. Die Zeitung erscheint, wie die »Zeitschrift für Bücherfreunde» mitteilt, einmal wöchentlich; sie wird in großer Auflage herausgegeben und bis in die Schützengräben und Spitäler versandt. Der Inhalt besteht aus den amtlichen Berichten der österreichischen, deutschen und türkischen Heeres leitung. Politische Leitartikel unterrichten über die äußere Lage jeder Berichtswoche: eine zusammenfassende Besprechung bringt von wichtigen, nicht gerade militärischen Nachrichten alles aus dem Jnlande, was die einzelnen Nationen nur irgendwie interessieren kann; knapp, in militärisch gepreßten Sätzen steht das Wichtigste der Weltereignisse gebucht neben fachmännischen Artikeln über den Verlauf der Kriegs ereignisse, ausführlichen Schilderungen von Kämpfen und Waffentaten. Genaue Kartenskizzen veranschaulichen überall den Inhalt. Hochschulstatistik in der Schweiz. — Bekanntlich hat die Schweiz bei 3)^ Millionen Einwohnern 7 Universitäten, und zwar in folgen den Städten: Genf, Lausanne, Neuchatel, Freiburg, Bern, Basel und Zürich. Die Gesamtfrcquenz an den Universitäten betrug im letzten Semester 8425 gegen 8599 im Winter, davon sind 7003 Immatrikulierte, die sich auf die Fakultäten folgendermaßen verteilen: Theo logie 355, Rechtswissenschaft 1452, Medizin 2533, Philosophie 2663. Interessant ist die Nationalität der Studierenden: Rußland 1538, Balkanstaatcn 598, Deutschland 274, Österreich-Ungarn 143, Frank reich und Italien 82. Was die Lehrkräfte betrifft, so zeigt folgende Statistik die Zahl der Schweizer und ausländischen Professoren: Genf 58 Schweizer, 9 Ausländer, Lausanne 76 Schweizer, 16 Ausländer, Neuchatel 44 Schweizer, 7 Ausländer, Freiburg 18 Schweizer, 49 Aus länder, Bern 65 Schweizer, 18 Ausländer, Zürich 58 Schweizer, 19 Aus länder, Basel 56 Schweizer, 27 Ausländer. »Hiiil Calikornirr«, die Weltansstellnngshymne von Camille SaiiU- Saens, erlebte nach Berichten von Tageszeitungen bei ihrer Urauf führung zu San Francisco einen entschiedenen Mißerfolg. Die vor nehme deutschfreundliche Welt hielt sich fast demonstrativ der Auf führung fern, und die amerikanische Musikkritik findet das prätentiöse Werk, in dem die Marseillaise mit dem »Star Spanglcd Banner« un- 1087
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