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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1915
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- Deutsch
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// eilen, die Aei l e* ^ ^ : Mttg?^/de" "die°^eUe0^k.^vr 36 M^ 8 für'/,S.17 M.statN8M. Stellengejuchewerden mit 10>ps. pro !! k)D tlch D <h hl fg d L —^—gd'M k b ^ ^ 2eil^berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder ^über Le^pzig^od?r dur^Kreuzband, an Nichtmitglieder in ^ mitgliede?4<> 32 M^60 2M.^00^N/^Doilagcn"w?r^en 8 ?l! Nr. 118. EKMinöLsMrstMerW'öeM Leipzig, Mittwoch den 26, Mai ISIS. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Hamburger Briefe. 11, <1 siehe Nr, 14,) Die Ostermcsiabrechnmig — langer Kredit im Buchhandel? — Bedenkliche Verwilderung, — Der deutsche Buchhandel und das Aus land, — Erotische Literatur auch in der Kriegszeit, — Ein neuer platt deutscher Dichter, — Direktor Grimschl ch. Ist unsere b u ch händleri sch e Jahresabrech nungnotwendig an das Kalenderjahr gebunden? Diese Frage stelle ich an die Spitze meines heutigen Briefes. Sie hat mich in der glücklich überstandenen Remissionszeit vielfach be schäftigt, Ich bemerke, daß ich zu denjenigen Sortimentern ge höre, die in diesem Jahre mit der Zahlungsliste nicht rechtzeitig fertig geworden wären, wenn ich nicht mit etwa 20 großen Ver legern ans der zweiten Hälfte des Alphabets die private Verein barung getroffen hätte, Remittcnden von mir bis Pfingsten an- zunchmcn, wogegen ich mich verpflichtete, den Saldo schätzungs weise zur rechten Frist zu zahlen. Nur drei von den darum an gegangenen Verlegern haben es noch nicht einmal für nötig ge halten, auf meine anfragenden Briefe überhaupt eine Antwort zu geben, was ich als einen Mangel in der Übung guter Verkehrs formen zu bezeichnen nicht anstehe. Also die Abrechnung ist schließ lich geschafft worden, aber nur durch eine so starke Schändung von Sonn- und Festtagen, durch übertriebene Heranziehung von Nachtstunden zur Bewältigung der Arbeiten, daß ich nicht zum zweiten Male solche Quälerei durchmachen möchte. Ich hätte gern gesehen, daß der Börsenvereins-Vorstand für dieses Kriegs- nnd Notjahr den Abrechnungstermin kraft seines Amtes um 14 Tage hinausgeschoben, also ein kurzes Moratorium angeordnet hätte. Aber cs nützt doch nichts, nachträglich über das »Warum nicht?« jammern und schreiben zu wollen. Seit ich am bnchhändlerischen Vereinsleben teilnehme, also seit einer Zeit von bald 30 Jahren, habe ich es zweimal erlebt, daß von verlegerischer Seite aus der Antrag gestellt wurde, den Abrcchnungstermin festzulegen und nicht von den schwankenden Ostern abhängig zu machen. Diese Anträge wurden gestellt in Jahren mit besonders spät fallenden Ostern, Der Kern des Antrags war stets: der Verleger muß an einem ganz bestimmten Tage sein Geld haben, er kann bei dem ohnehin übermäßig langen Kredit im Buchhandel durch den Zahlungstag nicht zwischen einer Frist von etwa 4 Wochen hin- und herpendcln, über den angeblich so außerordentlich langen Kredit im Buchhandel möchte ich mich nachher noch äußern. Da nun im nächsten Jahre Ostern wieder sehr spät fällt, so ist es wahrscheinlich, daß der fragliche An trag wieder auf der Tagesordnung erscheinen wird. Dann kann man wieder alle die Gründe dafür und dawider hören. Der An trag wird sicher abermals abgelchnt werden, denn solange un ser Rechnungsjahr mit dem Kalenderjahr läuft und solange Ostern schwankend bleibt, würde seine Annahme schwere Schädi gungen hcrbeiführcn. An eine Festlegung des Osterfestes ist aber nicht zu denken. Ob es richtig ist, daß die katholische Kirche dazu bereit sein soll, wenn zugleich die russische Kirche den Gregoriani schen Kalender annehmen würde, wozu aber gar keine Geneigtheit vorhanden wäre, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls halte ich die Festlegung des Osterfestes auf absehbare Zeit für völlig aus geschlossen, Aber muß denn unser Rechnungsjahr durchaus mit dem Kalenderjahr zusammenlaufen? Diese Frage hat, wie schon gesagt, mich in letzter Zeit viel beschäftigt, und ich möchte sie in die Öffentlichkeit stellen. Als in alten Zeiten die buchhändlerische Abrechnung an den Schluß der Leipziger Ostermesse gelegt wurde, da waren die ge schäftlichen Verhältnisse grundverschieden von den jetzigen. Eins kannte man damals gar nicht, oder doch nur in bescheidenen Gren zen: das Bücherschenken! Eine Hauptgeschcnkszeit im Jahre ist jetzt die Konfirmattons- und Osterzeit geworden. Vor 50 Jahren, als ich konfirmiert und in die Lehre getan wurde, erhielten die Konfirmanden Wohl Bibel und Gesangbuch, in manchen Fäl len auch noch ein Kommunionbuch oder einen Führer zur Weis heit und Tugend, aber Geschenke im heutigen Umfange, sowohl nach Wert als auch nach Zahl, waren unbekannt, Oder erinnern sich ältere Kollegen, daß damals schon teure Klassikerausgaben und ähnliche Werke zur Konfirmation geschenkt wurden? Und was die Zahl anbelangt, so sagte mir jetzt ein in Bcrgedorf woh nender Geschäftsfreund, sein Sohn habe zur Konfirmation genau 24 verschiedene Bücher geschenkt erhalten. Hier in Hamburg Pflegen die Konfirmationen schon 3 Wochen vor Ostern zu be ginnen und ziehen sich dann bis zum Palmsonntag, also über eine lange Zeit hin. Ähnlich dürfte es in allen großen Städten sein. An die Konfirmationen schließt sich in dem größten Teile von Deutschland das Hauptschulbücher-Geschäft des Jahres unmittel bar an. Gewiß wurden auch vor 50 Jahren schon Schulbücher gekauft, doch in viel bescheidenerem Maße als heute. Damals konnten die Schulbücher von Bruder zu Bruder, teilweise sogar vom Vater auf den Sohn vererbt werden, die Neue-Anflagcn- Sucht grassierte noch nicht, überhaupt kam man mit viel weniger Büchern aus. Aber heute, wo auch die Mädchen aus den wohl habenderen Familien auf den »Doktor« dressiert werden, wo für jede Schulgattung und für jede Klasse besondere Bücher in immer vermehrten Parallel-Ausgaben hergestellt werden, da ist das Schulbüchergeschäft eine außerordentlich schwierige und zeitrau bende Arbeit geworden. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, daß ich in der Zeit von 4 Wochen vor Ostern an bis 2 Wochen nach Ostern neben den laufenden Arbeiten des Tages nicht viel ande res erledigen kann. Ja, könnte man sagen, dann muß die Re mission eben vorher beendigt sein! Ganz schön gesagt, aber wie es ausführen? Vorher ist auch zu tun, die Remissionsarbeiten werden von Jahr zu Jahr schwieriger — über die Ursachen möchte ich nachher noch ein Wort sagen —, also vorher fertig zu werden, ist mir wenigstens schon seit vielen Jahren nicht mehr möglich ge- Wesen, Mitten darin mutz die Remission für eine Reihe von Wochen ruhen. Ist das ein wünschenswerter Zustand? Sollte man da nicht auf Abhilfe sinnen? Aber ich möchte noch weitere Gründe nennen, die einen anderen Abschnitt des Rechnungsjahres als wünschenswert erscheinen lassen. Die meisten neuen Bücher, namentlich die wissenschaftlichen, erscheinen in der Winterhälftc des Jah res, Vor allem im November schwillt die Hochflut der Neuig keiten unheimlich an. Dann steht jedoch Weihnachten vor der Tür, die Bücher werden vielleicht einmal, in manchen Fällen auch gar nicht zur Ansicht versandt, weil das Weihnachtsgeschäft einsctzt. Es folgt unmittelbar die Abrechnungszeit mit der Kundschaft, 781
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