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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1903
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- Deutsch
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10744 Nichtamtlicher Teil. ^ 301, 30. Dezember 1903. aber auch Darstellungen dieser Art seien geeignet, das Scham- und Sittlichkeitsgefühl zu verletzen. Das Reichsgericht verwarf die Revision. Lentze. Geschäfts) ubiläum. — Der angesehene Kunstverlag F. L O. Brockmanns Nachfolger (R. Tamme) in Dresden darf am 31. d. M. auf glücklich vollendete fünfzig Jahre seines Wirkens zurückblicken. Das Geschäft wurde am 31. Dezember 1853 durch den Maler Fritz Brockmann und dessen Gattin Ottilie ge gründet. Die Firma lautete F. L O. Brockmann, Dresden. Im Änfang ein Porträtgeschäft, entwickelte es sich bald zu einem der ersten und angesehensten Dresdens, dessen Atelier vom Hofe und von hervorragenden Persönlichkeiten besucht wurde. An die Pflege des Porträtsfachs schloß sich später die Anfertigung photographischer Aufnahmen nach den von Künstlern, wie Schurig, Planer, Wein- hold u. a. hergestellten Zeichnungen der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden und anderer Sammlungen. Diese Reproduktionen fanden Anerkennung und große Verbreitung. Beim Stand der damaligen photographischen Technik war es nicht möglich, auch nicht erlaubt, die Gemälde der Galerie direkt zu photographieren, weshalb Zeichnungen als Vorlagen angefertigt werden mußten. Ganz besonders fand sich in dem verstorbenen Professor C. W. Schurig der berufene Künstler zur Lösung dieser schwierigen Aufgabe. Seine Meisterzeichnungen stehen heute noch unerreicht da und bilden eine einzigartige Sammlung im Besitz der Firma. Es wurde aber auch kein Opfer für die Beschaffung dieser Zeichnungen gescheut; so erhielt, um nur ein Beispiel anzuführen, Professor Schurig für seine Zeichnung der Sixtinischen Madonna in Original größe 21000 — Die Photographien der Firma F. L O. Brock mann verbreiteten sich überallhin und trugen den Ruf der Firma in alle Erdteile. Am 2. November 1869 übernahm der Schwiegersohn, Herr Rudolph Tamme, das Geschäft als alleiniger Inhaber unter der Firma F. L O. Brockmann's Nachfolger, R. Tamme. Das Porträtfach wurde von ihm aufgegeben, dagegen der Kunstverlag stetig vergrößert und ausgebaut. Besonders wurde die religiöse Kunst gepflegt, deren hervorragendsten Meistern wir im Verlags katalog der Firma begegnen. Entsprechend den Fortschritten der photographischen Technik wurde neuerdings eine große Anzahl von Gemälden der Dresdner Galerie direkt nach den Origi nalen photographiert und in Platin-Mattdrucken ausgegeben, die eine außerordentlich große Verbreitung im In- und Ausland gefunden haben. Zu erwähnen bleiben noch die mustergültigen Aufnahmen von Ansichten Dresdens, seiner Umgebung und der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, sowie die z. T. sehr umfangreichen und schwierigen Reproduktionsarbeiten (Lukas Cranachs Werk rc.) für den eignen Verlag, für wissenschaftliche Institute, Künstler, Gelehrte, Verleger u. a. m. Dem angesehenen Verlage sprechen wir zum bevorstehenden Ehrentage unsre aufrichtigen Glückwünsche aus. Red. Geschäftsjubiläum. — Die Verlagsbuchhandlung Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover begeht am 1. Januar 1904 ihr fünfzigjähriges Geschäftsjubiläum. Neben der Theologie, Rechts- und Verwaltungswisscnschaft hat sich der umfangreiche Verlag besonders der Pädagogik gewidmet und durch seine vielen Schul- und Lehrbücher für höhere, mittlere und niedere Schulen nicht nur in der Provinz Hannover, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus Bedeutung gewonnen. Ende August d. I. hat das Geschäft die alten Räume in der Hinüberstraße verlassen und ein neuerbautes Haus (Celler Straße Nr. 90 ^) bezogen. Möge sich der angesehene Verlag in gedeihlicher Weise weiter entwickeln. Post. — Es besteht vielfach die irrtümliche Meinung, daß es bei Drucksachen, namentlich bei Neujahrskarten, dem Absender gestattet sei, außer seiner Adresse und seinem Titel noch fünf Worte (gute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen, Beileidsbezeugungen oder andre Höflichkeitsformeln) handschriftlich hinzuzufügen. Solche handschriftlichen Zusätze mit höchstens fünf Worten oder den üb lichen Anfangsbuchstaben sind aber nur auf gedruckten Vi sitenkarten (vgl. H 8, X, 1 der Postordnung v. 20. März 1900) zulässig. Hieraus sei erneut aufmerksam gemacht. Neujahrskartenvcrkauf in Leipzig. — In Leipzig ist der Kleinhandel mit Neujahrskarten in offenen Verkaufsstellen (Läden, Verkaufsbuden und dergleichen) am I. Januar 1904 in der Zeit von 11 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends gestattet. Am 31. Dezember 1903 kann der Kleinhandel mit Neujahrskarten und dergleichen bis 10 Uhr abens ausgeübt werden. Post. — Am 1. Januar werden die Brief- und Geldschalter der Leipziger Postämter von 8 bis 9 Uhr vormittags und von 11 bis 1 Uhr mittags geöffnet sein. Auktionen von Büchern, Autographen, Stichen usw. im Hotel Drouot zu Paris. — Vom 26. bis 28. November fand der Verkauf der Bibliothek des Herrn Ed. T. statt, die sich aus modernen Büchern zusammensetzte. Aus dem ersten Tag der von Delestre und Lcclerc geleiteten Auktion ist hervorzuhebcu: »1/Lkkairs Oismenosau« von A. Dumas dem Jüngern, Exemplar auf holländischem Papier, 250 Frcs., — »Vossiss« von Thsophile Gautier, Exemplar der sehr seltenen Originalausgabe von 1830, 233 Frcs, — »Ua Naisou Nsklier» von Guy de Maupgssant, bro schiertes, unaufgeschnittenes Exemplar der Originalausgabe von 188l, 102 Frcs. Der zweite Tag brachte, wenn wir uns nur auf die hauptsäch lichsten Ergebnisse beschränken, ungefähr folgendes: -I/Hssommoir» von Emile Zola, Exemplar der Originalausgabe von 1877 auf holländischem Papier, 310 Frcs., — »Ua Ocmgusts äs klassavs- von demselben, Originalausgabe, Einband von Lemardeley, 300 Frcs., — »Lisa- von Alfred de Vigny, Exemplar der Original ausgabe von 1824, 200 Frcs., — »Lstss galantes- von Paul Verlaine, Exemplar der Originalausgabe von 1889 auf China papier, 171 Fr., — »Invrs ä'4.mour« von Sainte-Beuve, Original ausgabe von 1843, 290 Frcs. Der Katalog bemerkte zu diesem Exemplar, daß dieses Buch das seltenste der romantischen Bücher sei, da die Ausgabe fast gänzlich vom Verfasser vernichtet worden wäre. Vom dritten und letzten Verkaufstag endlich ist zu erwähnen: »I/klistoirs äu 6üsvakisr Oss Orisux st äs Nancm ftsseaut» von Abbö Prsvost, Paris, 1875, Ausgabe auf Whatman-Papier mit den Stichen auf Chinapapier und einer Zeichnung von Eugene Lami, 1900 Frcs. — »Lss 6üants st Lüavsons poxuiairss äs >a Lranoe-, Paris 1843, 3 Bände in Großoktav, Exemplar des ersten Drucks mit Stahlstichen und 11 Originalzeichnungen, Einband von Gruel, 600 Frcs., — »LRrovigus äu rs^ns äs Oüarkss IX« von Prosper Msrimse, Paris 1876, erste Veröffentlichung der Looists äss ^mis äes lävrss, kostbarer Einband von Gruel, 520 Frcs., — »Osuvrss somxistes« von Bsranger, 12 Oktav bände, letzte bei Lebzeiten des Dichters veröffentlichte Ausgabe, die alle Stiche der verschiedenen Ausgaben enthält, Einband von Champs, 375 Frcs., — »Lastsls« von Paul Bourget, Paris, 1895, Exemplar auf Japanpapier, Illustrationen von Robaudi, 262 Frcs., — »L'LIäoraäo- von Thsophile Gautier, Paris, 1880, für die ^.mis äes livrss gedruckt von Motteroz, 320 Frcs., — »Nsrooirss äu Oomts äs Olramwont« von Hamilton, Paris, 1888, Exemplar auf Japanpapier mit den Stichen vor der Schrift, 300 Frcs., — »Histoirs äss Huatrs Lils ^mon», farbige Illu strationen von Eugsne Grasset, Exemplar auf Chinapapier, prächtiger Einband von Gruel, 410 Frcs., — »8zävis, souvs- nirs äu Valais- von Gerard de Nerval, Paris, 1886, mit einer Vorrede von Ludovic Halsvy und 41 Radierungen von E. Radaux, Exemplar auf Japanpapier, Einband von Marius Michel, 485 Frcs., — »Lau! st Virginis« von Ber- nardin de Saint Pierre, Paris 1838, Exemplar des ersten Drucks, 435 Frcs., — »ftss Osillsts äs Xsrlats« von Andre Theuriet, Exemplar der Originalausgabe auf Japanpapier, 315 Frcs., — »Nss Leurss Lsräuss« von Arvers, Paris 1833, Originalausgabe, 360 Frcs., — »Roesiss« von Barbet d'Aursvilly und ein Original manuskript von demselben, 530 Frcs., — »Oontss äs ksrrauit«, Paris, Culmer, 1843, 125 Frcs., — »LIsurs äu mal- von Baudelaire, schönes Exemplar der ersten Ausgabe ohne Weg lassungen, 101 Frcs., — »lins Lourss L llbamounix- von Ad. Pictet, Exemplar der sehr seltenen Originalausgabe, 560 Frcs., — »Ls Nautsau äs äosspü Oksnins« von Vicomte de Vogus, nur in kleiner Zahl gedruckt, Einband von Laureaux, 560 Frcs. Insgesamt ergab die dreitägige Auktion die Summe von 23 591 Frcs. Ein ziemlich bedeutender Autographenvcrkauf spielte sich am 25. November unter der Leitung von Delestre und Nosl Charavay ab. Folgende Dokumente und Preise sind zu notieren: Ein Brief Napoleons I. an Barras, datiert: Generalquartier in Verona, den 22. tüermiäor Jahr IV, worin sich der Schreiber be klagt, daß sein Bruder Lucien sich in Paris statt bei der Armee aufhält, 420 Frcs., — ein Brief von Jsrümc Vonaparte vom 12. August 1840 an Alexandre Dumas (worin letzterer erfährt, daß seine an die Prinzessin Mathilde gerichteten Verse von JsrSme an die Adresse übermittelt worden sind), 43 Frcs., — ein sehr merkwürdiger Brief von Camille Desmoulins (im Konzept) an seinen Vater vom 4. Juni 1784, in dem der Revolutionär sich über die Gleichgültigkeit des letztern seinen Kindern gegen über beschwert, 126 Frcs., — eine kleine Handzeichnung von Thsophile Gautier mit begleitendem Text, 11 Frcs., — ein Brief der Kaiserin Josephine, 8 Frcs., — ein Brief Marats, 8 Frcs., — ein Brief von Andre Masssna, Herzog von Rivoli, Fürst von Eßling, 10 Frcs., — 17 Briefe von George Sand, 15 Frcs., — einige von Voltaire an Madame Lenormand d'Etiolle gerichtete Verse, 7 Frcs. Im ganzen brachte die Auktion, bei der
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