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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1879
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1879
- Sprache
- Deutsch
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friedigender, als mit der verwendeten technischen Fürsorge zu erreichen gewesen. Auf einen sehr leicht zu ändernden, aber mit einer gewissen Zähigkeit festgehaltenen Mangel möchten wir die ge ehrte Firma besonders aufmerksam machen, es ist das Arrangement der Titel, die in der Regel keinen guten Eindruck machen. Die Anbringung eines Druckersignets, die eine prinzipielle ist, macht außerdem die Einrichtung manchen Titelsatzes schwer; vor allem müßte dieses Signet wenigstens sehr geschmackvoll gezeichnet sein und sich dem jedesmaligen Format richtig accommodiren. Als dritter im Bunde der älteren llniversalosficinen er scheint B. G. Teubner, weniger im Interesse des eigenen groß artigen philologischen Verlages, als um ihre Druckerthätigkeit in für fremde Rechnung ausgesührten Druckarbeiten zu zeigen. Es verdient diese die größte Anerkennung. Der Teubner'sche Druck zeichnete sich von jeher durch seine Reinheit und Klarheit aus. Mit der Farbe wird in der sparsamsten Weise umgegangen, im vortheilhaften Gegensatz zu denjenigen Druckereien, die durch starken Farbenaustrag das erzwingen wollen, was an Zurichtung fehlt. Hervorragende Druckleistungen sind unter den ausgestellten Werken: „Der alte Matrose" mit Dorö's Zeichnungen; „Der zerbrochene Krug" von Menzel illustrirt; Dorö's Bibel in der polnischen und sein illustrirtes „Verlorenes Paradies" in russischer Ausgahe. Den „Bazar" erwähnten wir schon. Das ernsteste Streben der Officin, nicht auf ihren Lorbeeren zu ruhen, sondern den täglich sich steigernden Anforderungen an die graphischen An stalten gerecht zu werden, bemerkt man nicht nur in den illu- strirten Werken, es dehnt sich die Sorgfalt auch auf die Werkdrucke wissenschaftlichen Inhalts aus. Wir nennen unter den ausge stellten Bänden: H. Keil, „OramiiiLtivi Imtiul"; G. Kirchhofs, „Vorlesungen über mathematische Physik"; V. Gardthausen, „Griechische Palaeographie"; Leo Königsberger, „Theorie der elliptischen Functionen"; Ulr. Hutten, „Opera" als vortreffliche Satz- und Druckwerke; als eine wirkliche Perle der Druckkunst muß unbedingt „Uoroäiani roliguius" in der geradstehenden griechischen Schrift bezeichnet werden; wir glauben nicht, daß es möglich ist, die Reinheit und Gleichmäßigkeit des Druckes weiter zu bringen, als hier geschehen. Sehr anzuerkennen ist es auch, daß Teubner es nicht ver schmäht hat, effectvoll und reichlich auszustellen. Mag nun Ab neigung gegen alles, was wie Reclame aussieht, oder ein ge wisses berechtigtes Selbstgefühl oder Scheu vor den Kosten die Ursache sein, weshalb so manche große Firma oft recht klein ausstcllt, so ist dies sicherlich nicht zu loben. Thatsache ist es, daß die deutschen großen Verleger und Druckereien sich selten be quemen können, dem Beispiel ihrer französischen Collegen zu folgen, und daß sie mit einer gewissen Geringschätzung aus die Ausstellungen hinabsehen. Der deutsche Buchhandel hat sich von Paris grundsätzlich ausschließen müssen, kommt in Melbourne zu spät und wird wahrscheinlich in Sidney ebenso armselig aus treten wie in Wien. Ost wird eingewendet: „Es Hilst uns doch nichts; die deutsche Literatur ist einmal keine Weltliteratur wie die französische und die englische." Ist dies der Fall, dann fragt es sich doch, ob nicht der deutsche Buchhandel selbst einen Theil dazu beigetragen habe, sich von den Weltmärkten aus zuschließen, woran sich wieder die Fragen knüpsen ließen: Haben die deutschen Regierungen alles für den Buchhandel gethan, was sie thun konnten, um ihm seine Mission als Verbreiter deutscher Literatur und Sprache zu erleichtern, und müssen nicht beide Factorcn künftig durch verdoppelte Anstrengungen versuchen, das Terrain zu vergrößern? Vornehmes Jgnoriren oder, was noch schlimmer ist, mangelhaftes Beschicken der Ausstellungen sollte von allen Seiten ein- für allemal aushören. Kathederweisheit und das Naserümpfen über das Unnütze der Ausstellungen werden diese doch nicht aus der Welt bringen und die Abwesenden haben, wie bekannt, immer Unrecht. Ob nicht Joh. Gottl. Imin. Breitkopf zu einer Zeit, wo die nationalen Gründe für die Beibehaltung der Fractur nicht so laut mitsprachen wie heute, der Verbreitung der deutschen Literatur größeren Vorschub durch seine Reformen geleistet haben würde, wenn er diese ausschließlich der Antiqua zugewendet hätte, mag fraglich bleiben. Wir erlauben uns unsere Meinung nur dahin auszusprechen: entweder Fractur, oder Antiqua; nur nicht halb Fisch, halb Fleisch. Dies schadet der Verbreitung der deutschen Sprache und Literatur und der deutschen Typographie. Man verzeihe diese, uns sich unwillkürlich ausdrängende Ab schweifung, nach welcher wir uns der sehr instructiven Ausstellung des Bibliographischen Instituts zuwcnden. Bekanntlich ist dies Etablissement als Leipziger ein junges, indem cs erst im Jahre 1874 von Hildburghausen nach hier übersiedelte; es ist aber bereits nicht allein eine der größten, sondern auch eine der vortrefflichsten Officinen Leipzigs. Das In stitut hält seine verlegerische Thätigkeit innerhalb ziemlich enger und fester Grenzen und druckt nur für sich. Hierdurch ist es in der Lage, nach einem genau vorgeschriebenen System zu arbeiten. Das Institut faßt in sich die verschiedenen graphischen Anstalten, ohne die es jetzt nicht mehr geht, und vor den Leistungen derselben müssen wir den größten Respect haben. Es stellt in zweckent sprechendster Weise Proben dieser Leistungen aus, und führt uns zu gleich damit das Aeußerliche des Instituts durch eine Mappe mit Plänen und Aufrissen vor. Eine zweite Mappe enthält Illustrations- Proben aus dem Conversationslexikon; eine dritte die Umdrucke der colorirten Karten dazu, bis zu 16 Umdrucken einer Karte aus einem Bogen, denen zum Vergleichen auch Abzüge der Original platte beigelegt sind; eine vierte Mappe zeigt uns die Holzschnitt abdrucke in den verschiedenen Abstufungen der Zurichtung mit den aufgeklebten Ausschnitten, eine fünfte Probedrucke der Rota tionsmaschine. Zwei weitere Mappen umschließen Abbildungen aus Brehm's Thierleben. Sehr belehrend ist die Zusammen stellung von Originalholzschnitten und Kupferstichen mit den Wachsabdrucken und den galvanischen Hoch- und Tiefplatten. Ferner sind da Satzproben, Papiermatern und Rund-Clichös für die Rotationsmaschine. Eine vorzügliche Beigabe bildet ein höchst elegant ausgestattctes Heft, das zugleich als Verlagskatalog dient, in welchem in verständiger und klarer Weise der Jllustrations- druck geschildert und durch bildliche Darstellung zur Anschauung gebracht wird, in ähnlicher Weise wie es durch die Proben in der vierten Mappe geschah. Diese Hefte liegen zur Disposition des Publicums da, welches in reichlichem Maße von der gegebenen Erlaubniß des Mitnehmens Gebrauch macht, so daß der Ver lagshandlung jedenfalls eine große Auflage gesichert ist. Das Bibliographische Institut ging bei seiner Ausstellung von dem sehr richtigen Gesichtspunkt aus, daß man nicht nur für die Fachgenossen ausstellt, sondern für das große Publicum, dem die ganze Druckprocedur im Allgemeinen vollständig unbekannt ist. Wir haben oft Gelegenheit gehabt, wahrzunehmen, mit welchem Interesse das Publicum diese und andere belehrende Schaustel lungen verfolgt, und die Verlegerwelt hat alle Ursache, Hrn. Meyer für die Anstrengungen zu danken, die er gemacht hat, um das Publicum zu belehren, denn seine große Arbeit und die bedeutenden Kosten, die mit diesem Versuche verbunden waren, kommen nicht ihm allein, sondern Allen zu gut. Einen bedeutenden und schnellen Aufschwung hat die Ofsicin von Jul. Klinkhardt genommen. Mit der bekannten Verlags handlung wurde die, namentlich als Notendruckerei renommirte
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