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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1915
- Strukturtyp
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- 1915-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1915
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Redaktioneller Teil, ^ 65, 20, März 19l5. wegen der Inserate würden nicht mehr ausschließlich vom Ver lag allein, sondern unter Mitwirkung des betreffenden Vertreters, ja sogar möglichst von diesem allein zu erledigen sein. Hierzu gehört auch die Entgegennahme von Bestellungen zur Weiter gabe an den Verlag und dadurch zur Erleichterung und Verbilli gung für die Interessenten. Die Einziehung von Außenständen, die Erledi gung von Differenzen, die Enrholung von Auskünften, Abgabe von Gutachten, Berichte über örtliche Verhältnisse, Vorkommnisse, Anregung hinsichtlich Ausgestaltung des Verlages bei Berücksichti gung der besonderen Verhältnisse des betreffenden Bezirkes, An knüpfung von Beziehungen mit Autoren u, a. m. Die Kosten dürften bei zweckentsprechender Organisation kaum eine Nolle spielen, weil von Anfang an mit einem Gewinn gerechnet werden kann. Nehmen wir an, daß Velhagen L Kla- sing in Breslau eine Niederlassung einrichtete. Würde es dem Vertreter nicht ein leichtes sein müssen — ganz abgesehen von dem zu steigernden Absatz bei den anderen Verlagswerken —, schon im ersten Jahr in Schlesien Hunderte neuer Abonnenten auf das »Daheim« zu bekommen, sowie eine Menge Daheim-Kalen der mehr unterzubringen? Und wenn schon im ersten Jahr kein Gewinn verbleiben solltet Und würde es sich bei allen unseren anderen bedeutenden Verlegern nicht ebenso Verhalten? Was könnten Teubner, Voigtländer, der Künstlerbund, die »Jugend« auf diese Weise für die Belebung ihres Absatzes, sowie für die weitestgehende Verbreitung künstlerischer und billiger Bilder usw, tun! Jetzt im Kriege wird ja eine Betätigung in dieser Rich tung nur eine begrenzte sein können. Aber wie wäre es, wenn sich mehrere verschieden geartete Verleger zusammenschlössen oder ein« sinngemäße Abmachung mit diesem oder jenem Sortimenter träfen? In vielen Fällen glaubt man einen Ersatz in den Reisenden zu haben, die vom Hauptgeschäft ausgehen und zu diesem immer wieder zurückkehren (soweit überhaupt Reisende beschäftigt wer den). Nehmen wir an, daß die Reisetätigkeit auf diese Weise, wie auf die andere, erfolgreich ist. Dann kommt doch noch hinzu, daß der Vertreter noch manches andere zu erledigen vermag, daß er diel bessere Fühlung mit seinem kleineren Kreis hat, daß er auch bei gelegentlichen Anfragen nach den Jnsertionskosten schnel ler zur Stelle sein kann und billiger reist, weil er eine Mrzere Strecke zurückzulegen hat. Selbst die — wenn auch geringe — Ent lastung der Zentrale wäre zu berücksichtigen. V. Sehr großen Schaden verursachte der Krieg den Verlegern infolge des Ausfalles an Einnahmen für Inserate, woran aller dings die Verleger selbst schuld sind. Ich sagte zu Beginn des Krieges schon an dieser Stelle, daß man den unvollkommenen Zusammenschluß der Zeitungs- und Zeitschristenverleger nur leb haft bedauern könne. Natürlich hätte sich der einzelne sehr geschadet, wenn er den Wünschen der Inserenten nicht — sogar weitgehend — Rechnung getragen hätte. Aber die Gesamt heit hätte jede unberechtigte Aussetzung oder gar Abbestellung verhindern können. Berechtigt sind die Wünsche der Inserenten nur dann, wenn ein Inserieren zwecklos, widersinnig oder schäd lich wäre, wenn z, B, wegen Mangels an Rohstoffen oder an Ar beitskräften nicht geliefert werden kann (Pflanzenbutter, Schoko lade, Sprengstoffe, Automobile u, a,>. Was aber außerdem noch zu haben ist, und — vor allen Dingen — was auch an sogenann ten Luxusgegenständen alles verlangt und gekauft wird, ist ge radezu erstaunlich. Schließlich zeigen die jetzt erscheinenden In serate am besten, in welcher Richtung man sich bewegen muß. Ich kann nur dringend jedem Verleger raten, nicht die Hände in den Schoß zu legen, sondern rüstig weiter zu arbeiten, auch nicht zu zögern, weil diese Verluste uneinbringlich sind. Vor allen Dingen gilt es, die Inserenten zur Erfüllung getätigter Ab schlüsse zu bewegen. Der Hinweis auf die Verpflichtung jedes Menschen, zur weiteren Belebung des Wirtschastsbetriebes nach Kräften mitzuarbeiten, sowie aus die borkommenden Maßnahmen der Konkurrenz genügt oft. In dem Kltmschschen Anzeiger für Druckereien wird u, a, gesagt: Aineigc» in der Fachpresse. Bei Ausbruch des Kriege» sind die Z74 laufende» Auzeigenaufträge zum größten Teil zurückgezogen oder doch wenigstens bis auf weiteres unterbrochen worden, womit sich die Fachzeitschriften in anerkennenswertenl Entgegenkommen einver standen erklärt haben. Inzwischen hat sich aber das geschäftliche Le ben wieder merklich gehoben, und die Zuversicht aus einen glücklichen Ausgang des Krieges ist durch die glänzenden Waffentaten unseres Heeres im Westen und Osten erheblich gewachsen. Für die weitere Unterbrechung der Anzeigen mögen daher vielfach die ursprünglichen Gründe bereits in Wegsall gekommen sein, wie jevt durch eine ernst liche Prüfung sestgestellt werden sollte. Ein völliger Verzicht auf Anzeigen wie überhaupt auf jede Neklametätigkeit kann vielleicht setzt sogar schädlich wirken, namentlich unter Berücksichtigung des Eindrucks aus das Ausland, Auch sollte nicht übersehen werden, daß nur wenige Zeitnngs- und Zeitschriften-Unternehmen ohne Anzeigen lebensfähig sind, und daß bei längerer Dauer des gegenwärtigen Zustandes eine große Anzahl selbst gutgclciteter Fachzeitschriften zugrunde gehen müßte. Die deutsche Industrie ist aber an der Er haltung einer leistungsfähigen Fachpresse in hohem Maße interessiert. Aus diesen Gründen empfehlen wir — einer Anregung des Ver bandes der Fachpresse Deutschlands folgend —, die Wiederaufnahme der Anzeigen in der Fachpresse ernstlich zu erwägen, Papierindustrie-Verein E. V, Falsch ist mindestens die Behauptung, daß es im Kriege nicht möglich sei, neue Anzeigenaufträge für Fachzeitschriften zu be kommen, Es gibt viele Firmen, die in ihren Inseraten aus drücklich darauf aufmerksam machen, daß ste auch im Kriege prompt und in gleicher Güte wie bisher liefern. Ist die Lage z. B, im Baugewerbe keine günstige, weil die private Bautätig keit wesentlich eingeschränkt ist, weil Arbeitskräfte fehlen und weil auch die Beförderung der Baumaterialien auf gewisse Schwierigkeiten stößt, so ist doch andererseits kein Grund zur Entmutigung vorhanden. Die behördliche Bautätigkeit ist infolge des Erlasses des preuß, Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten fast die gleiche wie in Friedenszeiten und sie sichert deshalb vielen Fachleuten das Fortkommen, so auch vielen Fabrikanten von Spezialarttkeln den Absatz, so daß diese auch jetzt erfolgreich zu inserieren vermögen. Dann sind die Gelegenheitsanzeigen jetzt ebensogut wie vor Kriegsausbruch zu erlangen, wenn man will und die Pro paganda versteht, Inserate über Ausschreibungen aller Art, Per sonal- und Material-Gesuche werden massenhaft vergeben und sind zu bekommen. Oft ist auch die Zusicherung besserer Unterbringung ein An reiz, da vielen Inserenten unter solchen Umständen eine Ankün digung größere Aussicht auf Erfolg bieten wird. So hat z, B, die Zeitschrift »Der Baumaterialienmarkt« die Jnseratseiten zwischen die Textseiten verteilt, im Gegensatz zu dem früheren Zustand, wo diese vor und nach dem Text untergebracht wurden. Vollständig unangebracht ist die von einigen mir bekannten Verlegern von Fachzeitschriften den Inserenten gemachte Mit teilung, daß nun eine wesentliche Besserung der Wirtschaftslage eingetreten sei und daß deshalb mit der weiteren Veröffentli- chung der Inserate fortgefahren wird. Ich halte diese Maßnahmen für ganz unzweckmäßig. Das einzige Mittel — ich habe gute Erfahmngen machen können — besteht darin, jeden Kunden (wenn man ihm eine Unterbre chung zugestanden hat) einzeln zu bearbeiten. Jedes Schema ist unangebracht. Nur Anschreiben allgemeinen Inhalts, die von den Interessenvertretungen ausgehen, verdienen verwert- det zu werden, wenn sie überhaupt tauglich sind. Versteht man mit geeignetem Material aufzuwarten, um den Kunden wenig stens einigermaßen von der Zweckmäßigkeit einer Insertion zu überzeugen, dann werden die Bemühungen meistens von Erfolg gekrönt sein. Der Umstand, daß der Inserent mit Heereslieferun gen beschäftigt ist, ist dem Beginnen meistens abträglich, und nur selten gelingt es, die Einwilligung zur Fortführung der In sertion mit dem Hinweis auf den guten Verdienst auf der anderen Seite zu erlangen. Neuerdings hat die Berliner Handelskammer ein Gutachten abgegeben, wonach esnlcht Handelsbrauch ist, daß die deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Verleger die Aussetzung der In sertion gestatten. Es handelt sich nur darum, daß einzelne oder auch mehrere Verleger ihren Inserenten einen Aufschub gewäh-
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