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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1915
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 40, 18, Februar 1915, Evangelium erhallen haben, hat wohl kaum einer auf dem Titelblatt die Ursprungsstelle bemerkt. Sonst wären die Schristen sicherlich zurückgewiesen worden. Und wenn der deutsche Soldat wüßte, daß er mit jeder britischen heiligen Schrift ein englisches Geldgeschenk erhält (die Zuschüsse der mitteleuropäischen Agentur kommen größtenteils aus England), so wäre ihre Entrüstung wohl zu begreifen. Ebenso sollte es sich jeder Käufer einer britischen Bibel sagen, daß er sich von dem Volke, das unsere Vernichtung will, mit einem Zuschuß zu der Bibel beschenken läßt. Hat das deutsche Volk nicht noch Geld genug, um sich eine deutsche Bibel zu kaufen? Oder ist das deutsche Selbstbewußtsein und Ehr gefühl noch nicht kräftig genug, um englische Zuschüsse zu seiner Bibel zurückzuweisen? Die deutschen Missionsgesell schaften haben einmütig das englische Anerbieten einer Geld unterstützung abgelehnt. Möge nun auch der deutsche Bibel käufer jede britische Bibel adlehnen und der deutsche Buch händler den Vertrieb britischer heiliger Schriften ein für allemal einstellen. Es ist das eine nationale Ehrensache, Wir Deutschen brauchen keine britischen Bibeln mehr. Aber können wir sie entbehren? Wenn die deutschen Bibelgesellschaften bisher in dem Rufe gestanden haben, daß sie nicht leistungsfähig genug sind, so haben sie das der Bri tischen Bibelgesellschaft insofern zu danken, als diese Aus gaben eingeführt hat, deren Preis nahe an Verschleuderung grenzt. Ich weise auf das billigste 10 ^-Testament hin, dessen Ausstattung hinsichtlich des Druckes, des Papiers und des Einbandes den Bibelgesellschaften nicht zur Ehre gereicht, nicht zur Ehre gereichen kann. Bei dieser Ausgabe müssen die Bibelgesellschaften gleichwohl über 100»/„ Zuschuß leisten. Die Bibelgesellschaften sind einst gegründet worden, um der Bibelnot im Volke zu steuern, aber nicht um solche wenig würdige Bibelausgaben zu einem Spottpreise an arm und reich halb zu verschenken. Die bedeutenden, sachlich jedoch in keiner Weise begründeten Zuschüsse, die diese Ausgaben er fordern, sind es, die die Leistungsfähigkeit der deutschen Bibelgesellschaften etwas herabsetzten. Derartig hohe Bei träge wie der britischen Gesellschaft stehen keiner deutschen Bibelgesellschaft, ja nicht einmal ihrer Gesamtheit zur Verfügung, Gleichwohl sind die deutschen Gesellschaften in den letzten Jahren mächtig aufgebläht. Die Stuttgarter Bibelanstalt hat ihren Gesamtumsatz in zehn Jahren ver doppelt, die Sächsische Hauptbibelgefellschaft in fünf Jahren »m 50>/o vermehrt. Und nun prüfe man die Leistungsfähig keit an den Preisverzeichnissen! Die deutschen Bibelgesell schaften bieten dieselben heiligen Schriften in derselben Ausstattung meist zu denselben Preisen an. Die kleinste Taschenbibel in Perlschrift kostet bet der Britischen 1,50 », in Stuttgart und Dresden 1,50 ,^O, die billigste Taschenbibel 1,50 und 1,80 (wobei aber zu berücksichtigen ist, daß die britischen Bibeln nie die Apokryphen enthalten); die Kleinoktav-Bibel ist gleichfalls in Stuttgart und Dresden 25 H teurer (1,25 statt I,— ^>>, wobei aber immer noch etwa 40 H Zuschuß geleistet werden, dagegen kostet die Milteloktav-Btbel in Stuttgart und Dresden weniger als bei der Britischen Gesellschaft (nur 1,50 statt 1,60 ,«H), Die Preise für die Großoktav-Bibel sind vollständig gleich (3 aber die Sächsische Hauptdibelgesellschaft führt noch eine billigere Ausgabe zu 2,25 ^6, Die Preise für die Neuen Testamente sind ebenfalls gleich. Was hat also die Britische Bibelgesellschaft voraus? Ich sehe nur obengenannte zwei Ausgaben, Aber was haben die deutschen Bibelgesellschaften vor der britischen voraus! Wo gibt es im Verzeichnis der letzteren etwas wie die Stuttgarter Jubiläumsbibel? Wo etwas wie das neue Dresdener Schmuck-Testament mit Zeichnungen von Rudolf Schäfer? Die deutschen Bibelgesellschaften sind nicht leistungsfähig? Wer möchte dies Urteil nach dem Erscheinen dieser beiden Bibelwerke noch aufrecht erhalten? Möge der deutsche Bibelkäufer und der deutsche Buchhändler den deutschen Bibelgesellschaften Vertrauen schenken! Sie werden sich allen billigen Anforderungen gewachsen zeigen, Tie deutschen Bibelgesellschaften können alle deutschen Bibeln 210 liefern, deren man bedarf. Wir Deutschen brauchen keine britischen Bibeln mehr. Daß die deutschen Bibelgesellschaften den durch den Krieg an sie hsrantretenden Aufgaben gewachsen gewesen sind, wird ein genauer Beurteiler nicht abstreiten dürfen. Die Aufgabe der Bibelgesellschaften beim Ausbruch des Krieges bestand meines Erachtens nicht darin, jedem Soldaten ohne Unter schied eine Heilige Schrift in die Hand zu drücken; und sie hatten ihren Ruhm nicht darin zu suchen, daß jeder Soldat im Tornister einen Psalter oder ein Evangelium verwahrte. Die unterschiedslose Verteilung von hl, Schriften an die aus- oder durchziehenden Truppen ist durchaus nicht das Wünschens werte Die Sächsische Hauplbibelgesellschaft hat nach meinem Empfinden über alle ihre Kriegsardeit den einzig richtigen Grundsatz gestellt: Nur dem eine hl, Schrift, der eine begehrt! Dieser Grundsatz schützt vor Mißbrauch und Nichtachtung der Schrift, setzt aber auch den Bedarf aus ein vernünftiges Matz herab und verhütet es, datz die Vorräte aufgebrauch! sind, ehe neue beschafft werden können. Ein Schaden wird dem Heere dadurch nicht zugesügt, da jeder Soldat im Tornister sein Militärgesangbuch mit einer Auswahl von Schriftstellen trägt. Der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft ist es auf diese Weise gelungen, alle an sie herantretenden Ansprüche voll zu be friedigen, Und sie waren nicht gering, sie betrugen in 5 Monaten den Gesamtumsatz eines ganzen Jahres, Ähnlich liegen die Verhältnisse bei den anderen deutschen Bibelgesellschaften. Ich glaube es im Sinne aller deutschen Bibelgesellschaften aussprechen zu dürfen: sie hätten die 300000 heiligen Schriften, die die britische Gesellschaft an das Heer abgegeben hat, ohne Schwierigkeit und mit großer Freude und Opferbereitschaft auf sich genommen. Die deutschen Bibelgesellschaften brauchen, wie es besonders eifrig und überzeugend in letzter Zeit Pfarrer 0, Adolf Risch in Landau wiederholt ausgesprochen hat, keine englische Hilfe mehr, .Der August >914 macht es zur Ehren pflicht jedes deutschen Bibelfreundes, die herrliche Opferwillig- keit dieser erhebenden Tage auch der ihm am nächsten liegen den deutschen Bibelgesellschaft zugute kommen zu lassen, damit sie ihre große Aufgabe erfüllen kann, Deutschland den Deutschen! — das gilt auch in der Bibelversorgung,« vr, Zwcynert. Die Reklame des Kaufmanns von Rudolf Seyffert. (Gloeckners Handelsbücherei, herausgegeben von Oberleh rer Adolf Ziegler, Bd. 33/34. 8°. 234 S, m. Jll, u. Beil. Leipzig 1914, Verlag von G, A, G l o e ckn er. In Leinen geb, 3,— Ladenpreis, Datz mitten IN den Wirren des Krieges eine neues Buch über Reklame erscheint, könnte im ersten Augenblicke wundcrnehmen. Denn wenn man heute das sonst so bunte und vielgestaltige Gebiet der Reklamepraxis überschaut, so kann mau, wenn auch keinen Stillstand, so doch säst überall eine mehr oder minder starke Zurückhaltung be obachten, Gleichwohl dürste sich das Erscheinen des Buches genügend dadurch rechtfertigen, daß es gerade jetzt vielen jüngeren und älteren Geschäftsleuten sowie manchem unserer Berussgenossen möglich sein wird, sich mit den wichtigsten theoretischen und praktischen Fragen dieses Gebietes unseres Wirtschaftslebens zu beschäftigen und einen Überblick darüber zu gewinnen, vielleicht auch in der Praxis allerlei für eine friedlichere Zukunft vorzubereiten. Zu diesem Zwecke er scheint das Scyfsertsche Buch als ein recht brauchbares Hilfsmittel, zumal es nicht den Anspruch eines ausführlichen Lehrbuches erhebt, son dern sich mit der Form eines kurzen, gleichwohl aber erschöpfenden und in manchen Teilen recht interessanten Leitsabens begnügt. In dieser Beziehung gewinnt es hauptsächlich durch die Benutzung eines reichen Beispiel- und Anschauungsmaterials und die tiefere Erfassung der psychologischen Grundlagen der Reklame unter Heran ziehung der von Wilhelm Wundt gemachten wisjenschaftlichen Erfah rungen. Ausgehend vom Wesen der Reklame und ihrer geschicht lichen Entwicklung, widmet der Verfasser den psychologischen Grund lagen der Reklame breitere» Raum, um danach zu den Mitteln sür Jndividualrcklame, Klasscnreklame und Allgemeinreklame überzugehen. Es folgt das wichtige Kapitel über die Organisation der Reklame, darunter Neklamebuchführung, Hilssbetriebe, Druckwesen mit Sche mata und Abbildungen, nicht ohne datz dabei die Annoncenburcaus und Plakatinstitute und die Organisationsfrage im Neklameivesen
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