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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1908
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- Deutsch
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136, 15. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. »Srlmblatt I. d. mich», virchhand-l. 6599 zu der in Deutschland so gut wie unbekannte Männer gehören. Auf der andern Seite ist auch in Amerika der künstlerische Ein fluß Deutschlands nabe am Nullpunkt; selbst unsere Größten wie Böcklin, Leibl, Hildebrand, Klinger sind dort unbekannt. Aber nur das Beste und Reinste unserer neuen Kunst dürfte Amerika vorgesührt werden. Die Zeit scheine gekommen, dieser ganzen Angelegenheit den Charakter eines internationalen Austausches im großen Stil zu verleihen, mit anderen Worten: eine Parallel ausstellung deutscher Kunst in Amerika und amerikanischer Kunst in Deutschland zu veranstalten. Der Erfolg des ganzen Unter nehmens würde sicher außer seinen idealen Wirkungen schließlich auch die Revtdierung der Schutzpolitik der Bereinigten Staaten auf dem Gebiete der Kunsteinfuhr zur Folge haben. Mustersendungen im Slnsichtskartenhandel. — Die Leipziger Handelskammer erstattete folgendes Gutachten: Es besteht in dem Postkartenfach der Handelsbrauch, daß Mustersendungen des Fabrikanten, wenn sie auf Bestellung erfolgt sind, binnen einer angemessenen Frist an den Fabrikanten zurück gesandt werden. Eine Frist von acht Tagen muß für die Zeit vom Oktober bis Dezember wegen des starken Geschäftsdranges als zu kurz bezeichnet werden, auch wenn die Frist auf der Rechnung gedruckt vorgeschrieben ist; eine Frist von etwa vierzehn Tagen würde genügen; die Inanspruchnahme einer Frist von etwa sechs Wochen ist keinesfalls gerechtfertigt. Der Handels brauch ist darin begründet, daß andernfalls viele Händler über haupt ohne die Absicht eines wirklichen größeren Auftrages nur Muster bestellen würden, die kürzere Frist darin, daß Muster, besonders bei Genre-Ansichtskarten, sehr schnell veralten. Da bei ist es gleichgültig, ob zwischen den Vertragstetlen bereits eine regelmäßige Geschäftsverbindung bestanden hat oder nicht. Teilweise ist man der Ansicht, daß gerade eine regelmäßige Geschäftsverbindung zu sofortiger Rücksendung im Falle der Nichtannahme verpflichtet. Ebensowenig ist es auf die Rück sendungspflicht von Einfluß, ob der Lieferant alle neuen Muster zusendet oder nur gelegentlich einen Posten. Wenn allerdings über die Zusendung von Neuheiten nichts besprochen war, so be steht keine handclsgebräuchliche Verpflichtung zur Rücksendung freiwillig zugcsandter Neuheiten. (Papier-Ztg.) "Volksbildung. — Der Ausschuß für Volksvorlesungen in Frankfurt a. M. hat in dem Streben nach Vertiefung und Veredelung einen steigenden Erfolg zu verzeichnen. Er wirkt au diesem Gebiete mit einer Anzahl gleichstrebender Vereine zusammen, die alle im Rhein-Mainischen Verband für Volksbildung und seinen vom Verbandssekretär Georg Volk redigierten »Mitteilungen» ihren geistigen Sammelpunkt finden. Der Ausschuß veranstaltet Vorlesun gen, Lehrgänge, Gewerkschaftsvorträge, Volksoorstellungen, Volks konzerte und Volkstage. Im letzten Vereinsjahre betrug der Besuch von 333 Vortragsabenden 46 310 gegen 22 830 Besucher an 184 Abenden im Vorjahre. Für 38 Theatervorstellungen wurden 23 OSO Karten verausgabt gegen 7900 Karten für 11 Vorstellungen im Vorjahre und für 13 Konzerte 17 700 Karten gegen 7460 für 6 Konzerte im vorigen Jahre. Insgesamt stieg die Zahl der Be sucher der Veranstaltungen von 40S90 im Jahre 1906/07 au' 89 460 im Jahre 1907/08. Der Buchdruckerzehilfe als Zensor. — Auf der jüngsten Generalversammlung des Buchdruckergehilfen-Verbandes hat der Tarifamtssekretär in energischer Weise das Verhalten des Maschinen setzers in einer Eberswalder Druckerei gegeißelt, der sich weigerte, eine abfällige Kritik über eine sozialdemokratische Veranstaltung für ein bürgerliches Blatt zu setzen, über diesen Fall teilt die »Deutsche Buchdrucker-Zeitung- jetzt Einzelheiten mit. Am 1. Mai wurde einem Maschinensetzer in der Buchdruckerei Gebrüder E. L C. Müller in Eberswalde ein Manuskript zum Absetzen über geben, das eine abfällige Kritik über die von den Sozialdemokraten veranstaltete Maifeier enthielt. Der »zielbewußte- Jünger Guten bergs, zugleich Verbandsmitglied, weigerte sich, die kurze Mitteilung zu setzen, woraus er mit Recht sofort entlassen wurde. Das gab den übrigen Verbandsmitgliedern Veranlassung, bei der Geschäfts leitung vorstellig zu werden und die Wiedereinstellung des Setzers zu verlangen, widrigenfalls sie ebenfalls die Arbeit niederlegen würden. Die Firma ließ den -beanstandeten- Maifeierbericht von einem Lehrling mit der Hand setzen und stellte den »zielbewußten- Gehilfen wieder ein, behielt sich aber natürlich vor, die Angelegen heit dem zuständigen Tarifschiedsgericht zu unterbreiten. Vor diesem ist ihr denn auch volle Genugtuung zuteil geworden, in dem das eigentümliche Vorgehen des Maschinensetzers als im höchsten Grade ungehörig und tarifwidrig bezeichnet wurde. Den übrigen Missetätern wurde das Unzulässige ihrer Handlungsweise gleichfalls überzeugend dargetan. Vün seiten des Verbandes hat es übrigens auch nicht an der nötigen Aufklärung jener jungen Hitzköpfe gefehlt. Die Firma war mit dieser Erledigung des Vor alles zufrieden. "Deutscher HaudluugSgehilsentag. — Seit 13 Jahren hat der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband, Sitz Hamburg, eine Einrichtung getroffen, die dazu dienen soll, die Wünsche und Forderungen der deutschen Handlungsgehilfen an die gesetzgeben den Körperschaften zu beraten und zu fördern. Zu diesem Zwecke hat der Verband einen Ausschuß eingesetzt, der alljährlich zu seinen Beratungen zusammentritt, deren Ergebnis von zwei zu zwei Jahren dem Deutschen Handlungsgehilsentage unterbreitet wird. Aus dem Buchhandel gehören diesem Ausschuß für kaufmännische Sozialreform die Herren Hugo Sievers (B. G. Teubner, Leipzig), Albert Zimmermann (Buch handlung des D. H.-V., Hamburg, und Otto Wege (Buchhandlung Kaufmännische Sozialreform, Leipzig) an. Seine diesjährigen Verhandlungen hielt dieser Ausschuß vom 10. bis 13. Juni 1908 in Hamburg ab. Die Ab teilungen sind mit je 8 bis 9 Mitgliedern besetzt. Den Vorsitz führte Reichstagsabgeordneter Schack. Der Ausschuß nahm einstimmig eine Entschließung an, worin er die baldige ge setzliche Regelung der Arbeitszeit in den Kontoren verlangt und seine dazu in früheren Jahren aufgestellten Forderungen wieder holt. Ferner wurde die allgemeine Einführung des 8 Uhr- Ladenschlusses durch Reichsgesetz befürwortet. Der Ausschuß stellte sich weiter auf den Standpunkt, daß die zweistündige Mittagspause allen Angestellten ohne Rücksicht auf ihr sonstiges Anstellungsverhältnis zuteil werden muß. Die an den Reichstag abgesandte Eingabe des Verbandes zur Sonntagsruhe im Handelsgewerbe hat 128 475 Unterschriften gesunden, davon 103408 von Gehilfen, 15 880 von Gehilfinnen und 9187 von Prinzipalen. Die vom Kaufmannsgericht Frankfurt a. M. angeregte Schaffung eines Reichskaufmannsgerichts (vergl. Börsenbl. Nr. 103) ist vom Bundesrat abgelehnt worden. Die geplante Reform des Amtsgerichtsverfahrens bringe den Handlungsgehilfen keinen Ersatz für die bestehenden Kaufmannsgerichte. Es sei darum an dieser bewährten Einrichtung festzuhalten. In der ausgedehnten Aussprache wurde namentlich die häufig wenig rücksichtsvolle Be handlung der Parteien durch die Vorsitzenden der Kaufmanns gerichte mißliebig erwähnt. Auch das Bestreben, unter allen Um ständen einen Vergleich vor dem Kaufmannsgericht herbeizu führen, wurde als ungerechtfertigt bezeichnet. Deutscher Btbliothekartag t« Eisenach. (Vergl. Börsenblatt 1908, Nr. 19, 85 u. 113.) — Die diesjährige Versammlung deutscher Bibliothekare (9. Bibliothekartag und ordentliche Mit gliederversammlung des Vereins deutscher Bibliothekare) hat am 11. Juni in Eisenach in der Aula des Gymnasiums unter dem Vorsitze des Geheimrats Or. Schwenke, des Ersten Direktors der Königlichen Bibliothek zu Berlin, ihre Verhandlungen begonnen. Die Teilnahme ist aus den verschiedenen Gegenden Deutjchlands eine überaus starke. So sind u. a. vertreten: Augsburg, Berlin, Köln, Dresden, Hannover, Frankfurt a.M., München, Nürnberg, Leipzig, Jena, Weimar, Halle a/S., Königsberg, Danzig, Erfurt, Göttingen, Dortmund, Elberfeld, Rostock, Essen a/R. usw. Aus der von dem Leiter der Verhandlung erstatteten Übersicht über die Tätigkeit des letzten Vereinsjahres ist zu ersehen, daß eine ganze Reihe großer Bibliotheken der Benutzung übergeben und neue Bibliotheksgebäude für Tübingen, Vromberg und Hamburg bewilligt worden sind. An organisatorischen Maßnahmen verdient die Prüfung der Frage wegen Eintritts mittlerer Beamten und Frauen in die Bibliotheken erwähnt zu werden. Redner gedachte der großen Ver dienste des Ministers Althoff, dessen letzte Amtshandlung die Einführung des Bibliotheksbetrates gewesen sei. Die Reihe der 858"
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