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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redakttoneller Teil. ^ 181, 15. Juli 1915. D. (Belgien», IS. S. IS. Sie haben mich mit den lukullischen und geistigen Genüssen herz lich erfreut. Ich und alle feldgrauen Beruszgenossen wissen und sind überzeugt, daß Sie daheim Großes leisten und auch heldenhaft kämpfen für Haus und Beruf. Hoffentlich liegt die Zeit nicht mehr fern, daß wir, wie früher, wieder aus unseren alten Posten stehen und gemein sam mit Ihnen für die engeren Interessen unseres schönen Berufes uns betätigen können, dem Baterlanbe, dem Buchhandel und uns allen zum Wohle. In Dankbarkeit grüßt Sie Ihr ergebener Fritz Oltmanns. Feuerlinie, IS. S. 15. Heute empfing ich ein großes Paket. Überrascht stelle ich den Ab sender fest: ein Kantategruß vom Verein Dresdner Buchhändler. Allerschönsten Dankl Tagsüber herrscht im Telephon-Unterstand reger Betrieb. Die Apparate tuten, Gespräche sausen in den Drähten aus den vorderen Gräben zu den Reserven, bis hinter zu den großen Bagagen und Etap pen, Offiziere gehen aus und ein. Da ist nicht die rechte Gelegenheit, diese Gaben der Liebe der Hülle zu entnehmen. Heute nacht, während der Telephon-Wache von 2—4 Uhr — da ist mehr Ruhe, da hat man Muße, derartige Grütze in vollen Zügen zu genießen. Ein paar Stunden Schlaf, und die Zeit der Wache ist herangekom- mcn. Überrascht und erfreut finde ich die delikatesten Sachen — ein Kantatemahl vorm Feindcl Diese Schätze werden nicht Ratten noch Mäuse fressen! Noch in den poetischen Gruß versenkt, tönt ein wohl- bekanntes Knattern und Pfeifen an mein Ohr. Ich öffne die Tür, ping, ping kommen die Rotkehlchen geflogen, suitt, suitt . . . sausen die Querschläger. Da kommt auch schon Leben in die Apparate. An fragen und Befehle jagen einander, während auch schon draußen der Mund der Geschütze schwerwiegende Worte spricht. Bei uns herrscht gute Feuerdisziplin, wer kein Ziel hat, schießt nicht! Im Banne der Pflicht ist schnell eine Stunde entschwunden. Das Geschieße verebbt, ein feindlicher Feuerllberfall! Noch die üblichen Meldungen: Verluste . . . Munitionsverbrauch ufw., dann ist wieder Ruhe, dieselbe brütende Stille wie vorher. Jetzt kann ich mit Genuß die Zündschnur an eine »Simonsche Schwere« legen! »Und aus den Ringen entsteigt mir die Stadt mit dem Frauendom, Die Stadt mit dem lachenden Elbestrom.« Mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener Kurt Wilhelm, Telephontruppcnführcr Res.-M.-G.-K. 103 XII. N.-A.-K. 23. Nes.-Div. N., den 18. 5. ISIS. Für die mir gesandten Liebesgaben, welche vorzüglich in meine Hände gelangt sind, sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank. Gemein schaftlich, wie wir alle an dem großen Werke arbeiten, so teilen wir auch alles brüderlich, was aus der Heimat kommt; und so habe auch ich mich veranlaßt gesehen, die mir gesandten Erfrischungen, Delika tessen und Zigarren im Kreise meiner Kameraden zu teilen. Auch sie lassen herzlichst durch mich banken. Der edle, gute Geist, der durch solche Sendungen von unseren Berussgenosfen und der gesamten deutschen Bevölkerung zum Ausdruck gebracht wird, hat eine unbeschreibliche Wir kung auf sämtliche im Felde stehenden Militärpersonen. Wir sind uns darin eins, daß wir unsere Dankbarkeit unseren Berufsgenossen in der Heimat und der gesamten deutschen Bevölkerung gegenüber nur dadurch beweisen können, daß wir aushalten und kämpfen, bis wir einen ruhmreichen und ehrenvollen Frieden erzwungen haben. Bon dieser Hoffnung sind wir alle beseelt. Hoffentlich geht sie auch in Er füllung. Unter nochmaliger Dankesversicherung verbleibt mit den ergebensten Grützen Ihr R. Diebe. I., 22. Mai ISIS. Sehr geehrte Herren! Haben Sie ergebensten Dank für die Liebenswürdigkeit, mit der Sic mich durch die Übersendung Ihres Paketes überraschten. Es kam alles in tadellosem Zustande an, und da gerade Pfingstsonn- abend ist, werden die verschiedenen Leckerbissen nicht wenig dazu beitragen, die Psingsttagc so angenehm wie möglich zu gestalten. Ganz besondere Freude haben mir die Herren des B. D. B. mit der Zusendung des I. Teiles von Goethes Faust gemacht, und ich erwarte sehnsüchtig den Augenblick, wo ich Zeit haben werde, mich der Lektüre dieses Bändchens hinzugeben. Unser Regiment hat jetzt besonders anstrengende Tage hinter sich. Nachdem wir bereits im März in der Champagneschlacht ernste Kämpfe zu bestehen hatten, waren es jetzt am 10. Mai in erster Linie die 1. 10,2 und die 4. Kompagnie, die wiederum durch die erfolgreiche Erstürmung zweier sranzösischer Gräben Sicgeslorbeeren an die Fahne des Regi ments heften konnten. Die folgenden Tage und Nächte waren nicht weniger anstrengend; galt es doch, die verschiedenen Versuche der Franzosen, die Gräben wieder zurllckzuerobern, zu vereiteln. Es ge lang uns glänzend. Daß nach so heißen und an Entbehrungen reichen Tagen die Freude über das Paket der Herren des V. D. B. eine ganz besonders große war, können Sie sich gewiß leicht vorstcllen. Nehmen Sie nochmals herzlichen Dank für Ihre freundliche Überraschung ent gegen. Ergebensten Gruß Hermann Püschcl, <i. H. Bleyl L Kämmerer, Blasewitz) z. Z. 2. Gren.-Negt. 101, 4. Komp. G., 23. 5. 1815. Sehr geehrter Herr Focken! An Sic erlaube ich mir, mich zu wende», und bitte Sie, dem Verein Dresdner Buchhändler meinen herzlichsten Dank auszurichten für das feine Paket, bas ich ins Feld geschickt bekam. — War das eine freudige Überraschung, wie ich mir das Paket holte und es öfsnetc, alles Leckerbissen, die man hier draußen so sehr schätzt, so erwünschte Abwechslungen, denn die übliche Kost ist doch immer wieder »harte Wurst«. Aber nicht nur an leibliche Genüsse, auch ans Lite rarische ist gedacht. »Faust« ist mir schon jetzt ein lieber Begleiter in den Schützengraben geworden, und in mancher Wachtpause greift die Hand in die rechte Rockschoßtasche. — Ihnen, verehrter Herr Focken, auch für den poetischen Gruß besten Dank! — Wie mir's scheinen will, kann man auch durch das Paket noch kollegiale Bekannt schaften machen. Gehe ich neulich durch den Schützengraben und sehe ich einen Unteroffizier im Faust (Heyder) lesen. Natürlich er kundigte ich mich sofort, ob ich einen Kollegen vor mir habe. »Nein, aber der Unteroffizier Klötzer ist Buchhändler, von dem lieh ich das Buch«. — Nun bin ich auf der Suche nach dem Kollegen Klötzer. Nochmals herzlichen Dank! Mit ergebensten Grüßen G. Krüger. Liebe Kollegen! L., 23. S. ISIS. Eine prächtige Keldpoftsendung des Vereins Dresdner Buchhändler ist unter poetischer Begleitung bei mir glücklich gelandet. Wenn ich für die leiblichen und geistigen Genüsse (die schöne Faust-Ausgabe ist mir eine große Freude) hier durch diese Zeilen meinen herzlichsten aufrichtigen Dank ausspreche, so mutz ich diesem noch einiges Gereim tes anfchlicßen") für den herzlichen poetischen Gruß unseres lieben Hayno Focken. Je länger man nun so draußen, fern der Heimat und der alt gewohnten Arbeitsstätte ist, desto öfter fliegen die Gedanken zurück zu dem Kreis, in dem sich früher gleichmäßig Leben und Arbeit ab spielten, desto stärker hat man den Wunsch, mal wieder mit denen zusammen zu sein, die man früher immer um sich hatte. Aber es heißt halt noch lange Geduld haben, und besonders wenn uns nun noch ein neuer Feind entgegentritt. Las treulose Volk der Makkaroni- Banditen. Tut aber nichts, die bekommen erst recht ihre Prügel, und nicht zu knapp. Mir geht's hier gut, und auch mein Quartier in einem schönen großen Gut läßt nichts zu wünschen übrig. Wir haben einen großen Garten dabei, aus dem wir täglich Spargel verzehren. Erdbeeren gibt's in etwa zehn Tagen in schweren Mengen, aber das Schicksal wird uns wohl darum betrügen, denn cs verlautet, daß wir diese Woche unser L. verlassen müssen, wo wir nun seit Anfang März ge haust haben. Hoffentlich wird das nächste Quartier auch ein standes gemäßes. Mit dem Wunsche für ein gesundes und frohes Wiedersehen grüßt alle Kollegen herzlichst Ihr Adolf Bcschoren. Sehr geehrte Herren! »Es war ein Sonntag hell und klar«. Ich sitze in meinem Quartier zu A., einem ehemaligen Restaurant, und denke über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nach, als ich zu meiner unbeschreiblichen Freude die Aufforderung erhalte, mir bei der Feldküche ein für mich soeben angckommenes großes Paket abzuholcn. Voll Erwartung eile ich hin, um es in Empfang zu nehmen. Immer größer wird mein Erstaunen, als mir ein Riesenpaket vom Verein Dresdner Buchhändler in die Hand gedrückt wird. Ich sehe nochmals genau hin: Es ist tatsächlich an mich adressiert! Glückstrahlend habe ich all die Herr- > Abgedruckt im Bbl. Nr. 131, v. 10. 6. ISIS.
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