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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1915
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- 1915-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1915
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Redaktioneller Teil. 127. 5. Juni 1915. ich es »och nicht dazu gebracht, daß man mich einen gut aufgelegten Autor nennen kann; einen solchen, bei dessen Anblick Verleger und Sortimenter gut aufgelegt werden. Ach nein! Meine Beziehung zum Buchhandel war fruchtbar bisher hauptsächlich als Konsunient, nicht als Produzent. Lb ich cs jemals dahin bringen werde, ein Autor zu sein, der »geht«? Vielleicht in meiner zweiten Kindheit, der ich mich doch nun allmählich nähern werde. Ten» was mache ich mit den schönen Kri tiken, die meine Bücher krieget!, wenn ich erleben muß — wie kürzlich in einer kleinen Harzstadt - , daß das einzige Exemplar, das ich zu meiner Freude zu Weihnachten im Buchladcn da kaufen sah, mir immer wieder in allen Familien vor die Augen kommt, weil eine es sich von der anderen auslciht? Ach ja, gekauft werden, das wünsche ich mir und meinen Verlegern sowie Sortimentern zu meinem Geburtstage. An seima Heine. Kleine Mitteilungen. Erhöhung der Bindfaden- und Schreibmaterialien-Preise. — In folge der erhöhten Notierungen und der erschwerten Beschaffung von Hanf haben die Großhändler von Bindfaden die Preise neuerlich um 25 bis 35 F für das Kilogramm erhöht. Es ist daher ein Gebot der Notwendigkeit, recht sparsam im Buchhandel mit Bindfaden umzn^ehen und in diesem Sinne auch auf die Angestellten einznwirken. Auch Bleistifte und Schreibmaterialien haben infolge der ver schärften Produttionsbedingungen eine Preiserhöhung erfahren. Wie der Verband der Bleistiftfabriken in Nürnberg mitteilt, seien die Fabriken gezwungen, mit Wirkung vom 1. Juni einen Preisaufschlag von 10°/, (anstatt bisher 5"/» bzw. 10°/,) ans alle ihre Artikel in Anrechnung zu bringen. Die Preise ihrer sämtlichen Nadiergnmmisorten mit und ohne Fassung, Gummibänder, Hartgummi-Erzengnisse und leere Spitzenschoner verstehen sich, soweit überhaupt lieferbar, mit 20°/« Aufschlag. Grund genug also, sich auch beiin Verbrauch dieser Mate rialien der größten Sparsamkeit zu befleißigen! Ministerial-Verfügung über den Gebrauch deutscher Schreibfedcrn. — Das König!. Sächs. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richts hat eine Verfügung erlassen, in der gesagt wird, daß der Be vorzugung englischer Erzeugnisse in den Schulen jegliche Berechtigung abznsprechen sei und die Schule daher die Pflicht habe, darauf hinzu weisen, daß die Schüler nur mit deutschen Federn schreiben. Als eng lische Stahlfcdernfabriken werden in dieser Verfügung die Firmen Mit chell, Hughes, Perry, Sömmerville, Mason, Gillots namhaft gemacht. Das schwedische Auslandsmoratorium ist um 4 Monate verlängert worden. Das gleiche gilt für die Stundung gewisser Patentgebiihren. Das Jnlandsmoratorinm wird in nachstehender Weise abgebaut: Das Verbot des Zwangsverkanfs von »Fondspapieren« erlischt mit Ablauf des Monats Mai, das Verbot des Zwangsverkaufs von unbeweglichem Eigentum mit dem 1. September 1915; das Moratorium für Hypo theken und andere Forderungsbelege als Schuldverschreibungen ist bis znm 1. September 1915 verlängert worden. Doktordiplomc für gefallene Krieger. — Die philosophiche Fakul tät der Berliner Universität hat eine kriegszeitgcmäße Ergänzung zu ihren Promotionsbestimmungen vorgenommen, indem sie beschlossen hat, solchen Kandidaten, die die Doktorprüfung bestanden haben, aber vor erfolgter förmlicher Promotion im Kampfe fürs Vaterland ge fallen sind, nachträglich in aller Form die Würde eines »Doktors der Philosophie und Magisters der freien Künste« zu verleihen, um auf diese Weise ihr Andenken in den Annalen der Nniversitäts- geschichte lebendig zu erhalten. Das nach dem Entwürfe der Pro fessoren U. v. Wilamowitz-Moellendorff und E. Norden veränderte Diplom beurkundet nach der üblichen Einleitung mit der Erwähnung des Kaisers und des Rektors die Tatsache der Promovierung in latei nischer Sprache: »Der zeitige Dekan der philosophischen Fakultät hat dem angesehenen, gelehrten und tapferen (Name), der . . . durch seinen Tod fürs Vaterland sich einen über alles Lob erhabenen Ruhm verdiente, die Auszeichnungen und Ehren eines Doktors der Philo sophie verliehen, um dadurch sein Andenken zu weihen.« machen, Fremdwörter und fremdsprachige Ausdrücke, wo immer es geht, zu vermeiden und dadurch an seinem Teile dazu beitragen, das Deutschtum hochzuhalten. Wir richten daher, indem wir auch auf den Erlaß des stellvertretenden Generalkommandos in Cassel vom 24. April Hinweisen, der bei Nichtbeachtung ein Verbot von Fremd wörtern in Aussicht stellt, die Bitte an die Kaufmannschaft des Han delskammerbezirks, einem solchen Verbot znvorzukommen, aus freien Stücken sich nur deutscher Ausdrücke zu bedienen und dadurch dem Fremdwörtcrnnwescn den Garaus zu machen.« Die Handelskammer zu Dnisb u r g richtete laut Mai-Mittei lungen der Handelskammer zu München einen ähnlichen Aufruf an die Kaufmannschaft ihres Bezirks. Fremdwörter. — Die Handelskammer zu Saal seid sandte dem Deutschen Handelstag am 15. Mai ein Rundschreiben, das sie an die Kaufmannschaft des Kammerbezirks gerichtet hat. In dem Rundschrei ben heißt cs: »In dieser großen und schweren Zeit, in der eine Welt von Feinden das Deutschtum zu vernichten sucht, sollte jeder Deutsche und namentlich jeder deutsche Kaufmann es sich erst recht zur Pflicht Krcditvcrsorgung des Mittelstandes. — Im Neichsamt des Innern fand eine Konferenz statt über die Kreditversorgung des Mittelstandes, an der sämtliche Neichsämter, mehrere bundesstaatliche Behörden, sowie Reichtagsabgcordnete, Vertreter von Mittelstands- u. a. Organi sationen teilnahmen. Es wurde festgestellt, daß eine allgemeine Krcdit- not nur in einigen Zweigen des Mittelstandes besteht, wo besonders schwierige Verhältnisse obwalten. Deutsche Künstler im Felde. — Groß ist die Zahl der im Felde stehenden bildenden Künstler, und immer noch werden neue zu den Fahnen einberufen. So ist unter anderem der Porträtmaler der Ber liner Sezession W. Oppenheimer »Schipper« in Rußland. Der Düssel dorfer Knnstakademiker Hermann Sehrig ist als Kriegsfreiwilliger eingetrctcn und befindet sich auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Der Maler Hans Meid ist der kartographischen Abteilung des Großen Gc- neralstabs'Angewiesen. Zu Stndienzweckeu ist auf dem östlichen Kriegs schauplatz der Maler N. Pfaehler v. Othegraven zugelassen. Im Kampfe für das Vaterland sind von bekannteren Künstlern gefallen: der im vierzigsten Lebensjahre stehende Düsseldorfer Bildhauer Heinrich Banke, dessen »Sieger« in der Berliner Nationalgalerie steht, und der Direktor des städtischen Museums in Wiesbaden, Or. Brenner. Berufungsvcrhandlnng wegen Beleidigung. — In der Zeitschrift »Der Hammer« war am 5. September v. I. in der Form einer Zuschrift ein Artikel zu lesen, der die Überschrift trug »Hebräische Franzosen feinde«. Am 1. April wurde der Herausgeber des »Hammer«, Theo dor Fritsch in Leipzig, vom Schöffengericht Leipzig, da er für die in dem Artikel enthaltenen Behauptungen keinerlei Beweise Vorbringen konnte, zu einer Strafe von 1200 ..A oder 8 Monaten Gefängnis verurteilt; auf seine Berufung setzte die VI. Strafkammer des Landgerichts Leipzig diese Strafe auf 400 .// herab. Gegen den deutschen Handel in China. — Der »Njeisch« meldet aus Tokio: Die englische Negierung hat die japanische Negierung zu ge meinsamen Schritten aufgefordcrt, um den Handel Deutschlands und Österreich-Ungarns aus China zu verdrängen. Gerüchtweise verlautet, daß die Vereinigten Staaten von China gleiche Rechte wie Japan ver langen. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 1. Juni waren 25 Jahre seit der Gründung der Firma StruppeL Winckler in Berlin verstrichen. Am 1. Juni 1890 errichteten die Herren Paul Hugo Strnppe und Karl Wincklcr in lebhaftester Gegend der Neichshauptstadt eine Sorti ments- und Antiquariats-Buchhandlung, die sich, nach den Worten des Eröffnungsrundschreibens, vor allem dem Vertriebe wissenschaft licher Literatur widmen sollte. Bald jedoch wurde diese universelle Richtung verlassen und als Spezialität Rechts- und Staatswissenschaft, Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft erwählt, auf welchem Gebiete die Firma mit bedeutendem Erfolge tätig ist. Am 1. November 1906 trat Herr Karl Winckler aus der Firma, die seither von Herrn Strnppe allein weitcrgeführt wird. Fritz Mühlberg r — In Aarau (Schweiz) ist in diesen Tagen hochbctagt der frühere Konrektor der dortigen Kantonsschnle Prof. Or. Fritz Mühlberg, bekannt als hervorragender Geologe und Paläontologe, gestorben. Die Zahl seiner fachwissenschaftlichcn Publikationen beträgt weit über siebzig. Kriegsauszeichnung — Herrn Paul Schwei khardt, In haber von Lindner's Buchhandlung und Antiquariat in Straßburg i/Els., der sich seit Beginn des Krieges als Festungsdelegierter der freiwilligen Krankenpflege vom Noten Kreuz in Straßburg i/Els. be tätigt, ist die Rote Kreuz-Medaille 3. Klasse verliehen worden. 844 Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlcrhaus).
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