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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1915
- Strukturtyp
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- 1915-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1915
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- Deutsch
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Bi-rscnblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 4^, ^0. Februar 1915. ledigen, — und es gab vier zu schassen in der bei seinem Eintritt uoa- in der Entwicklung befindlichen Firma, an deren glücklichem Ge deihen Herr Kaplick seinen Anteil hat. Geboren am 19. Juli 1861 in Spandau, besuchte Herr Kaplick das dortige Gymnasium, an dem sein Vater als Lehrer angestellt war, bis Prima, machte seine Lehrzeit bei der Firma Ernst Wasmuth in Berlin durch (1884), worauf er bis 1. Juli 1887 in der Stuhr'schen Buchhandlung in Berlin tätig war, um dann mit kurzer Unterbrechung sich dauernd der Firma Karl Siegismund zu widmen. Durch unermüdlichen Fleiß, große Umsicht, Klugheit und strengste Pflichterfüllung erwarb er sich bald die Zu friedenheit und Freundschaft seines Chefs, des jetzigen Vorstehers des Börsenvercins Geheimen Hosrats Karl Siegismund, was durch Über tragung der Prokura bereits im Jahre 1893 zum Ausdruck kam. Auch von den Angestellten wird Herr Kaplick infolge seines liebenswürdigen Wesens hochgeschätzt, und weite Kreise werden sich in dem Wunsche vereinigen, daß dem Jubilar noch viele glückliche Jahre beschieden sein mögen. U.. Gestorben: am 18. Februar nach längerem Leiden im 50. Lebensjahre Herr Alwin Ebcrt, Mitinhaber der Firma Otto Wigand, in Leipzig. Der Verstorbene hatte sich erst am 1. April v. I. selbständig ge macht, nachdem er in einer langen Gehilfcntätigkeit reiche Kenntnisse gesammelt hatte. Er arbeitete u. a. in der Schriftenvertriebsanstalt in Weimar, in den Leipziger Firmen Schulze L Co., Vobach L Co., E. Haberland und zuletzt in der Otto Wigandschen Buchdruckerei G. m. b. H. Von dieser Firma erwarb er am 1. April 1914 in Gemeinschaft mit Felix Paetzcl den größten Teil des Verlags, der von den Gesell schaftern unter der alten Firma, Otto Wigand, weitergeführt wurde. Nur kurze Zeit ist cs Alwin Eben vergönnt gewesen, für sein Geschäft zu schaffen, und die Kunde von seinem frühzeitigen Ableben wird bei seinen vielen Bekannten, namentlich im Leipziger Buchhandel, mit Bedauern vernommen werden; ferner nach langem schweren Leiden der Buchhandlungsgehilfe Herr Karl Richter, ein früherer Angestellter der Firma Ernst Keil's Nachfolger (August Scherl) G. m. b. H. in Leipzig, der er zwölf Jahre treu und zuverlässig gedient hatte, bis eine tückische Krankheit ihn Zwang, seine Stelle zu verlassen. SpreWal. Zur Schulbiichersrage- (Vgl, Nr. 88.» Wieder naht die in den meisten Sortimentsgeschäften eine große Nolle spielende Schulbücherzeit heran. Diesmal unter anderen, ungleich schwierigeren Verhältnissen als in Friedensjahrcn. Ist doch in so vielen Geschäften ein Teil des eingcarbeitcten Personals zu den Fahnen einberufen worden, während in anderen wieder Gehilfen ein gestellt worden sind, die über den Schulbücherabsatz in früheren Jah ren nicht orientiert sind. Infolgedessen wird das richtige Augenmaß in vielen Geschäften bei der Bestellung des Schulbücherbedarfs feh len. Auch ist cs unter den jetzigen Verhältnissen nicht einmal an gängig, bei der Bestellung den Maßstab früherer Jahre anzunehmen, da man nicht weiß, wie die Frequenz der höheren Schulen und die Kaufkraft der in Betracht kommenden Kreise durch den Krieg beeinflußt werden. Zu Anfang des Krieges wurden von einsichtigen Verlegern die meisten Barscndnngen mit Nemissionsrecht geliefert, und gerade in diesem Jahre möchten wir wünschen, daß unsere Schnlbuchverlegcr das weitestgehende Entgegenkommen betreffs übrigbleibender Schul bücher zeigen möchten. Es ist wirklich ein bitteres Gefühl, wenn man Zeit, Arbeit und all das schöne Geld ans den Ankauf des Schulbiicher- lagers verwandt hat und dann nachher sehen muß, wie trotz aller Vorsicht für Hunderte Mark Bücher liegen bleiben oder jeder Ge winn dadurch aufgcsogcn wird. Leider sind ja solche Bücher, wenn im darauffolgenden Jahre Neuauflagen erscheinen oder andere Bücher eingeführt werden, reine Makulatur. Der Buchhandel ist ja nun einmal nicht in der Lage, Ausverkäufe oder »95 Pfennig-Wochen« da mit veranstalten zu können. Durch diese liegengebliebenen Schulbücher, die ihren Daseinszweck in jeder Hinsicht verfehlt haben, werden dem Sortiment große Summen zugunsten der betreffenden Verleger ent zogen. Es gibt ja, Gott sei Dank, manche Herren, die dem Sortiment gern und willig cntgegcnkommen, auch der Barsortimente sei an dieser Stelle mit Anerkennung und Dank gedacht, aber cbensoviele große Herren haben für die Lage des hcreingefallenen Sortimenters nicht das! geringste Verständnis. Sic decken sich mit ihren »Prinzipien« oder »Grundsätzen«, und dem Sortimenter bleibt nichts übrig, als grollend I seinen Verlust zu tragen. Wir bitten die in Betracht kommenden Ver leger dringend, besonders in diesem Jahre liegen gebliebene Bücher in nerhalb einer kurz bemessenen Frist zurückzunehmen. Mit der Ge wohnheit einzelner Herren, zumeist der kleineren Verlage, Schulbücher »unter Abzug von 5°/<> in Umtausch gegen andere (sogar bestimmte) Verlagsartikel« zurückzunehmcn, ist den wenigsten Sortimentern ge dient. Die Berechnung dieser Spesen ist an sich schon eine große Härte, da der Sortimenter doch ohnehin die Kosten für den Transport von und nach Leipzig zu tragen hat. Sodann möchten wir noch darauf Hinweisen, daß ein Rabatt von weniger als 25°/„ auf Schulbücher unzeitgemäß ist. Wir sind berechtigt, alle ungenügend rabattierten Schulbücher zu entsprechend höherem Preise zu verkaufen, und tun dies an Hand unserer Schulbücherverzeich nisse, die von sämtlichen Düsseldorfer Buchhandlungen mit Hilfe der Schulleiter gemeinsam herausgegeben werden und die in allen Schulen am Schluß des alten Schuljahres in einer Auflage von 12 000 Exemplaren zur Verteilung gelangen. Nachdem dieser Sprechsaalartikel der Fassung nach durch unsere Hauptversammlung vom 12. d. M. genehmigt war, kommt uns der Aufsatz »Zum Schulbüchergeschäft« an der Spitze des Börsenblattes vom 16. d. M. zu Gesicht. Die darin enthaltenen Ausführungen decken sich zum Teil mit unseren Vorschlägen. Im übrigen bieten sie für unsere Stadt nichts Neues, da wir stets im besten Einvernehmen mit den An staltsdirektoren gearbeitet haben. Auch ist unsererseits bereits vor Jah ren ein Versuch gemeinsamen Bezugs von einzelnen gr«ßen Verlegern gemacht worden. Die Sache hat sich aber nicht recht bewährt, und schließlich ist die damit verbundene Arbeit gerade in der Schulbllcher- zeit für die damit beauftragte Firma zu groß und zu störend. Zur ge genseitigen Verminderung des Risikos haben hiesige Buchhandlungen übriggebliebene Schulbücher in weiterem Umfange gegenseitig ausge tauscht. Am zweiten Tage nach Schulanfang haben einzelne Firmen an andere ein Verzeichnis der Bücher gesandt, die sie zum Nettopreise abgcben können. Der wundeste Punkt des Schulbüchergeschäfts ist die Lektüre. In den meisten Fällen können die Direktoren nicht rechtzeitig Aufschluß darüber geben, da die Genehmigung des Provinzial-Schul- kollegiums noch ausstehe. Hier läßt sich nichts ändern. Das beste ist es, wenn die bctr. Lehrer die Lektüre für die ganze Klasse bei einer Firma zusammen bestellen, wie es hier oft geschieht. Das vor etwa acht Tagen hier eingetroffene Rundschreiben der Vereinigung der Schulbuchverleger, Barsortimentc usw. haben wir unserem Schreiben au die Schulleiter bereits beigefügt, wir versprechen uns auch davon guten Erfolg. Aber alle Vorsichtsmaßregeln können uns vor Verlusten nicht schützen, denn niemand kann wissen, wieviele und welche Schul bücher gerade bei ihm gekauft werden. Wir richten deshalb noch einmal die dringende Bitte an den Verlag, Schulbücher, soweit wie cs irgend möglich ist, mit Nückgaberecht zu liefern. Uber unsere Erfahrungen beim diesjährigen Schulbiichergeschäft werden wir uns seinerzeit an dieser Stelle äußern. Der Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Düsseldorf. Alfred Pvntzen. Otto Vogt. L. Kinet. Schwindelnde Reisende. Zwei Reisende, angeblich von der Firma Bong*), übergaben mir am IS, Februar eine Anzahl gefälschter Bestellungen aus Weltkrieg, Ich nehme an, daß bas gerissene Zweigespann andere Kollegen (ver mutlich in Mitteldeutschland) in den nächsten Tagen zu brandschatzen versuchen wird und bitte deshalb, die Herren bei Vorsprechen eine Weile hinzuhalten und der Polizei zu übergeben. Die Kriminal- Polizei in Hanau sucht die Leute, Der ältere nennt sich Strakosch und zeigt eine Legitimation mit Photographie, ausgestellt in Mitterteich (Bayern), sowie eine Postkarte der Fa, R, Bong an seine Adresse vor, durch die er sich als von dieser Firma kommend ausweist. Er ist etwas über mittelgroß, hat ungarischen Typus, schwarzen Schnurrbart, spricht fließend deutsch, jedoch mit ungarischem Anklang, Alter etwa 40—4L Jahre. Kleidung dunkel, steifer Hut und Schleifen-sDiplomaten-sKrawatte, Der jüngere, der sich als Emil Flohr vom Hause Bong L Cie, vorstellte, ist aussallend klein, anständig gekleidet, Alter ca. L4 Jahre, hat kleines dunkles Schnurrbärtchen, braune Augen und zuckt häufig nervös mit den Schultern, Beide waren ziemlich mundsertig. Bei der Übergabe der Fälschungen führte der ältere Herr das große Wort, während der jüngere einen etwas gedrückten Eindruck machte, Be nachrichtigungen können an mich oder direkt an die Kriminalpolizei Hanau erfolgen. Hanau, Fr, Königs Hofbuchhandlung, *) Wie uns die Firma Bong mitteilt, steht sie mit keinem der beiden Reisenden in Verbindung, Red. L20
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