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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1903
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- Deutsch
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301, 30. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10745 cs sich außer um Autographen noch um sonstige historische Schrift stücke und Originalzeichnungen aus der Zeit der großen Revolution handelte, die Summe von 7587 Frcs. Der gleichfalls am 2b, November unter Leitung von Paul Chevalier und Georges Petit bewirkte Verkauf der Schöpfungen Whistlers erzielte einen vollen Erfolg, Obwohl nur 16 Nummern (ein Gemälde, einige Pastelle, Stiche und Zeichnungen) zum Ver kaufe standen, betrug der Erlös 39 277 Frcs,, eine Ziffer, die die kühnsten Voraussagungen überstieg. Die Kauflust wurde haupt sächlich angestachelt durch die Anwesenheit englischer Bieter, wie Colnaghi und William Marchant aus London, Das Whistlersche Gemälde, »Uooturvs ü Vsniss-, wurde nach einem heftigen Kampf zwischen den beiden Ebengenannten für 18 500 Frcs, Herrn Mar chant zugesprochen, während der Sachverständige nur 12000 Frcs. gefordert hatte. Auch die Pastelle wurden höher bezahlt, als man erwartet hatte, »Ra kswms ä I'owbrsUs« erzielte 6200 Frcs., — »lui, komme ä. i'svevtail« 3700 Frcs,, — »Ra Ravssuss ^tbsuienne» 3300 Frcs, Käufer der letzten beiden Nummern war Marchant, Das Pastell -lkemms vus ss eoillant« wurde mit 3100 Frcs, be zahlt, eine Handzeichuung Whistlers, sein Selbstporträt, mit 820 Frcs, Von den Lithographien und sonstigen Stichen verdienen folgende Erwähnung: »Äoroeau ä guatrs wains», 510 Frcs,, — »Ra äsvan- iurs ciu bijoutior-, 410 Frcs,, — »Vuo äs 1a Ramme, 550 Frcs,,— »4, la xorto äu oabarst-, 420 Frcs,, — »Rn Narobanä äo vin äs 1a Itue Nararins«, 380 Frcs,, — »live tsrrasss äu jaräin äu Ruxsw- bour^-, 410 Frcs, Schließlich fanden einige handschriftliche Briefe von Whistler zu 90 und 40 Frcs, und darunter bereitwillige Ab nehmer, Am 30, November ergab der Verkauf der Stiche von Fslicien Rops eine Gesamtsumme von 5823 Frcs, mit folgenden Hanptpreiscn: »Liests«, Stich auf Japanpapier, 104 Frcs,, — Reo Rxorvioes äs äsvoticw«, 128 Frcs,, — »Res Lataniguss-, 400 Frcs, Die übrigen Preise bewegten sich durchschnittlich zwischen 40 und 50 Frcs, Die Bibliothek des Vicomte L, C,, die hauptsächlich aus modernen Büchern bestand, wurde unter der Leitung von Delestre und Durel am 1, und 2, Dezember unter den Hammer gebracht. Die Ausbeute war nur eine mittlere, »Osuvres äo Notiere«, Paris, 1882—1896, Ausgabe mit den Stichen von Leman und Maurice Leloir, Exemplar auf Japanpapier, 305 Frcs,, — »Uaris äansant« von Georges Montorgueil, farbige Illustrationen von Willette, 210 Frcs,, — »llvo Rerows äo gualite au sieole passs« von Maurice Leloir, Lieferungsausgabe, Paris, Manzi, 1000 Frcs, Alle übrigen Bücher dieser Bibliothek blieben unter 200 Frcs, Der Gcsamterlös betrug für die beiden Vcrkaufstagc 14 202 Frcs, Aus der am 9, und 10. Dezember stattgefundenen, von Lair- Dubreil und Jean Fontaine geleiteten Versteigerung der Biblio thek eines Pariser Klubs, die alte und neue Werke und namentlich illustrierte Bücher des 18, und 19, Jahrhunderts auf wies, dürften folgende Bücher und Preise Erwähnung verdienen. Das eben genannte Werk von Maurice Leloir, »Uns Remws äo guaiitö au sioolo passe-, wurde in der Ausgabe Boussod, Paris, 1900, mit farbigen Stichen, mit 780 Frcs, bezahlt, — »Oostumss Niiitaires Rranyais äs 1439 ä 1815- von de Noirmont und Marbot, 4 Bände, 400 Frcs,, — eine Sammlung von 110 Stichen von Engclbrecht, Porträts von bedeutenden Persönlichkeiten des öster reichischen Hofes darstellend, 300 Frcs,, — »Rastes äos 6aräss nationales äs Rravcs« von Alboise und Charles Elie, 2 Bände, 200 Frcs,, — -Vioillo ^aräe imperiale«, Illustrationen von Job, 250 Frcs,, — »Rxpes äo Rosaguss« von Graf de Lastcyrie, 430 Frcs, Außerdem enthielt die Bibliothek noch einige Spezialwerke, die sich auf Napoleon I, und die napoleonische Zeit bezogen und zum Teil recht teuer, bis zu 800 Frcs, bezahlt wurden. Die in neuerer Zeit wieder aufgekommene Vorliebe für Napoleon, die sich namentlich in der Literatur der letzten Jahre, in der es an Werken über ihn wimmelt, geltend macht, verhilft auch den altern Büchern über denselben Gegenstand zu einer Art Auf erstehung oder, prosaisch gesprochen, zu einem höhern Preis, eine Tatsache, die im Hotel Drouot ziemlich oft zu konstatieren ist. Das Gesamtergebnis für die letztbesprochene Auktion belief sich auf ungefähr 12 500 Frcs, Die vervielfältigende Kunst der Gegenwart. — Diesen Titel trägt ein monumentales Prachtwerk, das, herausgegeben von der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien, nach fast zwanzigjährigem Erscheinen jetzt seinen Abschluß gefunden hat. Es umfaßt vier Bände in Großfolio, von denen der erste den Holzschnitt der Gegenwart, Europa und Nordamerika, behandelt, 1885 begonnen und 1887 vollendet wurde unter der Redaktion von Carl von Lützow, der auch die geschichtliche Einleitung, sowie das Kapitel über Österreich-Ungarn und das Schlußwort geschrieben hat. Die übrigen Kapitel — es sind deren noch 13 — sind den einzelnen Kulturländern gewidmet und haben meist Holzschnittkünstler ersten Ranges, wie W, Hecht, M, Klinkicht, Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, 7V. Jahrgang. S, R, Koehler, oder bewährte und kompetente Fachschriftsteller, wie Henri Bouchot, Henri Hymans, Sigurd Müller u, a. zu Ver fassern, Bei einem Werke wie das in Rede stehende bildet natür lich die Illustration einen Hauptteil; sie ist in diesem Bande durch 48 separate Kunstbeilagen und durch Hunderte von meist von den Originalstöcken bzw, Galvanos gedruckten Abbildungen im Text vertreten. Bei deren Betrachtung beschleicht uns aber trotz all ihrer Pracht ein wehmütiges Gefühl, Ihre Bezeichnung als »Holzschnitt der Gegenwart« erscheint fast ein Anachronismus, — man könnte »der Vergangenheit« zutreffender finoen, heute, wo der Holzschnitt in der Unterhaltungs-Literatur fast ganz den photomechanischen Verfahren hat weichen müssen, namentlich verdrängt durch das rasche Arbeiten der letzteren, sowie auch durch ihre billigem Preise, Auch in den Werken der ernsten Wissenschaft, zu deren Herstellung in der Regel mehr Zeit gegeben ist. begegnet man ihm jetzt nur noch sporadisch, und wenn dies vom künstlerischen Standpunkt aus zu bedauern ist, so erhalten wir doch hier, namentlich wenn es sich um die Faksimile-Wieder gabe wissenschaftlicher Objekte handelt, durch unanzweifelbare Naturtreue angemessenen Ersatz, Aber von welchen Gefühlen man auch erfüllt sein möge beim Durchmustern des nahezu 300 Folio- seitcn starken Bandes, immer wird die darin enthaltene xylo- graphische Pracht, die uns das Neuerstehen des Holzschnitts und seine glänzende Entwicklung seit etwa 1850 vorsührt, einen künstlerischen Hochgenuß gewähren. Der zweite Band ist dem Kupferstich in Europa gewidmet und durch 56 Tafeln und 65 Abbildungen im Text illustriert. Elftere sind teils heliographischc Reproduktionen des k, k, militär- geographischen Instituts in Wien, teils Photogravüren von R, Paulussen, dem Direktor der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, teils aber auch im Auftrag der letztem geschaffene Originale, Was die Bilder im Text anbetrifft, so sind diese ihm in künstlerischer Vollendung, in schwarz oder in Tonfarben, auf der Kupferdruckpresse beigedruckt. Der dritte, 1891 erschienene Band hat die Radierung in Europa und Nordamerika zum Gegenstand, Er ist unter Redaktion von R>r, Richard Graul erschienen, da inzwischen der Tod dem Redakteur der ersten beiden Bände, Carl v. Lützow, die fleißige und kundige Feder aus der Hand genommen hat. Die Zahl der Illustrationen ist hier noch größer, denn nicht weniger als 99 Kunstbeilagen schmücken den Band, und 144 Bilder sind dem Texte beigedruckt. Der Inhalt ist ebenfalls nach Ländern geordnet und von kompetenten Fachleuten verfaßt, wobei die ver schiedenen Klassen der Radierer (Maler-Radierer, reproduzierende Radierer. Landschafts- und Architektur-Radierer) besonders be handelt werden. Die Kunstblätter sind aber keineswegs nur Re produktionen; im Gegenteil, wohl die Mehrzahl sind Original- Radierungen, und unter ihren Schöpfern sind die namhaftesten Künstler vertreten, Wilhelm Hecht, W. Unger, I. A, Klein, G, Frank, E, Repin, L, Willroider, Peter Halm, G, Schönleber, L, Richter, W, A, Bobrow, Franz Stuck, Wilh, Leibl, — das sind einige Namen aus der langen Liste der Meisterradierer, von denen Originalarbeiten in diesem Bande enthalten sind. Der vierte Band endlich behandelt die Lithographie und in einem Anhang die photomechanischen Reproduktions verfahren, Auch er ist außerordentlich reich ausgestattet mit Kunstbeilagen (78) und Illustrationen im Text, Während die letztem jedoch meist autotypische Reproduktionen sind, um die Wiedergabe der Originale durch typographischen Druck zu ermöglichen, befinden sich unter erstern zahlreiche Lithographien und von Künstlern gezeichnete Original-Lithographien. Die Reproduktionen sind fast durchweg so vortrefflich, daß sie den lithographischen Originalen wenig nachstehen, ja, von graphisch ungeschulten Augen wohl auch dafür angesehen werden. Der Inhalt dieses vierten Bands unterscheidet sich von den vorhergehenden dadurch, daß er die ganze Geschichte der Lithographie enthält, während für die andern etwa das Jahr 1850 zuni Ausgangspunkt der geschichtlichen Darstellung gewählt ist; diese aber bildet das eigentliche Wesen des Werks, das zwar die Technik nicht unberührt läßt, aber durchaus kein technisches Lehrbuch sein will. Es ist dies sehr treffend zum Ausdruck gebracht in dem die photomechanischen Rcproduktionsverfahren behandelnden Anhang, wo gesagt wird: »Worauf es bei Abfassung der folgenden Skizze vor allem ankam, das ist: von den fertigen Resultaten der verschiedenen Verfahren ausgehend, die künstlerische Leistungsfähigkeit und technische Be dingtheit jedes einzelnen in klares Licht zu stellen, und damit dem Leser Gesichtspunkte zu bieten, mittels deren es ihm möglich ist, sich in der Unmasse von Jllustrationsmaterial, das der heutige Tag jedem zuschwemmt, zu orientieren,- Diesen Grundsatz darf man auch als das Leitmotiv des ganzen, jetzt glücklich vollendeten Werks betrachten, dessen letzter Band von Or. R, Graul und von Friedrich Dörnhöffer redigiert wurde. Sein Erscheinen ist durch mancherlei störende Umstände hinausgezögert worden, ohne daß indes dadurch die Einheitlichkeit 1424
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