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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1915
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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«Srsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. «V 141, 22. Juni 1915. gering seine Aufopferung eingeschätzt wird, mutz ihm dann nicht sein Idealismus schmählich zerstört werden? Ist dieser ihm aber erst herausgerissen, dann ist die Ehre wie das Vergnügen, Sortimenter zu sein, wirklich recht gering. Die beste Empfehlung für jeden Geschäftsmann ist seine Ware; wir wissen, daß die unsrige allen Anspruch aus Achtung hat, und verlangen daher zum mindesten dieselbe Behandlung wie der Tabak- oder Wollhändler. Aber, ich muß es immer wiederholen, nur keinen falschen Stolz und sich rühren! Uns treffen dieselben Pflichten, wir fordern daher auch die gleichen Rechte. Warum denn nur die Reichsbuchwoche auf die Schule beschränken? Sagen denn nicht allein die Feldpostbriefe zur Genüge, daß Lesestoff immer und immer wieder verlangt wird, genau wie Zigarren? Wie notwendig eine allgemeine Mithilfe wäre, besagt eine Bitte des Sammelkomitees: Verwundeten-Bllcherei lRotes Kreuz, Orts-Sammelkomltee, München - Stadt) Die veränderte Kriegslage stellt auch an die Verwundeten-Bllcherei neue und größere Aufgaben. Das Arbeits gebiet erweitert sich täglich; unvorhergesehene Anforderungen treten zu den alten. Neue Lazarette sind im Entstehen und verlangen nach Büchern; auch aus de» Feld- und Kriegslazaretten verdoppeln sich die Wünsche nach Lesestoff. Die Bestände der Bücherei sind so gut wie erschöpft. Gute Bücher fehlen ganz. Überzeugt, daß die Ltebestättgkcit noch nicht erlahmen wird, wendet sich die Ver wundeten-Bllcherei erneut an alle Kreise mit der dringendsten Bitte um Hilfe. Wer keine Bücher mehr besitzt, scheue sich nicht, zum Buchhändler zu gehen. Mlt zerlesenen Schmökern und alten Zeit- schristenbänden ist wenig gedient. Auskunft über das, was jeweils am meisten not tut, wirb in der Verwundeten-Bllcherei, Prinz- Negentenstraße 2, gerne mündlich erteilt. Und trotzdem nur Schüler-Bücherwoche? Erkläret mir, Graf Orindur, diesen Zwiespalt der Natur! Erfreulich war es, festzustellen, daß die meisten Ne- mittendenfakturen nun kleiner und damit handlicher geworden sind, wenn auch nicht alle das gleiche Format besitzen. Der Sortimenter, der über einen großen Bestand abzurechnen hat, ist an intensive Arbeit gebunden, er schätzt daher die kleinen Erleichterungen. Es wäre daher erwünscht, wenn alle Ver leger mit vielseitigen Remittendenfakturen die Transportangabe von Seite zu Sette durch eine Zusammenstellung auf der letzten Seite ersetzen würden. Dies erleichtert auch Ände rungen, die nachträglich vorgenommen werden müssen. Übrigens: Remittendenfakturen! Fremdwort, natürlich! Aber ich bin duldsamer geworden gegen diese Gäste. Und dazu hat nachstehendes Erlebnis beigetragcn: Wir sitzen am Wirtstisch und sprechen gerade mal wieder über Ver deutschungen. Ein Gast liest die Speisekarte und findet daraus Filet. Der Besitzer wird gerufen und soll natürlich belehrt werden. »Aber, Herr Finkes, wie können Sie denn nur so etwas machen! Jetzt sind wir 10 Monate im Krieg und wollen deutsch sein und deutsch bleiben, und Sie haben noch ein Filet auf der Karte. Das ist doch beschämend.« — »So, jetzt sagen Sie mir nur einmal, wie ich das deutsch übersetzen soll, daß jeder gleich weiß, was es ist!« — »Na, Lende oder Lenden schnitte!« — »Jawohl, da täuschen Sie sich. Ich hab's getan, und wissen Sie, was der Erfolg war? Meine Lendenschnitte sind mir liegen geblieben. Ebenso war's mit den Koteletts; die Hab' ich auch als Schweinsripperl usw. verdeutscht. Fast niemand hat's verlangt. Es ist ja traurig genug, daß man solche deutschen Bezeichnungen erst wieder zurückübersetzen muß. Aber jeder Geschäftsmann ist von dem abhängig, was er bieten kann. Ich tue gerne mit; aber es geht nicht auf einmal. So alte Gewohnheiten können nur nach und nach ausgemerzt werden. Und ein guter Geschäftsmann ist für den Staat ebensoviel wert wie ein rechter Fremdworttöter. Entschuldigen Sie.« — Ich habe seitdem ein bißchen darüber nachgedacht, und ich kann ihm nicht unrecht geben. Auch hier nicht übergenau; heute statt ä cond. bedingt, morgen statt Remittenden Rücksendung. Wenn nun jeder mtthtlft, wird's schon gehen, und statt Remittendenfakturen haben wir vielleicht eines Tages einen Abrechnungsvordruck. Heute klingt es nur noch zu gewaltsam. Zum Schluß noch eine Frage: Gibt es eine kleine Schrift über die Kriegsorden mit farbigen Abbildungen? Gar viele möchten sich über die Bedeutung der unseren Tapferen ver liehenen Auszeichnungen unterrichten, vom Verdienstorden bis zum kour Is merito, möchten wissen, ob es Ehrenaus zeichnungen mit oder ohne Rente sind. Bis jetzt fehlt aber meines Wissens eine billige Zusammenstellung. Vielleicht gibt meine Frage eine Anregung. G. Recknagel. Mine Mitteilungen. Geschenk der Stadt Leipzig für die Deutsche Bücherei. - Für die Deutsche Bücherei wurden als Geschenk der Stadt Leipzig drei schmiede eiserne Tore gestiftet. Personalnuchrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Kommerzienrat Max Enders, Inhaber der Großbuchbinderci E. A. Enders in Leipzig, Ordonnanzoffizier in einem König!. Sächs. Automobil-Corps; Otto Fürstner, Mitlnh. der Fa. Adolph FUrstner in Berlin, Osfizierstellverireier und Führer einer Kraftwagenkolonne aus den, westlichen Kriegsschauplatz; Otto Georgi, im Hause F. Volckmar in Leipzig, unter gleich zeitiger Beförderung zum Unteroffizier; ErnstGericke, Sohn des Herrn August Gericke, Inhabers der Schillcrbuchhandlung Sortiment August Gericke in Charlottenburg, kriegsfreiwilliger Jäger im 17. Res.-Jäger-Bat., unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberjäger; Johannes Greßmann, Mitarbeiter des Börsenblattes, bis vor Kriegsausbruch im Hause Eugene Fasquelle in Paris, Unteroffi zier im Jns.-Regt. Rr. 1V7; Ernst Vincentz, Teilhaber der Fa. Curt R. Vincentz, Hannov. Verlags-Anstalt !n Hannover, Zahlmeister im Felde. Luder Arenhold i. — Der Marinemaler Korvettenkapitän Luder Arenhold ist im Alter von 81 Jahren in Kiel gestorben. Ganz beson deres Verdienst hat Arenhold sich durch seine Studien über die Schisse der ehemaligen deutschen, der alten preußischen wie auch der schleswig- holsteinischen Flotte erworben. Die malerischen Erträgnisse dieser Stu dien hat er teils in großen Bildern, teils in der Form von Sammel albums niedcrgclegt. Von seine» größeren Arbeiten seien genannt das »Gefecht bei Eckcrnförde am S. April 184g«, das sich im Nathans der Stabt Eckcrnförde befindet, »S. M. S. Niobe« in der historischen Samm lung der Marincakademic zu Kiel und »Segelregatta« im Besitz des Kaiserlichen Jachtklubs in Kiel. Joses Stetultng 1. — Am lg. Juni ist in Wien der akademische Maler Josef Stetnling tm Alter von 8g Jahren gestorben. Er betätigte sich hauptsächlich aus dem Gebiete der religiösen Malerei. Sein Haupt werk war das an sieben Meter große Altarbild in der Mechitarlsten- Kirche. Z» nennen sind außerdem seine Gemälde: »Gleichen im Dom«, »Gleichen erblickt das Schmucktästlcin«, »Lesendes Mütterchen«, »Bauer ans Perchtoldsdorf«, »Der Patient« und »Arbeitslos«. SpreWal. - lsiie Verantwortung der Redaktion- jedoch unterliegen alle Einsendungen dev Bestimmungen Uber die Verwaltung des Börsenblatts.j Packmaterial. Der Mangel an Packmaterial für Ballen dürfte sich bald bemerkbar machen, ebenso der Mangel an Stricken. Von den grauen Ballenpappcn werden sich vielfach ans den Lagerböden der Sortimenter unbenutzte Vorräte vorfinden, die irgendwie nutzbar gemacht werden könnten. Auch wird es sich empfehlen, beim Ausschneiden der Ballen etwas vorsichtiger zn sein, um ein Durchtrennen der Stricke an der falschen Stelle zu vermeiden. Welche Erfahrungen sind mit Nohrkörben gemacht worden? Sind sie im Sortiment häufiger verwendet worden? Vielleicht können diese Zeilen dazu beitragen, unbenutzte Vorräte ans Licht zu bringen und der Allgemeinheit dienstbar zu machen. Ein größerer Zeitschriften-Verlag bittet, die Stricke sorgfältig zu behandeln und sie znrückzusenöen. Q. -6. 908
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