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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1915
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- 1915-06-17
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1915
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Nr. 137. !>; S-lch-InI^W-rNSgli-h. i ^ tyjhrUch sr-ch^Is^n'e s d"-^" ^ >SHrttch?Ä! z,0b-r r->^,, -l>-r ur> Iz dlejea, «i <E ^ea> Ausland ^ ^ ^ ^?keru ag ^ lNaUm 15^-pf^'^S. 26D^^, 6^0M.-. für «Nicht- « MAMüWlÄMrst'liMrUW'rMUlAjenBÄHNWlÄ)M Leipzig, Donnerstag den 17, Juni 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Elsatz-Lothrtngischer Buchhändler-Verein. Wir machen die Herren Verleger darauf aufmerksam, daß sämtliche Veröffentlichungen, die Elsaß-Lothringen, die Kämpfe in Elsaß-Lothringen fauch Feldpostbriefe, Novellen usw.) sowie die Kriegsziele behandeln, in jedem einzelnen Falle einer besonderen Zensur der Herren Militärpolizeimeister in Straßburg, Metz und Mülhausen, sowie der Kreisdirektion in Colmar unterliegen. Wir bitten deshalb die Herren Verleger dringend, vor der Auslieferung nach Elsaß-Lothringen ein Exemplar bei den ange gebenen Stellen zur Genehmigung vorzulegen. Straßburg i. E., den 14. Juni 1915. Der Vorstand des Elsaß-Lothr. Buchhändler-Vereins. M. Freihen, W. Hurter, Vorsitzender. Schriftführer. Aus dem belgischen Buchhandel. ni. <11 siehe Nr. 100., Physiognomie der Buchläden. — Was Belgier und Deutsche setzt sausen. — Neuigkeiten I8l4 und 1815. — Offizielle Publikationen. — Flämische Frage und Literatur. — Das Philharmonische Orchester in Brüssel. Die Brüsseler Buchhandlungen haben nie so viel Lauskundschaft gesehen wie in den letzten Monaten, und in den belgischen Provinz städten dürste es kaum anders sein. Aber die Sache hat einen Haken. Diese Kundschaft bringt wohl Leben ins Geschäft, aber sie kaust nicht. Sie findet nicht, was sie braucht. Seit zehn Monaten ist keine Büchcrsendung mehr über die französische Grenze gekommen; alle irgendwie gangbaren Romane, Klassikerausgaben, Nachschlagewerke, Schulbücher französischer Herkunft sind längst ausverkauft, aber die Kunden versteifen sich darauf, das gewünschte Buch doch noch zu finden, und laufen von einem Buchladen zum andern, aus irgend einen glücklichen Zusall vertrauend. Tie Schuljugend scheint hierfür besonders gute Anlage und Zeit zu haben und macht in jugendlichem Optimismus immer wieder »le tour cie Bruxelles«, und unser Sorti ment, das die belgischen und französischen Schulbücher nie geführt hat, wird seit einem halben Jahre von derartigen Besuchern nicht weniger heimgesucht wie die belgischen Spezialfirmen. Gewisse, jetzt viel verlangte Romane, wie Marguerites »kroutiöres cku eoeur«, Zolas »OöbLele«, Barrös' »Oolette Bauckvobe«, die Reiscwerke von Huret und andere, jetzt ebenfalls zeitgemäß gewordene Bücher, wie Charriaults >I,Ä llslgigue rnockerne, Darre ck'exxerienees« (Flam- marion), Sarceys »Siege äe Baris« und Angells »Kramte Illusion« saus der »llilüiotdsgue dlslson«), konnte man in der ersten Zeit noch aus Leipzig beschossen, wo diese Vorräte jedoch jetzt auch er schöpft sind, während der Bezug aus Holland den Ladenpreis der artig verteuert, das Kundschast und Buchhandel es gewöhnlich bei den ersten Versuchen bewenden lassen. Man zahlt willig den doppelten und dreifachen Preis für gewisse Nahrungs- und Genußmittel und andere Gebrauchsgegeustände, nur das Buch bleibt das Opser seiner bisherigen Geringschätzung, und der Käufer murrt über den geringsten Aufschlag, mag man ihn auch in noch so beredter Weise begründen. Die Frachtspesen haben sich wesentlich verteuert, dazu brauchen Eil gutsendungen jetzt so lange aus Leipzig — zwei bis drei, manchmal auch vier Wochen, früher ebensoviel Tage! —, daß man gar nicht daran denken kann, durch Güterzug zu beziehen, und im Gegenteil jedem Besteller Kreuzbandbezug Vorschlägen muß. Für die englische Literatur haben wir vor allem die unerschöpf liche Tauchnitz-Edition, die, unterstützt von der knglislr lübrarz- und den in Leipzig noch vorrätigen Beständen anderer Bibliotheken, den hiesigen Bedürfnissen genügen muß. Die neuen Bände von Bernard Shaw und Hugo Münsterberg sind stark begehrt, Schulen und Pensionats, die das Englische jetzt mehr pflegen als bisher, sind trotz allem Wunsche, Waren deutschen Ursprungs zu boykottieren, für ihre Lektüre auf die Tauchnitz-Ausgaben von Irving, Dickens, Alcott, Harraden, Montgomery, Shakespeare u. a. geradezu an gewiesen. Mit der Kriegsliteratur ist es ebenso. Hier kommen die Kriegskarten an erster Stelle; sie werden von der belgischen Kundschaft in viel größerem Prozentsatz gekauft als von der deutschen und haben die belgischen Erzeugnisse <6artes kenn und Oossera)-) ganz in den Schatten gestellt. Der Ruf der deutschen Kartographie brauchte hierzulande ja nicht erst durch den Krieg ge schaffen zu werden, die Atlanten von Stieler, Andres, Dcbes wurden schon immer zwanzigmal mehr verkauft als die französischen lSchrader, Vidal-Lablache) und englischen Kartenwerke. Die Flemmingschen Kriegskarten haben weitaus die größte Verbreitung gefunden, nicht nur in Brüssel, sondern auch in der Provinz, die Ravensteinschen dienen als willkommene Ergänzung, und seit einiger Zeit erfreuen sich auch die wöchentlichen Kriegskarten der Münchener »Vereinigung für private Kriegshilse« mit den eingezeichneten Front-Linien großer Beliebtheit auch bei den Belgiern, die nach und nach einsehen lernen, daß sie den deutschen Generalstabs-Berichten Vertrauen schenken dürfen. Auch deutsche Kriegsbroschürcn werden mehr und mehr von ihnen gekauft; die Zahl der Belgier, die deutsch können oder wenig stens ein deutsches Buch zu lesen verstehen, ist eigentlich noch größer, als man vermutet hätte, und mancher von ihnen ist jetzt dabei, seine deutschen Schulkenntnisse aufzufrischen, was sich aus dem Verkauf deutscher Grammatiken und Sprachführer seststellen läßt. Zu der meistverlangten Kriegsliteratur gehören die Kriegsaussätze von Chamberlain, die Broschüren und Bücher von Lamprecht, Rohrbach, die »Vernichtung der englischen Weltmacht«, die beiden kleinen Sim- Plizissimus-Albums, die verschiedenen Schriften über die belgische Neutralität, Denekes Schrift über die Sprachgrenze in Belgien und Nordsrankreich, Oswalds »Belgische Frage«, die Länderhefte der »Süddeutschen Monatshefte«, die deutschen Kriegsgefahr, das Weiß buch und andere ossizielle Veröffentlichungen, die preiswerten Stille- schen Bilderheste mit dem mehrsprachigen Text. Großen Beifall finden in den deutschen Kreisen außer obigen Schriften die große und dis kleine Ausgabe von Hedins »Ein Volk in Waffen«, die Band- ausgabe von Hossmanns »Völkerkrieg«, die Ullsteinschen Kriegsbücher, deren vorletztes, Arams »Nach Sibirien«, uns Deutschen Belgiens in anschaulicher Weise vor Augen sührt, wie es uns hätte gehen können, wenn wir, anstatt im Westen, jenseit der deutschen Ost grenze gelebt hätten; auch die Seemannschen »Kunststätten«, in denen Belgien durch mehrere Bände besonders gut vertreten ist, und die Geschichtsbücher von A. Wirth sinden jetzt guten Absatz. Von deutschen wissenschaftlichen Werken werden für die Bedürfnisse der deutschen Okkupation Wehbergs Textausgabe des Haager Abkommens, das Hauptwerk des Brüsseler Univ.-Prosessors Errera »Das Staatsrecht des Königreichs Belgien«, Somarys neues Buch über »Bankpolitik«
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