Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18760705
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187607057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18760705
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-05
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
153, 5. Juli. Nichtamtlicher Theil. 2403 solide Berlagsfirmen geben! — Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die nunmehr seit zwei Jahren offene Rabattfrage. Herr C. Detlosf aus Basel legt der Versammlung wiederholt die großen Nachtheile der übermäßigen und kritiklosen Rabattgewährung an das Publicum für den Buchhandel und sür dieses klar. Der solide Buchhandel wird dadurch, wie mehrere Redner durch schlagende Beweise illustriren, ruinirt und dem Schwindel Thor und Thüre geöffnet. Detlosf findet das einzige Mittel zur Abhilfe in der Bildung von Localvereinen, welche die Grundsätze in dieser Richtung sestzustellen und sich zu größeren Verbänden zu vereinigen haben, um schließlich den ganzen deutschen Buchhandel zu umfassen; da in dessen eine auf Anregung Detloff's zusammengetretenc Borversamm lung hiesiger Buchhändler bereits am 17. Juni diese Angelegenheit in Berathung genommen und zu Gunsten derselben vorbereitende Schritte zu thun beschlossen hatte, wird kein Antrag gestellt und zum dritten Punkte der Tagesordnung, dem Antrag: „den Mitgliedern des Süddeutschen Buchhändlervereins die sog. Vereinsgaben nicht mehr kostenfrei zu liefern", übergegangen. Der Kassenbericht, der mit dem vorliegenden Antrag im engsten Zusammenhang steht, wird daher erst jetzt verlesen, gibt aber, ungeachtet einigen Widerspruchs der Juteressirten, der Versammlung alsbald die Ueberzeugung, daß der alte, Manchem, aber vcrhältnißmäßig sehr Wenigen werthvolle Brauch aus finanziellen Gründen ferner nicht fortbestehen könne; da diese „Vereinsgabeu" indessen in ihrer zuverlässigen und pünkt lichen Bearbeitung durch Hrn.K. Göpel einiges statistische Material von allgemein buchhändlerischer Bedeutung enthalten, so beauftragt die Versammlung den Vorstand, „die Fortführung der statistischen Tabellen zu Bcreinszwecken in geeigneter Form einzuleiten". — Der vierte, seit mehreren Jahren regelmäßig wiederkchrende Antrag: „die Süddeutsche Buchhändlerzeitung mit dem l.Jan. 1877 eingehen zu lassen", findet aus denselben Gründen, wie der vorige, fast einstimmige Annahme. Das Bedauern über die Nothwendigkeit dieses Schrittes, welcher den Süddeutschen Buchhändlerverein wohl auf immer eines eigenen Organes beraubt, war ein allgemeines; allein die Bemühungen der trefflichenRedaction (Hrn.TH.Hartwig), dieAbonnentenzahl durch gediegene Artikel zu vermehren und so das Blatt lebensfähig zu machen, schlugen sehl, woran die durch dieHöhe der DrucklöhneveranlaßteVertheucrungderHcrstellungnichtamwenigsten Schuld trug. — Nu» erübrigte noch die Wahl zweier Mitglieder des Vorstandes, welche auf die Hru. Stüber von Würzburg und Adolf Kröner fiel, während Detlosf noch ein Jahr im Vorstand bleibt. Damit wurde die von auswärts mäßig besuchte, übrigens in ihrem Verlauf viel Interessantes bietende und durch eifrige aber tactvoll geführte Debatten belebte Generalversammlung geschlossen. — Das nach alter Hebung um 1 Uhr darauf solgende Mittagsmahl verlief in der dem deutschen Buchhändler eigenen Gemüthlichkeit, welche Arbeit und Geselligkeit in gelungener Weise an einander zu reihen, Ernst und Heiterkeit angenehm zu verbinden weiß. Später fand sich dieselbe Gesellschaft, diesmal in Begleitung der geschäftlichen und Familien - Angehörigen, aus der im Glanz des endlich neu erwach ten Sommers strahlenden Silberburg wieder, um den Tag je nach Bedürsniß mit dem Anhören des gutgeschulten Schlay'schen Orche sters, einem Reigen mit einer Schönen, oder auch einem Fläschchen Haydsiek-Champagner, der schon heute Mittag so Wohl gemundet, zu beschließen.« Zur Anfrage von Hru. L. in Nr. 139 d. Bl. — Die in Frage stehende Auslegung des Gerichts ist correct und überein stimmend mit Urtheilen höherer Instanzen; es kann gesetzlich Nie mand zur Aufbewahrung resp. zur Zurückgabe unverlangter Bücher sendungen gezwungen werden. Klingt diese Entscheidung auch hart für den Sortimenter, so gibt sie ihn: andrerseits doch auch das Mittel in die Hand, sich unverlangter Sendungen von Seiten der Verleger zu erwehren. Schreiber dieses kann aus seiner Praxis solgende» Fall zum allgemeinen Besten mittheilen: Er hatte das 1. Heft einer i Zeitschrist mit einem Circular und Abonnementseinladung unter ! Kreuzband nach auswärts zur Einsicht versandt, und, da nach mehreren Monaten noch keine Rücksendung erfolgte, brieflich ange zeigt, daß, falls man nicht innerhalb 14 Tage das empfangene 1. Heft remittire, das Abonnement für angenommen betrachtet und die Fort setzung unter Kreuzband geliefert werde. Eine Antwort darauf blieb aus und so wurden die fünf weiteren, den Jahrgang schließenden Hefte, jedes einzeln nach Erscheinen, geliefert und zu Neujahr Rech nung ohne jeden Portoansatz gesandt, die aber nicht bezahlt wurde. Wiederholte Aufforderung zur Zahlung oder Rücksendung blieb unbeachtet, und trotz des Einwandes, daß Kreuzbandsendungen bei Annahme-Verweigerung ohne weitere Kosten von der Post zurück an den Absender befördert werden, wurde selbst eine Klage ab gewiesen, weil auch die Annahmeverweigerung eine Thätigkeit in- volvire, wozu der Adressat nicht verpflichtet sei. — Zurückerlangung der zur Einsicht versandten Bücher geschieht in solchen Fällen Wohl am besten durch gütliche Auseinandersetzung. Schreiber dieses läßt auswärtigen Einsichtssendungen, deren Ausnahme zweifelhaft, stets Factur undBegleitschreiben, in dem um event.Annahmeverweigerung gebeten wird, vorausgehen, was ihm bisher noch immer als besondere Aufmerksamkeit ausgelegt wurde und Unannehmlichkeiten erspart hat. U. Zur Notiz für den Musikalienhandel. — Hr. Musi kalienhändler Erler in Berlin sandte vor einigen Tagen mehrere Musikalien an einen hiesigen Mnsiklehrer. Das begleitende Circular schloß mit den Worten: „Zur Einführung au Ihrem Seminar würde ich Ihne» die größtmöglichsten Vortheile bieten nnd zwaräOHH Rabatt und bei 6 Exemplaren ein und derselben Piece aus einmal ein 7. als Freiexemplar." — Ich veröffentliche diese Thatsache ohne weiteren Kommentar zur Notiz sür die Herren Sortimenter, da ohne Zweifel an alle Seminare Preußens diese Offerte gerichtet worden ist. Adolf Appun in Brunzlau. In der am 29. Juni stattgehabten (fünften) General versammlung der Bazar-Actien-Gesellschaft zu Berlin genehmigte dieselbe die vom Aussichtsrathe (bei einem Reingewinne von 326,462 Mark u. 62 Pf.) vorgcschlagene Gesammt-Dividcnde von 12 U, und zwar 8s4gL (51 ^ Pr. Actie) für die Actiouäre und (21 für die Besitzer von Genußscheinen. Außerdem werden durch Berloosung 90,000 Mark zur Amortisation der Actien bestimmt. In Betreff der beantragten Statutenänderung wurde diejenige auf Herabsetzung der Caution für Director und Auf sichtsrath nicht acceptirt, die übrigen unwesentlichen Aenderungen aber angenommen. Hr. Director A. Hofniann wurde einstimmig wiedergewählt. Die Zahlung der Dividende aus Actien und Genuß scheine ersolgt vom3.Juli d.J. ab bei der Deutschen Bank zu Berlin, Behrenstr. 9/10. Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels nnd der Buchdruckerkunst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme nnd angemessene Honorirung 324»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder