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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1915
- Strukturtyp
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- 1915-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1915
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- Deutsch
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^ 153, 6, Juli 1915. Redaktioneller Teil. Schließlich ist noch die Kostenfrage anzufchneiden. Die Tätigkeit hes Schiedsgerichts darf nicht unentgeltlich sein, sonst wurde es mit unnützen und aussichtslosen Sachen über laufen werden; trotzdem wird die Rechtsverfolgung vor ihm noch wesentlich billiger werden, abgesehen von der Zeit- und Arbeits ersparnis, die die Parteien dabei gewinnen. Die Kosten sätze selbst sind in der Schiedsordnung zu regeln. Das Börfenvereins-Schiedsgericht findet, wie bereits er wähnt, seine statutarische Berechtigung durch ß 1 Absatz 2 der Satzungen; inwieweit diese bei Verwirklichung des Planes zu ändern sind, ist eine spätere Sorge. Wo ein Wille, da ist auch ein Weg, wenn man die Notwendigkeit eines buch händle rischen Schiedsgerichts bejahen muß, wie nicht zwei felhaft sein kann, falls man sich nur die Schwierig keiten vorhält, die in den Streitigkeiten vor den kleinen und kleinsten Amtsgerichten die richtige Instruktion der Richter und Anwälte über die einfachsten buchhändlerischen Dinge be reitet, die für das neue Schiedsgericht von vornherein gegebene Größen sind. Neben der Stärkung der Macht und des Ansehens, die die neue Einrichtung dem Börsenverein bringt, wird sie vor allem eine gesunde und praktische Anwendung und Fortentwick lung des buchhändlerischen Rechts zur Folge haben und so mit dazu beitragen, vorhandene Spannungen unter den einzelnen Zweigen des Buchhandels auszugleichen, und den Burgfrieden in ihm mit festigen helfen. I)r. Orth. Kurzgefaßte Geschichte des Weltkriegs 1914/15 Von Georg Hölscher. Erster Band: Vorgeschichte, Belgien, Nordfrankreich bis Ende 1914. Mit drei farbigen Kar ten, zehn Kartenzeichnungen sowie fünf Bildnissen. 8". 184 S. Köln 1915, Verlag von Hoursch LBechsted 1. Brosch. ^ 1.80; geb. 2.60 ord. An Kriegschroniken ist kein Mangel. Eine Begleiterscheinung des herrschenden Überflusses ist der ständig wachsende Umfang und der dadurch bedingte hohe Preis der größeren Lieferungswerke. Der erste Umstand verhindert die schnelle Gewinnung einer Übersicht, der zweite die Anschaffung für den Minderbemittelten. Wenn demnach aus dieser Erkenntnis heraus einer unserer Berufsgenossen, wie es im vor liegenden Falle geschehen ist, an die Abfassung eines sich in engerem Nahmen bewegenden kürzeren Werkes hcrangetreten ist, so dürfte er sicher einem vorhandenen Bedürfnisse entgegengekommen sein und Anspruch auf Beachtung seines Geisteskindes in den Kreisen der Kol legen erheben. Dieser Umstand möge auch die Besprechung in unserem Blatte rechtfertigen. Der Verfasser gesteht in der Vorrede selbst zu, daß es bedenk lich sei, den Ausdruck »Geschichte« auf dem Titel zu gebrauchen. Er sei demnach mit der selbstverständlichen Einschränkung zu verstehen, daß niemand geben könne, was er nicht habe, nämlich das Material zu einer wirklichen Geschichte des Weltkrieges, wie es wahrscheinlich erst in Jahrzehnten in wünschenswerter Vollständigkeit zur Verfügung steht. Aber auch in der Benutzung der bisher vorhandenen Quellen muß ein Unterschied gemacht werden, und hier hat der Verfasser getan, was er tun konnte und mußte: er hat sich auf das amtliche Material und auf die Berichte urteilsfähiger Kriegsteilnehmer beschränkt und auf diese Weise ein übersichtliches und in vielen Teilen recht interessantes, als Ganzes sehr lesbares Wert geschaffen, indem er wohlweislich auf eine trockene Anhäufung von Daten verzichtete und sein Augenmerk mit auf alle wesentlichen Begleiterscheinungen richtete, an denen dieser Krieg so reich ist. Auch findet man in der Darstellung manches bisher Unveröffentlichte. Urkunden läßt der Verfasser mög lichst selbst sprechen. Das Buch ist gut ausgestattet und mit Karten und Bildmaterial (schönen Porträts) versehen. Kleine Mitteilungen. Analphabeten in der Schweiz. — In dem als Sonderdruck aus der »Helvetia«, politisch-literarischem Monatsheft der Studentenverbin dung Helvetia, erschienenen Vortrag Prof. vr. Ernst Nöthlisbcrgers über »Die nationale Aufgabe der Schule« lesen wir: Noch immer werden in Hübners »Geographisch-statistischen Tabellen« der Schweiz 5 pro Mille Analphabeten (1905) angedichtet und sie in dieser Hinsicht hinter Dänemark, Deutschland und Schweden mit geringeren Ziffern gestellt. Nach den dankenswerten Mitteilungen, die mir auf meine Anfrage über diese Zahlen Herr G. Lambelet, Adjunkt des Eiög. Statistischen Bureaus, erteilte, werden bei unfern pädagogischen Nc- krutenprüfungen die Analphabeten, d. h. die bildungsfähigen, aber ganz ohne Schulbildung gebliebenen, des Lesens und Schreibens gänzlich un kundigen Jünglinge überhaupt nicht ausgeschicden, weil ihre Zahl ver schwindend klein ist. Der schweizerische Rekrut, der bei der Prüfung den vorgelegten Aufsatzbogen unbeschrieben abgibt, obschon er wahr scheinlich doch ein wenig schreiben kann, und der auch im Lesen die Prüfung mangelhaft besteht, wofür er die Note 5 erhält, ist noch kein Analphabet. Und doch werden im Auslande fälschlicherweise die mit dieser Note bewerteten Rekruten als Analphabeten betrachtet, wohl verstanden nicht etwa bloß die geringe Zahl derjenigen, die im Lesen diese Note einheimsten, sondern die höhere Zahl derjenigen, die sic im Aufsatz bekamen, obschvn ein großer Bruchteil der letzteren immerhin noch lesen kann und nicht in den Rang von Analphabeten eingereiht werden sollte. Übrigens geht auch die Zahl der mit schlechten Noten bedachten Rekruten nach und nach zurück, wie nachstehende Zusammenstellung der pädagogischen Nekrutenprüfungen beweist: 1904 Fertigkeit im Schreiben, Note 5 im Aufsatz 46 Note 5 im Lesen 09 1905 4.4 0.7 1906 39 06 1907 33 1.2 1908 3.3 1.0 1909 3.8 1.3 1910 3.4 1.1 1911 3.3 1.3 1912 3.4 0.6 1913 8.2 0.7 In höchst instruktiver Weise sind die Ergebnisse (Durchschnitts noten) der pädagogischen Nekrutenprüfungen durch das Eidg. Sta tistische Bureau in großen graphischen Tabellen verarbeitet (Bearbeiter- Herr Zchnder) und an der Landesausstellung mit Erläuterungen aus gestellt worden. Es sei nachdrücklich ans diese Veranschaulichung der in einem Zeiträume von 32 Jahren (1880—1912) in den Kantonen er zielten Fortschritte hiugewiesen: »Im Jahre 1912 ist der letzte Kanton fast an der gleichen Stelle angelangt, die im Jahre 1880 vom führen den Kanton eingenommen wurde. Das feste Aufschlicßen der Kan tone nach vorn legt Zeugnis ab vom ernsthaften Streben nach mög lichster Vervollkommnung des Bildungszustandes unserer Volksschü ler.« Es geht also vorwärts; die künftigen Bürger werden für ihr Fortkommen und ihre Aufgaben besser ausgerüstet. Da nehmen wir gerne die in ihrer Art auch wahre Philippika Otto von Greyerz' (Vor wort zum »Nöseligarte« I) in den Kauf, wenn er ausruft: »Ja, ge wiß hat das Volk Sinn für Poesie, und wer ein geistiges Vermögen nach der lächerlichen Statistik von Nekrutenprüfungen abschätzen zu kön nen meint, könnte gerade so gut das Glück einer Bancrnfamilie aus der Grundsteuerschatzung von Haus und Hof berechnen«. Eine Kricgsausstcllung in London. — Eine englische Kriegsaus stellung ist, wie die »Leipz. Neuesten Nachr.« melden, soeben in London zur Unterstützung des belgischen Noten Kreuzes eröffnet worden. Die der »Kunst« gewidmeten Säle enthalten Bilder des italienischen Ma lers Tondi, deren außerordentlich »phantasiereiche« Kompositionen die »deutschen Greucltaten« in Belgien in leuchtenden Farben wiedergebcn sollen. Als Wandschmuck dienen auch einige kleine Gemälde aus der bel gischen Stadt Termonde, deren Schöpfer sich in deutscher Gefangenschaft befinden, und neben ihnen hängen Abzüge deutscher Proklamationen aus Flandern. Eine Miniatur-Munitionswerkstätte und eine kleine Abteilung für Flugzeugbau sind dazu bestimmt, das Interesse des englischen Publikums für die so notwendige technische Rüstung zu er höhen. Der größte Raum ist den auf den Schlachtfeldern geborgenen Kriegsreliguien gewidmet, als deren interessantestes Stück der rostige Metallkörper der ersten gegen Southend geschleuderten deutschen Bombe gilt. Eine Gcllert-Ausstellung im Alten Rathaus in Leipzig. — Das Stadtgeschichtliche Museum in Leipzig hat es sich nicht nehmen lassen, den 200. Geburtstag Gcllerts durch eine Gedächtnis-Ausstellung zu feiern. Aus einer meist aus zeitgenössischen Stichen und späteren Lithographien bestehenden Porträtfolge sind einige interessante Wachs miniaturen sowie namentlich ein Ölbild von Oesers Hand hervorzu- hcben, das minder bekannt ist als das von Grass der Neichschen Samm lung in der Leipziger Universitätsbibliothek. Ausgaben von Gellerts Werken, die zum größten Teil mit Vignetten geschmückt sind, füllen 963
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