AL 32, 9. Februar 1915, Künftig erscheinende Bücher, MrsenbMt f, d. Ttschn. DuchhandU, 823 Georg Müller Verlag München O In Kürze gelangt zur Versendung: Scharnhorsts Briefe In zwei Bänden herausgegeben von Karl Linnebach Mit zahlreichen Bildbeigaben und Karten Geheftet M. 8.—, gebunden M. IO.—, Luxusausgabe M. 20.— Ein Jahrhundert ist es her, da starb als Held der Größte unter den Großen jener gewaltigen Zeit der Freiheit, Scharnhorst, dessen machtvolles umwälzendes Lebenswerk — die Reorganisation des Heeres — das befruchtende Fundament wurde, das 181Z und I87O trug und dem nicht zum wenigsten der günstige Verlauf des Weltkrieges unserer Tage zu verdanken ist. — Auch Scharnhorst war ein Schweiger gleich Moltke und sein Wesen nicht leicht zu durchschauen. Er gehört, wie es Friedrich Meinicke fein ausgedrückt hat „zu den ver schleierten Persönlichkeiten, die ihr Bestes nur dem Verstehenden geben können, die zu stark mit der Fülle ihrer Gedanken zu ringen haben, um immer greifbar und durchsichtig sein zu können, die weich und verschwimmend erscheine», aber im Innern von gespannter Energie und nur zu vornehm sind, um ihre Kraft und ihren Wert geltend zu machen". Von Natur wortkarg, ein Meister der Selbstbeherrschung, gewöhnt, seine Gedanken in der stillen Brust zu bewahren, und nur dann aus seiner Zurückhaltung herauszutreten, wenn die Pflicht es gebot, wurde er in der Zeit der Not, als er unter dem Druck der französischen Fremdherrschaft von französischen und preußischen Spionen umlauert, unter unsagbar schwierigen, politischen und persönlichen Verhält nissen den Befreiungskampf vorbereitete, bewußt und mit Absicht verschlossen. So werden uns denn seine Briefe um so wertvoller sein, weil sie das bewegte Innere seiner äußerlich so unbewegten und verschlossenen Persönlichkeit widerspiegeln und uns gestatten, die Schleier etwa» zu lüften, mit denen sein Wesen umwoben ist. Scharnhorst war kein Literat, dazu fehlte ihm in der Jugend die Bildung und später vor allem die Zeit; und seine Briefe sind nicht Erzeugnisse einer polierten oder graziösen Feder, sondern die schlichten einfachen Beweise einer gerechten redlichen und unbestechlichen Natur. Von den Briefen Scharnhorsts waren bisher nur verhältnismäßig wenige veröffentlicht. In der vorliegenden Ausgabe ist cs zum ersten Male gelungen, mit diesen bereits veröffentlichten de» größten Teil der bisher noch nicht gedruckten Briefe zu vereinigen, die das Wesen dieser gewal tigen Persönlichkeit restlos erklären. Ein zweiter Band, der die Briefe militärischen Inhalts enthält gelangt noch 1915 zur Ausgabe. Vor Erscheinen bestellt liefere ich mit 7/6, Einband no.