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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1915
- Strukturtyp
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- 1915-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1915
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^ 40, 18. Februar 19L5. Redaktioneller Teil. ßreimtttig besprochen und don drucktechnischen Gebieten die gebührende Aufmerksamkeit zugewendet wird. Ein besonderer Abschnitt ist der wirtschaftlichen Bedeutung der Reklame gewidmet, in den, die Be ziehungen der Reklame zur Volkswirtschaft, zur Unternehmung und zum Staat gestreift und auch die Reklameauswüchse, die Hteklame- gesetzgeburrg und die Reklame als Steu-erguelle berührt werden. Ein Anhang beschäftigt sich mit der Frage des Unterrichts in der Reklame. Den Schluß bilden ein Literaturverzeichnis und ein Sach register. Das Buch zeichnet sich durch übersichtliche Darstellung, klare und flüssige Schreibweise, durch ein reiches, sorgfältig ansgewähltcs Bild material (schwarz und farbig) und durch ansprechende typographische Ausstattung, schließlich auch durch wohlfeilen Preis ans. Ohne die Berechtigung der Gründe des Verfassers zu verkennen, der sich in den Literaturnachweisen auf das Notwendige beschränkt und auf die ausführliche Bibliographie von Mataja hinweist, vermisse ich doch die Angabe von zwei wichtigen neueren Werken, einmal des Buches von Liesenberg, »Persönliche — Geschäftliche - Poli tische Reklame« (besprochen im Bbl. Nr. 89 vom 18. April 1912), das m. E. zum ersten Male eine scharfe und richtige Trennung der Begriffe Reklame und Propaganda herbeigeführt hat, eine Scheidung, die bei Seyffert weniger erkennbar ist, das andere Mal des wichtigen Werkes von Hugo Münsterberg, »Psychologie und Wirtschafts leben« (besprochen in dem Artikel »Wirtschaftsgeist nnd Bctriebs- führung«, Bbl. Nr. 98 vom 30. April 1914), dessen Kapitel über die Experimentalversuche zur Feststellung der Wirkung von Anzeigen und über die Wirkung der Werbemittel mir doch so wertvoll und bahn brechend zu sein scheint, daß die Benutzung dieses wissenschaftlichen Ma terials der Arbeit Seyfferts nur zum Vorteil gereicht hätte. Vielleicht bedarf es nur dieser Anregung, um bei Herausgabe einer neuen Auflage die Ausgestaltung des Textes nach der angedentetcn Rich tung hin in die Wege zu leiten. 7^.. Kleine Mitteilungen. Die Verluste des sranzüsischeii Handels. — Eine amtliche sranzö- sischc Statistik zeigt, dass der Verlust des französische» Außenhandels sich in den ersten vier Kriegsmonaten auf 3 Milliarden 283 Millionen Frcs. belief. Der Rückgang der französischen Ausfuhr beträgt in diesem Zeitraum 1584 830 000 Frcs. Davon entsallen 779 501 000 FrcS. auf fertige Waren und 474 872 000 Frcs. aus Bedarfsartikel der Industrie. Die Einfuhr ist um 1088 OSO 000 Frcs. zurückgegangen, wovon 177 020 000 Frcs. aus Nahrungsmittel und 1082 791000 Frcs. auf Jnduftrieivaren kommen. Selbst der französische Handel mit Amerika weist einen starken Rückgang aus. Die Einfuhr aus Amerika betrug nur SO Mill. Frcs. gegen 133 Mill. Frcs. im gleichen Zeitraum des Vor jahres. Nach Amerika ausgesührt wurden für 2S Mill. Frcs. Waren gegen 34 Mill. Frcs. in der Vergleichszeit. Das »Journal« veröffentlicht außerdem einen offiziellen Bericht über die Steuereinnahmen. Danach beliefen sich die Einnahmen aus den direkten Steuern im Januar dieses Jahres auf 97 Mill. Frcs. weniger als im Januar 1814. Die Zolleinnahmen sind im Januar um 15 Mill. Frcs., die Einnahmen der Postverwaltung um 7 Mill. Frcs. und die Stempclabgaben um 8 Mill. Frcs. zurückgegangen. Auch die Telcphoncinnahmen waren um 2 Mill. Frcs. geringer. Nur die Zuckerfteuer ergab ein Mehr von 2 Mill. Frcs. Persoualnachrichten. Gestorben: am 9. Februar nach kurzer schwerer Krankheit Herr EnnoBült - mann, Inhaber der Firma: Oldenburger Antiquariat und Sortimentsbuchhandlung E. Bültmann, in Oldenburg im Großherzogtnm. Der Verstorbene hat die obige Firma am 1. Oktober 1894 ge gründet, zunächst aber seine Bezüge durch die Firma Bültmann L Gerriets in Oldenburg gemacht, mit deren Besitzer ihn verwandtschaft liche Bande verknüpften. Erst als diese Firma in andere Hände über ging. trat er selbständig mit dem Buchhandel in direkte Verbindung. Er hat nur ein Alter von 46 Jahren erreicht; ferner am 8. Februar nach kurzer Krankheit, hochbetagt, Herr Gustav Malzacher in Säckingen, der die Firma seines Namens am 1. September 1872 gegründet und seitdem mit Fleiß und Umsicht geführt hat; am 13. Februar im 81. Lebensjahre Herr Königlicher Hofbnch- und Kunsthändler, König!. Hofbuchdrucker Ignaz Stahel, der frühere Inhaber der Stahel'schcn Hofbuchhandlnng, Sorti ment, in Würzburg. Der Verstorbene trat am 1. Januar 1862 nach seiner Rückkehr ans St. Petersburg in das väterliche Geschäft ein und leitete 35 Jahre lang das Sortiment, das im Fahre 1783 von seinem Urgroßvater Fohann Jgcpb Stahel gegründet worden war. Der Verstorbene mar ein uner müdlicher Arbeiter in seinem Berufe, dem viel Verständnis für Lite ratur und Kunst nachgerühmt wird. Von seiner angestrengten Tätig keit erholte er sich iu der Natur, die ihm, als eifrigem Jägersmann, sehr vertraut war und zu der es ihn bis in sein hohes Alter immer wieder hinzog. Jules Huret x. — In Paris ist am 14. Februar der französische Journalist Jules Huret, 52 Jahre alt, einer Lungenentzündung erlegen. Huret bereiste vor einigen Jahren Deutschland, das er für einen großen Teil des französischen Publikums geradezu entdeckte. Seine Schilde rungen, die zuerst im »Figaro«, dann als Bücher erschienen, lassen trotz mancher Jrrtümer das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit er kennen. Huret veröffentlichte außerdem noch Reisebriefe über Nord- und Südamerika. Moritz Neckcr -f. - In Wien ist am 16. Februar der Schriftsteller 7)r. Moritz Necker im 58. Lebensjahre gestorben. In seinen zahlreichen literarisch-kritischen Aufsätzen nahm er in den achtziger und neunziger Jahren eine gemäßigte, vermittelnde Stellung zwischen den aufstre benden »Jungen« und den anerkannten »Alten« ein. Mit Geschick betätigte sich Neckcr auch als Herausgeber und Übersetzer. Er besorgte die zweite Auflage der »Geschichte der französischen Literatur« F. Lot- heißcns, sowie eine Ausgabe der Werke Grillparzers. Viel Erfolg hatte er mit der Übersetzung der Grillparzer-Biographie des Franzosen Erhard, sowie des französischen Rosegger-Buches von Bulliod. Alfred von Kowalski-Wierusz -f. - Der seit Jahren in München ansässige Maler Alfred von Kowalski-Wierusz ist am 16. Februar daselbst im Alter von 68 Jahren gestorben. Viele seiner Werke hängen in öffentlichen Sammlungen, so der »Einsame Wolf« in der Mün chener Pinakothek und »Kurze Rast« in der Dresdener Galerie. August Klostermanu -f. — Professor 7)r. August Klostermann ist in Kiel im Alter von 77 Jahren verschieden. Von seinen wissenschaft lichen Arbeiten nennen wir das »Marcus-Evangelium nach seinem Qucllenwert für die evangelische Geschichte«, »Untersuchungen zur alt- testamentarischen Theologie«, seinen Kommentar zu den Büchern Sa- muelis und der Könige, ferner zahlreiche Beiträge in Zeitschriften, be sonders in »Studien und Kritiken«, sowie die Arbeiten neueren Da tums zum Pentateuch, zur Geschichte Israels bis Esra und Nehemia und den 1902 veröffentlichten »Diplomatischen Briefwechsel aus dem 2. Jahrtausend v. Ehr.«. Was seinen theologischen Standpunkt an- bctrifft, so gehörte er der streng kirchlich-positiven Richtung an. S-reWal. Anzeigen in versvätet erschienenen Kalendern. <Vgl. Nr. 29 n. 34.) Der Umstand, daß der betreffende Kalender erst Anfang des Jah res 1915 erscheint, gibt dem Anzcigengeber keine Berechtigung, die Zah lung des Anzeigenbetrages zu verweigern oder zu kürzen. Wenn ja auch sonst Kalender gewöhnlich im Herbst des vorhergehenden Jahres erscheinen und in der Hauptsache vom Publikum im November bis Januar gekauft werden, so hat der Anzeigenaufgeber doch den Auftrag nicht erteilt, um lediglich nur in diesen Monaten Aufträge aus seinen Anzeigen zu bekommen. Das ist ja eben der Vorteil einer Ankündi gung in einem Kalender, daß die Anzeigen hier nicht wie in einer Zei tung, nur am Tage des Erscheinens gelesen werden, sondern Wochen und Monate hindurch Beachtung finden. Es ist ferner zu berücksich tigen, daß der betreffende Verleger vielleicht gar nicht in der Lage war, den Kalender früher erscheinen lassen zu können. Angenommen, es handele sich um einen Flottenkalender. Ein solcher Kalender hätte gar nicht früher erscheinen können, da ja erst vor einigen Wochen vom Neichsmarineamt wieder Veröffentlichungen über die deutsche Flotte gestattet wurden. Selbst wenn also der Verleger in dem vorliegenden Falle alles vorbereitet hätte, den Kalender, wie seither, im Herbst erscheinen zu lassen, würde ihm dieses durch die infolge des Kriegszustandes erlassenen Verfügungen doch nicht möglich ge wesen sein. Die Ansicht des Herrn B. H-, daß jetzt keine Kalender mehr ge kauft werden, kann ich nicht teilen; erstens hat jeder Kalender seinen alljährlichen Abnehmerstamm, zweitens kommt es doch auch ganz auf den Inhalt des betreffenden Kalenders an. Der Verleger würde jedenfalls den betreffenden Kalender jetzt nicht noch auf den Markt werfen, wenn er nicht bestimmt wüßte, daß er die Auflage noch ver kaufen würde. Lediglich um die paar Mark für die Anzeigen herein- zubekommen, wird er das sicherlich nicht tun. Der Verleger ist übrigens seinen Verpflichtungen dem Anzcigen- gcber gegenüber nachaekommen, wenn er den Kalender in der dem Anzeigengeber offerierten Auflage hat drucken lassen. Sollte es 211
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