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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1915
- Strukturtyp
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- 1915-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1915
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- Deutsch
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köpf sind hoffnungsvolle junge Buchhändler dahingegangen. Das Andenken der Verstorbenen wird durch Erheben von den Sitzen geehrt. — Von freudigen Ereignissen konnte das 25jährige Ge- schäflsjubiläum der Firma Joseph Bernklau in Leutkirch er wähnt werden. — Eine in der letztjährigen Generalversammlung eingesetzte Kommission, die Beratungen über die gänzliche Ab schaffung des Kundenrabatts anftellen sollte, ist zusammengetre ten, hat Besprechungen gepflogen und Erhebungen angestellt. Der Ausbruch des Krieges hinderte die Weiterarbeit, weshalb die Angelegenheit bis nach dem Friedensschluß ruht. — Wegen der im April d. I. vom Ministerium des Innern erlassenen Ver fügung betreffs des Verbots des Verkaufs von Reiseführern haben Besprechungen auf dem Ministerium und dem Generalkom mando stattgefunden, ebenso wurde die Sache bei der Versamm lung der Kreis- und Ortsvereine in Leipzig zur Sprache gebracht und beantragt, in Berlin vorstellig zu werden, damit eine genaue Liste der verbotenen Reiseführer und Karten herausgegeben und im Börsenblatt veröffentlicht werde. Ein Resultat scheint noch nicht erzielt worden zu sein, denn die Veröffentlichung ist bis heute noch nicht erfolgt.*) — Sehr viel Arbeit machten die Gesuche um Aufnahme in den Verein und dadurch auch in den Bör senverein und das Buchhändleradreßbuch. Verschiedene Gesuche mußten abgewiesen werden. Der Verein hatte sich wegen Beteiligung an der Lieferung von Büchern für die Bismarckspende an die Leitung des Roten Kreu zes gewandt. Aus Nützlichkcitsgründen erfolgt die Lieferung aber nur durch eine Stuttgarter Stelle, wogegen dem Verein ein namhafter Anteil des Reingewinns zufällt. — Einer Aufforde rung, Mittel zur Stiftung eines Glasfensters in die Deutsche Bü cherei zu bewilligen, konnte nicht entsprochen werden, da dem Verein solche zurzeit fehlen. Es ist dagegen eine Liste für diesen Zweck in Umlauf gesetzt worden, die noch nicht abgeschlossen ist, aber bereits ein nennenswertes Resultat ergeben hat. Nach dem Kassenbericht des Vereinsrechners Konstantin Wittwer, Stuttgart, hat die Kasse einen befriedigenden Stand aufzuweisen, bar in Kasse befinden sich 660.79. Da von den Revisoren alles in bester Ordnung befunden worden war, wurde dem Kassierer Entlastung erteilt. Satzungsgemäß hatten die Vorstandsmitglieder H. Aigner und K. Wittwer aus dem Ausschuß auszuscheiden, ihre Wieder wahl erfolgte einstimmig durch Zuruf. — Die oben bereits be sprochene Zollangelegenheit wurde auch im Württembergischen Buchhändlerverein eingehend erörtert und beschlossen, sie ge meinsam mit dem Süddeutschen Buchhändler-Verein zu erledi gen. — Herr Hosemann berichtet über die Versendung von Bü chern an die Truppen im Auftrag des Roten Kreuzes und über den in Aussicht zu nehmenden Gewinn, über dessen Verteilung der nächstjährigen Generalversammlung Vorschläge unterbreitet werden sollen. — Hiermit hatte die Generalversammlung ihr Ende gefunden, sodaß sie der Vorsitzende mit Worten des Dan kes an die Erschienenen um °/Z2 Uhr schließen konnte. Um das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu bekräftigen, fanden sich eine Anzahl der Stuttgarter Herren mit ihren aus wärtigen Gästen zu einem gemeinsamen Mittagessen auf der Sil berburg zusammen. Mit Ausnahme eines Trinkspruchs, den Herr Kommerzienrat Bonz mit einem Dank an unser tapferes Heer in einem dreifachen Hoch auf dasselbe ausklingen ließ, war von Reden Abstand genommen worden. Der Abend vereinigte die Gesellschaft bei einem Glase Bier im Garten des Restaurants Sünder. Der Nachmittag und Abend hatten reichlich Gelegen heit zur Aussprache gegeben, geschäftliche und politische Ereignisse lvurden erörtert und bereits mancher Blick in eine schönere Zu kunft getan. Hoffen wir, daß sich alle guten Pläne erfüllen und reichliche Frucht tragen mögen! In den Vormittagsstunden des Dienstag (22. Juni) fand im großen Saale des Bürgermuseums die übliche Abrechnung zwischen Verlegern, Sortimentern und Kommissionären statt. Innerhalb weniger Stunden war sie glatt abgewickelt, das pe kuniäre Resultat des verflossenen Geschäftsjahres konnte natur *) Bgl. hierzu die an der Spitze der Kleinen Mitteilungen stehende amtliche Bekanntmachung in Nr. 144. Red. gemäß nicht befriedigend sein. Die Einnahme soll, wie man hörte, etwa zwei Drittel eines normalen Jahres ergeben haben. Nach der Abrechnung vereinigte man sich im Garten des Hotel Textor, bei welcher Gelegenheit, einer alten, schönen Sitte gemäß, der notleidenden Standesgenossen gedacht wurde. Sehr vermißt wurde bei dieser Gelegenheit unser verehrter Kollege Herr Otto Pctters, Heidelberg, der in seiner Vaterstadt krank darnieder, liegt und die Versammlung bereits am Montag durch ein Tele- gramm begrüßt hatte, das seinen unverwüstlichen Humor von neuem bewies. An Stelle des Herrn Petters unternahm es Herr Nägele, sich in den Dienst der Wohltätigkeit zu stellen, und die von ihm unternommene Tellersgmmlung ergab ein hübsches Re sultat. Die Summe wird dazu dienen, manche Not zu lindern. So schlossen die Stuttgarter Meßtage des Kriegsjahres 1915, die Wohl noch nie so einfach, schlicht und ernst verlaufen sind. Möge die nächstjährige Messe wieder unter dem Zeichen eines sieg gekrönten, dauernden Friedens stehen, der es auch dem süddeut- scheu Buchhandel ermöglicht, seine hohen Kulturarbeiten erfolg reich fortzusetzen! Aus dem schwedischen Buchhandel. i. (Schluß zu Nr. 147.) Von Neuerscheinungen der letzten Zeit sind eine umfang, reiche Monographie über den schwedischen Rokokokllnstler Lorenz Pasch d. I. von S. Strömbom und eine ungewöhnlich schöne, in 190 Exemplaren gedruckte Sammlung faksimilierter Briefe Gustav Adolfs an seine Jugendgeliebte Ebba Brahe zu nennen. Das letztgenannte Werk kostet 25 Lr. Beide Veröffent lichungen sind bei Norstedt L Söner erschienen. Hier möchte ich auch aus einen neuen Schriftsteller, der unter dem Pseudonym Frank Heller schreibt, aufmerksam machen. Seine letzten Bücher, die einen durchschlagenden Erfolg hatten, sind: »Herrn Colltns Abenteuer in London«, »Die Millionen des Herzogs«, »Leblancs Abenteuer in der Luft«. Von der Kritik ist er als »genial« bezeichnet worden. Die Bücher behandeln abenteuerliche Stoffe und Detektivgeschichten, aber in literarisch wertvoller Form. Sie sind bet Alb. Bonnier erschienen. — Ein Zeichen der Zeit ist der Rückgang der 25 Öre-Bücher. Es ist eine Überproduktion entstanden, und die Nachfrage hat sehr nachgelassen. Weitere Schwierigkeiten sind hinzugetreten, so daß ein Verleger das Aushören angekündigt hat. Er will statt dessen Bände zu 50 Öre herausbringen und hat bereits angesangen, ältere 25 Öre-Bücher dazu zu verwenden. Ob dem neuen Unter nehmen Erfolg beschieden sein wird, ist aber eine andere Frage. Wie immer bei uns muß man sich bis zur Erschöpfung aus toben, ehe man Vernunft annimmt. Die vom Krieg angeregten Bücher könnte man in ver schiedene Kategorien einteilen. Denn es sind sehr viele für und gegen die kriegführenden Parteien erschienen. Das würde aber zu weit führen. Ich will mich daher notgedrungen auf eine Auswahl beschränken. Das vornehmste ist unbestreitbar das große Buch von Hedin, das ja in Deutschland zur Ge nüge bekannt ist. Der Verfasser sammelt gegenwärtig Stoff zu einem zweiten Band von der Ostfront. Es erweckte in linksstehenden Kreisen einen fast lächerlichen Unwillen, als Hedin zum ersten Male nach Deutschland fuhr. Es wurde so gar im Reichstag vom sozialdemokratischen Führer Branting gefragt, ob es nicht angängig sei, die Reise zu verhindern. Man glaubte nämlich fest, er reise, um Schweden in den Krieg hineinzuziehen. Die Zeitungen verbreiteten sich eifrig darüber und schimpften. Denn seitdem er in den Jahren 1913/14 einen hervorragenden Anteil an der Durchführung der Neuorganisierung der Landesverteidigung nahm und seine Weckrufe mit großem Erfolg hinausschleuderte, sind ihm von der liberal-sozialdemokratischen Presse mit einer Gehässigkeit ohnegleichen Ehre und Ruhm abgeschnitten worden. Ein sozialdemokratischer Verein beschloß, das erwartete Buch im voraus mitsamt feinen anderen Werken zu boykottieren. Als das Buch endlich unter großer Spannung erschien, mutzten so gar die feindlichsten Gegner zugeben, es sei weder so ge fährlich noch so aggressiv wie man befürchtet hatte. Doch ist
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