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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1915
- Strukturtyp
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- 1915-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1915
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- Deutsch
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Nr. 1k». »weiter« Exemplare zrttn eigenen Gebrauch kosten ?eÄMark ; Mitglie^r"7^?ie^eNe^o^ps.^fvr S^32R^.^s?it" 36 " N »jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei Postüberweijung für'/, 6.17 M. statt IS M. Stellengesuche werden mit 10 Pf. pro L »innerhalb des Deutschen^ lReiches. Richtmitglieder imSeile berechnet. — 2n dem illustrierten Teil: für Mitglieder A r Deutschen Deichrr zahlen für jedes Exemplar 30 Mark b«z.!l des Dörsenvereins die visrgespaltene 'Petitzeile oder deren »* Z36 Mar» jährlich. Rach dem Nusland erfolgt Lieferung N Raum 15 Pf^,'/«S. 13.50 M..V»S. 26 M..'/. 6.50 M.-. fü* Nicht-Z Z üb^r L^pzig oder durchs Kreuzband, an Ni^tMitglieder in sj mi^lieder »0 Pf.» 32 M.. 60 M.. 100 M. — Deilagen werden » Leipzig, Sonnabend den 24. Juli 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Am Strome der Zeit. Rückblicke und Ausblicke auf Literatur und Buchhandel. IV. (III siehe Nr. 183., In wenigen Tagen werden wir auf ein Jahr Weltkrieg zurück blicken können. Welch eine Fülle des Erlebens liegt hinter uns! Wie sind wir doch reich an Erfahrungen geworden! Niemand hätte je gedacht, daß es eine solche Skrupellosigkeit und Verwor fenheit in der Wahl der Mittel gäbe, mit denen unsere Feinde einen unbequemen Konkurrenten auf dem Weltmärkte zu vernich ten trachten. Wenn jemals Not und Gefahr die Erwecker der besten und stärksten Kräfte eines Volkes waren, so ist es dieser Krieg, dessen gewaltige Opfer persönlicher und materieller Natur von uns mit einer beispiellosen Aufopferungsfähigkeit getragen werden. War es nur die Tat allein, die eine solche Zusammen fassung der Kräfte, ein solches selbstverständliches Gemeinschafts gefühl in Gesinnung und Handlung möglich machte, oder hat hier nicht auch das Wort, der deutsche Geist, dessen Gefäß die Schrift und das Buch ist, mitgewirkt? Wie sehr er es getan hat, sehen wir im Osten, wo die große Masse an der geistigen Überlegenheit des anderen Volkes auch weiterhin scheitert. Vermögen wir in alledem gleichwohl noch nicht das Ende des gewaltigen Ringens zu erkennen, so wächst doch unser Vertrauen und unsere Zuversicht, auch unsere Kraft, neue Opfer bis zum endlichen Siege zu bringen. Vergegenwärtigen wir uns stets, was wir da heim und was die wehrfähigen Männer draußen zu leisten und auszuhalten haben, daun werden die Unbequemlichkeiten und Schäden der schweren Zeit kleiner und kleiner werden, und unsere Kraft wird wachsen mit dieser heilsamen Erkenntnis, der besten Bürgschaft des Durchhaltens bis zum sieg- und segensreichen Frieden. Diese Erkenntnis wird desto notwendiger für uns, je länger der Krieg andauert. Denn wir dürfen uns nicht verhehlen, daß zwar die Nachfrage nach Kriegsliteratur weilerbestehen, die Zahl der übrigen Geschäftsmöglichkeiten aber sich immer mehr ver ringern wird. Die Nahrungsmittel und sonstige im Leben un entbehrliche Dinge steigen bedenklich im Preise; was Wunder, wenn das Buch, das schon vor dem Kriege eben doch nur ein Luxusartikel war, darunter zu leiden haben wird! Der Land karten- und Rciscbücherverkauf ist erheblich eingeschränkt worden. Der dadurch verursachte Ausfall im Sommergeschäft wird vergrö ßert durch den an sich geringen Reiseverkehr. Denn mag auch das Erholungsbedürfnis des einzelnen infolge der Nervenanspan nung während des Krieges stärker als in anderen Jahren sein, cs fehlt die Stimmung, die Lust zum Reisen. Wie eine schwere Gewitterwolke schwebt der Krieg über uns und bannt uns an das Haus, an das Geschäft. Wir haben die geringe Rücksicht, die die Veranstalter der Kriegsbuchwoche auf den Buch handel genommen haben, inzwischen verschmerzt und harren der Gelegenheit, zu zeigen, wie ein solches Unternehmen durchgesllhrt werden kann und soll, um unseren Feldgrauen die benötigte gei stige Kost in ausreichendem Maße und in geeigneterer Weise zu zuführen. Wenn wir aber weiter hinein in die Zukunft blicken und an das Weihnachtsgeschäft denken, das für so viele unserer Berufsgenossen die Existenzfrage bedeutet, so möchten wir Wohl ! wünschen, daß der Krieg in der Zwischenzeit ein Ende fände oder ! daß doch wenigstens die Preistreiberei auf dem Lebensmittel- j markte durch festes staatliches oder kommunales Zugreifen be seitigt würde. Gerade die vielen kleinen und mittleren Existenzen in unserem Berufe haben mit wachsenden Schwierigkeiten im Le bensunterhalt zu kämpfen, die kaum ein Ende finden können, wenn die durch die Teuerung auf dem Lebensmittelmarkte ver ursachte Zurückhaltung der Bücherkäufer sich im Herbst- und Win- tergeschäst in der gefürchteten Weise fühlbar macht. Es wird darum nötig sein, schon heute auf Mittel und Wege zu sinnen, wie dieser Gefahr am besten begegnet und eine Propaganda für das Buch eingeleitet werden kann, die feinen Wert für die Allge- meinheit gerade in schweren Kriegszeiten in helleres Licht rückt. Das vergangene Jahr hat gezeigt, daß trotz der ungünstigen Zeitumstände ein im allgemeinen befriedigendes Weihnachtsge schäft erreicht wurde, ich möchte fast sagen, infolge der verständ nisvollen Mithilfe der Presse, die nicht allein den Wert des guten Buches für unsere Soldaten im Felde, sondern auch für die Daheimgebliebenen immer und immer wieder betont hat. Sollte es nicht möglich sein, in den stillen Sommermonaten Fühlung mit den Volksbildungsorganisationen zu suchen, um durch eine all gemeine, zu geeigneter Zeit eingeleitete Propaganda des Buches der drohenden Gefahr borzubeugen? Ohne gegenseitiges Ent gegenkommen wird das freilich kaum möglich sein. Aber die Ge legenheit ist günstig. Sieht doch heute jedermann ein, daß ohne Zusammenhalt, ohne gut vorbereitete und durchgeführte Organi sation kaum ein durchgreifender Erfolg möglich ist. Zur Presse darf man, wenn man ihr nicht mit unmöglichen und unerfüll baren Forderungen kommt, unbedingtes Vertrauen haben, weil es sich um eine die große Allgemeinheit angehende Sache und um nichts Geringeres handelt, als dem deutschen Buchhandel, der in der Welt an erster Stelle steht, die Fähigkeit zu erhalten, diese Stelle nicht nur zu behaupten, sondern sie auch auszubauen. Es ist aber nötig, bei all diesen Bemühungen auf die Bedürfnisse der Tageszeitungen einige Rücksicht zu nehmen. Wie sehr deren Arbeit oftmals auch im Buchhandel unterschätzt wird und wie wenig es einzelne aus unserem Berufe verstehen, das nötige Verständnis für ihre Bedürfnisse zu zeigen, kann man aus nachstehenden, von dem Organ der Zeitungsverleger, dem »Zei tungsverlag« tiefer gehängten Fällen ersehen. Dort wird ge schrieben: »Sehr merkwürdig mutet es an, daß manche Buchver leger, die doch eine Ahnung vom Zeitungswesen haben sollten, immer noch mit unerfüllbaren Zumutungen an die Zeitungen heranzutreten wagen. So stellt der Verlag einen lan gen Reklameartikel .zu beliebigem Abdruck zur Verfügung', wo gegen er bereit ist, auf Wunsch ein Rezensionsexemplar des Buches abzugeben. Ein solches Verfahren ist doch direkt beleidigend für die deutschen Redakteure, deren Durchschnitt hier unter an derem zugemutet wird, hohle Phrasen wie die folgenden ohne Kenntnis des Werkes abzudrucken: Diese Blätter muten uns an wie Bausteine, nach denen man greifen mutz, will man ein ge deihlich' Friedenswerk errichten, sie bilden aber auch eine mit sicherer Hand geschlagene Brücke des Verstehens und der Ver pflichtung von den Daheimgebliebenen zu unseren Volksgenossen im Felde'.« Die Zurechtweisung ist nicht unangebracht und könnte auch manchem anderen in unserem Berufe zur Lehre dienen.
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