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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 92, 23. April 1915. Pohl, der erst im 22. Lebensjahre steht und direkt von der Kriegsschule ins Feld zog, ist der einzige Sohn des Herrn Kommerzienrats Pohl in München <i. Fa. Eduard Pohl's Verlag), der den Feldzug von 1870 mitgemacht und sich in der Schlacht von Sedan eine schwere Verwun dung und den bayerischen Militär-Verdienst-Orden geholt hat. Dem Fähnrich der Reserve Herrn Anton Weiger im Keld- Kanonier-Regiment Nr. 23 ist sur tapferes Verhalten vor dem Feinde! die silberne Tapserkeits-Medaille verliehen worden. Fähnrich Weiger ! ist ein Sohn des Inhabers des Zentral-Lese-Zirkels Eduard Weiger in Wien. Gestorben: am 18. April i»> 77. Lebensjahre Herr Ludwig Ravenstein, Seniorches der unter seinem Namen bestehenden Geographischen Anstalt in Franksurt a. M. Der Verstorbene, ein jüngerer Bruder des bedeutenden Geo graphen und Kartographen Ernst Georg Ravenstein, war gleichfalls ein tüchtiger Kartograph. Nachdem er am 1. Juni 1888 in seiner Vater stadt Franksurt a. M. eine geographische Anstalt errichtet hatte, er schienen von ihm: Topographische Karte der Umgegend von Wies baden, eine Niedcrwaldkarte, eine Spezialkarte vom Odenwald usw. Ferner gingen folgende größere Kartenwerke unter seinem Namen aus seiner Anstalt hervor: Karte der Ostalpen, ö Blätter 1: 289,999 (1898); Übersichtskarte der Ostalpen, 2 Blätter 1:899,099 (1891); Karte der Schweizer Alpen, 2 Blätter 1: 289,090; zahlreiche Karten der mittel rheinischen Gebirgsgruppen. Liebenows Spezialkarte von Mittel europa, 161 Blätter in 1 : 389,890, erwarb er von Hermann Opper mann in Hannover. Eine neue, umgearbeitete Auflage dieser Karte erschien von 1989 ab, und aus dieser entstanden wieder die Raven- steinschen Nadfahr- und Automobilkartcn, die sich in Sportkreisen gro ßer Beliebtheit erfreuen. Ebenso sind seit Kriegsausbruch sehr brauchbare Karten über die Kriegsschauplätze von Ravenstein herausgcgeben wor den, die sich durch große Reichhaltigkeit und Genauigkeit auszeichnen. Seit 1899 stand dem Verstorbenen sein Sohn Hans als Teilhaber zur Seite, in dessen Hände nach und nach die Geschäftsführung über ging. Ein reiches Leben ist mit Ludwig Ravenstein dahingcgangen, dessen Inhalt strenge Pflichterfüllung war, dem es aber deshalb auch an Erfolgen nicht gefehlt hat; ferner am 19. März Herr N. G. van Kämpen in Amster dam, der dort unter seinem Namen eine Buchhandlung be trieb, die zu großer Bedeutung im holländischen Buchhandel gelangte. Der Verstorbene war ein tüchtiger Fachgenosse, der der in seinem Verlage erscheinenden Monatsschrift »De Eids«, die sich großer Be liebtheit und weiter Verbreitung erfreut, besondere Sorgfalt widmete. Seit 1997 standen ihm seine beiden Söhne als Teilhaber zur Seite. Gustav NoSzkowski f. — Der polnische Gelehrte Pros. Or. Gustav Roszkowski von der Lemberger Universität ist in Wien im 88. Lebens jahre gestorben. Roszkowski hat das Fach des Völkerrechts an der galizischcn Hochschule vertreten und ist auch mit wissenschaftlichen Ar beiten auf diesem Gebiete hervorgetretcn. Fredcrick Winslow Taylor H. — In Philadelphia ist der ehemalige Präsident der Lmerieau Loeiatp ok mseliauical LnAiuaers Jrederick Winslow Taylor, bekannt durch das nach ihm benannte System rationeller Betriebsführung und größtmöglicher Ausnützung der Ar- beitskrast, im Alter von 79 Jahren gestorben. In der Schrift »Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung«: stille Uriuoiplss ok Scioutikio Nanagsmvnt) hat er eine Reihe von Vorschlägen zur Er höhung der Leistungsfähigkeit wirtschaftlicher, in erster Linie indu strieller Betriebe und zur Einführung rationeller Betriebsmethoden niedergelegt, über deren Anwendungsmöglichkcit auf den Buchhandel auch im Börsenblatt berichtet worden ist. Sprechsaal. Dns Buch im Felde. Im Felde wird die Zeit oft lang, Nicht immer gibt es Waffengang, Oft kommen Stunden öd und leer, Die lasten auf der Seele schwer. Wie sehnt im Schützengraben dann Nach Geisteslabung sich der Mann, Nach einem Buch, das ihn erhebt, Mit seinem Zauber hold umwebt! Ein Buch, es ivirkt oft wunderbar. Es läßt vergessen die Gefahr, Es stärkt den Mut und spendet Licht Dem Herzen, dem's an Trost gebricht. Es ist wie freundlicher Besuch Dem Kriegersmann ein gutes Buch, Es bringt barmherzig ihm zurück Ein Stündchen altes Friedensglück! . . . Alfred von Wurmb. Das Gedicht ist uns von dem bekannten Wiener Lyriker mit dem Bemerken zur Verfügung gestellt worden, daß er eine etwaige Ver wendung desselben zum Zwecke der Propaganda für das Buch im Felde gern ohne jede Vergütung gestatte und ihm nur Quellenangabe er wünscht sei. Vielleicht gibt die Einsendung dichterisch veranlagten Be rufsgenossen zu Versuchen in der gleichen Richtung Anlaß. Red. Zur Schulbilcherfrage. (Vgl. zuletzt Nr. 85.) »Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis.« Der Schulanfang ist vorüber — nur die Nadelstiche kommen, wie alljährlich, hintennach, und wehe dem, der sagen muß, wenn er sein Lager überblickt: »ihm fehlt kein teures Haupt«! Nur einige wenige Rückblicke seien mir gestattet. Man wirb mir auf Grund früherer Artikel gewiß zugebcn, daß ich sehr wohl auch dem Verlage sein Recht zugcstehe. Man darf eben nicht einseitig sein. Aber wenn der Verlag auch Veranlassung hatte, bei den Schulbücher- licferungen dieses Jahr vielleicht besonders vorsichtig zu sein, so wird Vernunft doch Unsinn, wenn ich einem Verleger erfolglos an biete, von meinem Bankguthaben einige 100 Mark für ihn zu sperren, damit die Verrechnung nachher in Ruhe stattfinden könne und die Sendungen nicht verzögert würden. Schema I" ging vor, ich mußte den Betrag vorher einsenden. Dabei beziehe ich jährlich und bisher immer ans Rechnung mit Abrechnung nach Schulanfang. Derselbe Ver leger sandte dann Nachbestellungen teils unter Nachnahme, teils doch in Rechnung. Wo bleibt da der Sinn? Ein anderer, der mir gern für 1000 Mark in Kommission gibt, schickt eine Schulbüchersendung über 50 Mark nur gegen Voreinsendung. Ähnliche Fälle könnte ich noch mehr anführen — ich will nur diese Beispiele als besonders kennzeichnend herausgreifen, um zu zeigen, wie kleinlich in dieser großen Zeit manche Menschen sein können. — Die Schulbücherlisten, wie sie Carl Siwinna in Nr. 82 empfiehlt, sind gut, ich habe ähnliche, nur etwas mehr vereinfacht. Trotzdem kann man natürlich nie den Bedarf sicher feststellcn, — entweder man behält Exemplare übrig, oder man hätte mehr ver kaufen können. Immerhin ist cs ein Schutz gegen erhebliche Ver luste und ein Anhalt für die Bestellungen. Die oben zuerst erwähnte Verlagshanblung hat dieses Jahr die Verkaufspreise für ein Lesebuch erhöht (ohne daß eine Neuauflage vorlag) und den Rabatt für den Buchhandel ebenfalls. Das soll ihr gedankt sein und wirb manchen mit ihrem sonstigen Verhalten versöhnen. In der Praxis hat der Mehrpreis gar keine Schwierigkeiten gemacht, obgleich die früheren Verkaufspreise in den Schulprogrammen standen. Die Eltern und Schüler finden das Mehr in Anbetracht aller Preissteigerungen für Rohstoffe und Löhne ganz begreiflich. Von andern Firmen ist dagegen der Buchhändlerrabatt wieder gekürzt und damit begründet worden, daß der Verkaufspreis keine Erhöhung vertrage und die Mehrkosten der Herstellung leider auf den Buchhandel abgewälzt werden müßten. Hiergegen sollte endlich das Sortiment fest zusammenstehn und lieber auf den Verkauf von unter 2 5°/«, rabattierten Schulbüchern verzichten oder einfach aufschlagen. Nun haben einige Ver leger aber den Verkaufspreis in die Bücher gedruckt. Da hilft eben nichts, als Zusammenschluß und nötigenfalls Ablehnung des Vertriebs. Das ist das einzige Mittel. Jeder Ortsverein hat es in der Hand. Und wenn die Sortimenter eben nicht einig sein wollen oder können, dann sollen sie nicht klagen, dann haben sie es nicht besser verdient, als daß einzelne Verleger die Riemen aus der Haut der Sortimenter schneiden. Ich könnte Fälle anführen, wo auch Behörden dem festen Willen der Ortssortimenter weichen mußten und für pri vilegierte Bücher einen höheren Verdienst einräumten, als zuerst in ihrer Absicht lag. Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert, und ein gänzlich unzureichender Verdien st an den Schulbüchern sollte zu ihrer Ausschaltung führen. Wird mein Mahnruf aber helfen? Ich habe wenig Vertrauen zu der Einigkeit des Sortiments. Wachet auf! Darmstadt, den 20. April 1915. Otto CariuS. Verantwortlicher Redakteur: EmilThomaS. — Verlag: Der Bürsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchbänblerhau«. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 (VuchhänolerhauS). 564
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