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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1915
- Strukturtyp
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- 1915-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 38, 16. Februar ISIS. Rücksichten bestrebt sein wird, die notwendigen Schulbücher antiquarisch von früheren Schülern zu erwerben. Es wird hierdurch für den Verleger, Barsortimenter, Grossobuch- händler und Sortimenter gleichmäßig erschwert, den Schul bücherbedarf im voraus richtig abzuschätzen. Weiter wird insbesondere bet Geographie-Lehrbüchern und Atlanten die Befürchtung baldigen Veraltens auf den Verkauf hindernd einwirken. Schließlich ist noch daraus hinzuweisen, daß Schul buchverleger, Barsorttmenter und Grossobuchhändler den größten Teil ihres eingearbeiteten Personals durch den Eintritt in das Heer verloren haben und täglich noch mehr eingearbettete Kräfte verlieren, so daß nicht die gleiche Leistungsfähigkeit in bezug auf Schnelligkeit und fehlerloses Arbeiten verlangt werden kann wie in Friedenszeiten. Aus allen diesen Gründen empfiehlt es sich, dahin zu wirken, daß die Aufgabe der Schulbücher-Beslellung bei den Verlegern, Barsortimentern und Grossobuchhändlern mög lichst frühzeitig, spätestens aber bis zum Montag vor Ostern, also bis zum 29. März erfolgt. Angesichts dieser Sachlage wird es sich nicht vermeiden lassen, daß nach dem 29. März eingehende Schul bücherbestellungen nur in Ausnahmefällen am Tage desEinganges, in derRegel erst am folgen- denTage expediert werden können und dies auch nur dann, wenn die Bücher auf dem betreffen den Lager vorrätig sind. In den meisten Fällen, insbesondere wenn die Bücher erst vom Buchbinder beschafft wer den müssen, wird für die Erledigung eine Frist von einigen Tagen beansprucht werden müssen. Es liegt daher nur in Ihrem Interesse, mit größter Energie für einen rechtzeitigen Eingang der Schulbücher listen und für zeitige Bestellung zu sorgen.« Die in dem Rundschreiben gellend gemachten Gesichts punkte kommen auch in dem Anschretben zum Ausdruck, das in großen Städten die persönliche Begrüßung der Schulleiter ersetzen soll. Der Weg der Organisation, auf dem die Lösung aller dieser Schwierigkeiten im Schulbüchergeschäft nur erreicht werden kann, ist in dem Rundschreiben deutlich vorgezeichnet. Was unter dem Zwang der Notwendigkeit unvermeidlich ge worden ist, war stets ein erstrebenswertes und erstrebter, aber leider bisher nur zum Teil erreichtes Ziel. Man kann den Schulleitern nicht zumuten, daß sie alle Buchhändler am Orte in Einzelaudienz empfangen, zumal jetzt, da ihre Zeit und Arbeits kraft in außerordentlichem Maße in Anspruch genommen ist. Es ist daher dringend geboten, daß die Vorstände der Orts- Vereine, oder, wo keine vorhanden sind, Vertrauenspersonen aus dem Kreise der Kollegen die nötigen Schritte durch persönliches Vorsprechen und Erzielung eines Übereinkommens tun. Eine solche Einigkeit, wie sie vielfach bisher nicht vorhanden war, oft auch nicht gesucht und gefunden wurde, ist diesmal im Interesse des Buchhandels sowohl wie auch der Schulen not wendig, wenn nicht für beide Teile unerträgliche Zustände in der Schulbücherversorgung eintreten sollen. Selbst dem zurück haltendsten Eigenbrödler mutz diese Notwendigkeit einleuchten. Mit dem Wunsche und der Hoffnung, daß es gelingen möge, aller durch den Krieg im Schulbüchergeschäft verursachten Schwierigkeiten auf dem Wege gemeinsamen Interesses und gemeinsamer Arbeit Herr zu werden, eröffnet sich die Aussicht auf die Verwirklichung mancher Idee, die, so einleuchtend sie in der Theorie erschien, in der Praxis vielfach auf große Schwierigkeiten gestoßen ist. Nicht umsonst sind z. B. schon längst die Vorteile gemeinsamen Bezugs erörtert, aber nur selten nutzbar gemacht worden. Dasselbe gilt von dem Aus tausch von Schulbüchern, von den Beziehungen zum Schul bücherverlage, dessen Lieferungsart und Lieferungsbedingungen, Entgegenkommen bei Remission und Umtausch usw. Sollte es nicht möglich sein, gerade jetzt, da jeder mehr als sonst auf den anderen angewiesen ist und ein Zusammenschluß aller Volksgenossen, also auch aller Berussgenossen als vaterländische Pflicht erscheint, allen Konkurrenzneid zu unterdrücken und sich gegenseitig nach Möglichkeit zu unterstützen? Und läge es nicht im Interesse aller, diese Gesinnung über die Zeit der großen Prüfung hinaus zu erhalten und zum Wohle des Standes und im Interesse eines friedlichen Zusammenlebens und Zu sammenwirkens wenigstens in allen die Öffentlichkeit an gehenden Fragen zu betätigen? Auch aus mancherlei anderen Gründen dürste ein solcher Zusammenschluß von Vorteil sein. Es wird nicht genügen, daß das Entgegenkommen von Schulbehörden und der Lehrer schaft in der Versorgung der Schüler mit Lehrmitteln zur Erleichterung der buchhändlerischen Arbeit erreicht wird. Viel mehr dürste es sich empfehlen, auch die Eltern durch kurze Notizen in der Lokalpresse auf die rechtzeitige Anschaffung von Schulbüchern aufmerksam zu machen und auf die Buch handlungen als Bezugsquelle hinzuweisen. Erfahrungsgemäß finden derartige Notizen leichter Aufnahme und stärkere Be achtung, wenn sie nicht von einem einzelnen, sondern von einer Gruppe von Buchhändlern, am besten natürlich von einer örtlichen Berufsorganisation ausgehen. Noch besser wäre es freilich, wenn solche Kundmachungen stärkeres Ge wicht durch die Beteiligung der Schulleiter erhielten, die sicherlich als auch in ihrem Interesse liegend unschwer erreicht werden kann. Von den durch die Barsortimeute zur Ver fügung gestellten Bestellkarten für Eltern und Schüler sollte außerdem in möglichst großem Umsange Gebrauch gemacht werden. Ob es empfehlenswert ist, die Notwendigkeit des Ver zichtes auf die Anschaffung antiquarischer Bücher den Schul leitern und Lehrern gegenüber zu unterstreichen, mag dahin gestellt bleiben. Denn schließlich liegen die Interessen der ärmeren Eltern den Pädagogen doch zu nahe, viel näher als die des Buchhändlers, als daß man sich von derartigen Vor stellungen großen Erfolg versprechen könnte. Es steht im Gegenteil zu befürchten, daß dadurch die Frage in Lehrer kreisen gerade zu ungunsten des Buchhandels entschieden und auch da aus antiquarische Bücher zurückgegriffen wird, wo keinerlei Notwendigkeit dazu borliegt. Hier ist daher Vorsicht am Platze, damit nicht gerade das Gegenteil von dem eintritt, was bezweckt wird. Jedenfalls ist die von den interessierten Verlegerkreisen, vom Barsortiment und Grossogeschäft ausgehende Initiative zur Regulierung des Schulbüchergeschäfts nur zu begrüßen, und zwar mit dem aufrichtigen Wunsche, daß es unter ihrer Mithilfe gelingen möge, die Frage der Schulbücherversorgung in einer beide Teile, Schule und Buchhandel, befriedigenden Weise zu lösen. Das Weihnachtsgeschäft tm KriegSjahre 1914. Ergebnis unserer Rundsroge <vgl. Bbl. 1914, Nr. 8vv>. XVI. Provinz Westpreutzen. <XV steh- Nr. M.j In den westpreußischen Städten machte sich der Einfluß des Krieges ebenso wie in den übrigen Grenzlanden besonders bemerkbar. Es liegen z. Tl. ausführliche Berichte aus Dan zig, Graudenz, Thorn und Marienburg vor. Aus Danzig verlautet über das Ergebnis des Weihnachtsgeschäfts: »Etwas schlechter, erholte sich nachher. Weihnachten schlechter als in früheren Jahren, jedoch besser, als erwartet«, aus Grau denz: »Es wurden größere Werke fast gar nicht gekauft. Das Kunstgeschäft ruhte fast vollständig. Das Privatpublikum schränkte sich sehr ein. Durch die große Garnison wurde dann das finanzielle Ergebnis ein günstigeres, als ursprünglich ange nommen wurde«, aus Thorn: »Hier in der Grenzfestung wurde infolge der ununterbrochen stattfindenden Truppendurchzllge mehr bessere Lektüre gekauft als im Vorjahre«; aus Marienburg liegt ein kleiner umstehend wiedergegebener Sonderbericht vor. Die Weihnachtspropaganda wurde unter den unsicheren Verhält nissen teils eingeschränkt, teils unterlassen. In dieser Beziehung ist eine Zuschrift aus Graudenz nicht uninteressant: »Die Reklame wurde vollständig eingeschränkt, weil wir mit
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