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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1915
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- Deutsch
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172, 28. Juli 1915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Namen aufzählen, wobei die begründete Befürchtung borliegt, daß diese Liste sehr unvollständig ist. Den Heldentod fanden: vr. Heinz Erbenin Saaz, Ludwig Hanusch in Wien, Bruno Klim in Wien, Franz Michaelis jun. in Hermannstadt, vr. Fritz Edlinger (Sohn des Buchhändlers Anton Edlinger) in Wien, Rudolf Lechncr in Wien, vr. M e h e r h o sf in Graz. Neben diesen uns in erster Linie Nahestehenden müssen wir aber auch der großen Verluste gedenken, die unsere Kollegen in Deutschland erlitten haben. Wir beklagen darunter auch Herrn Wolfgang Koehler, der unserem Verein sehr nahe ge standen, da sein Haus von alters her unser Leipziger Kom missionär ist. Ferner müssen wir jener zahlreichen Männer aus dem Kreise unserer Mitarbeiter und Angestellten gedenken, die den Heldentod fanden. Ich behalte mir vor, in etwas späterer Zeit Ihnen Vorschläge zu machen, wie wir das Andenken an unsere Helden am besten werden ehren können. Heute möchte ich Sie aber bitten, zum Zeichen Ihrer Trauer sich von den Sitzen zu erheben. (Geschieht.) Aber auch sonst hat unser Verein, seit wir das letztemal hier versammelt waren, mehrere Mitglieder durch den Tod verloren. Ich nenne in erster Linie den hochverehrten Nestor unseres Ver eins und des Wiener Buchhandels Herrn Alfred Ritter v. Hölder, dessen Andenken wir durch Abhaltung einer Trauer sitzung geehrt haben. Wie wir jetzt erst erfahren, ist wenige Tage, be vor die Russen seinerzeit Lemberg in Besitz nähmen, Herr kaiser licher Rat Ladislaus Gubrhnowicz dort gestorben. Ein Buchhändler vom alten Schlag, der uns doppelt nahegestanden, da er nicht nur seit der Reorganisation unseres Vereins als unser Sektionsobmann für Galizien und Bukowina fungierte, sondern auch ein regelmäßiger Besucher unserer Hauptversamm lungen gewesen ist. Weiter mutz ich Sie erinnern, daß wir in der letzten Zeit durch den Tod verloren haben: Franz Hammerer in St. Pölten, Heinrich Nanschburg in Wien, A. Gutmann in Wien, R. Rohrer in Brünn. Jeder von den Genannten war ein ausgezeichneter Kollege, wie in seiner Art ein hervorragender Mensch, dessen Wirken dem Buchhandel zur Ehre gereichte. Ransch- burg, der klassische Antiquariatsbuchhändler, der unter den Biblio philen der Welt einen Namen genoß, Rohrer, der unermüdliche Kämpfer für das deutsche Volkstum und langjährige Bürger meister der mährischen Landeshauptstadt, und Gutmann, der durch viele Jahre das musikalische Leben Wiens glücklich beeinflußte. Lassen Sie uns zum Zeichen unserer Trauer von den Sitzen er heben. (Geschieht.) Dem Emst der Zeit entsprechend sind in diesem Jahr keine Jubiläen gefeiert worden, obwohl manche unserer Kollegen auf einen wichtigen Abschnitt ihrer geschäftlichen Tätigkeit hätten zu rückblicken können. Doch will ich nicht unerwähnt lassen, daß Herr Kammerrat Wilhelm Müller von Sr. Majestät dem König von Sachsen für seine Verdienste um den Buchhandel durch Ver leihung des Offizierskreuzes des Albrechtsordens ausgezeichnet worden ist. Wir haben Herm Müller zu dieser Auszeichnung herzlichst beglückwünscht, indem wir zum Ausdruck brachten, daß wir uns durch die ihm widerfahrene Ehrung auch selbst geehrt fühlen. Ich komme nun auf den sachlichen Bericht seit unserer letzten Ausschutzsitzung. Ich kann mich hier kurz fassen, denn obwohl wir in jeder Richtung sehr stark in Anspruch genommen waren, so hat es sich doch fast durchweg um Kleinarbeit gehandelt, über die nicht viel zu sagen ist und die vor allem eines prinzipiellen Inter esses meist entbehrt. Sie erinnern sich, daß wir hier wiederholt zum Ausdruck brachten, daß es uns unmöglich sei, allgemeine Richtlinien aufzustellen, da die einzelnen Geschäfte und die Ver hältnisse derselben viel zu verschieden seien. Wir haben damals den Standpunkt eingenommen, daß jeder das tun müsse, was mit Rücksicht auf seine besonderen Verhält nisse ihm als das Beste erscheint. Wir haben damit nur ein Prinzip aufgestellt, nicht etwa aber uns von der Verpflichtung, nach Kräften auch unserseits zu helfen, zu entbinden gesucht. Im Gegen teil, gerade die Durchführung dieses Prinzips hat uns viel Arbeit geschaffen, die wir aber mit umso größerer Freude auf uns ge nommen haben, als wir die Überzeugung gehabt haben, daß wir tatsächlich auf diesem Wege am besten direkt die Interessen unserer Mitglieder wahren konnten. Wir sind in erster Linie allen jenen, die sich vertrauensvoll an uns gewendet haben, mit Ratschlägen zur Seite gestanden, und wir glauben sagen zu können, daß nie mand uns vergeblich um unseren Rat und um unsere Unter stützung gebeten hat. Wir haben auch nach Maßgabe unserer Kasse finanzielle Unterstützungen gegeben und halten der Kriegs fürsorge der Gehilfenschaft einen Beitrag zugewendet und schließ lich 20 000 L Kriegsanleihe gezeichnet, das Maximum dessen, was wir auf Grund unseres Rechnungsabschlusses machen konnten. Ebenso wie die Korporation der Wiener Buchhändler haben auch wir mit dem unberechtigten Buchhandel in der letzten Zeit, insbesondere wegen des Verkaufs der Kriegskarten, zu tun ge habt. Wir haben eine entsprechende Eingabe an das Handels ministerium gerichtet, die leider bisher noch nicht erledigt wor den ist. Außerdem haben wir uns an das Ministerium des Innern wegen einer authentischen Interpretation der Verord nung vom 9. Juni betreffend den Verkauf von Landkarten, Reise führern usw. gewendet, die leider ebenfalls noch unerledigt ist. Dasselbe gilt von einer Eingabe an das k. u. k. Kriegsministerium, in der wir gebeten haben, den Mitgliedern unseres Vereins mit Rücksicht auf die zur Erwerbung einer buchhändlerischen Kon zession notwendige allgemeine Bildung die Rechte von Ein jährig-Freiwilligen zuzugestehen, falls sie als Landsturmmänner einrücken müssen. Schließlich möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß die Pro vinzialvereine eine sehr anerkennenswerte Tätigkeit entfalten, die wir nach Möglichkeit zu unterstützen uns angelegen sein lassen. Insbesondere haben wir wiederholt Gesuche und Schritte des rührigen Vereins der mährisch-schlesischen Buchhändler und des Vereins der Buchhändler Nord- und Nordwestböhmens zu unter stützen Gelegenheit gehabt. Ende vorigen Jahres hat sich ein neuer Verein gebildet, der der Brünner Buchhändler, an dessen Spitze unser be währter Sektionsobmann für Mähren und Schlesien, Herr Richard Karafiat, berufen wurde. Zu diesem Bericht ergreift Herr Schönfeld das Wort, um im Namen des Vereins der Wiener Antiquare dem Vorstand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler und Herrn Wilhelm Müller für ihre Bemühungen hinsichtlich der Regulie rung der Ostermesse den wärmsten Dank auszusprechen. Der Vorsitzende betont, wie sehr die Buchhändler der Monarchie für die Gewährung des Kriegsrabatts den deutschen Verlegern dankbar sein müssen und wie sehr diese hierdurch nicht nur ihrer Kollegialität, sondern auch dem engen Zusammenge hörigkeitsgefühl der beiden Reiche Ausdruck gegeben haben. Es wird hierauf den deutschen Verlegern, welche den österreichischen Sortimentern einen 5°/»igen Kriegsrabatt eingeräumt haben, der Dank ausgesprochen. Der Vorsitzende führt aus, daß er als wichtigsten Punkt der Tagesordnung die Frage der Abhaltung der Hauptversamm lung bettachte. Es wird der Brief eines Mitglieds verlesen, der für die nächste Hauptversammlung zwei Anträge anmeldet. Herr Müller sagt, daß seiner Ansicht nach eine Hauptver sammlung vorläufig nicht abgehalten werden könne, da es, ganz abgesehen von den sonstigen den Besuch hindernden Verhältnissen, für eine große Zahl von Mitgliedern faktisch unmöglich sei, nach Wien zu kommen. Es ergreifen noch mehrere Herren zu diesem Punkt das Wort, die ausführen, daß vorläufig von der Abhal tung einer Hauptversammlung abgesehen werden müsse, da die Zeit hierzu absolut nicht geeignet sei. Es wird daher einstimmig beschlossen, die Frage der Abhaltung der Hauptversammlung mit Rücksicht auf die derzeitigen Verhältnisse.zu vertagen. Herr Müller ergreift sodann das Wort und führt aus, daß er erfahren habe, daß einige Kollegen damit unzufrieden seien, daß seine Firma seitens des deutschen Kriegsministeriums als die einzige in Österreich bezeichnet wurde, die reichsdeutsche Landkarten usw. ausliefern dürfe. Er erklärt auf das bestimmteste, daß er sich um dieses Recht nicht im geringsten beworben habe, daß ihm dasselbe sogar eine sehr schwere Pflicht auferlege, wofür er in keiner Weise volle Entschädigung finde. Er verlieft eine Zuschrift vom 16. April, in der das k. u. k. milit.-geograph. Jn- 1073
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