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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1915
- Strukturtyp
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- 1915-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Lei!. .</ 73, 30. Mürz Iglö. wurde außerdem noch ein Eintrittsgeld von 8V «Z erhoben. Trotz dieser Beschränkungen liegt nach Ansicht der Strafkammer »üssentlichkeit« vor, da die Klubmitglieder die Karten in beliebiger Anzahl an alle beliebigen Personen, nicht nur an Verwandte und Bekannte, weitcr- geben durften, und da ferner keine Kontrolle iiber die Identität der cingesührtcn und auf den Karten genannten mit den wirklich erschie nenen Gästen geführt wurde und somit keine Gewähr dafür bestand, Laß die Karten durch Weitergabe an Personen gelangten, die den Ver- einsmitgliedcrn ganz unbekannt waren. Tatsächlich wurden auch fast sämtliche Karten im Publikum untergebracht. Es können daher unter den 488 Besuchern viele Fremde gewesen sein. Did Ausführung war so mit nicht nur den Bereinsgenossen nebst Familien und Freunden, son dern einem unbestimmten PersonenkrciS zugänglich und fand vor einem Auditorium statt, bas durch keine einheitliche Beziehung und kein sonsti ges persönliches Band verknüpft war; hiernach ist die »Öffentlichkeit« dieser Vereins-Theatervorstellung erwiesen. Die strafrechtliche Verant wortung trisst die Veranstalter. Nach dem Vercinsstatut obliegt die Leitung der Klub- und Festabende an sich dem 1. Vorsitzenden G.; dieser hat aber seit Jahren sich nicht mehr mit den Theaterabenden be faßt, sondern ihre Vorbereitung und Leitung dem Kestwart R. über lassen, der auch die Ausführung der »Spanischen Fliege« durchgcfllhrt hat. Also hat lediglich W. die Vorstellung ins Werk gesetzt, ist Auf- führender gewesen und trägt die Verantwortung für die Verletzung des Urheberrechts, während G. als Unbeteiligter freizusprechen ist. Aus die Revision des Bllhnenverlags als Nebenklägers hob das Reichsgericht gemäß dem Antrag des Reichsanwalts die Frei sprechung G.'L auf und verwies die Sache insoweit zur nochmaligen Verhandlung an die Vorinstanz zurück: Statutengemäß oblag dem G. als 1. Vorsitzenden die Verpflichtung zur Veranstaltung der Theater abende. Wenn er die Leitung der Aufführungen dem Kestwart überließ, so fragt es sich, ob er hierbei nicht damit rechnete und es im voraus billigte, Laß W. vielleicht auch urheberrechtlich geschützte Theaterstücke unzulässigerweise aufsührtc. Konnte er als verantwortlicher Vereins leiter die Möglichkeit solchen Mißbrauchs vorausschen und tat er nichts zur Verhütung des strafbaren Erfolgs, so würde er als Mittäter, dessen eventueller Vorsatz erwiesen ist, zu bestrafen sein. Diese Nachprüfung, die das Landgericht versäumt hat, wird nachzuholen sein. (Akten zeichen 3 V. 188/15.) abhängigkeit und Selbständigkeit ermöglicht wird. Dazu kann die Zentralbibliothek ebenfalls das ihrige beitragen. Schon jetzt sind An fragen nach Übungsbüchern und Lesestoss für erblindete Soldaten an die Bibliothek ergangen. Angesichts dieser wichtigen Ausgaben kann die Zentralbibliothek für Blinde nicht bringend genug dem Wohl wollen weitester Kreise empfohlen werden. Personalnachrichteu. Verleihung dcs-Eiseruen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielte« ferner die Herren: Reimar Friedrich Hobbing, im Hc»lse Neimar Hobbing in Berlin, Leutnant der Reserve in einem Leib-Regiment. (Herr H. ist bereits vor kurzem mit dem Kgl. Bayerischen Militärverdienst-Orden ausgezeichnet worden); Richard Karte, Berliner Jnseraten-Vertreter der Firma Daheim-Expedition (Velhagen L Klasing), Vizefeldwebel d. L. in einem Infanterie-Regiment; HansEmil Neclam, Mitinhaber der Firma Philipp Neclam jun. in Leipzig, Leutnant der Landwehr-Kavallerie. Gestorben: am 23. März im Alter von 56 Jahren an einem Herzschlage Herr Paul Griiger in Neukölln, der dort einen Nomanverlag und ein Korrespondenz-Büro betrieben hatte. Georg Cornet s. — In Berlin ist am 26. März der Tuberkulose- forscher Prof. Or. Georg Cornet, der erst jüngst mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde, im Virchow-Krankcnhaus an Fleckfieber im Alter von 56 Jahren gestorben. Cornet war langjähriger Mitarbeiter des Bakteriologen Koch und veröffentlichte grundlegende Forschungen über die Verbreitung der Tuberkelbazillen und über die Prophylaxis der Tuberkulose. Die in Aufnahme gekommenen Abwehr- maßregeln gegen die Tuberkulose stützen sich in der Hauptsache auf seine Forschungen. Sprechfaul. Eine Kricgsoorlcsung an der Berliner Handelshochschule. — An der Berliner Handelshochschule wird im kommenden Sommersemesier Lic. Or. Rohrbach eine zweistündige Vorlesung »Deutschlands W e I ti n t e r e s s e n« halten. Die einzelnen Vorlesungen werden be handeln: Deutschlands wirtschaftspolltischcr Zustand zur Zeit der Neichsgrllndung. Die Politische »Saturiertheit«. Der Aufschwung des deutschen Wirtschaftslebens seit den achtziger Jahren, seine Gründe und seine Folgen. Weltwirtschaftliche und weltpolitische Jnteressenver- pflichtung. Kolonial- und Wcltpolitik. Unsere überseeischen Betäti- gungsgcbiete: Amerika, Ostalien, der Orient. Die Entwicklungstenden zen unseres Außenhandels. Kapitalsinvestierung im Auslände. Der Einfluß auswärtiger Verhältnisse auf unsere nationale Entwicklung: England, Rußland, Frankreich, die Vereinigten Staaten. Ausblick in unsere Zukunft als Wcltvolk. Die Hamburger Zentralbibliothek sür Blinde. — Am 18. März 1888 wurde in Hamburg die Zentralbibliothek für Blinde eröffnet. Wohl gab es schon vorher in den meisten Anstalten kleinere Büchereien, doch waren diese größtenteils nur einer beschränkten Anzahl von Blin den zugängig. Die Hamburger Zentralbibliothek sollte Allgemeingut der deutschen Blinden werden; sie sollte sie unabhängig vom sehenden Vorleser machen und sie dadurch in ihrem Streben nach größerer Selb-! ständigkeit fördern. Die Bibliothek hat in der Tat den Blinden die Schätze der schönen Literatur zugängig gemacht und ihnen auch bei ihrer Ausbildung sowie in der Ausübung ihres Berufes gute Dienste ge-1 leistet. Blinde Musiker und Mufiklehrer bezogen ihren literarischen Notenbedarf aus der Zentralbibliothek, Privatlchrer erhielten aus Hamburg einen Teil ihres Unterrichtsmaterials, blinde Gymnasiasten und Realschüler entlehnten die für den Unterricht erforderlichen Bücher vielfach von der Bibliothek. Diese kurze Skizzierung ihrer Tätigkeit läßt die große Bedeutung der Zcntralbibliothek für die gesamte Blindenwelt klar erkennen. Nur durch eine stetige Erweiterung ihres Bestandes vermag solch eine Büchersammlung ihren Zwecken auf die Dauer zu genügen. Ge rade der gegenwärtige Krieg wird nicht ohne Einfluß auf die Steige rung dieser Anforderungen bleiben, denn bereits manche unserer tapferen Soldaten haben im Dienst fürs Vaterland ihr Augenlicht ver loren. Allen diesen Unglücklichen kann nur dadurch wirklich geholfen werden, daß ihnen die Erlangung oder Erhaltung einer gewissen Un-s Zur Schulbllcherfrage. Zu den verschiedenen Besprechungen, die diese Angelegenheit schon im Börsenblatt gefunden hat, und die nun wohl genügend breitgetreten ist, nur noch eine kurze Frage an den Herrn Einsender des Artikels in Nr. 67, die dort besonders betont wird: Wie macht man es wohl, nicht mehr und nicht weniger Schulbücher zu bestellen, als man unum- gängig notwendig hat? Durch eine Lösung dieser Aufgabe würde sich der Herr Einsender den Dank aller Sortimenter erwerben, ich befürchte aber, daß den Herrn Kollegen vom Verlage auch da sein Wissen im Stich läßt. Wir werden daher nach wie vor auf das Entgegenkommen der Herren Verleger angewiesen sein, und ich möchte wünschen, daß diese besonders in diesem Jahre Verständnis für die Leiden des Sortimenters in ausge dehntem Maße zeigen möchten. Ein Sortimenter, der auch schon auf eine 45jährige Tätigkeit zurückblicken kann. Bücherbettel. In reichlicherem Maße als die Bestellungen ayf Schulbücher stellt sich bet Schluß deS Schuljahres wiederum der von einigen Verlegern, die anscheinend nicht rechnen, großgezogene Bllcherbettel der Lehrer ein. Mit der heutigen erste» Post <27. März) erhielt eine mittlere Ver lagsbuchhandlung 18 Bestellungen von Sortimentern, dagegen 18 Ge suche von Lehrern auf e t n oder mehrere Freiexemplare, teils mit, teils ohne den vorgeschriebenen Schulstempel. Diese Zahlen reden eine deutliche Sprache. Allen Schulbücher-Verlegcrn sei deshalb um die Osterzeit die An legung einer Bllcherbettcl-Stattsttk empfohlen, damit sie an Hand ihrer Unterlagen einmal seststellen, welchen enormen Schaden sic sich selbst und dem Sortiment alljährlich zufllgen. Denn daß die erbettelten Bücher schließlich gekauft werden müssen, unterliegt keinem Zweifel. Hoffentlich werden sich die Verleger endlich dazu aufraffen, den unwürdigen und gesetzlich unzulässigen Bllcherbettel eines gut besol deten Beamtenstandes endgültig abzuschütteln. Ll. kl. Verantwortlicher Redakteur: Emtl Thomas. — Verlag: Der Börse No erein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: RammKSeewann. Sämtlich in Leipzig. — «dresse der R-dalttou uud Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« iBnchhSndl-rh-n». 324
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