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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1915
- Strukturtyp
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- 1915-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1915
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Redaktioneller Teil. ^ 113. 19. Mai 1915. Patent-, Gebrauchsmuster- und Warcnzeichcnrccht iu ausländi schen Staaten. Bekanntmachung vom 13. Mai 1915. — Auf Grund des § 3 der Verordnung des Bundesrats, betreffend vorübergehende Erleichterungen auf dem Gebiete des Patent-, Ge brauchsmuster- und Warenzeichenrechts, vom 10. September 1914 (Reichs-Gesetzbl. S. 403) wird hierdurch bekannt gemacht, daß in Bra silien und Griechenland deutschen NeichSangchörigen gleichartige Erleich terungen gewährt werden. Berlin, den 13. Mai 1915. Ter Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück. Ein neuer Ncmbraudt. — In der schwedischen Sammlerzeitschrift »Konst« veröffentlicht Olaf Granberg ein in seinem Besitz befindliches unbekanntes Jugendwcrk von Nembrandt aus dem Jahre 1631, eine Anbetung der Könige, die alle Kennzeichen der Autorschaft des jungen Meisters trägt und kompositionell ungemein interessant ist. Unter allen authentischen und angeblichen Nembrandtbildern, die in den letzten Jahren an die Öffentlichkeit gekommen sind, scheint, wie »Die Kunstchronik« hervorhebt, dieses mittelgroße Jugendwerk den ersten Platz beanspruchen zu können. Dir Biicherverlustc in Löwen. — Wie die Münchner Hof- und Staatsbibliothek, so befindet sich auch die Kgl. Bibliothek in Dresden unter den Leidtragenden, die beim Brand der Bibliothek in Löwen Scha den erlitten haben. Die Dresdner Bibliothek hat einen unersetzlichen Verlust dadurch erlitten, daß eine ihrer wertvollsten Handschriften, eine tschechische Bibelübersetzung aus dem Anfang des 15. Jahr hunderts, die nach Löwen verliehen worden war, mitverbrannt ist. Einen Preis von eintausend Mark erteilte die Kantgesellschaft, Berlin, für die beste Beantwortung ihrer Preisfrage: »Welches sind die wirklichen Fortschritte, die die Metaphysik seit Hegels und Herbarts Zeiten in Deutschland gemacht hat?« Die Preisaufgabe ist von einem Mitglieds der Kantgesellschaft, dem Münchener Universitätsprofessor vr. Earl Güttler, formuliert und dotiert worden. Preisrichter waren die Professoren Husserl in Göttingen, Hensel in Erlangen und Messer in Gießen. Von den elf eingelaufenen Arbeiten wurde als beste die Arbeit des zurzeit im Felde stehenden österreichischen Privatdozenten Dr. Oscar Ewald an der Universität Wien anerkannt, sie erhielt den obengenannten Preis. Einen Ermunterungspreis von 500 Mark erhielt der Breslauer Oberlehrer Or. Kynast für die zweitbeste Arbeit. Einschränkung der Pfändbarkeit von Lohn und Gehalt. — Für die Pfändung von Lohn, Gehalt und ähnlichen Ansprüchen gilt im allge meinen der Grundsatz, daß dem Schuldner ein bestimmter Mindest betrag zur Bestreitung seiner dringendsten Bedürfnisse gelassen wird, während der Mehrbetrag bei Lohnforderungen uneingeschränkt, bei Bcamtengehältern und Pensionen zu einem Drittel pfändbar ist. Diese Grenze ist zurzeit ans 1500 Mark festgesetzt. Eine Hinaufsetzung der Grenze ist schon seit langer Zeit, besonders in den Kreisen der Ar beiter, Angestellten und Beamten gefordert worden. Die Neichsverwal- tnng war deshalb schon vor dem Kriege in eine Erörterung über eine Reform des Lohnbcschlagrechts eingetretcn, die sich zugleich auf die Frage der Wirksamkeit der sogenannten 1500 Mark-Verträge und der Zulässigkeit von Aufrechnung mit Gegenansprüchen aus vorsätzlichen unerlaubten Handlungen des Dienstverpflichteten erstreckten. Inzwischen hat der Krieg eine erhebliche Verteuerung unserer wichtigsten Lebens bedürfnisse herbeigeführt. Der Bnndesrat hat deshalb am 17. Mai 1915 eine Verordnung über die Einschränkung der Pfändbarkeit von Lohn, Gehalt und ähnlichen Ansprüchen erlassen. Dabei handelt es sich nur um eine vorläufige, für die Dauer der Kriegsteuerung gedachte Maß regel. Die endgültige Regelung muß einer den 1500 Mark-Vertrag und gegebenenfalls auch die Aufrcchnungsfragc umfassenden Reform Vorbehalten bleiben. Die Verordnung bestimmt, daß an Stelle der für die Pfändbarkeit bisher maßgebenden Summe von 1500 Mark bis auf weiteres die Summe von 2000 Mark tritt. Das hat znr Folge, daß in gleicher Weise die Aufrechnung gegenüber Lohn forderungen sowie die Abtretung und Verpfändung solcher Ansprüche beschränkt ist. Perssnalnachrichten. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: Rudolf Scholz, Mitinhaber der Firma Jos. Scholz in Mainz, Leutnant im Stabe des Kaiserlichen Freiwilligen Autokorps; Max Staedkc, Inhaber der Firma I. F. Lehmann's medi zinische Buchhandlung in München, Feldwebel in einer Kavallcrie-Kraft- wagen-Kolonne. Gleichzeitig wurde Herr Staedke mit dem Bayerischen Militär-Veröienst-Orden ausgezeichnet. Kriegsauszeichnung. — Herr Kurt Petters, Mitinhaber der Firma Bangel L Schmitt, Univ.-Buchhdlg. in Heidelberg, Leutnant der Reserve im Württembergischen Feldartillerie-Negiment Nr. 65, wurde vom Großherzog von Baden durch Verleihung des Ritterkreuzes vom Zähringer Löwen mit Schwertern, unter gleichzeitiger Beförde rung znm Oberleutnant, ausgezeichnet. Das Eiserne Kreuz hat der Genannte bereits im September v. I. erhalten. Gefallen: auf dem Felde der Ehre Herr Buchhändler Walter Herzog, Leutnant der Reserve in einem sächsischen Infanterie-Regiment und Inhaber des Eisernen Kreuzes. Der im Kampfe für sein geliebtes Vaterland dahingeschicdene junge Berufsgenosse war der älteste Sohn des 1901 verstorbenen VerlagsbuchhäyHlers Gotthold Herzog i/Fa. H. Hartung L Sohn in Leipzig. In einer gründlichen Lehre in der I. C. Hinrichs'schen Sorti mentsbuchhandlung in Leipzig und verschiedenen Gehilfenstellungen, so bei I. F. Steinkopf in Stuttgart und zuletzt bei F. A. Brockhaus iu Leipzig, hatte er sich, ausgezeichnet durch gute Geistesgaben, eine gediegene Fachbildung angeeignet, die sich verband mit edler Begeisterung für unseren Beruf und zielbewußtem Streben. Bei seiner ernsten Lebens auffassung und seiner Charakterstärke war er nicht nur ein tüchtiger Buchhändler, sondern auch ein sehr brauchbarer Soldat geworden, der rasch zum Leutnant anfstieg und jetzt seine Vaterlandsliebe mit dem Heldentod besiegelte; ferner in den Kämpfen bei Combres der Gefreite Herr Fritz Schuster, Sohn des Herrn W. Schuster in Bernburg. Der strebsame, gut veranlagte junge Mann verbrachte nach Beendi gung seiner Lehrzeit bei Ernst Buchheim in Koethen (Anh.) einige Jahre bei Hug L Co. in Aarau und Zürich, um nach Er ledigung seiner militärischen Dienstzeit das väterliche Geschäft in dem bereits fertiggestellten Neubau zu übernehmen. Sein Tod hat dieses aussichtsreiche Vorhaben zunichte gemacht. Freunde und Bekannte trauern um den Verlust eines tüchtigen Bcrufsgenossen und liebenswürdigen, aufrichtigen Menschen; bei einem Sturmangriff in der Nähe von La Ville aux Bois Herr Kurt Gloeckner, Einj.-Freiw.-Gefreiter im Grenadier- Regiment Nr. 101. Der Verstorbene war ein geschätzter Mit arbeiter der Buchhandlung Holze k Pahl in Dresden, der sich der Liebe und Achtung seiner Kollegen erfreute; bei einem Sturmangriff Herr A l fr e d N e u t s ch, in einem Ne- serve-Jnfanterie-Negiment. Der Verstorbene war 3 Jahre lang ein treuer Mitarbeiter im Hause K. F. Koehler in Leipzig und hat sich durch Fleiß und Eifer, sowie durch liebenswürdiges Wesen bei seinen Vorgesetzten und Mitarbeitern beliebt gemacht, die ihm ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Gestorben: am 8. Mai nach einer schweren Erkrankung in Belgien Herr N n - dolf Vogelsberger, Unteroffizier in einem Ersatz-Land- sturm-Jnf.-Bataillon. Der nach nur sechstägiger Krankheit aus dem Leben geschiedene junge Berufsgenosse war im Hanse seines Vaters, des Herrn L. Vogelsberger in Darmstadt, tätig, dem wir unser aufrichtiges Beileid über den schweren Verlust, der ihn in dem Tode seines Sohnes und Mitarbeiters getroffen hat, aus- sprechen. Hermann Knackfuß f. — Der durch seine Beziehungen zu Kaiser- Wilhelm bekannte Maler und Kunstschriftstellcr Prof. Hermann Knackfuß, Lehrer an der Kgl. Kunstakademie in Kassel, ist am 17. Mai im Alter von 66 Jahren gestorben. Er hat sich auf fast allen Gebieten der Kunst erfolgreich betätigt, Wandgemälde und Tafelbilder, Glas fenster und Illustrationen gefertigt und daneben noch eine Reihe der bekannten, von ihm herausgegebenen Künstlermonographien geschrieben. Am bekanntesten ist er durch das Blatt geworden, daß er 1895 nach einer Idee Kaiser Wilhelms zeichnete: »Völker Europas, wahrt Eure heiligsten Güter!« Außer einer »Deutschen Kunstgeschichte« (1888) und Künstlermonographien über Nembrandt, Raffael, Holbein, Dürer, Rubens, van Dyck, Michelangelo und andere gab er mit Max Georg Zimmermann und Walter Gensel eine »Allgemeine Kunstgeschichte« (2. Ausl. 1905/10) heraus. Knackfuß erlag einem schweren Leiden, das er sich als Kompagnieführer im Gefangenenlager Nieder-Zwehren zu gezogen hatte.
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