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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1879
- Sprache
- Deutsch
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4514 Amtlicher Theil. 256, 5. November. ein Gutachten des Hauptausschusses darüber eingeholt ist, auch nicht räthlich erscheinen. Nur ein Punkt könnte heute berührt werden, der bisher stets als Stein des Anstoßes bezeichnet wurde, der in der Praxis aber wohl schwerlich ein solcher sein würde: die Garantie, oder wenn Sie wollen: die fehlende Garantie. Es erscheint bei näherem Eingehen auf die Sache gar nicht so schwer, die den Geldverkehr regelnden Controlmaßregeln derart zu treffen, daß die Aufgeber darin allein schon genügende Sicher heit finden und gern von einer rein formellen Garantie absehen. Bei dieser Gelegenheit an die Einrichtungen der Reichsbank und anderer derartiger Institute zu erinnern, welche formell in vielen Fällen jede Verbindlichkeit ablehnen und trotzdem sich des festesten Vertrauens und Zuspruchs des Publicums erfreuen, mag ja hier vielleicht nicht statthast oder zutreffend sein, Wohl aber dürste der Packetverkehr in Leipzig in Vergleich gezogen werden. Trotzdem dort die Commissionäre sich nicht einmal gegenseitig den Empfang der Pallete bescheinigen, was in Bezug aus Einliesernng von Baar- packeten ja hier natürlich geschehen würde, und trotzdem doch auch sehr viele werthvolle Werke in solchen Palleten enthalten sind, nimmt kein Buchhändler Anstand, seine Pallete diesen Weg nach wie vor wandern zu lassen. Aber auch dieser Vergleich ist kein ganz zutreffender, weil in Leipzig bei den freilich sehr selten vorkommenden Verlustfällen Niemand speciell verantwortlich ist, wie es hier so ipso der Fall sein würde. Die mangelnde formelle Garantie dürste also, wenn sonst Sie in den Vorstand und in die von ihm zu treffenden Sicher heitsmaßregeln das erforderliche Vertrauen setzen, nicht allzuviele Genossen an der Ausgabe ihrer Baarpackete bei der Bestellanstalt hindern. Sie werden es aber begreiflich finden, daß in dem Stadium, in welchem sich augenblicklich die Angelegenheit befindet, grade der Vorstand Ihnen keinen aus Vermittelung des hiesigen Baarpacket- verkehrs hinzielenden Antrag vorgelegt hat. Wie nun auch die geehrte Versammlung über eine solche Neuerung und über den Nutzen und die Ersprießlichkeit der gesummten Erweiterung der Bestellanstalt urtheilen mag, das Eine steht wohl bei Allen fest, daß — da bei einem Abholen der Pallete der geordnete Betrieb der Bestellanstalt in Frage gestellt wäre — der Versuch mit der Packetaussuhr einmal gemacht werden mußte. Der Vor stand darf nicht behaupten, daß Andere ihn nicht vielleicht mit größerem Geschick ausgeführt hätten, er darf aber getrost die Versicherung geben, daß er nach seinem besten Wissen alles zu thu» bestrebt war, was die nach seiner Ansicht segensreiche neue Einrichtung zu fördern vermochte. Infolge unserer an auswärtige Buchhändler gerichteten Aufforderung zur Betheiligung sind von einer Anzahl auswärtiger buchhändlerischer Corporationen sehr bcachtenswerthe Vorschläge eingegangen, die jedoch zur Zeit sich noch nicht realisiren lassen, so daß deren Mittheilung und Berathung also einer späteren Zeit Vorbehalten werden kann. In einigen Punkten ist noch an das in letzter ordentlicher Hauptversammlung Verhandelte anzuknüpfen. Sie werden sich entsinnen, daß der Vorstand mit Bezug auf die Beschlüsse der Weimarer Conserenz die geehrten Corporations- genosscn durch Circular aufgefordert hatte, ihm bestimmt sormulirte Anträge oder Wünsche entgegen zu bringen. Es ist dieser Auf forderung von keiner Seite entsprochen worden. Von der vom Börsenverein eingesetzten Enqutzte-Commission um Antwort ge drängt, ist (durch meine damalige Erkrankung leider etwas ver spätet) deshalb der Enqudte-Commission vom Vorstande erklärt worden: ,daß wir bei der ungemeinen Mannigfaltigkeit der Ver hältnisse und Usancen des Berliner Buchhandels uns nicht in der Lage befänden, auf die gestellten Fragen eine bestimmte und osficielle Antwort zu geben". Der Vorstand hofft, daß diese durch das Börsenblatt schon veröffentlichte Erklärung Ihre Billigung gefunden hat. Herr Prager hatte im vorigen Jahr den Antrag gestellt, der Vorstand möge bei dem General-Postamt Schritte aus Ab änderung der Verordnung vom 7. September 1.878 thun. Der Vorstand hat diesen Antrag in reiflichste Erwägung gezogen, ihm aber keine Folge gegeben, nachdem er durch sorgfältig Un gezogene Informationen zu der festen Ueberzeugung gekommen war, daß er sonst unbedingt abschlägig beschicken worden wäre. Die in der letzten ordentlichen Hauptversammlung zugesicherte Aenderung der Arrangements bei den halbjährigen Abrechnungen ist inzwischen durch Einrichtung fester Plätze und Aufstellung von Ständern mit den angebrachten Firmenschildern — wir hoffen zu Ihrer Zufriedenheit — in Kraft getreten. Nach Schluß der letzten Hauptversammlung ist von einigen Mit gliedern der Wunsch ausgesprochen worden, die Präsenzliste nicht durch Namensaufruf, sondern in einer anderen Weise (etwa durch Ein sammeln der Karten) festzustellen. Mit wahrer Freude würde der Vorstand diesem leicht erklärlichen Begehren nachgekommen sein, wenn nicht im Z. 1V. unseres Statuts dieser Namensauf ruf direct vorgeschrieben wäre. Das Peinliche eines solchen Namens aufrufs kann die geehrte Versammlung jedoch mildern und die bis jetzt stets daraus verwandte Zeit beträchtlich abkürzen, wenn sie diesen Ausruf als einen Theil unserer Verhandlungen ansehen und also auch während dieses Ausrufs sich jeder Privatunter redung enthalten wollte. Der Vorstand würde dies mit lebhaftestem Danke anerkennen. Anknüpsend an die Beschlüsse der letzten außerordentlichen Hauptversammlung bleibt endlich noch zu erwähnen, daß die damals angenommene Geschästsinstruction in allen ihren Theilen in Wirk samkeit getreten ist, so daß unter anderm die Corporation jetzt auch eine kleine übersichtlich geordnete Registratur besitzt. Von den „Unter den Linden"" wohnenden Buchhändlern wurde dem Vorstand die Mittheilung gemacht, daß eine beab sichtigte und, wie es schien, damals unmittelbar bevorstehende polizeiliche Verordnung betreffs Regelung des Straßenverkehrs die „Unter den Linden" wohnenden Genossen in ihrem Gewerbe betrieb arg stören und schädigen würde. Der Vorstand hat daraus in einer motivirten Eingabe das hohe Königliche Polizei präsidium ersucht, die Straße „Unter den Linden"" der beab sichtigten Beschränkung nicht unterwerfen zu wollen. Zu unserer großen Freude ist dieser Vorstellung eine sehr willfährige Auf nahme zutheil geworden. Aus dem inneren Leben unserer Corporation habe ich Ihnen ferner zu berichten, daß die Corporation seitens des Börsen- vereins-Vorstandes die Aufforderung erhalten hat, einen Delegirtcn für die im September stattgesundene Conserenz zur Berathung der Aenderungen des Börsenvereinsstatuts zu wählen und daß der Vorstand dieser Aufforderung durch die Wahl des Herrn Hermann Kaiser nachgekommen ist. Letzterer Herr wird Ihnen, wie Sie aus der heutigen Tagesordnung ersehen haben werden, über seine Thätigkeit rc. in jener Commission direct Bericht erstatten. Daß die von uns getroffene Wahl Ihren allseitigen Bei-
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