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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. <7, 6- April 1915. vernehmen mit seinen Amtsgenossen von sämtlichen Vollanstalten Groß-Stuttgarts an das Rektorat der Universität von Lausanne am 24. März folgendes Schreiben gerichtet hat: »Euer Hochwohlgeboren haben uns wie in früheren Jahren, so auch diesmal eine Ankündigung über den für den Sommer 1915 beabsichtigten Ferienkurs zugehen lassen. Wenn wir bisher sehr gern bereit gewesen sind, unsere Schüler auf diesen Ferienkurs hinzuweisen, so sind wir künftig dazu nicht mehr imstande. Angesichts der Feindseligkeit, die in der französischen Schweiz gegen Deutschland aus Anlaß des ihm frevelhaft anfgezwungenen Krieges betätigt wird, insbesondere angesichts der Gehässigkeit der Presse, welche hinter der der verächtlichsten Pariser Hetzblätter kaum zurückbleibt, erachten wir es als eine Ehrensache Deutscher Schulvor stände, unsere Schüler nicht bloß nicht zum Besuch dieser Kurse auf zumuntern, sondern sie davon nach Kräften abzumahnen. Wir bitten Sie demnach, von der Zusendung Ihrer Ankündigung an uns künftig absehen zu wollen«. Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. — Die diesjährige Jahresver sammlung findet am 23. April, nachmittags 3 Uhr, in Weimar (Er holung) statt. Daran schließt sich um 5 Uhr ein gemeinsames Essen der Mitglieder im »Erbprinzen«. Mit Rücksicht auf die Zeitumstände hat der Vorstand von einer Festrede und der üblichen Festvorstellnng im Hoftheater abgesehen. Hingegen sind die Mitglieder zu der am 23. April stattfindenden gewöhnlichen Bühnenaufführung einge laden. Das Shakespeare-Jahrbuch wird wie immer erscheinen. Gefallen: im Oktober 1914 auf dem östlichen Kriegsschauplatz Herr Jo hannes Pohlmann, Leiter der Zeitschriftenexpedition des Verlages Franz Goerlich in Breslau, Unteroffizier in einem Landwehr-Regiment. Im Jahre 1877 zu Münster i/W. ge boren, war der Verstorbene nach Absolvierung des Gymnasiums bei den Firmen Schmale und Stephanus in Trier, Koeppen, Dortmund, und H. Schoeningh, Münster i/W., tätig. Vor neun Jahren trat er bei der Verlagsbuchhandlung Franz Goerlich, Breslau, ein, wo er sich durch Umsicht, Tatkraft und tüchtige Leistungen in kurzer Zeit eine Vertrauensstellung erwarb. 4 Wochen vor Kriegsbeginn war er in den Ehestand getreten. 6 Monate lang galt er als in russische Gefangenschaft geraten,. bis seine Angehörigen Ende März Nachrichten über seinen Tod erhielten. Ostdeutsche Städtekultur. — Die nächsten Jahrzehnte werden vor aussichtlich erhöhte Anforderungen an die Kolonisation des östlichen! Deutschlands stellen, und damit werden den Bildungsstätten im Osten, große Aufgaben zufallen. So dürfte neben der Technischen Hochschule in Danzig die Technische Hochschule in Breslau berufen sein, außer der technischen Ausgestaltung der Arbeitsformen, sowie der Besiedelung des Landes besonders die Städtekultur zu fördern. In wünschens wertem Maße kann das allerdings nur geschehen bei entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten. Solche zu schaffen, regt Diplomingenieur H. Reisner (Bochum) in der Zeitschrift des Verbandes deutscher Di plomingenieure an. Fehlt doch der Breslauer Technischen Hochschule eine Abteilung für Architektur und Bauingcnieurwesen. Die betei ligten Kreise haben jedenfalls ein erhebliches Interesse daran, daß der Ausbau der Technischen Hochschule in Breslau in absehbarer Zeit erfolgt. Sie gehören jedenfalls zu den Berufsgruppen, die, weil eben das Problem des Ostens in erster Linie eine Funktion der wirtschaft lichen Entwicklung ist, als vornehmste aktive Vertreter der Wirt- schaftsbcrusc vielleicht eher als andere Gruppen geeignet sind, das Problem zu lösen. Besonders wünschenswert wäre es, um die Bedürf nisse des Ostens und seine Zusammenhänge mit dem übrigen Reich kennen zu lernen, daß gerade Studenten aus West-, Mittel- und Süd- j dcutschland ostdeutsche Technische Hochschulen aufsnchten. Die Tech- ! nischcn Hochschulen haben ja auch nicht mehr wie ehedem den engeren ' Horizont einseitiger Fachwissenschaften, sie nehmen, wenn auch vielfach nur in beschränkter Weise, an der gesamten Geistesknltnr des Volkes! teil. Die diesjährigen Preise der französischen Akademie. — Die ^ran<?ai86 hat nach dem »Gaulois« vom 19. März ein stimmig beschlossen, daß die Preise, über die sie in diesem Jahr zu ver fügen hat, dem Andenken der für das Vaterland gefallenen Schrift steller, Geschichtschreiber, Dichter und Dramatiker gewidmet werden sollen. Der Betrag des Preises wird an die Familien der Verstorbenen ausgezahlt werden. Perssimliuichnchtei!. Jubiläum. — Am 1. April konnte wiederum ein bewährter Mit arbeiter des Hauses Brcitkopf L Härtel in Leipzig, der Buchhand lungsgehilfe Herr Franz Reiche, als fünfter Jubilar in diesem Kriegsjahre auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma zurückblicken. Der Seniorchef Herr Geheimrat vr. O. v. Hase beglückwünschte den Jubilar und überreichte ihm in Anerkennung seiner langjährigen treuen Mitarbeit und zur Erinnerung, an diesen Ehrentag ein wertvolles Ge schenk. Auch von seinen Mitarbeitern und Freunden wurde der Ju bilar durch Ansprachen geehrt und mit Blumen und Geschenken bedacht. Gestorben: am 31. März nach längerem schweren Leiden im eben vollendeten 97. Lebensjahre Herr Hofbuchhändler Hermann Bauhof, Inhaber der Firma seines Namens, in Regensbnr g. Der Verstorbene, ein geborener Regensburger, hatte den Buchhandel in der Ebner'schen Buchhandlung in Nürnberg erlernt, war dann als Gehilfe bei G. I. Manz und Alfred Coppenrath in Negensburg tätig und gründete im Jahre 1880 die Firma seines Namens an demselben Orte. Mit Fleiß und Umsicht hat er sein Geschäft betrieben und es zu einem bei Publikum und Buchhandel sehr angesehenen gemacht, was seinen Ausdruck auch in der Verleihung des Hoftitels fand. Aber Bauhof beschränkte seine Arbeit nicht nur auf die geschäftliche Tätigkeit, er widmete sich auch der Allgemeinheit und hat von 1903 bis 1909 im Nechnnngsausschuß des Börsenvereins treu gewirkt. Daneben hat er seiner Vaterstadt noch 33 Jahre lang in der städtischen Vertretung gedient. 21 Jahre lang gehörte er dem Kollegium der Gemeindebevoll mächtigten an, davon 15 Jahre als 2. Vorstand und Vorsitzender des Finanzausschusses. 12 Jahre war er dann noch als Magistratsrat tätig und hat sich um das Thcaierwesen Negensburgs bleibende Verdienste erworben. Anfangs dieses Jahres zog er sich krankheitshalber von seiner öffentlichen Tätigkeit zurück und legte auch die Leitung seines Geschäfts mehr und mehr in die Hände seines Sohnes, dem er Pro kura erteilte. Im September vorigen Jahres konnte der jetzt Ver storbene auf eine 50jährige Berufstätigkeit im Buchhandel zurückblicken, aber abhold jedem öffentlichen Hervortrcten seiner Person, hat er von diesem Jubiläum keine Kunde über den engeren Kreis hinausdringen lassen. Nun ist der tüchtige Mann seinem Leiden erlegen, aber sein Werk ist gesichert: Herr August Bauhof wird das Geschäft in den von seinem Vater gezeichneten Bahnen fortftthren. I. I. Abcrt f. — In Stuttgart ist am 1. April der frühere lang jährige Leiter der Kgl. Hoskapelle Johann Josef Abert im Alter von 82 Jahren gestorben. Von seinen fünf romantischen Opern (»Anncr von Landskron«, »König Enzian«, »Ekkehard«, »Die Almeheden« und »Astorga«) ist die letztere, die 1886 in Stuttgart ihre Uraufführung erlebte, über alle deutschen Bühnen gegangen und hat auch ihren Weg nach Paris gefunden. Außer diesen Opern schrieb Abert zahlreiche Orchesterwerke, die viel Beifall fanden, darunter die Symphonie »Kolumbus« und die »Frühlingssymphonie«. Auszeichnung. Dem Herausgeber und Verleger der »Zeitschrift für Instrumentenbau«, Herrn Paul de Wit in Leipzig, wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Musikinstrumenten-Jn- dustrie vom Kaiser Franz Joseph von Österreich das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens mit der Krone verliehen. Alexander Wernickc f. — In Braunschweig ist der Direktor der städtischen Oberrealschule und Professor für Mechanik an der Herzog!. Technischen Hochschule Schulrat Or. Alexander Wernicke nach kurzer Krankheit im Alter von 59 Jahren gestorben. Auf seinem eigentlichen Fachgebiet, der Mechanik, hat er außer zahlreichen Abhandlungen und Einzeluntersuchungen, unter denen die Schrift über die »Grundlage der Euklidischen Geometrie« (1887) als wertvoller Beitrag zur Klä rung dieses schwierigen Problems hervorgehoben sei, ein in Fachkreisen sehr geschätztes dreibändiges »Lehrbuch der Mechanik fester Körper« ver faßt, das 1901/03 bereits in 4. Auflage erschien: eine kürzere Einführung in das gleiche Lehrgebiet hatte er unter dem Titel »Grnndzüge der E!c- mentarmechanik« bereits früher veröffentlicht. Neben den mathemati schen und physikalischen Arbeiten beschäftigten ihn auch philosophische Probleme, und zwar in erster Linie die der Erkenntnistheorie und Metaphysik. Seine kleineren Schriften über die verschiedensten kultur- philosophischen, psychologischen, sozialethischen und pädagogischen The mata: »Kant und kein Ende?«, »Kultur und Schule«, »Germanische Jugendträume«, »Deutsche Handelshochschulen«, »Zur Theorie der Hypnose«, »Richard Wagner als Erzieher«, »Jakob Böhme«, »Mathe matische und Philosophische Propädeutik« u. a. bezeugen schon durch ihre Titel die Vielseitigkeit seiner geistigen Interessen. -«mtl.ch ... Leipzig. Adre„e der .
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