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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1915
- Strukturtyp
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- 1915-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 6, 9. Januar 1915. mäßig, sondern auch festlich auszugestalten. Denn wenn auch aus Wunsch des Monarchen geräuschvolle äußere Festlichkeiten unter bleiben sollen, so wird das deutsche Volk den Tag doch gerade diesmal nicht unbeachtet vorübergehen lassen. Im inneren Betriebe wird es sich empfehlen, die Ostermeß arbeiten so schnell als möglich borzunehmen, und zwar so, daß der Verkauf und die Vertriebsarbeit dadurch so wenig wie mög lich gestört werden.*) Man benutze alle Vorteile, die sich bet Vorauszahlung der Ostermeß-Saldi ergeben, und bedenke, daß man dadurch der zeitraubenden Abrechnungsarbeit sogar einen kleinen Gewinn abringen kann. Man übersehe auch, um etwaigen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, nicht die Kalender- Remissionstermine. Wünschenswert wäre es, wenn die Verleger die Disponendenfakturen so schnell als möglich ausgeben würden. Eine Verzögerung über den 31. Januar hinaus sollte jetzt unter allen Umständen vermieden werden, abgesehen davon, daß sie auch gegen die Verkehrsordnung verstößt. Auch der Verlag sollte ein Interesse daran haben, daß seine Kräfte nicht allzu lange von den Abrechnungsarbeiten in Anspruch genommen werden. Dadurch, daß sich beide, Verleger und Sortimenter, auch hier die Hände reichen, werden sie am besten über die Schwierig keiten der Zeit hinwegkommen. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. England im Wettbewerb mit den Leipziger Messen. — Die Auf forderung der »Limes« an die englischen Industriellen und Kauf- leutc, Messen nach dem Leipziger Vorbild in London einzuführen, hat bei den Webstosfherslcllcrn in Aorkshire lebhaften Widerhall gefun den. Die Handelskammer von Bradford ist dem Plan näher ge treten und laßt durch ihre Vertreter erklären, das; die gesamten Zweige des englischen Textilgewerbes sich an einer Londoner Messe beteiligen würden. Der Erfolg sei nicht zweifelhaft, da London als Mittel punkt der Welt alle Künfer von Neuheiten in Web- und ähnlichen Waren anziehen werde. Die Berliner Volksschulen im Kriege. Die Berliner Gemeinde- schnlen haben auch während des Krieges den Unterricht aufrechterhal ten können im Gegensatz zu manchen anderen Orten, in denen die Schu len aus Mangel an Lehrkräften geschlossen werden mußten. Berlin *) Zur wirtschaftlichen Mobilmachung, wie sie dieser Krieg von allen Bernfsständen erfordert, dürfte es gehören, wenn in diesem Jahre die Verleger ihre Ostermeß-Fakturen in derselben Weise wie in Friedenszeiten znsammcnstellen und nicht unnötig Bücher zurück verlangen würden. Ein Abweichen von der bisherigen Praxis wäre, ganz abgesehen von den dadurch hervorgerufenen Verschiebungen und Erschütterungen auch deswegen als unwirtschaftlich anzusehen, weil cs weder im Interesse des Verlags noch in dem des Sortiments liegen kann, Novitäten, die infolge der ungünstigen Zeitverhältntsse im Vorjahre in den Hintergrund gedrängt wurden, nutzlos hin- und herzusenden, d. h. vom Lager des Sortimenters auf das des Ver legers überzuführen. Im Sinne einer tunlichsten Ausrechterhaltung der bisherigen Gepflogenheiten des Verlags, hat sich auch der Vor stand des Deutschen Verlcgervercins ausgesprochen, und es darf wohl angenommen werden, daß seine Mahnung schon im eigenen Inter esse jedes Verlegers Berücksichtigung findet, wenn nicht ganz zwin gende Gründe der Gestattung von Disponenden entgegenstehen. In Übereinstimmung damit aber würde stehen, ja als unmittel bare Voraussetzung für diese Stellungnahme des Verlags angesehen werden müssen, daß das Sortiment den Kredit des Verlegers nicht über Gebühr in Anspruch nimmt, also auch seinerseits entsprechend remittiert und disponiert. Soweit sich die Lage zurzeit übersehen läßt, ist zwar in vielen Fällen der Nechnungsverkehr im Sortiment zurückgegangcn, der Barverkehr dagegen eher gestiegen als gefallen. Wenn daher jeder Sortimenter es sich zur Pflicht macht, dem Verleger zur O.-M. das zukommen zu lassen, worauf er von Rechts wegen An spruch hat, und in ihm nicht den Glauben aufkommcn läßt, daß durch Blind-Disponieren die Abrechnung frisiert sein könnte, so wird er nicht nur ans weitestgehendes Entgegenkommen des Verlags rechnen können, sondern auch an seinem Teile die wirtschaftliche Wehrkraft des deutschen Buchhandels stärken helfen. Red. zählt jetzt 310 Gemeindcschulen, 20 Hilfsschulen und drei Schulen für Schwerhörige mit zusammen 5308 Klassen. Die Zahl der Ge meindeschulkinder ist von 224 956 im Sommer 1914 ans 226 471 ge stiegen, also um 1515 noch gewachsen. Die durch den Krieg in die rund 5300 Personen umfassende Lehrerschaft gerissenen Lücken aus- zufüllcn, war natürlich nur möglich durch vermehrte Übernahme von Vertretungen, Annahme von Vertreterinnen und Einschränkungen oder Zusammenlegungen. Dank der großen Opferwilligkeit der Lehr kräfte konnten die nicht geringen Schwierigkeiten bis jetzt überwunden werden, obgleich an jeder Gemeindeschule mehrere Lehrer den Auf enthalt in ihrer Klasse mit dem im Schützengraben vertauscht hatten. Mehr als 100 Berliner Lehrer haben schon den Heldentod für das Vaterland erlitten. Haudelsspionagc einer englischen Adrcßbuchsirma. Nach einer Mitteilung der Leipziger Handelskammer soll das »Lritwlr l'racke In- tL-lliZeuee Department« von Kelly's Directories Ltd. eine Monats schrift herausgeben, deren Zweck es ist, England zur Bemächtigung des deutsch-österreichischen Handels sowohl auf den heimischen, als auch auf den fremden Märkten aufzufordern. Besondere Beachtung verdient folgende in dem Begleitschreiben enthaltene Eröffnung: »Um den englischen Warenmarkt zu unterstützen, soll ein Handels sachverständiger nach Deutschland und Österreich gesandt werden, der Muster und Preise von Waren, die für den Export hergestellt sind, ausspionieren soll.« Scharfe Aufmerksamkeit aller in Betracht kommenden Kreise ist demnach geboten. Da sich die Firma Kcllri's Directories nach den bisherigen Erfahrungen trotz ihrer feindseligen Sprache gegen den deutschen Handel weiter bemühen wird, Geschäftsverbindungen mit deutschen Unternehmern anzuknüpfen, werden diese wissen, wie sie der artigen Aufforderungen in Zukunft zu begegnen haben. Wirtschaftliche Hilfsaktion der Kunsthistoriker. — In der Kunst geschichtlichen Gesellschaft zu Berlin wies kürzlich vr. Max Deri auf die Notwendigkeit und Erreichbarkeit einer wirtschaftlichen Organi sation der Kunsthistoriker hin, durch die sich im Notfall Fachgenossen gegenseitig zu stutzen vermöchten. Der Bildung eines, wenn auch zuerst bescheidenen Fonds käme die Stimmung der Zeit zugute. Dr. Sievers vom Kultusministerium begrüßte den Gedanken als besonders erwünscht. Die Gesellschaft beschloß, diesen beiden Gelehrten und vr. Mar I. Friedländer, dem Direktor am Kaiser Friedrich-Museum, als einer Kommission diesen Gedanken zur Erwägung zu überweisen. Personalimchrichlen. Jubiläum. — Wie mir verspäteterfahren, konnte Herr Theodor Mücke, Prokurist der Verlagsabteilung der I. B. Metzlerschen Buch handlung und Buchdruckerei G. m. b. H. in Stuttgart am 2. Januar auf eine 25jährige Tätigkeit in dieser Firma zurückblicken. Obwohl in Anbetracht der ernsten Zeit von einer größeren Feier abgesehen wurde, nahmen die Gesellschafter und Angestellten der Firma Ver anlassung, den Jubilar durch Geschenke und sonstige Aufmerksamkeiten an seinem Ehrentage auszuzeichnen. Georg Jochmann -f. — Als ein Opfer seines ärztlichen Berufes ist am 6. Januar Professor Di. Georg Jochmann, Mitglied des Insti tuts für Infektionskrankheiten und leitender Arzt der Abteilung für Infektionskrankheiten am Rudolf Virchow-Krankenhause in Berlin, im Alter von 40 Jahren gestorben. Er hatte sich bei der Inspektion der Nusscnlager mit Fleckfieber angesteckt. Vor kurzem hat Jochmann ein großes »Lehrbuch der Infektionskrankheiten« geschrieben und in den letzten Monaten durch Vorträge in den kriegsärztlichen Fortbildungs kursen zu Berlin unter den Ärzten die neueren Kenntnisse der In fektionskrankheiten zu verbreiten gesucht. SprechsM. ^ Warnung vor Schwindeleien eines Reisenden. Ein Inseraten- und Abonnentensammler, der sich Oskar Rich ter nennt und vorgibt, Leipzig, Licbigstraßc 7 zu wohnen, führt sich mit einem Schreiben der Firma Carl Ernst Pocschel in Leipzig bei den Kollegen ein, läßt sich Vorschüsse auszahlen und verschwindet. Richter ist, wie uns die genannte Firma, die er gleichfalls geschädigt hat, schreibt, von ziemlich großer, hagerer Gestalt, trägt einen rötlich blonden Vollbart und macht den Eindruck eines biederen Mannes ans dem Mittelstände. 32
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