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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1915
- Strukturtyp
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- 1915-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1915
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- Deutsch
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Hagen ihren Sitz hat, steht unter dem Protektorat der dänischen Kö nigin, die ebenso ivie der König wiederholt an den Veranstaltungen und Versammlungen der Vereinigung teilgenommen hat. Die Zentralleitung des »Allgemeinen Richard Wagner-Vereins« übergibt in den Jahren, in denen Festspiele in Bayreuth stattfinden, den Ortsgruppen Eintrittskarten, die zum freien Besuch der Festspiele berechtigen, und zwar nach Maßgabe der Mitgliederzahl. Infolge dessen erhielt auch die dänische Vereinigung Eintrittskarten. Als mit Ausbruch des Krieges die Festspiele des verflossene« Jahres ein vorzeitiges Ende fanden, wurde von verschiedenen Seiten angeregt, die von der Festspielleitung zuriickgezahlten Beträge für nicht zur Verwendung gekommene Eintrittskarten wohltätigen Stiftungen zu überweisen. Auch die Mitglieder des dänischen Richard Wagner-Ver- cins, die noch Karten zur Verfügung hatten, erklärten sich bereit, die mit je 25 Mark einznlösendeu Karten dem deutschen Noten Kreuz zu überweisen. Bei dieser Gelegenheit schrieb das Mitglied des Vor standes, das die Verhandlungen mit der Leipziger Zentralleitung führte: »Wenn wir nicht mit einem tückischen Überfall von englischer Seite bedroht und so gezwungen werden, gegen unseren Willen in dem letzten Akt der Welttragödie mitzuspielen, hofft Dänemark seine Neutralität behaupten zu können. Daß unsere besten Gedanken und Hoffnungen in diesen Tagen Deutschland folgen, davon können Sie überzeugt sein. In allen denkenden Kreisen ist die Sympathie auf Deutschlands Seite, und wohl können wir sagen, wer Wahr heit spricht und wer nicht.« Gleichzeitig wurde bei Einsendung der Karten noch gebeten, die Namen der Spender zu nennen »zum Zeichen, daß auch dänische Herzen in dem Kampf mit sind«. Aber nicht nur dadurch hat die dänische Vereinigung ihre Sympathie für Deutschland kundgegeben. Die Zen tralleitung hatte fiir das laufende Geschäftsjahr beschlossen, von einer allgemeinen Einziehung der Mitgliedsbeiträge Abstand zu nehmen, und die Zahlung der Beiträge in das Ermessen der Mitglieder ge stellt, um nicht diejenigen, die durch die Notlage des Krieges ihre Ausgaben beschränken müssen, als Mitglieder zu verlieren. Trotzdem hat die dänische Vereinigung ihren Beitrag in der früheren Höhe abgeführt, und zwar »als ein Zeichen unserer freundlichen und wohl wollenden Gesinnung«. Zum Schluß fügt der Bundesschatzmeister, der zugleich Direktor der Banknotendruckerei der Nationaldruckcrei in Kopenhagen ist, noch die Worte bei: »Als großer Liebhaber der reichen deutschen Kunst und inniger Freund Ihres herrlichen Vater landes wünsche ich Ihnen — trotz meiner Neutralität — einen sieg reichen, ehrenvollen und baldigen Frieden.« Möchten sich solche einsichtsvolle Stimmen mehren! Richard Linnemann, Vorsitzender der Zentralleitung des »Allgcm. Nich. Wagner-Vereins«. Post. — Die vor kurzem durch die Tageszeitungen verbreitete Nachricht, daß im Gebiete des General-Gouvernements in Belgien der Ausbau des Postwesens vollendet und alle Orte und Wohnstätten dieses Gebietes an das Postnetz der neu geschaffenen Deutschen Post- und Telegraphenverwaltung in Belgien angeschlossen seien, hat vielfach zu der irrtümlichen Auffassung geführt, daß nun alle Orte und Wohn stätten Belgiens ohne Einschränkung zum Postverkehr mit Deutsch land zugelassen seien. Das ist nicht der Fall. Znm Verkehr mit Deutschland sind nur die Städte Brüssel, Lüttich, Verviers nebst ihren Vor- und Nachbarorten sowie die Städte Antwerpen, Hasselt und Welkenraedt ohne Vororte zngclassen. Die anderen Orte im Gebiet des General-Gouvernements nehmen vorerst nur am innerbelgischen Postverkehr teil. Im Verkehr zwischen Deutschland und den vorgenannten zugelas senen Orten werden gewöhnliche und eingeschriebene offene Briefe, Postkarten, Drucksachen, Warenproben und Geschäftspapiere in deut scher, vlämischer und französischer Sprache, ferner Postanweisungen, auf deren Abschnitt sich keine schriftlichen Mitteilungen befinden dürfen, und Telegramme, die in der Richtung ans Deutschland nur in deutscher Sprache, in der Richtung aus Belgien in deutscher oder französischer Sprache abgefaßt sein müssen, zur Beförderung zugelassen. Ein psychologisch-pädagogisches Institut in Dortmund. — In Dort mund soll zum 1. Oktober dieses Jahres ein neues psychologisch-päda gogisches Institut errichtet werden. Die Mittel znr Einrichtung und Unterhaltung werden, soweit sic nicht durch Beiträge der Mitglieder und Förderer gedeckt werden, von der Stadt Dortmund gewährt. Zur ersten Einrichtung hat die Negierung zu Arnsberg einen Beitrag von 3000 bewilligt. Die Aufgabe des Instituts besteht darin, seine Mit glieder in die experimentelle Psychologie und Pädagogik einzufiihren und sie zu wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet anzuleiten. Auch Ferienkurse und volkstümlich-wissenschaftliche Vorträge sollen für weitere Kreise veranstaltet werden. Zum Leiter ist Privatdozent vr. Goldschmidt von der Universität Münster, ein Schüler und Mitarbeiter von Wilhelm Wunöt und Neumann, in Aussicht genommen. Personainlichrichteil. Gefallen: am 17. Juni bei einem Sturmangriff in Galizien Herr Erich Hcnnenbcrg, Kriegsfreiwilliger, Gefreiter in einem Land- wchr-Jnsantcrie-Rcgiincnt. Wegen mutigen Verhaltens als Gc- fcchtsordonnanz beim gefahrvolle» ilberbringc» wichtiger Be fehle war er zum Eisernen Kreuz eingegeben worden. Der junge Berufsgenossc, ein Sohn des Herrn Beruh. Hcnucnberg, lang jährige» Angestellten des Hanfes F. Bolckmar, war ein Zög ling dieser Firma und ist nach seiner Lehrzeit in C. F. AmelangS Verlag, später längere Zeit im Bar-Sortiment Albert Koch L Comp, in Stuttgart, dann bei C. F. Peters und Wocrl'S Reisebüchervcrlag in Leipzig in Stellung gewesen. Gustav Gantz st. — Im Alter von 86 Jahren ist der frühere Gene- raliuspcktor des Katasters Wirkt. Geh. Rat Or. Friedrich Gustav Gauß in Magdeburg gestorben. Von seinen zahlreichen Schriften, die ihm den Chrcndoktorhut der naturwisscnschaftlich-mathemaiischen Fakultät der Universität Straßburg eintrugen, seien hervorgehobcn: »Die Tei lung der Grundstücke« <1878>, »Die Gebäudestcuer in Preußen«, »Die irigouometrisch-polygonometrischcn Rechnungen in der Feldmeßkunst« slWL/gg), »Tafeln zur Berechnung des Grundsteuer-Reinertrages für metrisches Flächenmaß« und »Polpgonometrische Tafeln für Land messer«. Karl Kracpclin st. - Am 28. Juni ist in Hamburg Professor l)r. Karl Kraepelin, der Direktor des Naturhistorischen Museums, nach längerem Leiden im Alter von 68 Jahren gestorben. Er hat eine große Anzahl Arbeiten auf naturwissenschaftlichem Gebiete veröffent licht. Auch dem Hamburger Kolonialinstitut gehörte er seit Gründung als geschätzter Lehrer an. SpreWal. «Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen de» Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Ist unsere buchhiindlerische Jahresabrechnung notwendig an das Kalenderjahr gebunden? (Vgl. Nr. 118 und 131.) Die Kalender-Jahresabrechnung hat auch für mich als Verleger erhebliche Nachteile, denn mindestens ein Drittel des Absatzes meines Verlages wird in den ersten drei Monaten des Kalenderjahres erzielt. Allerdings beschränkt sich mein Verlag auf ein Sondergebiet, die Thcaterliteratur, und besonders die für Dilettanten. Die Sorti menter, die sich auf diesen Absatz eingerichtet haben, nehmen die Abrechnungsarbeiteu für meine Firma, obgleich sie mit dem zweiten Buchstaben des ABC anfängt, nicht im Januar, sondern in spä teren Monaten vor. Aber alle die Firmen, die nur einer gelegentlichen Nachfrage nach solchen Theaterstücken entsprechen, haben infolge der Ostermeß-Arbeiten in der Hauptabsatz-Zeit die im Herbst über sandten Werke nicht zur Hand und bestellen neu, was verlangt wird, statt vom Lager vorzulegen. So besonders unzweckmäßig, wie der Einschnitt des Kalender jahres als Abrechnungszcitmaß auf den Absatz gewisser Verlagswerke wirkt, wird er sich nicht bei allen Firmen geltend machen. Aber unbeschadet der Erkenntnis, daß althergebrachte Einrichtungen großer Gemeinschaften, wie es der Buchhandel ist, sich auch daun nicht im Handumdrehen abäuöeru lassen, wenn sie von der Mehrzahl als unzweckmäßig erkannt werden, darf wohl die Behauptung ausge stellt werden, daß bei den heutigen Arbeitsverhältnisseu Dinge, die nicht dem Absatz, also nicht dem unmittelbaren Nutzen des Geschäfts dienen, in die stille Geschäftszeit gehören. Dahin gehört ebenso der Rechnungsabschluß zwischen Sortimenter und Verleger wie Inventur und Bücherabschluß des Geschäfts. Nun diirfte es aber im Buchhandel nur eine verschwindend kleine Anzahl Firmen geben, die nicht den Sommer als die stillste Geschäftszeit zu bezeichnen hat. Daß die Absatzkurve nach Weihnachten für viele Geschäfte eine sehr starke Senkung erfährt, bleibt unbeschadet dessen richtig. Aber der Absatz und der Geschäftsverkehr steigen doch alsbald wieder auf einen Normalstand, der weit über dem Absatz des Sommers liegt. Das erste Vierteljahr im Buchhandel wird durchweg lebhaftere Um sätze erzielen, als das zweite Vierteljahr, das die stillen Monate Mai und Juni umfaßt. Auch das dritte Vierteljahr wird durchweg im Juli und August ebenfalls geeignete Monate für jene inneren
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