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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1915
- Strukturtyp
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- 1915-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1915
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^ 172, 28. Juli 1915. Redaktioneller Teil. Reclam jun., Philipp, Leipzig. Verzeichnis: Bücher als Liebes gaben. Eine Auswahl guter Bücher in handlichem Format zur Versendung ins Feld geeignet. Jede Nummer nur 20 L. 16°. 24 S. Reimer, vietrlck (Rrnst Vodsen), kerlin 8VV. 48, ^Vildelm- krießl 1914/15 mit vielen Öber8iedt8-61ätteru. Or. 8°. 48 8. m. Zeitschriften- und Zeitungsaufsätze. Goetz, Bruno: Neue Kriegslyrik. Tägliche Rundschau Nr. 69, 23. Juli 1915. Berlin, Verlag der Täglichen Rundschau G. m. b. H. Jmberg, I)r. zur. Kurt Ed.: Kriegsliteratur. I: England. Die Grenzboten Nr. 29, 21. Juli 1915. Berlin 8VV. 11, Tcmpelhofer- ufer 35a, Verlag der Grenzboten G. m. b. H. Reise büch er. — Aus den Anfängen der N. Leipziger Zeitung Nr. 195, 24. Juli 1915. Expedition: Leipzig. Schrödter, O.: Versuch einer Übersicht über den französischen Buch handel (Forts ). Allgemeine Buchhändlerzeitung Nr. 30, 22. Juli 1915. Leipzig-Schleußig, Verlag der Allgemeinen Buchhändler zeitung Walther Seyffert. Versicherung, Die soziale, der Kriegsteilnehmer. Die Rechte der Soldaten im Felde aus der Kranken-, Invaliden- und Angestelltenversicherung. Berliner Tageblatt 1915, Nr. 370, Abendausgabe. Expedition: Berlin. Antiquariats-Kataloge. RanZel, Ruäolk, Rranükurt a/kl.: Katalog 902: Oomälde, Kun8t- Kaekla83 Karl Hornig s, 8tuttgart-Riboraeli otc. Or. 8°. 44 8. und ktittwocd, don 3. u. 4. ^ugu8t 1915. Rodler, d. K., Haag, RildordijlL8traat 15: Oaialoguo Ko. 4, duillot 1915: Kivro3 d'oeea^iou aueions ot modoruo8. 8°. 16 8. 300 Kru. Vrie8, R. VV. ?. do, m8tordam, 8iugol 146: Oataloguo d'o8tampo8 XVI° ä XVIII« 8ioels3. 8°. 72 8. m. ^ddilduugou. 566 Kru. Kleine Mitteilungen. Uber Gottfried Kellers Popularität bringt ein Feuilleton der »Neuen Zürcher Zeitung« allerhand interessante Angaben. Gut ver zehnfacht haben sich seit Kellers Tode die Auflagen seiner Werke. Der »Grüne Heinrich« stand 1889 bei der achten, 1914 bei der achtzigsten Auflage; »Die Leute von Seldwyla« erreichten 1887 die fünfte, jetzt stehen sie bei der dreiundachtzigsten: seit 1914 ist die zehnbändige Ge samtausgabe zusammen in mehr als einer halben Million verbreitet. Und man bleibe nicht bei diesen Zahlen, vergegenwärtige sich vielmehr, das; man ja den »Grünen Heinrich« auch als »Knrioo il verdo« in Italien und als den «gronne Henrik« in der Heimat des anderen Henrik Ibsen trifft, daß Georg Brandes fiir Kellers Ruhm in Däne mark besorgt war, das; man Keller englisch und französisch lesen kann, daß man »Das Fähnlein der sieben Aufrechten« französisch als »Ka dannitzre de8 8opt dravos« wiederfindet und schon am Titel er kennt, daß ein Sprachgenie eigentlich sich nicht gern übersetzen läßt, der Welt nicht entgegenrennt, die Welt vielmehr bei sich zuhause empfängt. Nicht genug. Der Pessimismus der Buchhändler hat längst ausgerechnet, das; auf einem Buch zehn und auf einem Leihinstitut exemplar fünfundzwanzig Leser herumreiten. Dann hätten also etliche Millionen Gottfried Keller gelesen. Aber bleiben wir bei der unge fähren Statistik des Ruhmes. Da hatte die Nicolaische Buchhandlung, die größte Leihbibliothek in Berlin, den Verbrauch einiger Bücher statistisch auf der »Bugra« dargelegt. Vom »Grüucn Heinrich« brauchte sie seit dem Jahre 1879 bis 1913 nicht weniger als 4071 Exemplare. — Auf ein Jahr fallen 120 Exemplare, die in Fetzen gelesen und zer lesen wurden. Danach hätten, wenn auf ein Exemplar fünfundzwanzig Leser — gelinde gerechnet — gehen, allein 101 800 Menschen durch die Nicolaische Leihbibliothek Keller kennen gelernt und gelesen. England und die deutsche Musik. In England weiß man jetzt die Ursache für den beklagenswerten Niedergang der deutschen Musik seit dem Tode Richard Wagners und Brahms'. Im letzten Heft der »Quarterly Review« beweist Charles V. Stanford schlagend, daß auch die deutsche Musik vom Gift des Militarismus angefressen sei und daß man sich somit über ihren Zustand nicht mehr zu wundern brauche. In den letzten Jahrzehnten hat Deutschland, schreibt Stanford nach einem Bericht der »Voss. Ztg.«, kein musikalisches Genie hervorge bracht, und der hochgefeierte Richard Strauß ist heute nur noch ein Sklave des deutschen Systems. Er hat sein besseres Selbst verleugnet mit der Verherrlichung Nietzsches; mit dem »Helöenleben«, einer Hymne auf General Bernhardt, begann cs, und heute komponiert er, ein musikalisches Gegenstück zu General Staff, auf Befehl des Deutschen Kaisers Soldatenlieder. Das ist wohl bezeichnend genug. Und trotz des hoffnungslosen Tiefstandes, dessen Erkenntnis sich auch Einsich tige kaum verschließen, wagt man es immer noch, Deutschland als das Musikzentrum der Welt hinzustellen, wagt es, über englische Musik die Achsel zu zucken, als ob, wenn Deutschland nichts leiste, auch andere Völker nichts leisten würden. Deutsche Musik beherrscht die Welt, deutsche Musikliteratur findet überall Eingang und raubt der eng lischen Licht und Luft. Allerwärts trifft man auf die Ausgaben deut scher Verleger, als ob nicht auch England das Recht habe, die großen Musikhcroen Bach, Händel und den Niederländer Beethoven zu ehren. Die Werke englischer Komponisten aber liegen verstaubt im Schreib tisch. Hätten sie doch »Made in Germany« darauf geschrieben! Aber das alles muß anders werden. Der Krieg wird das Musikleben von Grund aus umMlzen. Und England kann endlich den Platz ein nehmen, der ihm schon längst gebührt. Der Bann, der die Augen der ganzen musikalischen Welt in törichter Verblendung nach Deutschland starren läßt, wird gar bald für immer gebrochen sein, und Englands Musik, die bedauerlicherweise allzu lange geschlafen hat, wird er wachen. Britische Sänger übertreffen bei weitem die deutschen an Schönheit des Tones und Schmiegsamkeit des Vortrages. Ein lächer liches Vorurteil, die englische Sprache unmusikalisch zu nennen, die Sprache eines Shakespeare und Milton! Deutschland aber wird finan ziell bald so zusammengebrochen sein, das; es weder seine Oper noch seine Musikinstitute unterhalten kann. Dann suchen Musikfreunde und Schüler ein neues Heim. England ist an der Reihe! Aber auch mit der Macht der deutschen Verleger ist es aus; ihre Musterausgaben sind dahin, denn die Druckplatten für die Vervielfältigung wanderten ja alle schon längst zu Krupp! Jetzt ist es also Zeit, daß England die Augen öffnet; suchen sich die Briten auch in der Musik ihren Platz, den ihnen nur Neid und Scheelsucht so lange streitig gemacht hat! Postsendungen an deutsche Zivilgcfangene in Rußland. — Nach einer Entscheidung der russischen Negierung ist den deutschen Zivil- gefangenen in Rußland der Bricfverkchr mit der Heimat untersagt, weil sie sich nicht in Konzentrationslagern befinden, sondern nur ge zwungen sind, in den ihnen angewiesenen Ortschaften zu leben, und daher ihr Postverkehr den allgemeinen Bestimmungen zu unterwerfen ist. Hiernach können aus Deutschland Postsendungen an diese Per sonen fortan nicht mehr unmittelbar nach Art der Kriegsgefangenen sendungen, sondern nur noch durch Mittelspersonen (Notes Kreuz usw.) auf dem Umwege über das neutrale Ausland verschickt werden, wobei es noch zweifelhaft ist, ob die Sendungen die Adressaten erreichen werden. Schul-Lcscstoff französischen und englischen Ursprungs. — In einem Erlas; vom 18. Mai d. I., den die »Blätter für höheres Schul wesen« veröffentlichen, warnt der preuß. Kultusminister davor, schon jetzt Kricgslitcratur französischen und englischen Ursprungs als Lese stoff in den Schulen zu benutzen. Es lag dazu um so mehr Grund vor, als schon »einige sehr hastig angefertigte« Zusammenstellungen dieser Art in Form von Schulausgaben Vorlagen. Es wird einge schärft, das; man den Schülern nur »wertvollen Inhalt in edler Form« bieten soll, und darauf hingewiesen, das; der bisher schon reichlich vor handene Lesestoff Gelegenheit gibt, auch ohne neue Schulausgaben unsere Feinde und ihre Ziele gründlich kennen zu lernen. Der Erlaß fährt dann fort: »Die verlogenen Preßcrzcugnissc unserer Gegner iiber Entstehung und Verlauf des Krieges, die maßlosen Verun glimpfungen uueres Heeres und seiner Führer, unseres Volkes und unseres Herrscherhauses zum Gegenstand der Lektüre in deutschen Schu len zu machen, entspricht nicht dem erzieherischen Grundsätze unserer Schulen«. Der Minister beauftragt die Königl. Provinzialschulkol- lcgien, etwa noch vorkommendcn Mißgriffen vorzubeugen und die Di rektoren der höheren Lehranstalten auf die in dem Erlaß ausgespro chenen Grundsätze hinzuweisen. Bei den Lektürepläncn dürfen die vorher gekennzeichneten Schulausgaben in keinerlei Weise benutzt werden. Einziehung der 25 Pfennig-Stücke. — Von den Ministerien ist die Anordnung an die unterstellten Ämter und Behörden ergangen, die im Verkehr befindlichen 25 Pfennig-Nickelstücke cinzuziehen. Diese Anordnung ist zunächst eine Verwaltungsmaßnahme, die gewöhnlich einer buudesratlichen Verfügung über die Außerkurssetzung voraus geht. Die vor etwa fünf Jahren eingeführtcn 25 Pfennig-Stücke aus Nickel waren von Anfang an wenig beliebt. Bibliotheksankauf. — Die umfangreiche Bibliothek des bekannten Kirchcnhistorikcrs Karl Sell in Bonn ging in den Besitz des An tiquariats von Alfred Lorentz in Leipzig über. 1075
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