2754 Börsenblatt s. d. Dtschn, Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 56, 7. März 1908. VerlZN vonXVieALnclt Ä Orieben sO.K.8Lr3.8in)iu Lerlin Oemnäcbst erscbeinl: Nicdel de Non tniMe, Ver8ucde (L88ai8) k>8lL8 6ucli l288ai8 enilialien6). Vo!l8lauelig mir lVlonraigne8 l^aclurägen au8 äem ?ranxÖ8i8clien überfragen von >Vilbelm Vollgratt. 6r. 8°. iVlir ääielblatt-^eicbnung unä ?orirai. 2)Vs Logen. ?rei8 iVl. 12. — ) fein in Leäer 16.—. ^ conä. mir zo°/o, bar mir zzV-."/» unä ii/ro. (Linbanä mir 2Z°/o.) Le8lellungen, äie big 2UM 20. iVlarx bei UN8 einoeben, expedieren wir bar mir 40^/0 unä n/io. Oebunäen nnr bar, wegen äe8 lbeäereinbanäe8. 2um be88eren Verlriebe empfeblen wir ?ro8pel<le in beliebiger ^.n^abl xu be8iellen. 8ebr 8cböner Lanä, namenrlicb äie in Leäer gebunäene ^.U8gabe. ?a88enä für 8cbau- fen8ier unä äen LaäenÜ8cb. Inrere88enren 8inä alle Käufer von 8cböner Lileralur, Lücberliebbaber, ?bilo8opben unä äie ^bnebmer un8ere8 Lou88eaubanäe8. Montaigne teille bei äer läerausgabe seiner Versucbe (i;8o) das Lckicksal eines Cannes, äer über seinem sabrbunäert stekt — seine 2eit verstand ibn nicbt; wenn scbon mit üecbt vermutet wird, dass einaelne bervor- ragenäe Leister, wie etwa öacon unä Lbakespeare, sein 8ucb kennen gelernt unä dessen Inbalt sieb au eigen gemackt kaben. block im 17. ^akrbunäert fand er bei ^ansenisten unä Jesuiten gleickerweise VViäersprucb. 6is äann, begreiüicberweise, äie anbrecbenäe neue 2eit unä äas 18. jjabrkunäert — 8a Lru^äre, Oa Oontaine, öa^Ie, Voltaire, üousseau — äie Versucbe, mit äeren Leäanken s^mpatbisierenä, wieäer ans Oicbt bringt, sie nacbabmt unä sie au eitrigem Ltuäium empbeklt. Leltber ist äas Ruck nicbt mebr in Vergessenbeit geraten. Oie vorbegenäe Ausgabe ist seit mebr als 100 jjabren äie erste äeutscbe Lesrmtausgabe unä muss äaker eine langst empfundene Oücke ausfüllen. Oine getreue, äen Oon vortrefflicb wieäergebenäe Übertragung macbt äie Oektüre au einem ungetrübten Lenuss. V/o man äas Lucb aufscblägt, bietet es Interessantes; es würäe scbwer sein, einen anäeren ^utor au ünäen, äer aut jeder Leite so viel Lelebrenäes, Lnterbaltenäes, unä äieses in so anregender, geistvoller unä lrucbtbarer V^cise böte. blontaigne, so scbreibt Omerson, ist äer freimütigste unä ebrlickste aller 8cbriftste!ler. Leine franaösiscbe ^.ufricbtigkeit wirä auweilen etwas grüblicb, aber er bat jede Xritik im voraus aum 8cbweigen gebracbt äurcb äie Lrossberaigkeit seiner eigenen kekenntnisse. Über seinem blamen aeicbnete er als 8innbilä ein paar V/agscbalen unä scbrieb darunter: <4.ue s^ais-je?" ^Venn icb sein öilänis gegenüber äem Oitelblatt ansebe, so ist mir's, als köre icb ibn sagen: ,,Ibr mögt äen alten Vater bleunmalklug spielen, wenn Ibr Oust babt; Ibr mögt spotten unä übertreiben — icb vertrete bier äie 8acbe äer IVabrbeit, unä nicbt um alle Ltaaten, Kircben, Oinkünlte unä Obren Ouropas will icb äie nackte ä'atsacbe anders äarstellen, als wie icb sie gebe. — 80 sind äie Versucbe ein unter- baltenäes Lelbstgespracb über jeden möglicben Legenstanä, äer ikm unversebens äurcb äen Kopf iabrt; alles wirä obne Zeremonien, aber mit männlicbem Leiste bebanäelt Os bat nie einen blann von so überströmenäer Leäanken- fülle gegeben. Montaigne ist niemals langweilig, niemals unauiricktig, unä er besitat äie Labe, äem Oeser alles beb au macken, was ibm selber lieb ist. Weisser Lestellaettel anbei.