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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1915
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- Deutsch
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^ 113, 19. Mai 1915. Redaktioneller Teil. des Börsenvcreins, mil dem Vorstand des Deutschen Verleger- Vereins und mit dem Verband »Kreis Norden« ln Verbindung gesetzt, namentlich um die prinzipielle Seite der Angelegenheit klarzustellen. Weiterhin liefen Beschwerden gegen einige Verleger von Kriegsfällen ein. Wie sich unsere Mitglieder aus mehrfachen Sprechsaalartikcln im Börsenblatt erinnern werden, glaubten einige kartographische Verlagsfirmen dem Sortimentsbuchhandel zu Anfang der Mobilmachung nicht nur durchaus mangelhafte Ware liefern, sondern auch Zahlungsbedingungen stellen zu dür fen, die namentlich in einer Zeit, wo einer dem andern nach Mög lichkeit entgcgenkommen sollte, als rigoros bezeichnet werden müssen. Die betreffenden Firmen haben später Wohl selbst einge« sehen, daß diese Vertriebsort ihnen vielleicht augenblicklich großen Gewinn, aber später durch Entfremdung des Sortiments dauern den Schaden bringen würde, und haben eingelenkt. Eines Ein greifens unsererseits bedurfte es nicht mehr. Wegen ernsterer Verstöße erreichten wir von einer Firma auf Grund eines schon früher hinterlegten Depotwcchsels die Zahlung einer Butze an den llnterftützungsverein in Höhe von ./I 150.—, von einer anderen die Unterzeichnung des Vcrpflichtungsschcins und die Zahlung einer Butze von ,/t 30.— für den Unterstützungs- Verein und von einer dritten Firma die Unterzeichnung des Ver pflichtungsscheins und die Hinterlegung eines Kautionsakzepts über »kl 300. —. Als Jahresbeitrag zum Verband der Kreis- und Ortsvereine haben wir, wie im Vorjahre, den Betrag von ./k 600.— gezahlt. Als außerordentlichen Kriegsbeitrag überwiesen wir dem Unterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Buchhand- lungs-Gchülfen denBetrag von.11300.—. JndieserZeit schwerster nationaler Gefahr, wo das gesamte deutsche Volk einmütig zusam menhält, um die Ehre und Wohlfahrt des Vaterlandes zu wah ren, wo viele unserer Berufsgenossen ihr Leben für den Schutz des Ganzen zu opfern bereit sind, erwachsen auch den Zurück gebliebenen ernste Pflichten. Es gilt dafür zu sorgen, daß unsere Krieger das beruhigende Gefühl mit sich nehmen, daß für ihre Angehörigen daheim gesorgt wird. Ebenso mußte die Not der bei Ausbruch des Krieges stellungslos gewordenen Gehilfen nach Möglichkeit gemildert werden. Der Vorstand glaubte daher, so weit es in den Kräften der Vereinigung steht, seinen Teil zur Linderung der Not und des Elends mit beitragen zu müssen. Wir sind deshalb überzeugt, daß die Hauptversammlung die Zahlung eines Kriegsbeitrages gern billigen wird. Die Bewilligung eines höheren Betrages als -/I 300.— gestatteten unsere Kassenverhält- uisse leider nicht. Au der auf Anregung der Korporation der Berliner Buch händler veranstalteten Besprechung zur Gründung einer Kriegs« Beratungsstelle für den Berliner Buchhandel nahm unser Vorstand ebenfalls teil. Als Beitrag zu den Unkosten stellten wir für das erste Vierteljahr ./I 75.—, und, zunächst für die wei teren zwei Vierteljahre, — bei vermindertem Bedarf — je ./I 60.— zur Verfügung. Durch den nun schon viele Monate währenden Krieg ist der deutsche Buchhandel im Vergleich zu manchen anderen Berufs zweigen in ganz besondere Mitleidenschaft gezogen worden, da der Absatz von Büchern — abgesehen von Kriegsliteratur und Ver wandtem — naturgemäß in viel größerem Maße zurückgehcn mutzte, als bei vielen anderen Waren, die mehr oder weniger Bedarfsartikel sind. Namentlich bei dem Schulbücher- Herbst- gcschäft hat der Berliner Buchhandel einen großen Rückgang des Absatzes zu beklagen gehabt, wodurch sowohl die Sortiments buchhandlungen als auch die Verleger der hier eingefllhrten Schulbücher eine beträchtliche Schädigung erlitten haben. Nach den uns von den betreffenden Verlagshandlungcn gemachten An gaben mutz der Ausfall ein sehr bedeutender gewesen sein. Wir richteten deshalb an die Schuldeputationen der Stadt Berlin und der größeren Vororte das Ersuchen, die ihnen unter stellten Herren Rektoren anznweisen, in ihren Schulen eine Unter suchung darüber zu veranstalten, welcheSchüler ohne die benötigten Bücher und Lehrmittel geblieben sind, und dann die Anschaffung von seiten der Schulkommission bzw. der Eltern der Schüler zu veranlassen. Hierauf gingen uns von seiten der Schuldeputatio nen von Berlin, Charlottenburg und Schöneberg Mitteilungen zu, daß die möglichste Vorsorge getroffen worden fei, datz alle Schulkinder sich mit den erforderlichen Lehrmitteln versehen! den Bedürftigen, die nicht im Besitze der notwendigen Schul bücher seien, würden solche nach wie vor aus städtischen Fonds beschafft werden, und es sind, wie wir hörten, im letzten Winter halbjahre vielen Kommissionen verhältnismäßig hohe Beträge für diesen Zweck nachbewilligt worden. Vielleicht am härtesten durch den Krieg betroffen sind die rein wissenschaftlichen Geschäfte: Verlag wie Sortiment. Bei dem großen Anteil, den das Ausland an dem Absätze deutscher wissenschaftlicher Literatur, namentlich auch Zeitschriften, hat, und der Tatsache, daß die Lieferung eines großen Teils des Be darfs deutschen, namentlich auch Berliner Spezialgeschäften ob liegt, mutzte das plötzliche Abbrechen aller Verbindungen mit dem feindlichen Auslande die in Frage kommenden Handlungen schwer treffen. Die Fortsetzungen der Zeitschriften zeigten stark weichende Richtung, der Verkauf der erschienenen Bücher hörte zum großen Teil auf, das Erscheinen neuer wurde außerordentlich eingeschränkt. Litten darunter Verlag und Sortiment gleichmäßig, so hatten das Sortiment und Antiquariat noch die weitere Sorge: die Sicherung der erheblichen Ausstände, die im Auslande an gelegt waren. Es wird Sache der buchhändlerischen Vertretun gen sein, bei den dereinstigen Fricdensberhandlungen auch für die Zahlung dieser Außenstände besorgt zu sein. Aus den Kreisen der Sortimenter ist dem Deutschen Verleger verein im Herbst vorigen Jahres die Anregung gegeben worden, die führenden Zeitungen zu veranlassen, die Besprechungen von Neuerscheinungen des Buchhandels, die seit Aus bruch des Krieges völlig anfgehört hatten, wieder in gewohnter Weife aufzunehmen. Der Vorstand des Vcrlegervereins hat darauf hin ein Rundschreiben an die Redaktionen hcrgestcllt und den ein zelnen Kreis- und Ortsvereinen zwecks Versendung zur Verfügung gestellt. Wir haben uns hieran beteiligt und im Oktober b. I. 22 Berliner Zeitungs-Redaktionen Exemplare des Rundschrei bens zugehen lassen. Ein wenigstens teilweise! Erfolg ist denn auch nicht ausgeblieben. Anläßlich der vorjährigen Osterm esse hat unsere Vereinigung die folgenden Herren mit der Stimmvertretung ab wesender Mitglieder in der Hauptversammlung des Börsenvcreins bevollmächtigt:. Ludwig Bloch, Georg Eggers, Georg Ernst, Friedrich Feddersen, R. Hofmaun, Wilhelm Koebner, G. Kii- st e n m a ch e r, Paul Nitschmann, vr. Georg Paetel, N. L. Prager, Ernst Schmersahl, Max Schotte, O. Schu ch a r d t und Bernhard Staar. Für die ordentliche Abgeordneten Versammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine zur Ostcrmesse 1914 hat der Vorstand die folgenden Herren ersucht, die Vertretung unserer Vereinigung zu übernehmen: Ludwig Bloch, Heinrich Caspar!, Georg Eggers, Friedrich Feddersen, vr. Walter de Gruyter, Bernhard Hanfs, R. Hofmann, Wilhelm Koebner, G. Krehen berg, G. Küstenmacher, Paul Ritschmann, vr. Georg P a e t e l, R. L. P ra g e r, Ernst Schmersahl, Max Schotte, O. Schuch ardt, Geh. Hofrat Karl Siegismund und Bernhard Staar. Die übliche Herbsttagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvcreine konnte infolge des Krieges nicht abgehaltcn werden. Satzungsgcmäß endet Ostermesse 1915 die Amtszeit des jetzigen Vorstandes des Verbandes, der bekanntlich aus drei Mitgliedern unserer Vereinigung besteht, und eine Wie derwahl nach sechsjähriger Dauer ist unzulässig, sodaß eine Neu wahl stattfinden mlltzte. Der gegenwärtige Verbandsvorstand hat deshalb schon vor einiger Zeit wegen seines Nachfolgers mit den verschiedenen Vereinen Fühlung genommen, doch haben die als solche vorgeschlagencn Vereine geglaubt, mit Rücksicht auf die durch den Krieg geschaffene Lage eine Wahl nicht annehmen zu können. Der Vorstand des Buchhändlcrverbandes für das Kö- nigreich Sachsen hat nun in Verbindung mit 17 Verbänden den Antrag gestellt, in der diesjährigen ordentlichen Abge- 755
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