Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18790519
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187905197
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18790519
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-19
- Monat1879-05
- Jahr1879
-
1965
-
1966
-
1967
-
1968
-
1969
-
1970
-
1971
-
1972
-
1973
-
1974
-
1975
-
1976
-
1977
-
1978
-
1979
-
1980
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1966 Nichtamtlicher Theil. 114, 19. Mai. Lelebitax, äsr -Isut«>iL, n c ou a La ro s ^ Gcbr. Nübling in Ulm. Aus der Packtasche e. Reiters. Zwei heitere Manöver-Geschichten. 8. * 1. — Jokai, M., die stillen Jahre. Rede. 8. * —. 80 Gätschenberger, St., Geld. Zeit- u. Sitten-Roman in 2 Bdn. 8. 4. 50 Cohen, I., Oberaufsichtsrecht u. Schutzrecht d. Staates üb. die Israeliti schen Gemeinden. 8. * 1. 50 ^llbeisr, I,., äis Llunsleilri elis ru 8t. 8 ^ Stern, ^A., Aus dunklen Tagen. Ein Novellenbuch. 8. * 5. —; geb. * 6. 50 Zülch, H., zur Würdigung der hessischen Renitenz. 8. —. 75 Baunscheidt, L., der Baunscheidtismus. 13. Ausl. 8. * 5. — Getreidezoll, der wunderthätige. Offenes Schreiben an den Vertreter d. Stettiner Wahlkreises im Reichstage. 8. * —. 50 l?üilipp80n, k. 6., äis Lis6u-Iuäu8tris u. äis Lis6u-Lu<iuöt6. 8. *3.— Ttahl » Verlag in Neu-Ulm. Kräutersammler, der Schweizer. 8. * 1. 50 -s- Karsten, G., gemeinfaßliche Bemerkungen üb. die Elektricität d. Ge witters u. die Wirkung d. Blitzableiters rc. 8. In Comm. * 1. 35 Uolkto^n. 8. ^ . t . —' 60 f Karmarsch u. Heeren'S technisches Wörterbuch. 3. Aufl., bearb. v. Kick u. Gintl. 32. Lsg. 8. * 2. — Nichtamtlicher Theil Die Ostcrmcfse. Zur Zeit der höchsten Kunstblüthe des classischen Alterthums galt Der für unglücklich, der nicht wenigstens einmal in seinem Leben das große Zeusbild des Phidias gesehen hatte. Wenn ich diesen be scheidenen Vergleich aus den heutigen Buchhändler und die Cantate versammlungen in Leipzig anwende, so lege ich dabei den Hauptton auf das „wenigstens einmal", denn wenn es für den modernen Buch händler ebenfalls unerläßlich zur Vollendung einer ebenmäßigen Bildung ist, diese unsere olympischen Spiele aus eigener Anschauung zu kennen, so wird die Theilnahme daran doch nur dann ihren heilsamen, Herz und Verstand gleichmäßig befruchtenden Ein fluß ausüben, wenn sie öfter, womöglich regelmäßig stattfindet. Zu dieser Betrachtung veranlaßt mich besonders die erfreuliche Wahr nehmung, daß die leise Klage, welche sich vor einigen Jahren im Meßbericht nicht unterdrücken ließ: das Programm unserer Fest lichkeiten leide an einer Monotonie, welche aus die Dauer nicht ver fehlen könne, auf das Interesse an ihnen vcrhängnißvoll einzu wirken — daß diese Klage in neuerer Zeit nicht mehr berechtigt ist. — Wenigstens einer der Grundpfeiler der Organisation unserer Meß vergnügungen: der Sonnabend vor Cantate ist dieses Jahr neu ge stützt worden und der Schützenhaussaal bot denn auch infolge dessen an diesem Abend den alten erfreulichen Anblick einer wogenden, sich ihres Lebens aufs behaglichste sreuenden, bis tief in die Nacht bei Witter'schen und anderen Weinen fröhlich beisammensitzenden Ver sammlung. Und das ist um so tröstlicher, als unsere viclgerühmte Organisation neuerdings an so vielen Stellen Risse und Schäden zeigt, daß cs rein gar nicht mehr auszuhalten wäre, wenn der Geist der Verneinung der Einheit auch diese ehrwürdigen, langbewährten Institutionen angrcisen sollte. Bekanntlich ist es nur dem Dichter gegeben, solche Wunder auf so verschiedene Leute zu wirken, und der war es denn auch diesmal, dem der große Wurf gelungen war. Die geheimnißvollc Ankün digung des Festspiels „Cato", welches zur Ausführung gelangen sollte, hatte die Neugierde lebhaft erregt, und die Vorführung des tollen Schwankes, der uns in kühnster Weise die großen Gegensätze unserer allcrneuesten Neuzeit im antiken Gewände zeigte, befriedigte die gutgelaunten Zuhörer aufs höchste. Marcus Pumpus, Hofbuchhändler im kaiserlichen Rom, in dessen Buchhandlung die Scene vor sich geht, hat eine Tochter, die holde, in allen Reizen zartester Jungfräulichkeit blühende Tertullia, einen Gehilfen: den nichtsnutzigen, liebenswürdigen Cäsar, der durch die Bande der innigsten, vom Vater natürlich gemißbilligten Liebe der minniglichen Maid verbunden ist, und einenMarkthelserAugustus, das Musterbild eines selbstbewußten, bildungstüchtigen, seiner Un entbehrlichkeit für Geschäft und Familie des Prinzipals sich sreuen den Leipziger Factotums, dem „alles eegal sin gann". Um die Hand der Tochter bewerben sich Publius Naso und Titus Bellicus, wohl habende College«, für deren keinen sich der Vater entscheiden kann, um den andern nicht zu verletzen, denn es sind beide gute Kunden und „beziehen jährlich jeder für 3000 Mark von ihm". Die Ent scheidung wird deshalb in die Hand des großen Unbekannten: Cato gelegt, des Mannes, der neuerdings allmächtig ist im Buchhandel, in dessen Hand Wohl und Wehe des ganzen Stan des gelegt worden. — Der Bewunderte, Gefürchtete erscheint, von zwei Lictoren als „Se. Excellenz der Herr Generalsecretär" angemeldet, in popanzartiger Verhüllung und gibt schließlich, nachdem er die sich diametral widersprechenden Ideen der beiden Nebenbuhler über die Reform des Buchhandels angehört und ge bührend abgefertigt hat, seine Entscheidung dahin ab, daß er die Tochter keinem von beiden zuspricht, sondern selbst um ihre Hand wirbt. Einen solchen Schwiegersohn acceptirt M. Pumpus selbst verständlich mit Freuden und das dlon plus ultra buchhändlerischer Weisheit entpuppt sich natürlich als der Taugenichts Cäsar, der nun aber durch die hinreißende Beredsamkeit, mit der er seine kühnen Zukunstspläne entwickelt, auch den Schwiegervater und sogar die Nebenbuhler für sich gewinnt. — Nach Cäsar's schwung hafter Schilderung der unglaublichen Fortschritte, deren der Buch handel sich schon jetzt erfreue, und der Lobpreisung des geplanten Unternehmens, welches dennoch alles Vorhandene in den Schatten stellen würde (eS soll, um einem längst gefühlten Bedürfniß abzu helfen, ein „Universal-Welt-Witzblatt" in 217 lebenden und todten Sprachen gegründet werden, zu welchem 3000 Antheilscheine ä 3000 Mark auszugeben sind), schließt der philosophische Augustus das Ganze mit seinem kühlen Lieblingswort: „Na meinetwegen, mir gann's eegal sin!" — Es versteht sich von selbst, daß bei diesem Erzeugniß der heiteren Muse, wie ja bei allen Gelegenheitsstücken, dieser trockene Auszug unmöglich ein Bild geben kann von der heiteren Laune, welche in dem Opus herrschte und alle Zuhörer mit sich sortriß. Daß die Darsteller reichlichen Gebrauch machten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht