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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1903
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- Erscheinungsdatum
- 30.12.1903
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- Deutsch
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10742 Nichtamtlicher Teil. 301, 30. Dezember 1S0S. dem Titel: »über den Druck der geographischen Charten« und fügte ihr eine gesetzte und durch die Druckpresse gedruckte Landkarte bei. Die kleine Schrift erzählt die Geschichte des gleich nach der Erfin dung der Buchdruckerkunst gemachten und später fortgesetzten Versuchs, eben diese Kunst auch zu Landkarten zu gebrauchen; das Mechanische der Probe von Prcuscheu und Haas wird kritisiert, die Schwierigkeiten beim Druck farbiger Karten hervorgehoben und schließlich mitgeteilt, daß Breitkopf seine Erfindung zu einem geographischen Atlas und Handbuch für die Jugend verwenden wolle. Die dieser Schrift bcigegebene Karte, Leipzigs Umgegend darstellend, ist gleichfalls dem Bande von Krünitz' Encyklopädie beigegeben. Es ist eine deutliche Übersichtskarte, die den Eindruck der größten Zuverlässigkeit und Genauigkeit macht, was man an der Baseler Karte auszusetzcn hatte. Ende des Jahres 1777 er schien dann der schon lange vorher angekündigte Druck der Karte von Sizilien zu Basel, zu der Preuschen 1778 ein Begleitwort lieferte und einen Grundriß der typometrischen Geschichte. Karte und Heft samt der Karte von Basel wurden nunmehr illuminiert für 16 Groschen sächsischen Geldes und nicht illuminiert für 12 Groschen angeboten. Vreitkopf hat für bestimmte Gelegenheiten weitere Karten angefertigt und damit gleichzeitig den Beweis geliefert, daß durch die Druckerkunst in viel kürzerer Zeit als durch den Kupferstich eine Karte hergestellt werden kann. Zu einer Hochzeit gab er innerhalb dreier Tage eine Karte heraus, die eine allegorische Darstellung des Reiches der Liebe ist. Sie wurde in diesem Zeitraum erdacht, entworfen, gezeichnet, gesetzt und ge druckt. Später kam die Karte am 13. Oktober 1777 auch in den Handel mit einem Text unter dem Titel: -Beschreibung des Reiches der Liebe mit beygefügter Landchartc. Ein zweyter Ver such in Satz und Druck geographischer Landchartcn durch die Buchdruckerkunst, von I. G. I. Breitkopf.« Zu Anfang des Jahres 1779 erschien dann eine dritte Probe, nämlich als Neujahrsgcschenk, eine Karte des Quells der Wünsche, gleichfalls mit kurzen Bemerkungen versehen. Jede neue Karte ist eine erhebliche Verbesserung gegen frühere Erzeugnisse. Auch die Konkurrenz ruhte nicht. 1782 hatte sich Preuschen von Haas getrennt und selbständige Arbeiten geliefert, so 1783: Ehrensäule in einer typometrischen Carte der Landgrafschaft Sansenberg, der Herrschaften Roetteln und Badenweiler, zum ruhmvollen An denken an die von Carl Friedrich von Baden geschehene huld reiche Befreiung dieser, wie aller übrigen fürstlichen Staaten von Leibeigenschaft, und allen davvn abhängenden beschwerlichen Ver bindlichkeiten, von August Preuschen 1783, nach einer Zeichnung von C. W. Ludwig.« Zweitens ein Blatt in Quart, zur Probe wie Jndicnne (Zitz) durch die typomctrische Kunst verfertigt werden kann. Dieses Blatt zeigt, daß die Typometrie auch die Stelle der Formschneide kunst gut vertreten kann, und zwar scheint sie sich dazu besser geeignet zu haben als zur Herstellung von Landkarten. Haas machte sich daran, die Breitkopfsche Karte vom Reiche der Liebe, 1790, nachzudrucken, um daran nachzuweisen, wieviel Fortschritte er in seiner Kunst gemacht hatte. Er verfaßte eine kleine Schrift: »Reise in dem Reiche der Liebe, nebst der Charte dieses Landes; ein neuer Versuch des Landchartensatzes von Wilh. Haas, Buchdrucker in Basel, auf 1 Bogen in Octav« heraus. Der bcigefügten Karte war das Breitkopfsche Original zugrunde ge legt, Haas hatte sie aber, um die Fortschritte seiner Kunst zu zeigen, auf ein Oktav-Blatt gebracht und sie einer gestochenen Karte viel ähnlicher gemacht. Alles sieht geschmeidiger, zierlicher aus, nicht mehr so gerade und steif. Große Verbreitung hat aber die Typometrie nicht erfahren, die Herstellung der Formen scheint zu schwierig und kostspielig gewesen zu sein, wenn auch die Abzüge sich schließlich billiger als Stiche stellten. Immerhin finden sich manche Blätter, vor allem ümgcbungskarten größerer Städte. Eine vollständige Revolution im Kartenhandel, von der Preuschen, Haas und vorher Unger träumten, ist nicht eingetreten; die alten Karten in Kupferstich haben vorerst noch ihren Platz behauptet. Der Umstand, daß, wie vordem erwähnt, unter der großen Menge der vorhandenen General- und Spezialkarten nur eine verhältnismäßig geringe Zahl wirklich guter Karten sich befand, hat schon zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts den Rektor- Johann Hübner zu Hamburg veranlaßt, die brauchbarsten Karten zu Atlanten zusammenzustollen. Sein Sohn Johann Hübner d. I. hat dann die Arbeit fortgesetzt und in seinem Nussuw Asograplii- auw, das der Vater bereits begründete, 24 derartige von ihm als gut befundene Atlanten zusammengestellt. Das Verzeichnis gibt auch Aufschluß über die Preise dieser Atlanten. Cs sind folgende: L. 18 Homannische Karten mit schwarzen Figuren; für 3 Thlr. L. 24 „ „ „ . „ für 4 Thlr. 0. 24 „ „ mit ausgemahlten Figuren; für 5 Thlr. D. 24 Karten von verschiedenen holländischen Künstlern mit aus gemahlten Figuren; für 5 Thlr. 12 Gr. 8. 24 Karten von französischen Künstlern mit gcmahlten Fi guren; für 6 Thlr. Von diesen ersten kostet ein schlechter Band 16 Gr.; ein feiner Band 1 Thlr. 17 36 Homannische Karten mit schwarzen Figuren; für 6 Thlr. 8. Eben dieselben mit gemahltcn Figuren; für 7 Thlr. 8. 36 Karten von verschiedenen holländischen Künstlern; fiir 6 Thlr. 12 Gr. Von 8. 6. 8. gilt der schlechte Band 1 Thlr.; der feine 1 Thlr. 8 Gr. I. 42 Karten aus der Oso^raxbia saorn und 8istoria soelssiastiea, von verschiedenen Autoren; für 10 Thlr. lL. 48 Homannische Karten mit schwarzen Figuren; für 8 Thlr. 8. Eben dieselben mit ausgemahlten Figuren; für 10 Thlr. Ein schlechter Band von I, L, 8 gilt 1 Thlr.; ein feiner 1 Thlr. 12 Gr. U. Ein Reise-Atlaß in 52 Karten mit gemahlten Figuren, von verschiedenen Künstlern; für 12 Thlr. 8. Ein Atlas ooslestis von 52 Karten mit gemahlten Figuren; für 13 Thlr. Der Band, 2 Thlr. 0. 60 meistentheils Homannische Karten mit schwarzen Figuren; für 10 Thlr. Der Band von 1 oder 2 Thlr. ?. 60 Karton mit gemahlten Figuren von Holländern und andern Verfassern; für 14 Thlr. Der Band von 1 Thlr. 12 Gr. oder 2 Thlr. H. 72 Karten von französ. Künstlern niit gcmahlten Figuren; für 18 Thlr. Der Band 2 Thlr. 18 80 Karten von 12 unterschiedenen Autoren mit gemahlten Figuren; für 18 Thlr. Der Band von 2, 3 oder 4 Thlr. 8. 100 Karten mit gemahlten Figuren von verschiedenenKünstlern; für 20 Thlr. Der Band von 3 oder 4 Thlr. I. Lilas antigans saoor, soolssiaskious st prolanu», 100 Karten von Sansvn gezeichnet, von Clericus verbessert, von Mortier gestochen; für 24 Thlr. Der Band von 3 oder 4 Thlr. 8. 150 Karten mit gemahlten Figuren von verschiedenen Ver fassern; für 36 Thlr. Der Band von 4 oder 5 Thlr. V. 250 auserlesene Karten mit gemahlten Figuren, in 2 Bänden, davon im ersten die Karten von allen Welt-Theilen und Reichen, Deutschland ausgenommen; im zweyten Theile, Karten von Deutschland, der Llso^rapüia sasra und antigua sich befinden; für 70 Thlr. nebst einem feinen Bande. IV. 360 auserlesene Karten mit ausgemahlten Figuren, in 3 Bänden, in deren erstem die Karten zur Himmels- und Erd-Kugel und alten Geographie; im zweyten die Karten von allen Reichen, Deutschland ausgenommen; im dritten die Karten von Deutschland, mit einem Anhang von 30 See-Karten; für 100 Thaler. X. 500 auserlesene Karten, in 4 Bänden, in deren erstem die Karten zur Himmels- und Erd-Kugel, und den vier Haupt-Theilcn der Erde; im zweyten und dritten die Karten von allen Reichen; im vierten von Deutschland und der alten Geographie, nebst einigen curiösen Karten; für 140 Thlr. V. 1000 auserlesene Karten, in 5 Bänden. Die drey ersten haben die Karten von allen Reichen; der vierte, von Deutschland; der fünfte vom 61oko ooslssti, OsvArapliia saora, sovlssiastica, antigus, prokana, und 33 der neuesten See-Karten; für 300 Thlr. In Krünitz' Encyklopädie befinden sich auch Angaben über die in der »Homannischen Officin« bis 1763 zusammen- gcstellten Atlanten und über ihre Preise. Cs sind 8 vollständige und einige kompendiöse Atlanten und zwar: 1) Der astronomische Atlaß aus 30 Karten von Doppel mayer. Ohne Band wurden sie für 32 Blätter (jedes Blatt zu 2 Gr. 8 Pf. gerechnet) bezahlt. 2) Der große Landkarten-Atlaß, erster Band, von 150 Karten, die alle Reiche der 4 Welt-Theile, Deutschland ausgenommen, vorstellcn. 3) Der zweyte Band vom großen Landkarten-Atlaß, von 125 Karten, bloß von Deutschland, und wird mit einer Ein leitung und Verzeichniß von allen Kreis-Ländern für 158 Blätter (a 2 Gr. 8 Pf.) verkauft. Der Franzband kostet 36 Blätter. 4) Der Supplementband zu dem 2tcn und 3ten Land-Karten- Atlaß. Am Ende des Jahres 1777 hatte er 77 Blätter, zu welchem
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