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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-06-25
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 144, 25. Juni 1915. auch in diesen« Jahre wieder gut besucht war. Als Vertreter des Bundes deutscher Buchbinder-Innungen mar Herr Kresse-Berlin zu gegen, der in Vertretung des Bunüesvorsitzenden, Herrn Unrasch, die Versammlung im Namen des Bundes begrüßte. Den Geschäftsbericht erstattete der Verbandssyndikus, der dabei hervorhob, wie sich gerade in der Kriegszeit der Wert des geschlossenen Zusammenstehens der Gewerbsgenossen in einer festen und machtvollen Organisation ge zeigt habe, die nach Kräften bemüht ist, die Interessen ihrer Mit glieder mit Erfolg zu wahren. Er wies dann u. a. weiter daraus hin, wie die Mitglieder des Verbandes der Kriegszeit auch in so zialer Hinsicht vollauf gerecht geworden sind, dadurch, daß die Fir men verschiedentlich Aushilfsarbeit ausgenommen haben, um für ihre Arbeiter zu sorgen, und wie vielfach Unterstützungen auch an die Ange hörigen von im Felde stehenden Angestellten und Arbeitern gezahlt worden sind. Die Debatte über die einzelnen Tagesordnungspunkte war eine sehr rege. Insbesondere erfolgte eine lebhafte Aussprache über das vielfach rigorose Vorgehen der Lieferanten. Es wurde dabei betont, wie infolgedessen die kürzlich erfolgte Preiserhöhung für Buchbinder- arbeiten eine unbedingte Notwendigkeit gewesen sei. Von besonderem Interesse war auch ein Antrag des Verbandes Berliner Buchbinderei besitzer: »Wie schaffen wir eine sichere Grundlage für die Berechnung unserer Erzeugnisse«, für dessen Besprechung umfangreiche Unter lagen bcreitgestellt waren. Es wurde schließlich eine Kommission aus fünf Leipziger Herren und je einem korrespondierenden Mitglied in Berlin und Stuttgart gewählt, die mit der Ausarbeitung von Nor men für eine einheitliche Berechnung von Buchbindereiarbeiten be auftragt wurde. Zum Schluß der Versammlung gedachte der Vorsitzende der im Felde stehenden Mitglieder und sprach den Wunsch aus, daß die nächste Versammlung wieder eine solche im Frieden sein möge. Im An schluß an die Versammlung wurde dann eine gemeinsame Mahlzeit in einem den ernsten Zeiten angemessenen einfachen Rahmen einge nommen. »Vatcriandslose Gesellen.« — Den in England naturalisierten deutschen Bankiers und Professoren usw., die in großen Er klärungen ihrem alten Vaterlande einen Tritt versetzen zu müssen glauben, schließen sich jetzt auch die Kunsthändler an. So steht im Bookseller vom 28. Mat zu lesen: Herr Alfred Stieb el, in Firma Alfred Stiebe! L Co-, Kunstverlag, Nr. 2 u. 4 Scrutton Street, Finsbury, L.6., schreibt uns, wie folgt: Die von der bewaffneten Macht Deutschlands während dieses Krieges verübten Grausamkeiten haben die ganze Welt in Erregung versetzt. Ich ergreife mit Freuden die Gelegenheit, meinen Abscheu vor diesem Verfahren zum Ausdruck zu bringen, das mit Sicherheit auch von der besseren öffentlichen Meinung in Deutschland selbst verdammt werden wird, wenn der Friede den irregeftthrten Millionen erst die Kenntnis dieser verbrecherischen Taten vermittelt haben wird. Wäh rend meines 25jährigen Aufenthaltes in England habe ich mich innig in seine Sitten und Einrichtungen eingelebt, habe unter Verzicht auf meine deutsche Staatsangehörigkeit dem englischen König und seinem Land den Untertaneneiö geleistet und bin stolz, ihn jetzt zu erneuern.« — »Gut gebrüllt, Stiebel!« Zeitliches Verbot der Leipziger Volkszcitung. — Das stellvertretende Generalkommando des 19. Armeekorps bzw. der kommandierende General v. Schweinitz hat durch Verfügung vom 22. Juni die »Leipziger Volks zcitung« vorläufig für eine Woche (vom 24. Juni ab) verboten. Den Anlaß zu dem Verbot gaben Artikel, die sich mit dem Streit in der Sozialdemokratie, sowie mit der jetzigen außerordentlichen Tagung des sächsischen Landtags befaßten. Von der Kriegssammlung der Wiener k. und k. Hofbibliothek. — Die Kriegssammlung der Wiener k. und k. Hofbibliothek kann bereits eine Menge interessanten Zuwachses aufweisen. Das russische Material ist zwar noch spärlich; desto mehr sind aber englische, französische und italienische und rumänische Objekte vertreten. Da sieht man, wie Erich Mennbier in der »Zeitschrift für Bücherfreunde« schreibt, Auf rufe der Russen an Polen und Nuthenen, die zum Abfall von der österreichischen Monarchie auffordern, auch verschiedene Plakate mit großen und kleinen Lügen, aber fast gar keine Karikaturen. In Eng land und Frankreich sind diese dagegen reichlich vertreten — wie man auf 3000 öffentlich in diesen Ländern verkauften Ansichtskarten sehen kann. Ein Greuel ist es, was da von A bis Z gehäuft ist, und man fragt sich doch, wie trotz der auch in diesen Ländern herrschenden Zensur derartige widernatürliche Auswüchse der ohnmächtigsten Wut möglich sind. Friedlich nehmen sich in dieser Umgebung die auf Birkenrinde oder Kaninchenfell gemalten Feldpostgrüße und das primitive Notpapier geld aus, das eine Zeitlang in Mährisch-Schönberg ausgegeben wurde. Die Schweiz und Holland vermitteln den Bezug von Zeitungen aus den feindlichen Staaten; außerdem steht die Sammlung im Tausch verkehr mit der Deutschen Bücherei in Leipzig, der Berliner König lichen Bibliothek, dem Budapester Nationalmuseum und dem öster reichischen Kriegsarchiv. Eine Ausstellung der ganzen Sammlung ist nach dem Kriege mit Sicherheit zu erwarten. Personainachrichten. Jubiläum. — Die Firma Gebrüder Rein ecke in Leipzig feiert am heutigen 25. Juni das Jubiläum ihres 25jährigen Be stehens. Die Inhaber der Jubelfirma, die Herren Carl und Franz Reinecke, die zugleich das 25jährige Jubiläum ihrer Selbständigkeit begehen, sind die Söhne von Carl Reinecke, dem bekannten langjäh rigen Gewandhaus-Kapellmeister und berühmten Mozart-Interpreten. Die Brüder gründeten nach gediegener Vorbildung in bedeutenden Musikalienhäusern am 25. Juni die Firma Gebrüder Reinecke, die sich von Anfang an dem Musikverlag zuwandte, der heute noch den Schwer punkt des Hauses bildet und durch Erwerb aus anderem Verlage we sentlich erweitert worden ist. Bald jedoch wurde auch ein Buch- und Musik-Vcrsaudgeschäft angegliedert, das besonders im Verkehr nach aus wärts stetig an Ausdehnung zunahm. In dem Verlage, der viele gute Musikwerke vereinigt, von denen hier nur genannt seien die Kompositionen von Reinecke, in erster Linie die von ihm besorgte Einzelausgabe Beethovenscher Sonaten für Pianoforte, und die Mär chenkompositionen, die Klavierstücke von Theodor Gouvy, Leoncavallo, Lavcr Scharwenka, die Orgelwerke von Gustav Flügel, Paul Geist, Ad. Hesse, erscheint auch die Neue Zeitschrift für Musik, die von keinem Geringeren als Robert Schumann seinerzeit ins Leben gerufen wurde und jetzt eine der führenden Musikzeitschriften ist. Gefallen: am 9. Mai 1915 bei Nieupdrt Herr Karl Schmidt aus Belzig, kriegsfreiwilliger Gefreiter in einem Neserve-Jnfanterie-Negi- ment. In der Buchhandlung von G. Harnccker L Co., Frank furt-Oder, wird er von seiner 314jährigen Tätigkeit her stets als liebenswürdiger und geschätzter Mitarbeiter in Erinnerung bleiben. Dort ist er von 1910 bis 1914 tätig gewesen, worauf er von April 1914 bis Kriegsanfang noch bei Speyer L Peters, Berlin, in Stellung war. Gestorben: am 16. Juni nach langem schweren Leiden Herr Johannes Aebert, Mitinhaber der Firma Stähelin L Lauenstein in Wien. Der Verstorbene trat am 1. Oktober 1900 den beiden Inhabern der oben genannten Firma, Benjamin Stähelin und Emil Lauenstein, als Teilhaber an die Seite und führte die Firma nach dem im Jahre 1902 erfolgten Austritt Stähelins mit Lauenstein weiter. Uner müdliche Tätigkeit zeichnete ihn aus, die leider durch schweres, mit bewundernswerter Geduld ertragenes Leiden beeinträchtigt wurde. Jetzt hat den erst im 46. Lebensjahre Stehenden ein sanfter Tod erlöst. Friedrich Zillesscn f. — Der bekannte Vorkämpfer für die evan gelische Volksschule Pastor a. D. O. Friedrich Eberhard Zillessen ist am 22. Juni in Pankow bei Berlin im Alter von 77)4 Jahren entschlafen. Erst vor wenigen Wochen hatte ihn die theologische Fakultät der Uni versität Greifswald zum theologischen Ehrendoktor ernannt. Im Buch handel ist der Verstorbene als Gründer der Buchhandlung Friedrich Zillessen in Berlin hervorgetreten, die in diesem Jahre auf ein ^jäh riges Bestehen zurückblicken kann. Packmateriai. Ich benutze schon seit viele» Jahren Wcinkörbc und habe damit die besten Erfahrungen gemacht. Sie werden gewöhnlich dreimal nach Leipzig gesandt und kommen mit halben Frachtspcfcn wieder leer zurück. Das Packen derselben geht viel rascher als bei Ballen. Der Anschaffungspreis ist gegen die Pappen bedeutend billiger. W ll r z b u r g. Curt Kabitzsch, Kgl. Universitätsverlagsouchhändler. Bcrantnwrtlicher Redakteur: EmilThoma». — Verlag: Der B o r s - n n - r e « n der Deutschen Bucht,Sudler ,» Leipzig. Deutsches BuchSäudlcrhan«. Druck: Ramm L S e c m a n u. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2g lBuchtiSndlerhauss. 92V
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