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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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MLMdMHmWM Nr. 115. »^ner^lb DcutZchcn^ iNesches^ Ri^tmÜgNedcr^i« Acil^bsrechnot. — In oem ittust^iert^r^eil: für MitgUsder r36 Mare jährlich?-Nach de2i Nuslan^^crfolgt Leerung n 13^50 M^^S.2S M^.V.^S.^0 M.: sür Mcht" Z ^ " ' - -- - — M.. SO M.. lL>S M.^ Deilagen werden N EKMW^MWlMrÄMerNeÄWliBWffW Leipzig, Freiiag den 21. Mai 1915. 32. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Jahresbericht über das Vereinsjahr 1914/15, erstattet in der 37. ordentlichen Abgeordnetenversammlung des Verbandes, Sonnabend, den 1. Mai 1915, vom Vorstande. Der Wunsch, mit dem wir unfern vorigen Jahresbericht schlos sen, Laß es uns heute vergönnt sein möge, auf ein für den Buch Handel erfreuliches Jahresergebnis zurückzublicken, ist nicht in Er füllung gegangen. Die politische Spannung, die bereits im Jahre 1913 einen fast unerträglichen Grad erreicht und Handel und Ge werbe schwer geschädigt hatte, hat seit dem Sommer des vorigen Jahres dem offenen Kriegszustände Platz gemacht. Nach fast allen Seiten haben das Deutsche Reich und das mit ihm eng Verbündete Österreich-Ungarn sich ihrer Existenz zu wehren, weniger fast ihrer politischen als ihrer wirtschaftlichen Existenz. Denn von Frankreich abgesehen, das bei stillstehcnder Wirtschaft krankhafter nationaler Ehrgeiz in den Weltkrieg ge trieben hat, führen alle unsere Gegner, Rußland, der Außenseiter Japan und vor allem England, einen Vernichtungskrieg gegen un sere Weltwirtschaft, die sic alle zu überflügeln drohte und der mit den erlaubten Waffen des Besserkönnens und Bcssermachens nicht beizukommen war. Zu den Berufen, die durch einen solchen ausgebreitetcn und zeitlich wie räumlich unabsehbaren Völkerbrand am schwersten in Mitleidenschaft gezogen worden sind, gehört in erster Reihe der Buchhandel, der zu seinem Gedeihen des nur im Frieden möglichen Blühens von Wissenschaft und Kunst bedarf. Die Schäden, die unfern Beruf getroffen haben und noch weiter tref fen werden, sind vorläufig noch gar nicht abzuschätzcn; daß sie sehr erheblich sein werden, unterliegt leider keinem Zweifel mehr. Die Abwehr Maßnahmen, über die die buchhändle rischen Organisationen und also auch wir den durch das ge waltige Ereignis hervorgerufenen Schädigungen gegenüber ver fügen, sind naturgemäß äußerst geringe. Mehr als je ist jeder auf sich selbst angewiesen, auf die Hilfsquellen, die er besitzt oder sich erschließen kann, auf seinen eigenen Mut und seine eigene Kraft. Die Maßnahmen der buchhändlerischen Vereine haben sich Venn Wohl auch in der Hauptsache darauf beschränken müssen, ihre Mitglieder zu beraten, durch Zusammenschluß Unkosten zu ersparen und beruhigend zu wirken. Fast alle Eingaben an Be hörden usw. zur Verteidigung geschmälerter Rechte des Buch handels mußten mehr oder minder erfolglos bleiben, da die harte Notwendigkeit der Sparsamkeit sich stärker erwies als jede Rück sichtnahme auf das Gedeihen des einen oder anderen Erwcrbs- zweiges. Sparsamkeitserlasse allgemeiner Art sind Wohl von Staatsbehörden bei Beginn des Krieges erfolgt, von beson deren Verordnungen jedoch betreffend Einschränkung bei Bücher anschaffungen ist uns, wenigstens mit beweiskräftigem Material, nichts bekannt geworden. Bei den preußischen Staatsbibliotheken hat ein bestimmter Abstrich von den Anschaffungsmitteln nicht stattgefunden, und auch aus den anderen Bundesstaaten ist uns eine solche Maßnahme nicht bekannt geworden. Der preußische Etat für 1915/16 sieht sogar einen Betrag von -/k 169 960, — zur Ausfüllung von Lücken bei den Universitätsbibliotheken vor. Dies ist umsomehr anzuerkennen, als überall der durch den Rückgang der Studentcnzahl bedingte Ausfall von Bibliothcksgebühren sehr fühlbar sein wird. Anders liegt der Fall bei vielen städtischen Bibliotheken, wo erhebliche Abstriche vorgenommen worden sind. Hier dürsten nur Eingaben der ortsansässigen Firmen oder der Ortsvereine ^ Aussicht auf Erfolg haben. Der Berliner Sortimenter-Verein ^ z. B. hat dem Magistrat von Berlin gegenüber wenigstens die Wiederaufnahme der Verteilung von Schülerprämien bei der Osterversetzung zu erreichen gewußt. Die Sicherung der deutschen Forderungen im feindlichen Auslande wird, soweit es sich um Forde rungen von Sortimentern und Antiquaren handelt, eine der Hauptaufgaben sein, die uns bevorstehen. Der Handelsvertrags verein hat sich bereits an den Reichskanzler gewandt mit dem Ersuchen, er möge die Körperschaften, die als Vertretungen der Handels, »nd Jndustriekreise in Frage kommen, zu gegebener Zeit zu einer vertraulichen Besprechung zusammenrufen. Wir haben Vorsorge getroffen, daß der Buchhandel bei einer derarti gen Beratung nicht unvertreten sein wird. Auch der mit unserer Unterstützung gegründeten Jntcr- nationalenSchutzvereinigunggegenKreditmitz- brauch, die innerhalb der kurzen Zeit ihres Bestehens mit großem Erfolge gearbeitet hat, wird sich, wenn sie ihre Arbeiten wieder anfnehmen kann, ein großes Feld reicher Tätigkeit, beson ders soweit Auslandsforderungen in Frage kommen, darbieten. Es wird zu erwägen sein, ob zur Vertretung und Anmeldung der buchhändlcrischen Forderungen und zur Entwirrung der durch den Wirtschaftskrieg höchst unklar gewordenen Schuldverhältnisse sich nicht mehrere buchhändlerische Organisationen zu gemeinschaft licher Arbeit zusammentun sollten. Die für Groß-Berlin gegründete Kriegs-Kreditbank hat in den betreffenden Ausschuß als Vertreter des Buchhandels u. a. Ihren Vorsitzenden und Ihren Schriftführer berufen. Die an die Bank gelangten Kreditgesuche von Verlag und Sortiment sind fast ausnahmslos bewilligt worden. Von mehreren Seiten ist an uns das Ersuchen gerichtet wor den, für eine Hinausschiebung der diesjährigen Ostermesse einzutreten. Obwohl uns nicht unbekannt ist, in wie schwieriger Lage das Sortiment sich befindet, dem sein ge schultes Gehilfen- und Marklhelferpersonal durch Einberufung zum Heere entzogen ist ohne die Möglichkeit der Beschaffung gleichwertigen und zureichenden Ersatzes, so können wir uns doch nicht verhehlen, daß die satzungsgemäß ein für allemal festliegen den Abrechnungstermine ohne Satzungsänderung nicht auf einen späteren Termin verlegt werden können. Wir haben uns des- wegen gegen eine allgemeine Hinausschiebung der Ostermeise er- klärt, haben aber geglaubt, den Verlag veranlassen zu sollen, seinerseits denjenigen Sortimentern, die nicht in der Lage sind, die Abrechnung rechtzeitig fertigzustellen, eine Nachfrist bis spätestens 1. Juni zuzu billigen, ohne die sat- zungsgemkißen Folgen eintreten zu lassen oder das Meßagio zu verweigern. Voraussetzung sollte sein, daß die Bezah lung der festen Bezüge pünktlich bis zum 8. Mai erfolgt. 765
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