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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1915
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- 1915-06-03
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- 03.06.1915
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Redaktioneller Teil. 125, 3. Juni 1915. der bildenden Kunst bis 50 Jahre nach dem Tode des Urhebers; Musikwerke, falls darin Vorbehalt gegen die Ausgabe im andern Lande gemacht ist; Bücher durch Vorbehalt auf dem Titelblatt (bei Zeitschriftaufsätzcn an deren Spitze), freilich nur auf 5 Jahre nach dem ersten Erscheinen und, falls inzwischen eine Übersetzung erschien, noch auf weitere 5 Jahre. Für wissenschaftliche und tech nische Schriften ist die Schutzfrist sogar nur auf zweimal 3 Jahre beschränkt. Der Übersetzer dagegen erhält für feine Übersetzung denselben Schutz wie für eine Originalarbcit, also bis 50 Jahre nach seinem (nicht des Verfassers) Tode. Schauspiele können, soweit sie heute noch nicht übersetzt, aufgcführt oder öffent liches Eigentum geworden sind, gegen unrechtmäßige Aufführung 2X5 Jahre geschützt werden. — Der russische Schriftsteller M. Sukennikow, zurzeit in Kopenhagen, hat dem dänischen Schrift stellerverein und dem »vansks vramatilcores Horbanä« Näheres darüber mitgeteilt, was die Romanautorcn und Dramatiker Deutschlands und Frankreichs (mit denen Rußland schon Litcra- turkonvcntionen abgeschlossen hat) zum Schutze ihrer Interessen in Rußland getan haben. Er empfahl, wie es von jenen mit Erfolg geschehen ist, eine bekannte, in Rußland wohnhafte Per sönlichkeit mit der Vermittlung zwischen dänischen Schriftstellern und russischen Übersetzern und Verlegern, wie auch mit der Nach druck- und Honorarkontrolle zu betrauen. — Dänische Schauspiele sind viel in Rußland gespielt worden, besonders in Helsingfors und Moskau. So wurde das bekannte jüdische Milieustück »In nerhalb der Mauern« von Henri Nathansen, das nach der Erst aufführung verboten wurde, unzählige Male in russischen Städten gegeben, ferner wurden Stücke von Jul. Magnussen, Edg. Höher, Drachmann, Sophus Michaelis, G. Wied usw. anfgeführt, natürlich ohne daß die Autoren bzw. ihre Erben irgendwelches Honorar erhielten. Mit der dänischen Literatur ist man in Ruß land recht gut bekannt: die Werke Holger Drachmanns, I. P. Jacobsens, Henrik Pontoppidans, Peter Nansens sind Wohl sämt lich, von Georg Brandes vieles übersetzt worden. Auch Karin Michaelis hat dort riesige Auflagen erreicht. In dänischem Verlag sind hauptsächlich Tolstoi, Gorki und Dostojewski erschienen. Die Übersetzung vieler russischen Volks dichtungen ist dem dänischen Dichter und Philologen Thor Lange zu verdanken, der im Februar dieses Jahres als russi scher Staatsrat auf seinem Gut bei Kiew im Alter von 65 Jahren gestorben ist. Er wirkte jahrelang als Lehrer der klassischen Sprachen und dänischer Konsul in Moskau. In dänischen Blät tern sah man früher öfters Gedichte von ihm, häufig Bearbeitun gen slavischcr Volkslieder, und Dänemark verdankt ihm eine schöne Wiedergabe von Longscllows »ll'ko 6olckon Uegonü« und So phokles' »Antigone«. — Erst 43 Jahre alt, starb am 31. Januar vr. Ml. Gustav Bang, Verfasser einer »Illustrerer Lultur- iüstorie«, besonders bekannt durch seine Tätigkeit für die dänische Sozialdemokratie, für die er in Büchern (»Kapitalismeas 6sn- nembruck« u. a.) und als Mitarbeiter von »Loeial-Vemokraten« tätig war. Damit wären wir wieder bei der Politik angelangt, die heute im Vordergründe aller Erörterungen steht, sodaß auch einige Neu erscheinungen, die als K r i e g s l i te r a t u r im weiteren Sinne anzusprechen sind, Beachtung finden werden. Unter den däni schen Originalarbeitcn ist zunächst eine Untersuchung des Orien talisten und Sozialpsychologcn vr. MI. Artur Christensen zu nennen, dessen »volitilr o§ Uassemoral« ja auch in deutscher Ausgabe verbreitet ist: »Englischer und deutscher Volksgeist. Kultur und Weltkrieg« (»LnZolsIr txslr voikoaaml...« 104 S., Gad; Kr. 1.50). Gleichfalls von einem Psychologen, Prof. Karl Larsen, stammt »Unüsr cksn storo Krig« (152 S.; Erslev L Hasselbalch; Kr. 2.—), in dem sich der Verfasser ausführlich mit Prof. Bediel und den deutschen Soldaten-Tagebüchern tcxtkritisch beschäftigt, dann aber teils Stimmungsbilder aus Deutschland bringt, teils Beiträge zur Beleuchtung des Kampfes zwischen dem englisch-französischen Individualismus und dem deutschen »Na- tional-Militarismus« und »Staatssozialismus«. In dem letz teren sieht er das Heil der Zukunft, da der deutsche Gedanke der Ausdruck für alles das sei, was unsere »Massen- und Maschinen zeit« charakterisiert. Eine scharfe, aber durchweg sachliche Er widerung auf Georg Brandes' Verunglimpfung der Polen schrieb 834 Prof. vr. E. Luninski (zurzeit in Kopenhagen): »kolsn i Oabe- stoliiron« (d. i. Polen am Pranger; Kr. —. 40; Alb. Sörenscns Boghandel). Schilderungen aus Paris und Nordfrankreich ent hält Andreas Wlndings »KriMckz-Uer« <2 Kr.; Pio), während die zuerst in »volitiken« erschienenen Feuilletons in dem Bande »Verüsnslrrixen PAN närt üolü« (Kr. 1.50; Erslev L Hasselbalch) gesammelt wurden. Eine Reihe von Übersetzungen in Broschürenform gab Pios Forlag heraus, so van den Heuvel, »Lelgiens dleutralitst«, S. Hardeit Church, »Lmvrikaneruos 8zm paa Urigen« (Kr. —.35) und Bernhardts vielbesprochenes Buch »Dz-sklanck og üen nästs Urig« (328 S. Kr. 2.—). Die Serie von Dokumenten setzte Gyl- dcndals Verlag mit dem österreichischen Rotbuch (Kr. 1.—) und K. Helffcrichs Arbeit über die Ursachen des Weltkriegs (Kr. —.50) fort. Eine Bearbeitung des modernen K r i c g s r e ch ts zu Wasser und zu Lande und der Rechtsverhältnisse der Neutralen haben in lesbarer Form für den praktischen Bedarf die Juristen G. und N. Cohn geliefert (»Iloäsrno Urigsiet«; Kr. 2.—). — Obwohl erst kürzlich eine gedrängte Sammlung der Gesetze Dänemarks mit dem 53. Heft (je Kr. —. 50) abgeschlossen wurde («Uongeriget van- marlrs vove«, Hrsg, von vr. jur. H. Fedcrspiel; 3100 S.; Gyldcn- dal; Kr. 26.50, geb. in 2 Bänden Kr. 39.—) und ein Ergäuzungs- band zunächst für 1914 (Kr. 4.—) in Aussicht gestellt wurde, wird jetzt von Gads Verlag das Erscheinen einer neuen Sammlung »vansli vovsamling«, redigiert von Assessor O. Krabbe, in Heften zu Kr. —.30 angekündigt, die indes erst mit dem Jahre 1914 beginnt. Die nun beendete Saison für Büchcrver st eigerungen (bei Ehr. Hee's Esters., Kopenhagen) zerstückelte u. a. die Biblio thek von Pastor emcr. A. Jantzen, deren von H. Lynge's Anti quariat ausgearbeiteter Katalog z. B. eine ansehnliche Reihe von Münchhausen-Ausgaben darbot; die teuerste englische mit 6 Holz schnitten von G. Cruikshank erzielte 9 Kr. Das Hauptereignis war die Auktion der 9000 Bände des verstorbenen Museums direktors Emil Bloch, die zusammen 30.000 Kr. ergab. Von bibliographischen Werken brachte »ve bilüioMIe kranMs« (1868—73) 93 Kr.; von alter dänischer Literatur wurde Herrn. Wcigerers »Räkkue-Rog« (v. I. 1555) mit 295 Kr. am höchsten bewertet. Holberg-Ausgaben wurden sehr gut bezahlt. Baggesens »Gedichte« (Hamburg 1803) in prächtigem alten Schaf lederband erzielten 70 Kr.; die Erstausgabe von Blichers gesam melten Novellen 60 Kr.; Björnsons »Arne« mit Widmung 28 Kr. Von den schwedischen interessierte besonders Bellman, »8amlacks 8!oikter« (Stockholm 1861), für die 60 Kr. bezahlt wurden. Von deutschen Schriften kostete Luthers »aktuelle« Schrift »Ob Kriegs- lcute auch zum seligen Stande sein künden« (1526) 30 Kr.; Goe - thcs Schriften 1—7 (Leipzig u. Wien 1787—90) 210 Kr., »Cla- vigo« 135 Kr., »Stella« (1776) 48 Kr., »Torquato Tasso«, 1. Aus gabe, 60 Kr., »Hermann und Dorothea« (1798) 23 Kr.; Heine, »Tragödien« 50 Kr. und »Reisebildcr«, unbeschnitten, mit Um schlag, 50 Kr.; H o ffm a n n, »Lebensansichten des Katers Murr« 100 Skr.; Körner, »Seher und Schwert« 53 Kr.; Lessings »Minna von Barnhelm« 155 Kr.; Schillers »Don Carlos« (1787) 52 Kr. Von französischen Klassikern in Originalausgaben seien verzeichnet V. Hugos »Cromwell« 61 Kr.; La Fontaine, »vsz-ekö« 94 Kr.; La Bruyere, »Ues varaeteres de Ibeopdraste« 57 Kr.; Molieres Werke in Daniel Elzeviers Ausgabe von 1674— 1679 205 Kr. Sehr gute Preise wurden fürDickens - Ausgaben erzielt, so brachten »viekrvielc 6Iub«, »Nartin Oburrlsrvit« und »Tb« vrielret on ttiv beartp«, alle mit eigenhändiger Widmung an H. C. Andersen, 500 Kr. bzw. 475 und 245 Kr. Gustav Wieds Büchersammlung, teilweise von ihm selbst eingebunden, ist von seiner Witwe an Th. Johansens Antiquariat, Kopenhagen, Fiolsträde, verkauft worden; sie enthält viele Wid mungsexemplare dänischer Schriftsteller sowie ein Manuskripthcft »Levingecke Orck«, worin er von Jugend an Zitate und Senten zen gesammelt hat. Eine Gesamtausgabe seiner Werke in Aus wahl veranstaltet Gyldcndal's Verlag jetzt als »Llincke-Vügave« (50 Hefte von je 64 S. zu Kr. —.50). Ferner erscheint eine Volks ausgabe von Jens Skyttcs Geschichten ans dem dänischen Bauernleben (10 Bde. zu Kr. I.—, einzeln Kr .l.25). Der beliebte
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