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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1915
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- 1915-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1915
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171, 27. Juli 1915. Redaktioneller Teil. 8 3- Mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten wird bestraft: 1. wer ohne die erforderliche Erlaubnis eine Unternehmung der im 8 1 bezcichneten Art veranstaltet: 2. wer als Angestellter oder Beauftragter an einer nicht erlaubten Veranstaltung der im 8 1 bezeichnten Art mitwirkt; 3. wer als Veranstalter oder als Angestellter oder Beauftragter die erwirkte Erlaubnis überschreitet oder den in der Erlaubnis festgesetzten Bedingungen zuwidcrhaudelt; 4. wer eine Veranstaltung der im 8 1 bezeichnten Art öffentlich ankündigt, bevor die erforderliche Erlaubnis erteilt ist. Der Ertrag aus nicht erlaubten Veranstaltungen (8 1) kann ganz oder teilweise für dem Staate verfallen erklärt werden; der für ver fallen erklärte Betrag ist nach den Bestimmungen der Landeszentral behörde für Kricgswohlfahrtszwecke zu verwenden. § 4. Wird eine der im 8 3 mit Strafe bedrohten Handlungen durch die Presse begangen, so können die im 8 21 des Gesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874 (Reichs-Gesetzbl. S. 65) bezeichnten Personen nur verantwortlich gemacht werden, wenn sie selbst Veranstalter sind. 8 5. Die Landeszentralbehörden erlassen die erforderlichen Ausfüh rungsbestimmungen. 8 6. Die Verordnung tritt am 1. August 1915 in Kraft. Den Zeitpunkt des Außerkrafttretens bestimmt der Reichskanzler. Berlin, den 22. Juli 1915. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück. Die Bücherschätze der Harvard-Universität. — Die Harvard-Uni versität hat kürzlich durch ein Vermächtnis des bei der »Titanic«-Kata- strophe ums Leben gekommenen amerikanischen Bücherfreundes Harry Elkins Widener ein prächtiges Bibliotheksgebäude erhalten, das in diesen Tagen feierlich eingewciht wurde. Die Harvard-Universität hat dadurch ein würdiges Heim für ihre Bücherschätze gefunden, die schon, che sie durch Wideners an 30 009 Bände umfassende Sammlung (darunter die erste Folioausgabe von Shakespeare, die berühmte Caxton-Bibcl von 1550 und die Erstausgabe von Burtons »Anatomy«) vervollständigt wurde, in Amerika ihresgleichen suchte. Besitzt sie doch eine ganze Reihe liebevoll zusammeugetragener Sondersamm- lungen, die in ihrer Gesamtheit ein einzigartiges Ganzes ergeben. Unter diesen Sondersammlungen befindet sich z. B. Lefferts Samm lung von Pope-Schriften, Professor Kittredge hat zahlreiche Bücher zur Folklore gestiftet, während die Erinnerung an den Besuch des Prinzen Heinrich die »Hohenzollern-Kollektiou« wachhält, die das Studium der deutschen Geschichte ermöglicht. Frankreich ist durch Professor Bochers Moliöre- und Montaigne-Sammlung vertreten, und über England unterrichtet eine von Professor Groß angelegte und jeit Jahren durch Ankäufe in London erweiterte Spezialsamm- luug. Italienische Literatur und Geschichte vermittelt eine von der amerikanischen Dante-Gesellschaft und einem Gönner der Harvard- Universität gestiftete Sonderbücherei. Von den Professoren Wiener und Coolidge stammt eine Bibliothek über Rußland und den nahen Osten. Für Siam hat der König von Siam eine reichhaltige Auswahl gespendet, und für China sorgt eine von Professor Julian Coolidge zusammcngetragcnc Bibliothek. Die Erwerbung der Brevoort-Kol- lektion brachte wertvolles Material zur Kenntnis Altjapaus zu sammen, für die Türkei wurde die Sammlung des Grafen Paul Niaut aus Paris, für zwischenstaatliches Recht die des Marquis d'Olivart aus Madrid und für skandinavische Geschichte die Bibliothek Konrad von Maurer aus München erworben. Die Technischen Hochschulen des Deutschen Reichs im zweiten Kriegshalbjahr. — Die steigende Beteiligung der deutschen akademischen Jugend am Kriege zeigen die neuesten Besnchsziffern der 11 Tech nischen Hochschulen des Reichs. Während zu Beginn des letzten Winter halbjahrs 3204 Männer und 45 Frauen an den genannten Hoch schulen tatsächlich studierten, beläuft sich in diesem Sommer die Zahl der in den Hochschulstädten anwesenden Techniker nur noch auf 2226 Männer und etwa 60 Frauen. Davon stammen aber etwa 700 aus dem befreundeten oder neutralen Ausland, sodaß nur etwa 1600 deutsche Techniker nicht ins Feld gezogen sind. Diese Feststellungen der Hochschulen stammen durchschnittlich aus der Zeit um Mitte Mai, infolge weiterer Einberufungen mag sich die Zahl noch etwas ver mindert haben. Da vor Kriegsausbruch etwa 9600 Neichsangehörige au den Technischen Hochschulen eingeschrieben waren, stehen demnach iiber 8000 Techniker gleich 83,33 v. H. im Felde oder im Sanitäts dienst. Einschließlich der Einberufenen, die sich ihre akademischen Rechte gewahrt haben, der Ausländer und von etwa 100 Frauen sind in diesem Sommer an sämtlichen Technischen Hochschulen des Reichs 9929 Studierende eingeschrieben gegen 9996 im vergangenen Winter und 12 232 im Sommer 1914. Von ihnen sind 9556 ordentliche, im Besitz eines Reifezeugnisses befindliche Studierende und 373 außer ordentliche mit geringerer Vorbildung und von crsteren 82, von letz teren 14 weiblichen Geschlechts. Hierzu kommen 282 Männer und 398 Frauen, die als Gäste einzelne Vorlesungen besuchen, sodaß zurzeit au den Technischen Hochschulen Deutschlands 10 609 Personen einge tragen sind. Für die einzelnen Studienabteilungen sind eingeschrieben: Architektur 1672 Studierende gegen 2193 im Sommerhalbjahr 1914, Bauingcnieurwesen 2256 gegen 2767, Maschineuingenieurwesen 2507 gegen 3118, Elektrotechnik 1119 gegen 1307, Chemie und Pharmazie 1229 gegen 1544, Bergbau, Hüttenwesen und Schiff- und Schiffs- maschinenbau 692 gegen 810 und sonstige Fächer 454 gegen 493. Die Veränderungen in den Besuchszahlen der Studienabteilungen gegenüber dein Vorjahr beruhen wesentlich auf dem Ausbleiben der ausländischen Studierenden, von denen fast ein Drittel Maschinenbau und ein Fünftel Bauingeuieurwesen studierte. — An den einzelnen Hochschulen sind eingeschrieben: in Berlin 2257 (von denen 1879 in vaterländischen Diensten stehen), in München 1264 (855), in Dresden 1152 (745), in Hannover 987 (801), in Darmstadt 855 (672), in Karls ruhe 782 (561), in Stuttgart 682 (561), in Aachen 665 (479), in Danzig 643 (552), in Braunschweig 377 (276) und in Breslau 265 (224 in vaterländischen Diensten). Hinsichtlich der Zahl der anwesenden Studierenden steht München mit 409 obenan, dann folgen Dresden mit 407, Berlin mit 378, Karlsruhe mit 221, Hannover und Aachen mit je 186, Darmstadt mit 183, Stuttgart mit 121, Braunschweig mit 101, Danzig mit 91 und Breslau mit 41. Letzteres steht auch im Frieden an letzter Stelle, da die Hochschule erst 1911 gegründet wurde und noch nicht voll ausgebaut ist. Fristen des Wechsel- und Schcckrechts für Elsaß-Lothringen, Ost preußen usw. Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. Juli 1915. — Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. August 1914 (Neichs-Gesetzbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen: Artikel 1. Der Artikel 1 der Bekanntmachung, betreffend die Fristen des Wechsel- und Scheckrechts für Elsaß-Lothringen, Ostpreußen usw. vom 17. Mai 1915 (Neichs-Gesetzbl. S. 284) wird dahin geändert, daß an die Stelle des 31. Juli 1915 der 30. Oktober 1915 tritt. Artikel 2. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. (Reichs-Gesetzblatt 1915, Nr. 94.) Eine Rosegger-Spende für Tirol. — Der greise Peter Rosegger hat dem Statthalter von Tirol, Grafen Toggenburg, eine Spende von 500 Kronen mit einem Brief übersandt, der folgenden Inhalt hat: »Das Land Tirol hat jetzt gewiß besondere Sorgen um Laudcskinöer, die durch den Krieg in Not und Elend geraten sind. Eine mir zugegangcne Ehrengabe ermöglicht es, diesem Zweck eine kleine Gabe zu widmen. Ich bitte Euer Exzellenz, dieselbe nach Ihrem Ermessen anzuwenden. Der alte, kranke Poet kann dem Feind nicht Wunden schlagen, so muß er sich bemühen, an seinen treuen Vaterlandsgenossen, wenn auch nur in geringem Maße, Wunden heilen zu helfen«. Eine Kriegskunstansstcllung in Charlottenburg. — Das Beuth- Schinkel-Museum der Technischen Hochschule in Charlottenburg hat unter der Leitung seines Vorstehers, Geheimrats Prof. vr. M. G. Zimmermann, bereits eine Schinkel- und eine Dürer-Ausstellung ver anstaltet, die zu allgemeiner Überraschung zeigten, welche unbekannten Schätze in der stillen Sammlung ruhen. Jetzt will das Museum seine Mappen zu einer neuen Ausstellung öffnen. Sie soll Blätter zeigen, die sich auf den Krieg beziehen, und es werden dabei einige große Seltenheiten zum Vorschein kommen, wie z. B. Stücke von Callot, die nur noch in einem einzigen andern Exemplar in Deutsch land vorhanden sind und sogar dem Berliner Kupferstich-Kabinett fehlen. Man erinnert sich, daß Callot, der Schöpfer der Nisöres 6s 1a xrrsrro, mit seinen »Phantasien« einen starken Einfluß auf unfern Dichter, Zeichner und Musiker E. T. A. Hoffmann ausübte. Die Berliner Universität im Kriege. - Die Gesamtzahl der für das laufende Sommersemester ordnungsmäßig immatrikulierten Stu dierenden an der Berliner Universität beträgt 8013, unter ihnen befin den sich 1023 Frauen. Zum Hören von Vorlesungen sind außerdem noch 854 Franen und 121 Männer berechtigt. Ganz fehlen diesmal die 1063
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