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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1915
- Strukturtyp
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- 1915-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1915
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- Deutsch
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Nr. 100. Leipzig, Montag den 3. Mai 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil Allgemeiner Deutscher Luchhan-lungs-Gehilsen-VerbanL. Im Monat April gelangten zur Auszahlung: 1790.50 Krankengelder, , 900.— Begräbnisgelder, » 888.86 Witwen- und Waisengelder, , 232.99 Jnvalidengelder und . 874.— Notstands- und Stellenlosen-Unterstützungen. Leipzig, 1. P!ai 1915. Der Vorstand. Aus dem belgischen Buchhandel. ii. (I siehe Nr. 4g.) Ostertage. — Das amtliche Kursbuch und andere Kriegsliteratur. — »An nähernd normale Zustände!« — Verkehrsschwierigkeiten und -Erleichte rungen. — Die belgische Presse. — Deutsche Zeitungen und Zeitschriften: Belgien-Artikel. — Kunst und Musik. — Die deutsche Schule. Tempora mabaotur . . . Heuer verregnete, graue Ostertage, das vorige Osterfest feierte ich durch eine prächtige Fußwanderung in die sonnige Frühlingswelt, mit einem befreundeten, im Dienste einer belgisch-deutschen Bohrgesellschaft stehenden französischen Ingenieur, das schöne Maastal aufwärts von Namur bis Dinant. Der Freund ist, bevor er noch zum Heer eingezogen wurde, als Landsturmmann (Reserve äs territoriale) in deutsche Kriegs gefangenschaft geraten, und das malerische Städtchen Dinant hat aus bekannten Gründen seine Anziehungskraft für Touristen auf längere Zeit verloren. So soll die Oster-Muße mir Gelegenheit geben, Neues über Belgien und seine derzeitigen buchhändlerischen Verhältnisse zu berichten. Das Interesse dafür brauche ich, ohne unbescheiden zu sein, diesmal nicht bloß zu vermuten: während ich in früheren Jahren ost im Zweifel darüber war, ob das, was von dem »kleinen Belgien«, seinem Buchhandel und seiner Litera tur zu sagen war, überhaupt Beachtung finden würde, haben mir jetzt Dutzende von Zuschriften aus der großen Familie der deut schen Kollegen — das deutsche »Berufsgenosse» will mir nun einmal nicht recht in die Feder — diese Gewißheit in ausreichen dem Maße gegeben, zumal sich darunter Briefe besinden, deren persönlicher, herzlicher Ton mir wohlgetan hat. Der letzte Brüsseler Brief hat noch dazu die unbeabsichtigte Wirkung gehabt, daß aus allen Gauen Deutschlands, aus Österreich und Holland, sogar aus der Türkei die darin ausgesührten Kriegsbroschüren in großer Anzahl bestellt und nachbestellt worden sind, deren Lieferung infolge der neuerlichen Ausfuhrbestimmungen zum Teil aller dings auf Schwierigkeiten gestoßen ist. Am meisten hatte es das erste Kursbuch (Indioutenr otkieiel des Olreruins de ker eto., dlo- vembre IS14) den Kriegskuriosa-Sammlern angetan, weshalb unsre Firma den nur einige hundert Exemplare betragenden Restbestand der Auflage (8000 Ex.) dem Drucker abgekauft hat, um der Nachfrage auch später, bezw. nach dem Kriege genügen zu können. Inzwischen ist, etwa gleichzeitig mit dem Hendschelschen »Taschenfahrplan für Südwest-Deutschland, Bel gien u. Nordfrankreich«, das erste »Amtliche Kursbuch für die Eisenbahnen des deutschen Militär-Betriebes auf dem westlichen Kriegsschauplatz«, Ausgabe Nr. I, März ISIS, erschienen. Trotz der Untertitel: »Oktieiei Preinboelc — ludieateur otkieiel de» Praias« ist es ganz in deutscher Sprache abgefaßt und enthält bloß eine vierseitige flämische bzw. französische Tcxteinlage. Es bringt auch die vorläufig noch »Nur für Militärpersonen« bestimm ten Züge und umfaßt bereits 105 Eisenbahnlinien (gegen 7 der oben erwähnten November-Ausgabe). Hieraus ist ersichtlich, mit welcher Energie die derzeitige deutsche Regierung zu Werke geht, um durch Wiederherstellung des Eisenbahn-Netzes hinter der Front das wichtigste Verkehrsmittel des von ihm besetzten Landes wieder in den Dienst der Bevölkerung zu stellen. Hierzu gehören auch die Änderungen der Paßvorschriften seit dem 1. März, darin bestehend, daß für Reisen in Belgien ein eigentlicher Paß mit Ausnahme einiger militärisch wichtigen Gebiete nicht mehr er forderlich ist. An seine Stelle ist eine abgestempclte, mit Bild versehene Ausweiskarte getreten, die jedermann bei einer Ent fernung von über 6 Kilometer von seinem Wohnorte aus Ver langen vorzuweisen hat. Dies bedeutet immerhin eine Erleich terung gegenüber dem bisher bestehenden Paßzwang, der dadurch, daß der Paß im allgemeinen nur aus wenige Tage ausgestellt wurde, ebenso zeitraubend wie kostspielig war. — Seit dem I. März haben auch die belgischen Briefträger in Brüssel ihre Arbeit wieder ausgenommen, was eine häufigere Briefbestellung und die Benutzung der seit dem 20. August geschlossenen Post briefkästen ermöglicht. Ende Februar wurde den sportlustigen Brüsselern auch das Radfahren wieder sreigegeben, wodurch das Straßenbild eine willkommene Belebung erfahren hat. Wir gehen also langsam und schrittweise geregelten Zuständen im Verkehrsleben entgegen, wenngleich wir von den »seines Wissens annähernd normalen Zuständen in Belgien«, die uns ein Berliner Geschäftsfreund in diesen Tagen wieder einmal sugge rieren wollte, leider noch recht weit entfernt sind. Zu den Schwie rigkeiten gehört u. a. das gänzliche Fehlen des Postpaketverkehrs, nicht nnr nach dem Auslande einschließlich Deutschlands, sondern vor allem im Lande selbst. Beinahe alle Speditionsgesellschaften versuchen, das Problem zu lösen, indem sie Privat-Paket-Be- triebe ins Leben gerufen haben, die sich an die vor wenigen Jahren erst in Belgien gesetzlich aufgehobenen Paketfahrtanstalten und deren Tarife anlchnen. Nnr sind die neuen Tarife wesentlich höher als früher. Während 5 Kilopakete damals 35 ets. kosteten, kommt ihre Beförderung jetzt je nach den Bestimmungsorten und der Spe ditionsfirma zwischen 70 ots. (Charleroy, Gent, Löwen, Namur z. B.) und 4 krs. (Arlon) zu stehen. Vor mir liegt ein von den bekannten Nessageries «4ug. Versieben soeben versandter aus führlicher Staffeltarif mit rund 200 Lokalitäten. Dazu dauert die Beförderung vielfach ein, zwei bis drei Wochen, nach Brügge sogar (Kanalweg) 4 Wochen. Ein Paket von etwas mehr als 1 Irg, das wir noch in diesen Tagen aus Antwerpen erhielten, hat uns 2 Es. für Fracht und SO ots. für Nachnahme gekostet; es enthielt nnr ein besonders schweres Schulbuch, dessen Nettopreis dadurch um die Hälfte höher kam. Es ist mühevoll, dem deutschen Kommittenten eine solche Verteuerung annehmbar zu machen. Vor allem kann gerade im Buchhandel so lange nicht von normalen Zuständen geredet werden, als die meisten großen 693
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