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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1915
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- 1915-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1915
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- Deutsch
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.V 154, 7. Juli 1915. Redaktioneller Teil. Daraufhin habe ich mich mit der Berliner Kartenvertriebsstelle in Verbindung gesetzt — ich hatte eine Bestellung für eine Behörde —, und diese hat sich geweigert, Meßtischblätter auf diese vorliegende und gestempelte Bestellung hin auszuliefern; sie hat die Auskunft erteilt, die Kartenvertriebsstelle dürfe aus keinen Fall, auch wenn es sich um Truppenteile und Behörden handle, Karten an mich ab geben, sondern derartige Bestellungen müßten nur direkt erfolgen. Das steht im Widerspruch mit der Verfügung. Ich habe mich dann an das Oberkommando in Berlin gewandt und um Aufklärung ge beten. Die gewünschte Auskunft konnte mir nicht sofort erteilt werden; aber das Oberkommando hat sich dann mit der Königlichen Landes aufnahme in Verbindung gesetzt und mir jetzt kundgetan, daß die Kartcnvertriebsstcllc veranlaßt worden sei, in Zukunft derartige Be stellungen auszusühren. Wenn also Meßtischblätter verlangt werden, die für Truppenteile und Behörden bestimmt sind, dann müssen sie geliefert werden. Ich möchte empfehlen, meine Herren, falls Ihnen au anderen Orten mit Kartenvertriebsstellen ähnliche Weigerungen Vorkommen sollten, sich ebenfalls an das zuständige Oberkommando zu wenden und sich eventuell auf den Entscheid des Oberkommandos und der Landesaufnahme in Berlin zu berufen. Dann möchte ich noch aus einen zweiten Punkt kurz Hinweisen. In der Verfügung heißt es: In Deutschland hergestelltc Karten dürfen nicht an das Ausland geliefert werden. Ich glaube nicht, daß dies der eigentliche Sinn der Bestimmung ist: nur in Deutschland hergestellte Karten. Es gibt z. B. sehr viele von bedeutenden öster reichischen kartographischen Firmen hergestellte Karten in größeren Maßstäben, die ich auch auf Lager halte. Nach dem Wortlaut der Verfügung darf ich die Karten verkaufen, wenn sie in Österreich her gestellt worden sind; ich dars sie aber nicht verkaufen, wenn sie in Deutschland hergestellt worden sind. Dieser Punkt müßte, glaube ich, noch geklärt werden. Vorsitzender: Herr Eckardt, Heidelberg, hat das Wort. Herr Johann Heinrich Eckardt, Heidelberg: Ich möchte nur an Herrn Stessen die Frage richten, ob die von der Firma Fernau vertriebenen Karten sowohl von dem östlichen wie von dem westlichen Grenzgebiete in das Verbot einbegriffen sind oder ob sie verkauft werden dürfen. Bei uns durften sie bis jetzt ver kauft werden. Vorsitzender: Herr Friedrich Stessen, Dortmund, hat das Wort. Herr Friedrich Steffen, Dortmund: Ich kann kurz darauf antworten, daß Karten in größerem Maß- stabe verkauft werden dürfen. Verboten sind, wie ich vorhin schon aussührte, nur die Karten im Maßstabe unter 1:lOOOVll. Vorsitzender: Herr Eckardt, Heidelberg, hat das Wort. Herr Johann Heinrich Eckardt, Heidelberg: Bei uns sind zu Anfang des Krieges sämtliche Karten und Pläne beschlagnahmt worden, auch die Eisenbahnkarten von Deutsch land usw., Karten, die absolut keinen Wert für den Einheimischen wie für den Feind hatten. Vorsitzender: Herr Hermann Aigner, Ludwigsburg, hat das Wort. Herr Hermann Aigner, Ludwigsburg: Ich möchte nur Herrn Kollegen Hartmann ganz kurz erwidern: Seine Bemerkung, daß Baedeker, Meyer und Grieben Verzeichnisse von zulässigen Reiseführern herausgegeben haben, ist ja richtig. Aber die Angaben darin widersprechen sich; z. B. führt Baedeker oder Meyer Süddeutschland als genehmigt an, während Grieben es nicht als genehmigt ausgesührt hat. Also diese Verzeichnisse sind nicht ganz maßgebend, und deshalb würde es sehr dankenswert sein, wenn Herr Geheimrat Siegismund so freundlich wäre, die Sache energisch in die Hand zu nehmen. Vorsitzender: Die Rednerliste ist erschöpft. Wünscht noch jemand das Wort? — Das ist nicht der Fall. Ich möchte noch erwähnen: der Redakteur des Börsenblattes hat mir diese Karte zur Verfügung gestellt, aus der deutlich zu ersehen ist, was an Karten und Führern nicht verkauft werden dars. Die Herren können sich die Karte ja nachher ansehen. Also die Diskussion über diesen Punkt wäre damit beendet. Herr Siegismund hat sich ja bereit erklärt, für die Sache weiter tätig zu sein. Meine Herren, ich möchte Ihnen nun noch einen Beschluß der Hauptversammlung des Deutschen Vsrlegervereins Mitteilen, der heute morgen gefaßt worden ist. Er lautet: Die Hauptversammlung des Deutschen Verlsgervereins am 1. Mai 1815 hat beschlossen, den Mitgliedern ihres Vereins zu empfehlen, im Kriegsjahre 1815 allen jenen Sortimentsbuchhand lungen das übliche Meß-Agio zu bewilligen, welche bis spätestens Pfingsten ordnungsmäßig zahlen, remittieren und disponieren. (Bravo!) Es wird also empfohlen, nicht nur für Zahlungen, die bis zur Ostermesse, also bis zum 8. Mai geleistet werden, sondern auch für solche, die bis zum 22. Mai 1915 (Sonnabend vor Pfingstens eingehen, Ihtz zu gewähren. (Bravo!) Falls die nach dem 8. Mai geleisteten Zahlungen nicht schon von den Sortimentern selbst um 1tz(> gekürzt sind, werden die Verleger, vorausgesetzt, daß sie dem obigen Beschlüsse zustimmen, gebeten, das Ihtz Meß-Agio den Sortimentern in neue Rechnung gutzuschreiben. Das ist also ein sehr dankenswerter Beschluß des Verlegervereins, der den weitestgehenden Ansprüchen des Sortiments entgegen gekommen ist, und ich glaube wohl dem Verlegerverein den Dank des Sortiments hiermit aussprechen zu dürfen. (Bravo!) Dann möchte ich noch bemerken, daß die österreichischen Verleger den gleichen Beschluß gefaßt haben. (Fortsetzung folgt.) Leipziger Briefe. v. <IV stehe Nr. 1VS.) Bon der Hauptversammlung des Verbandes Deutscher Buchbinderei besitzer. — Die Kriegsbuchwoche in Leipzig. — Einwirkung des Krieges aus die Leipziger Universität. — Vom Neubau der Deutschen Bücherei. — Aus dem Jahresbericht der I. Städtischen Bücherhalle. — Die Gellert- Gedächtnisseier in Leipzig. So groß die Genugtuung darüber sein mag, daß es dem Organisationstalent unseres Volkes gelungen ist, den Aus- hungerungsplan unserer Feinde zu vereiteln, so bleiben doch für den einzelnen Stand und Beruf mancherlei Sorgen be stehen. Die andauernden Abgänge von Personal zum Militär- dienst machen die Aufrechterhaltung der Betriebe immer schwieriger, und es zeigt sich, namentlich im Leipziger Buch handel, daß der herangezogene weibliche Ersatz zum Teil nur in unzureichendem Maße der zu leistenden Arbeit gewachsen ist. So trostreich dieser Umstand für die im Felde stehenden Angestellten sein mag, so wird es sich gleichwohl in Einzel fällen nicht verhüten lassen, daß das weibliche Element tiefer in unseren Beruf eindringt, als es wünschenswert erscheint. Zu diesen Schwierigkeiten kommt eine sich auf fast allen Ge bieten bemerkbar machende Preissteigerung. Nicht nur die Lebensmittel, insbesondere die Fletschnahrung, sind davon betroffen, auch die Papierkosten und Buchdinderpreise zeigen eine steigende Tendenz. In letzterem Falle dürfte es sich Wohl keineswegs um eine vorübergehende Teuerung, son dern um eine dauernde Verteuerung handeln. Sobald der Stein ins Rollen kommt, wird auch der Buch handel nicht hintenanstehen und stärkeres Gewicht auf das Ver dienen legen müssen, um so mehr, als es den Anschein hat, daß wir es nicht allein mit dem vorübergehenden Zustande der Teuerung, sondern zugleich mit einer Wertminderung des Geldes als Folge des Krieges zu tun haben. Wir müssen also nach geschlossenem Frieden auf allerhand Wtrtschasts- fragen und Wirtschaftskämpfe gefaßt sein, die an die Arbeits kraft des Einzelnen und der Organisationen nicht geringe An forderungen stellen werden. Ein Vorzeichen war die kürzlich hier abgehaltene Haupt versammlung des Verbandes Deutscher Buchbinderei besitzer, die zu lebhaften Debatten führte und in deren Mittelpunkte die Preiserhöhung für Buchbindereiarbeiten stand. Ein Antrag der Berliner Buchbindereibesitzer lautete: »Wie schaffen wir eine sichere Grundlage für die Berechnung unserer 989
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