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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1915
- Strukturtyp
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- 1915-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 42, 20. Februar 1915. nisses erreicht haben; das Bilderbüchergeschäst hat sich etwas gehoben, wahrscheinlich weil die Bazare weniger Lager hatten. Über das Ergebnis in den anderen westfälischen Städten ver lautet aus Minden: »Das finanzielle Ergebnis war im Ver gleich zu früher ein gutes zu nennen«, aus Arnsberg: »Das finanzielle Ergebnis blieb hinter dem in den Vorjahren merklich zurück«, aus Dortmund (Vorstand des Vereins der Buch händler zu Dortmund): »schlechter«, aus Gelsenkirchen: »Bis sechs Tage vor dem Fest halb so gut wie im Vorjahr, dann erhöhten Absatz, sodaß Ergebnis wie im Vorjahr«, aus Ha gen: »Bedeutender Rückgang«, aus Siegen: »Das Weih nachtsgeschäft war gut; es setzte bedeutend früher ein, als in den Vorjahren, was Wohl darauf zurückzuführen ist, daß viele Bücher noch ins Feld geschickt werden sollten. Der Barumsatz im Dezember war höher als in den Vorjahren, dagegen ist weni ger in Rechnung gekauft worden«, endlich aus Witten: »An Büchern wurden Wohl gegen 50"/» weniger gekauft als früher. Der Barverkauf betrug vielleicht um 20"/» weniger; in die Bü cher wurde im Verhältnis zum Vorjahre sehr wenig geschrieben«. Die Propaganda hat sich in der Hauptsache auf Katalog- und Prospektversand erstreckt. Bei den Zeitungen scheint man Ent gegenkommen wenig gesucht und gefunden zu haben. InArns - berg ist der Verein selbständiger Kaufleute für eine besondere Reklame gewonnen worden, die aber — angeblich — wirkungs los blieb. Besondere Unterschiede über die Art der bevorzugten Geschenkwerke gegenüber den anderen Provinzen sind nicht zu merken. Rur in Arnsberg scheinen vaterländische Jugend schriften und aktuelle Schriften weniger Interesse gefunden zu haben. Auch das Jugendschriftengeschäft zeigte das gleiche Bild. Fast aus allen Städten sind viele billige Schriften ins Feld ge sandt worden, jedoch wurde der Mangel eines größeren, wir kungsvollen Schaufensterplakats empfunden. Gegenüber der aus ländischen Literatur ist die auch anderwärts beobachtete Gleich gültigkeit bzw. Abneigung an den Tag gelegt worden. Wo das Publikum nicht mit bestimmten Wünschen an den Buchhändler herantrat, wurde seine Beratung gern angenommen. Der Einfluß der Warenhäuser und Auchbuchhänüler ist nicht größer als sonst gewesen. An Klagen fehlt es natürlich nicht, auch nicht darüber, daß man den Verhältnissen machtlos gegenüberstehe. Postalische Störungen gab es in den westfälischen Städten wie überall. Das Publikum zeigte dafür Verständnis. In einem Falle wird be merkt, daß für Schokolade, Zigarren usw. Riesensummen ausge geben worden seien, während das große Publikum den Wert eines guten Buches viel zu wenig zu schätzen wisse. Dazu müsse es erst erzogen werden. Charakteristisch erscheint die Beobach tung der Dortmunder Buchhändler: »Im Kunsthandel war das Geschäft ganz still. Absatz erheblich schlechter. Ein Grund ist vielleicht der, daß unsere großen Kunstverlage vollkommen versagten. Kleine, bis dahin unbekannte Kunstverlage tauchten auf und wußten ihre Ware anzubringen.« Unsere Verufsgenossen im Felde. I. Deutsche Armee. Neue Folge V. (IV siehe Nr. 95.) Name und Vorname: Firma: Dienstgrad u.Truppenteil: Berkenbusch, Theod.*) Inh.: HeidelbergerVer- Feldwebel-Leutnant t. lagsanstalt u. Druckerei Landst -Bat Nr 1, Hei- in Heidelberg delverg Inh.: Adolf Bürdeke Gefreiter i. Jnf.-Ngt. in Zürich (Schweiz) Nr. 17" Bürdeke, Adolf Doenicke, Paul i.H.NudolphHartmann Ers.-Nes. i Jnf.-Ngt. in Leipzig Nr. 106. -s-Donner, Walther**) i. H. Albert Langen in San.-Untcroff im k. b. München Drömert, H. Faust, Eduard***) Hacker, Ludwig Reserve-Jäger Bat. Nr. 1. Ers.-Bat. e Landw- Jnf-Ng.s. Offizier - St'-üvertr. i. Landsturm Bat. Nr. 1 Heidelberg. Ludwig Hacker Ldst.-Jnf.-Bat.Weimar. z. Zt. Gr. Haupiguart. (Frankreich). i.H. Ludwig Nöhrscheid in Bonn Inh.: Weiß'sche ttniv.- Buchh. in Heidelberg Inh.: in Jena *) Inzwischen zum Leutnant befördert. **) Gestorben, siehe Pcrsonalnachrichten in Nr. 35. ***) Inzwischen zum Leutnant befördert. 21ü Aame und Vorname: Häußler, A. Hu lisch, Paul Knoll, Günther H. Kühnen, Franz Kramer, Walter Lachmann, Otto Lanzenbergcr Lehmann, Otto Letzsch, Günther Pfeiffer, Rudolf Rau, Ferdinand f Neichen heim, Max*) Firma: i. H. Ludwig Nöhrscheid in Bonn i. H. E. S. Mittler L Sohn in Berlin Inh: G. H. Knoll in Luzern (Schweiz) i. H. Naturw'ss. Verl, Abt. d. KeplerbundeS e. V. in Godesberg bei Bonn Prok.: Ludwig Röhr- scheid in Bonn i.H. Carl Ernst Poeschel in Leipzig i. H Deutschnat. Buch handlung, G. m. b. H. in Hamburg i. H. Adolf Ebel, Bnch- u. Kunsth, früher O. Ehrhardts Univ.-Bh in Marburg (Bez. Kassel) Prok: Ludwig Nöhr scheid in Bonn Inh.: Eugen Pfeiffer in Heidelberg Inh.: Hohenlohe'sche Buchh in Oehringen i.H. Max Kellerers Hof- Buch- u. Kunsthdlg. in München Dienstgrad u.Truppenteil: Ers.-Bat. e Landw.- Jns. Ngts. Jnf.-Ngt. Nr. 19. Gefreiter im Jnf.-Rgt. Nr. 170. 1. Nekr-Dep d. Jnf.- Negts. Nr. 69. Ers.-Bat. e. Landw- Jnf.-Rgts. Ers-Bat. d. Landw- Jnf. Ngts. Nr. 104. Unteroff. d. Nes. i. Ers.- Bat. Nr. 81. Kriegsfreiw. i. Jäger- Bat. Nr. 24. Ers-Bat. d. Landw.- Jnf Ngts. Nr. 68. " "l^Auf/" Ers Nes , Bez.-Kdo. Hall (Schwä'Osch). Eins. Freov.-Unteroff. im Jnf.-Ngt. Nr. 148. Feldpost. Kriegsschauplatz in Nordfrankreich, 8. Februar 1915. Sehr geehrter Herr Th.! Diese Zeilen schreibe ich Ihnen an derselben Stelle, von der ich Ihnen vor etwa 6 Wochen französische Zeitungen übersandte, denn unser Regiment hat noch seinen früheren Platz inne. Große kriege rische Ereignisse sind seit jener Zeit an unserer Front nicht vorge kommen, aber die Stellung ist nach jeder Richtung hin ausgebaut worden, wir haben jetzt sogar eine elektrische Leitung erhalten, die Licht sür die Unterstände und Kraft zum Treiben der Wasserpumpen, übermittelt. Interessanteres vermag ich Ihnen jedoch über allgemeine Maß nahmen zu berichten, die die deutsche Verwaltung für die Stadt Lille und deren Umgegend getroffen hat. Seit einigen Wochen haben die Schulen den Unterricht wieder aufnehmen müssen, und so sind denn jene Zeiten vorüber, wo ein Knirps aus unserem Dorfe mir auf die Frage nach seinem Lehrer mit tiefer Befriedigung ant worten konnte: »Uarti ä In §u6rre, pour ksirs pouk«. — Während des trockenen Wetters ohne Frost haben die Gespanne unserer Ar tillerie und unseres Trains die Felder der französischen Bauern bestellt, und die so vorbereitete Ernte wird dieser Gegend später bitter nötig sein. — Besonders freut es mich. Ihnen von einer Tatsache Kunde zu geben, die so recht ein Streiflicht auf uns »Barbaren« wirft. In dem Schußfeld der englischen Kanonen be finden sich Schlösser alter französischer Adelsfamilien, die kostbare Kunstwerke und Bibliotheken besaßen. Um zu verhindern, daß diese wertvollen Dinge bei einem Bombardement des Schlosses zugrunde gehen, hat das deutsche Gouvernement genehmigt, daß der Direktor des L'ller Museums in Begleitung eines Offiziers die betreffenden Schlösser durchgeht und die Sachen bezeichnet, die in Sicherheit ge bracht und dem Besitzer nach Beendigung des Krieges wieder zugesiellt werden Ich selbst habe den Auftrag gehabt, die Biblio thek eines Schlosses auf wertvolle Bände durchzusehen, und weiß, daß dort allein viele hundert Werke, worunter sich eine ganze Reihe Erstausgaben französischer Klassiker befinden, vor der Zerstörung durch den Krieg bewahrt worden sind. Dies ist nur ein kleines Beispiel dafür, daß wir Deutschen Krieg mit den Völkern, aber nicht mit den Kunstwerken führen. Ich weiß nicht, ob unsere Gegner sich jemals von dem gleichen Gesichtspunkt haben leiten lassen, denn der Leerung jenes Lcmberger Museums durch die Nüssen haben doch wohl weniger selbstlose Motive zugrunde ge legen. Für einen Buchhändler ist die geschilderte Beschäftigung mit Büchern im Kriege doppelt interessant, und ein jeder ist hier draußen froh, wenn ihm einmal eine solche Arbeit zufällt. Aber man ist in dieser Hinsicht sehr bescheiden geworden, was nach folgendes Erlebnis beweist. Ich war beim Holzhacken, als ein Kamerad, seines Zeichens Student der Naturwissenschaften, sich er bot, mich abzulösen. Ich dankte ihm und sagte, er könne das *) Gefallen, siehe Personalnachrichten in Nr. 38.
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