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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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«weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch kosten je 30Mark»» Mitglieder für die (^eile 10 1)1.. für >/, 6. 32 M. statt 36 2N.. «jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei -vostüberweisung für'/, S. 1? M. statt 13 M. Stellengesuche werden mit 101)f. pro »5 !innerhalb ^des^ Deutschen Reiches. Clicytmitglicder im»? Aeil^berechnet. — In dem illustrierten^Tcil: sür Mitglieder ^ 36^Ma'rv" j?hrl?ch?Äach ^dem^^us^and'^ersokgt Lieferung N Daum I5Pf^^6.l3^0M.^?/s. 26 M^°S.^0 M.^ für Mch " N über Leipzig oder dur^ Kreuzband, an 21ichtmitglieder in?Z Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60 M.. 100^21. — Deilagen werden ^ "''EMWWMZMWxZZM Nr. 2». Leipzig, Dienstag den 26. Januar i9i5. 82. Jahrgang. Redaktion Leipziger Briefe. i, Leipzig als buchhändlerlsche Bildungsstätte. — Unsere Universität in Kriegszeiten — Von unseren Theatern. — Neue öffentliche Bauten. — Lebensmittelverteuerung und buchhäudlerische Krtegshilsstätigksit. — Die Engländer und die Leipziger Messen. — Ausblick. Unter den Zukunftsfragen und Zukunftssorgen unseres Berufes ist die der buchhändlerischen Vor- und Fortbildung unseres Nachwuchses nicht die geringste. Wir wissen nicht, wie lange der Krieg noch währt, auch nicht, wie die Aufgaben beschaffen sein werden, die uns einmal der Frieden bringen wird. Vorläufig besteht unsere vornehmste Pflicht in emsiger Weiterarbeit und im Vertrauen aus die Männer, die draußen im Felde für unsere Existenz und die Existenz aller Deutschen kämpfen. Eins aber wissen wir: Das Geschlecht, das jetzt unter dem Donner der Schlachten im Buchhandel heranwächst, muß geschickt und tüchtig sein, um sich der neuen Zeit, die so vieles auf andere Grundlagen stellen und andere Ziele ins Auge fassen wird, gewachsen zu zeigen. So kann uns auch die Zeit des Krieges zu stiller Vorbereitung, zur Schulung und Stärkung der Kräfte dienen, die in unserem Nachwuchs und in unseren Nachfolgern schlummern. Wir befinden uns jetzt in der Zeit, in der sich viele Eltern mit der Berufswahl ihrer Söhne beschäftigen müssen. Mancher Buchhändler wird auch vor der Frage stehen, wie er seinen Sohn am besten in die Geheimnisse des Berufes einweihen kann, damit er sich einst des väterlichen Namens und Erbes würdig zeige. An gesichts dieser Fragen kann gar nicht eindringlich genug auf die reichen Bildungsgelegenheiten in Leipzig, dem Mittel punkte des Buchhandels, hingewiesen werden. Dabei ist es gleichgültig, ob die jungen Leute als Gehilfen oder als Lehr linge nach Leipzig kommen Betont aber muß die Notwendig, keit werden, daß sie sich hier geraume Zeit mit offenen Augen umsehen, um das nötige Verständnis sür allgemeine Berufsfragen und einen genauen Einblick in die technischen Einzelheiten des buchhändlerischen Verkehrs und, soweit möglich, auch in die Werk stätten des übrigen Buchgewerbes zu gewinnen. In der in ihrem 62. Schuljahre stehenden Buchhändler-Lehranstalt besitzt Leipzig das einzige Unterrichtsinstitut in Deutschland, das den buchhändlerischen Nachwuchs in Form des regulären Schulbetriebes ausbildet Seit geraumer Zeit bestehen neben dem obligatorischen Fortbildungsunterricht für Lehrlinge höhere Fachkurse sür Gehilfen und Gehilfinnen, deren Lehr plan erst in den letzten Jahren sehr beachtenswerte Erweite rungen erfahren hat. Außerdem ist Gelegenheit gegeben, nach Wahl an einzelnen Fächern teilzunehmen. Der Lehrplan dieser höheren Kurse umfaßt heute u. a. National« und Weltliteratur, Enzyklopädie, Buchgewerdekunde, Buchhandelsbetriebslehre, buchhändlerische Rechtskunde, Volkswirtschaftslehre, Bllrger- kunde, Buchhaltung, deutsche Korrespondenz, kaufmännisches Rechnen, Kunstgeschichte (im Anschluß daran auch Schausenster- dekoration), Musikgeschichte, Geschichte des deutschen Buch handels, ferner als Wahlfächer Französisch, Englisch, Kontor- arbeiten und Stenographie. Besichtigungen größerer buch gewerblicher Betriebe in Leipzig und Umgebung sind vorgesehen. Außerdem bieten unsere Handelshochschule und Universität den eller Teil. jungen Leuten Gelegenheit, als Hörer verschiedenen Vor lesungen betzuwohnen, z. B. denjenigen über Urheber- und Verlagsrecht. Die Sammlungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und des Buchgewerbevereins enthalten ein schier überreiches Anschauung?- und Studienmaterial. Nicht zu vergessen sind auch die Möglichkeit des Verkehrs mit zahlreichen Gesinnung?- und Berufrgenossen und die mancherlei Anregungen, die nicht in direktem Zusammenhänge mit dem Berufe stehen, z. B. Theater, Konzerte (Gewand haus), Museen usw. So stark auch der Einfluß des Krieges sich auf allen Gebieten unseres Lebens in Leipzig bemerkbar macht, so wenig merkt man von Stockungen oder gar Unterbrechungen. Fünf Lehrer und eine Anzahl Schüler der Buchhändler-Lehranstalt stehen im Felde, einer der Lehrer ist bereits gefallen, ein anderer als vermißt gemeldet, und doch wird der Unterricht in vollem Umfange aufrecht erhallen. 2575 Studierende, 58 Mitglieder des Lehrkörpers und i37 Beamte und Angestellte (einschließlich der Assistenten) unserer Universität stehen unter den Fahnen, 2 Mitglieder des Lehrkörpers, 136 Studierende und 2 Angestellte sind bereits geblieben; gleichwohl hat der Lehr betrieb nur wenig Einschränkung erfahren. Ein mir erzählter Vorfall in einem zahnärztlichen Kolleg ist bezeichnend für die Verhältnisse und das Pflichtgefühl der zurückgebliebenen akade mischen Lehrer. Zu dem Kolleg hatten sich zwei Studierende, darunter eine Dame, eingefunden Ohne eine Miene zu ver ziehen oder sonst seine Verwunderung auszusprechen, las der Professor sein Kolleg von Anfang bis zu Ende. Unsere Stadt theater geben ihre Vorstellungen wie sonst im Frieden, nur einige Stücke mehr als sonst, die der vaterländischen Stim mung Rechnung tragen. Die hier befindlichen Leichtverwundeten und in der Ausbildung begriffenen Soldaten genießen soweit als möglich freien Zutritt. Auch das Schauspielhaus, unsere vornehmste Privatbühne, auf deren Brettern sich ein Stück deutscher Theatergeschichte abgespielt hat (hier Pflegten Josef Kainz und andere schauspielerische Größen zu gastieren), hat seine Pforten wieder aufgetan, nachdem seine Jnnenräume einer durchgreifenden Erneuerung unterzogen worden sind. Dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Firma Kurt Wolfs Verlag und Verlag der Weißen Bücher Erik-Ernst Schwabach war es zu danken, daß viele Angehörige des Leipziger Buch handels sich kostenlos von der künstlerischen Wirkung des Unr und Ausbaues und von der Leistungsfähigkeit des Theaters überzeugen konnten. Beide eröffnen gute Aussichten sür die Zukunft, sobald die wirtschaftlichen Schäden des Krieges überwunden sein werden. Auch sonstige Unternehmungen in unserer Stadt, besonders öffentliche, haben keine Unterbrechung erlitten. Der großartige Bahnhofsneubau nähert sich seiner Vollendung, und wenn auch leider beim Neubau der Deutschen Bücherei infolge widriger und unvorhergesehener Umstände eine nicht unbe deutende Verzögerung eingetreten ist, so herrscht doch auch auf diesem Bauplatze reges Leben, wenn die Witterung des Winters nicht gar zu schlecht ist und die Arbeiten behindert. Für die von Dresden nach Leipzig übersiedelnde Tierärztliche Hochschule sind die Vorarbeiten des Neubaues so weit gefördert, 97
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